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Schmerzpräsident Prof. Schmelz: „Schmerz-Indikator einführen & Qualität sichern!“

Anlässlich der öffentlichen Sitzung des Plenums des Gemeinsamen
Bundesausschusses (G-BA) am 21.09.2017 erklärt Schmerzpräsident Prof. Dr.
Martin Schmelz:

„Jeder Mensch hat das Recht auf eine angemessene Schmerzlinderung. Deshalb
hoffe ich sehr, dass die entscheidungsbefugten Mitglieder dieses wichtigen
Gremiums des deutschen Gesundheitswesens dem außerordentlich am
Allgemeinwohl orientierten Antrag der Patientenvertretung nachkommen und
entsprechend beschließen“,

Ziel der Initiative ist es, endlich Minimalstandards auch in der
Schmerztherapie zu verankern, wie dies in anderen Bereichen der
Medizinbeispielsweise bei der Hygiene- schon lange selbstverständlich ist.

PRESSEMITTEILUNG anlässlich der öffentlichen Sitzung des Gemeinsamen
Bundesausschusses (G-BA) am Donnerstag, 21. September 2017

Schmerzpräsident Prof. Dr. Martin Schmelz: „Jeder Mensch hat das Recht auf
eine gute Schmerzbehandlung – Antrag der Patientenvertretung überaus
dringend und sehr wichtig!“

Anlässlich der öffentlichen Sitzung des Plenums des Gemeinsamen
Bundesausschusses (G-BA) am 21.09.2017 unter TOP 8.3.5 (vgl.
https://sitzungsanmeldung.g-ba.de/downloads/871/2_Tagesordnung_Plenum_2017-09-21_Öffentlichkeit.pdf)
erklärt Schmerzpräsident Prof. Dr. Martin Schmelz: „Jeder Mensch hat das
Recht auf eine angemessene Schmerzlinderung. Deshalb hoffe ich sehr, dass
die entscheidungsbefugten Mitglieder dieses wichtigen Gremiums des
deutschen Gesundheitswesens dem außerordentlich am Allgemeinwohl
orientierten Antrag der Patientenvertretung nachkommen und entsprechend
beschließen“, so Prof. Dr. Martin Schmelz, Präsident der Deutschen
Schmerzgesellschaft e. V.

Die aktuelle Situation der Schmerzversorgung in vielen Kliniken ist
verbesserungsfähig. Dies zeigte bereits der offizielle Bericht zum Health-
Technology-Assessment (HTA) Nr. 126 Deutschen Instituts für Medizinische
Dokumentation und Information (DIMIDI): „Wir hoffen, dass durch die
Initiative der Patientenvertretung und hoffentlich resultierenden Beschluß
des G-BA Krankenhäuser in Deutschland künftig so aufgestellt sind, dass
Patientinnen und Patienten - beispielsweise nach Operationen - keine
unnötigen Schmerzen erleiden. Studien zeigen: In rund der Hälfte der
Kliniken ist das derzeit nicht gut geregelt, und deshalb erleiden
Patienten unnötige Schmerzen“, so Prof. Dr. Wolfgang Koppert, Sprecher des
Beirats der Fachgesellschaften in der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V.
In 1/3 der deutschen Kliniken gibt es beispielsweise immer noch keine
Akutschmerzdienst „Das kann auch zu einer eigentlich vermeidbaren späteren
Chronifizierung beitragen“, so der Experte.

Auch vor diesem Hintergrund hatte bereits die 88. Konferenz der
Gesundheitsminister der Länder und des Bundes vom 24./25. Juni 2015 (vgl.
https://www.gmkonline.de/documents/Ergbnisniederschrift_extern.pdf) in TOP
9.1 ihres gefassten Beschlusses den G-BA um eine Stärkung der
schmerzmedizinischen Versorgung gebeten und an diesen appelliert „für ein
strukturiertes Akutschmerzmanagement der Krankenhäuser Qualitätskriterien
zu entwickeln.“ Diese Beschlussfassung resultiert aus den vorherigen
Erörterungen u. a. beim Nationalen Schmerzforum, das die Deutsche
Schmerzgesellschaft e. V. jährlich im Dialog mit den bundesweit für die
Schmerzversorgung maßgeblichen Akteuren in jedem September eines Jahres
durchführt, in diesem Jahr am Freitag, den 15. September 2017, diesmal zum
Themenfeld „Patientenorientierung und Schmerzversorgung“. Details hierzu
finden Sie unter www.nationales-schmerzforum.de

„Wir danken der Patientenvertretung beim G-BA, dass sie dieses
außerordentlich wichtige Thema aufgreift und wir es fachlich unterstützen
durften“, so Schmerzpräsident Prof. Dr. Martin Schmelz. An einer
entsprechenden Arbeitsgruppe der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. waren
renomierte Expertinnen und Experten der Deutschen Schmerzgesellschaft e.
V. beteiligt wie Prof. Dr. Esther Pogatzki-Zahn (Münster), Prof. Dr. Frank
Petzke (Göttingen), Prof. Dr. Wolfgang Koppert (Hannover), Prof. Dr.
Winfried Meissner (Jena), Prof. Dr. Michael Schäfer (Berlin), Prof. Dr.
Edmund Neugebauer (Chirurgische Arbeitsgemeinschaft Akutschmerz – CAAS der
Deutschen Gesellschaft für Chirurgie) sowie Thomas Isenberg (Berlin),
Geschäftsführer der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. beteiligt.

