Empowerment, Fairness und Sichtbarkeit: Gleichstellungsfragen in Technologie und KI begegnen
Ein
Forschungsteam des Alexander von Humboldt Instituts für Internet und
Gesellschaft (HIIG) entwickelt Strategien, um der strukturellen
Diskriminierung von Frauen* in der Technologiebranche in Mexiko, Ecuador,
Kambodscha und Mauretanien zu begegnen.
Berlin, Mexiko-Stadt, Quito, Phnom Penh, Nouakchott, 02. Mai 2023 – Ein
Forschungsteam des Alexander von Humboldt Instituts für Internet und
Gesellschaft (HIIG) entwickelt Strategien, um der strukturellen
Diskriminierung von Frauen* in der Technologiebranche in Mexiko, Ecuador,
Kambodscha und Mauretanien zu begegnen. Das Projekt “Women* in Tech”
organisiert internationale Multi-Stakeholder-Dialoge zwischen lokalen
Politiker*innen, Technologieunternehmen, Vertreter*innen der
Zivilgesellschaft sowie wissenschaftlichen Expert*innen. Darüber hinaus
identifiziert das HIIG erfolgreiche Initiativen und Bildungsprogramme, die
die technologischen Fähigkeiten von Frauen fördern und ihnen Zugang zur
digitalen Industrie verschaffen. Diese werden als Fallstudien genutzt, um
Strategien zu entwickeln und Empfehlungen auszusprechen.
Trotz Fortschritten bei der Gleichstellung der Geschlechter werden im
Bereich der Technologie und Künstlichen Intelligenz (KI) marginalisierte
Gruppen weiterhin benachteiligt. „Frauen auf der ganzen Welt sind im IT-
Sektor mit einer Reihe von Problemen konfrontiert, darunter ungleiche
Bezahlung, begrenzte Aufstiegsmöglichkeiten und mangelnde Repräsentation
in Führungspositionen”, sagt HIIG-Forscherin Dr. Theresa Züger. Für sie
und ihr Team ist es „entscheidend, dass wir diese Probleme erkennen und
angehen, um eine gerechtere und vielfältige digitale Zukunft zu schaffen.”
Doch wie können wir die Beteiligung von Frauen als Entwicklerinnen,
Informatikerinnen und Entscheidungsträgerinnen fördern?
Um diese Fragen in Mexiko, Ecuador, Kambodscha und Mauretanien zu
adressieren, kooperiert das HIIG-Projektteam vor Ort mit den jeweiligen
Digital Transformation Centers (DTCs) des Bundesministeriums für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Gemeinsam
organisieren sie öffentliche Veranstaltungen, um lokale Probleme zu
identifizieren, Akteur*innen zu vernetzen und Lösungen in
zielgruppenspezifischen Formaten zu erarbeiten. Für Jeanette Hofmann,
Forschungsdirektorin am HIIG, ist dieser Austausch auch im internationalen
und europäischen Kontext von großer Bedeutung. Sie erklärt: „Es ist
essentiell, dass wir die bedeutende Rolle anerkennen, die Frauen bei der
Gestaltung der Digitalisierung unserer Gesellschaft weltweit spielen.
Durch den Aufbau neuer Vernetzungsmöglichkeiten und Kapazitäten stellt das
Projekt ‘Women* in Tech’ sicher, dass wir voneinander lernen können und
dass alle Stimmen bei der Entwicklung neuer Technologien gehört werden.”
Das Projekt startet mit einem Multi-Stakeholder-Dialog während des
“Digital Transformation Regional Forum” vom 24. bis 26. Mai 2023 in
Mexiko-Stadt. Zudem ruft das HIIG mit einem Open Call zur Sammlung von
Best Practices auf, um die Sichtbarkeit von Frauen im Technologiesektor
und eine vielfältige Zukunft für KI und die digitale Industrie zu fördern.
Der Call for Cases ist bis zum 5. Mai 2023 geöffnet und konzentriert sich
auf Fälle, die in Lateinamerika, Afrika und Asien angesiedelt sind oder
aus diesen Ländern stammen.
Das Projekt “Women* in Tech” wird von der Deutschen Gesellschaft für
internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag des Bundesministeriums für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.
* Anmerkung: Unter dem Begriff Frauen verstehen wir alle Personen, die
sich mit dem Begriff Frau identifizieren.