Deutsche Herzstiftung und DGPR verleihen Wissenschaftspreis der Kurt und Erika Palm-Stiftung
Auszeichnung für vier Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Prävention und
Rehabilitation von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Die Deutsche Herzstiftung hat gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für
Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (DGPR) den
Wissenschaftspreis der Kurt und Erika Palm-Stiftung vergeben. Der Preis
ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert (1. Platz: 6.000 Euro, 2. Platz:
3.000 Euro, 3. Platz: 1.000 Euro). Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen
der DGPR-Jahrestagung in Berlin. Ausgezeichnet wurden Pauline Bayerle,
Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Dr. med. Jakob Olfe, Universitäres
Herz- und Gefäßzentrum Hamburg, Laura Willinger, Deutsches Herzzentrum
München sowie Dr. med. Felix Oberhoffer und Pengzhu Li, M.Sc., Klinikum
der Universität München. Die Verleihung wurde von Professor Dr. Bernhard
Schwaab, Past-Präsident der DGPR und Mitglied im Vorstand der Deutschen
Herzstiftung vorgenommen.
Den ersten Preis erhielt Pauline Bayerle, Klinik für Rehabilitations- und
Sportmedizin, Medizinische Hochschule Hannover (MHH), für ihre Arbeit
„Leistungsfähigkeit, Eisenstatus, Körperzusammensetzung und mediterrane
Ernährung bei Patient*innen mit chronischer Herzinsuffizienz”. Neben der
medikamentösen Therapie ist die Änderung des Lebensstils, einschließlich
körperlicher Aktivität und Ernährungsumstellung ein wesentlicher
Bestandteil der aktuellen Leitlinientherapie für Patient*innen mit
chronischer Herzinsuffizienz. Es gibt jedoch nur wenige Belege dafür,
welche klinischen Parameter durch eine Änderung des Ernährungsverhaltens,
der körperlichen Leistungsfähigkeit oder dem Eisenstatus am stärksten
beeinflusst werden. Daher haben Beyerle und ihr Team die Korrelation
zwischen dem Eisenstatus, der körperlicher Leistungsfähigkeit und
mediterranen Ernährungsmustern bei Patienten*innen mit Herzinsuffizienz
untersucht. Dabei konnten Versorgungslücken in Bezug auf Ernährung,
Bewegung und Versorgung mit Eisen beschrieben werden, die maßgeblich die
Gesundheit und Lebensqualität der Betroffenen beeinflussen können.
Den zweiten Preis erhielt Dr. med. Jakob Olfe, Klinik und Poliklinik für
Kinderherzmedizin und Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern,
Universitäres Herz- und Gefäßzentrum Hamburg für seine Arbeit
„Prophylaktische Wirkung von Angiotensin-Rezeptorblockern bei Kindern mit
genetischen Aortopathien: Der frühe Vogel fängt den Wurm“. Bei genetischen
Aortopathien (GA) wird der Aortenwurzeldilatation besondere Aufmerksamkeit
geschenkt, da sie die Erkrankungs- und Sterberate maßgeblich bestimmt. Die
Studie von Dr. Olfe befasst sich mit den Auswirkungen einer Therapie mit
Angiotensin-II-Rezeptorblocker
Aortenwurzelwachstum und der Frage, welche Therapie in welcher Dosierung
und in welchem Alter begonnen werden sollte.
Der dritte Preis wurde geteilt und ging an Laura Willinger, Klinik für
angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie, Deutsches Herzzentrum München
sowie an Dr. med. Felix Oberhoffer und Pengzhu Li, M.Sc., Abt.
Kinderkardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin, Klinikum der
Universität München.
In ihrer Arbeit “Longitudinal Development of Arterial Stiffness in
Children with Congenital Heart Disease“ untersuchte Willinger die Rolle
der zeitlichen Entwicklung der arteriellen Gefäßsteifigkeit bei Kindern
und Jugendlichen mit Angeborenen Herzfehler (AHF). Bereits im Kindesalter
zeigen sich erhöhte Werte der arteriellen Gefäßsteifigkeit, gekennzeichnet
unter anderem durch einen erhöhten zentralen systolischen Blutdruck. Ziel
dieser Studie war es, den natürlichen Verlauf des zentralen systolischen
Blutdrucks im Langzeitverlauf bei Kindern mit AHF zu untersuchen. In
dieser Studie konnte eine Zunahme der arteriellen Steifigkeit bei Kindern
mit AHF über die Zeit gezeigt werden
Dr. Oberhoffer und Li untersuchten in ihrer Arbeit „Energy Drinks und ihre
akuten Auswirkungen auf die arterielle Gefäßsteifigkeit gesunder Kinder
und Jugendlicher: Eine randomisierte Studie“, die Auswirkungen von
Energydrinks auf die Herz-Kreislauf-Funktion bei Kindern und Jugendlichen.
Die Ergebnisse dieser Studie weisen auf eine deutliche Erhöhung der
arteriellen Gefäßsteifigkeit nach Konsum von Energy Drinks hin.
Minderjährigen, insbesondere solchen mit einem erhöhten kardiovaskulären
Risiko (z.B. Bluthochdruck, Zuckerstoffwechselstörungen, Übergewicht),
sollte folglich von Energy Drinks abgeraten werden.
Der Wissenschaftspreis ist nach seinen Stiftern Kurt und Erika Palm
benannt. Aufgrund eigener leidvoller Erfahrungen mit Herzerkrankungen
entschied sich das Ehepaar, einen Preis zu stiften.
Bildmaterial erhalten Sie gerne unter <
unter 069 955128-114/-140.
Preisträger: Dr. med. Felix Oberhoffer, Abt. Kinderkardiologie und
Pädiatrische Intensivmedizin, Klinikum der Universität München, Dr. med.
Jakob Olfe, Klinik und Poliklinik für Kinderherzmedizin und Erwachsene mit
angeborenen Herzfehlern, Universitäres Herz- und Gefäßzentrum Hamburg mit
Prof. Dr. Bernhard Schwaab, Past-Präsident der DGPR und Vorstandsmitglied
der Deutschen Herzstiftung. Bildnachweis: DGPR/Peter Ritter