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ThinkCamp "Fördert der Koalitionsvertrag die Netzwerkmedizin" - jetzt um Teilnahme bewerben

Junge Wissenschaftler und Berufsanfänger können sich jetzt um Teilnahme am
Think Camp "Fördert der Koalitionsvertrag die Netzwerkmedizin?" bewerben,
das vom 17. bis 19. November in Berlin stattfindet. Die 15 Teilnehmer
werden von Experten in das Thema eingeführt und erarbeiten eine
Stellungnahme aus Sicht der jungen Generation.

Die Bewerbungsfrist endet am 13. Oktober 2017.

Junge Wissenschaftler, Studenten und Berufsanfänger mit einem Hintergrund
in Medizin, Gesundheitsökonomie, Medizinischer Informatik,
Pflegewissenschaft und Pflegeberufen oder Public Health können sich jetzt
um die Teilnahme am nächsten Think Camp der Stiftung Münch bewerben, das
vom 17. bis 19. November in Berlin stattfindet. Die 15 ausgewählten
Teilnehmer befassen sich mit dem dann vorliegenden Koalitionsvertrag und
beziehen Stellung, ob er aus ihrer Sicht als künftige Gestalter des
Gesundheitssystems integrierte Versorgung, Managed Care und
Digitalisierung fördert.

Zu den Dozenten gehören Professor Volker Amelung (Vorstand Bundesverband
Managed Care), Dr. Albrecht Kloepfer (Büro für gesundheitspolitische
Kommunikation), Dr. Susanne Ozegowski (Teamleiterin Versorgungsmanagement
Einzelverträge und Beauftragte eGK der Techniker Krankenkasse) und
Professor Klaus-Dirk Henke (ehem. Lehrstuhl für öffentliche Finanzen und
Gesundheitsökonomie, TU Berlin).

Die Stiftung trägt die Kosten für Unterkunft und Verpflegung, lediglich
die Anfahrt muss selbst übernommen werden. Bewerbungsschluss ist der 13.
Oktober 2017.

Das Think Camp „Fördert der Koalitionsvertrag die Netzwerkmedizin?“ ist
die dritte Veranstaltung im Jahr 2017. Mit diesem Veranstaltungsformat
richtet sich die Stiftung Münch an junge Menschen, die das
Gesundheitswesen weiterentwickeln und zukunftsfähig machen wollen. Die
Teilnehmer profitieren von der Vernetzung untereinander und mit sowohl
namhaften Wissenschaftlern als auch führenden Persönlichkeiten aus
Unternehmen. Die Konzepte, die bei der Veranstaltung entstehen, werden
veröffentlicht.

Arten der Pressemitteilung:
Studium und Lehre
wissenschaftliche Weiterbildung

Sachgebiete:
Ernährung / Gesundheit / Pflege
Medizin
Politik
Wirtschaft

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.stiftung-muench.org/netz-werk-macher/

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Schärfere Bestimmungen zum Schutz vor schädlichen Umwelthormonen nötig: EU-Kriterien unzureichend

Endokrine Disruptoren (EDCs), auch Umwelthormone genannt, sind wegen ihrer
möglichen Gesundheitsschädigung hochumstritten. Im Juli wurden die EU-
Kriterien für Pflanzenschutzmittel angenommen, mit denen EDCs
identifiziert und Zulassungen ggf. abgelehnt werden können. Diese
Kriterien sind nach Meinung der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
(DGE) unzureichend. Sie bieten unter anderem Schlupflöcher für Chemikalien
zur Schädlingsbekämpfung, die hergestellt werden, um in das Hormonsystem
von Insekten einzugreifen.

Warum EDCs für Mensch und Tier gefährlich sind, wie sich das am Beispiel
des Fipronil-Eier-Skandals zeigt und wie die Politik reagieren sollte,
erläutern DGE-Experten auf der Pressekonferenz am Mittwoch, den 13.
September 2017, in Berlin.

Endokrine Disruptoren (EDCs) finden sich in Kunststoffverpackungen,
Fertignahrung, Kosmetika und Pflanzenschutzmitteln. Es sind
weitverbreitete synthetische oder natürlich vorkommende Stoffe, die in den
Hormonhaushalt des Körpers eingreifen können. Experten wissen schon lange,
dass EDCs die Gesundheit beeinträchtigen können. „Manche der chemischen
Substanzen wirken wie Hormone und binden im Körper an einen
Hormonrezeptor. Andere wiederum blockieren Hormonrezeptoren und verhindern
so, dass körpereigene Hormone andocken und wirksam werden können“, erklärt
Professor Dr. rer. nat. Josef Köhrle vom Institut für Experimentelle
Endokrinologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, und Präsident der
DGE. Wieder andere Substanzen stören die Produktion oder die Umwandlung
körpereigener Hormone und bringen so das fein austarierte Hormonsystem aus
der Balance. „Seit Jahrzehnten beobachten wir eine zunehmende
Beeinträchtigung der männlichen und weiblichen Fruchtbarkeit“, sagt
Köhrle. Fünf bis zehn Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter litten
beispielsweise an dem Syndrom der polyzystischen Ovarien (PCOS), das für
Zyklusstörungen, Zysten in den Eierstöcken und ungewollte Kinderlosigkeit
verantwortlich ist. „Es gibt mehr hormonabhängige Tumoren, also mehr
Prostata-, Hoden- und Brustkrebs, Jugendliche kommen früher in die
Pubertät, Übergewicht und Diabetes nehmen ebenso zu wie
Entwicklungsstörungen bei Kindern“, so Köhrle weiter. Wenngleich es immer
Ursachenbündel sind, die Krankheiten verursachen, bestehe kein Zweifel
daran, dass bestimmte EDCs wie Bisphenole oder Phthalate daran beteiligt
sind, die beide in der Herstellung von Kunststoffen, vielen
Haushaltsgegenständen und Körperpflegemitteln verwendet werden, so der
Experte.
Vertreter der EU-Mitgliedstaaten haben Anfang Juli 2017 einem Vorschlag
der Europäischen Kommission zu „wissenschaftlichen Kriterien für die
Bestimmung endokriner Disruptoren im Bereich Pflanzenschutzmittel“
zugestimmt. „Was zunächst einmal gut klingt, ist bei genauer Betrachtung
eine halbherzige Angelegenheit. Die Kriterien der EU-Kommission lassen
Schlupflöcher offen“, so Köhrle. Es gibt Ausnahmen für einige in der
Landwirtschaft eingesetzte Pestizide, die über einen bestimmten
Wirkmechanismus verfügen, um in das endokrine System des Schädlings
einzugreifen und damit seine Vermehrung unterbinden. Fipronil ist dafür
ein gutes Beispiel. Es wirkt als EDC für Gehirn und Nervensystem sowie auf
die Nachkommen. „Bei Menschen und Säugetieren ist es zwar nicht der
gleiche Rezeptor für Sexualsteroid-Hormone wie bei den Insekten, aber
erstere verfügen über eine Gruppe von verwandten Rezeptoren. Das könnte
also zu den bereits genannten Erkrankungen führen“, erklärt Köhrle. Das
EU-Kriterien-Bündel wird dazu führen, dass Chemikalien, die als EDCs
entwickelt werden, nicht als EDCs klassifiziert werden können. Damit
stünde ihrer Zulassung nichts im Weg.
Fachleute wünschen sich schon lange, dass die Politik stärker ins Handeln
kommt, ähnlich wie bei Krebs auslösenden Stoffen: So sind beispielsweise
Dioxine, deren krebsauslösenden Eigenschaften durch Studien belegt werden
konnten, in der Umwelt stark reduziert worden, da es technische und
rechtliche Maßnahmen auf politischer Ebene gab. Auch Verbote konnten
durchgesetzt werden, wie für chlorierten Kohlenwasserstoff PCP
(Pentachlorphenol) oder die polychlorierten Biphenyle (PCB). Diese wurden
als Weichmacher in Kunststoffen und als Zusatzstoff für Farben und
Dichtungsmassen verwendet. „Wie bei karzinogenen Stoffen sollte sich in
der Politik das Vorsorgeprinzip durchsetzen: Bereits der Verdacht einer
Gesundheitsgefährdung sollte ausreichen, um eine Substanz vom Markt zu
nehmen“, fordert Köhrle.
Die DGE unterstürzt die Position der großen internationalen
endokrinologischen Fachgesellschaften, die deutlich vor einer Annahme
dieser EU-Kriterien gewarnt hatten – ohne Erfolg. An die deutschen
Behörden gerichtet fordert der DGE-Präsident: „Aufklärungsmaßnahmen für
besondere Bevölkerungsgruppen wie etwa schwangere Frauen und ein
nationaler Aktionsplan zum Schutz vor solchen Umwelthormonen sind
unverzichtbar.“
Anlässlich des 2. Deutschen Hormontages am 16. September 2017 findet am
13. September 2017 in Berlin eine Pressekonferenz der DGE statt. Weitere
Themen sind: „Trendwende: Hormontherapie bei Wechseljahresbeschwerden“,
„Transidentität – Voraussetzungen für eine optimale Therapie“ und „10
-Punkte-Programm für eine sinnvolle Diagnostik und Therapie in der
Endokrinologie.“

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Etwa 50.000 Düsseldorfer leiden an Hörschäden: Hörtag, heute am 9. September Experten des Hörzentrums der Uniklinik informieren in der Innenstadt / Betroffene berichten / Kostenlose Hörtests

Prof. Dr. Thomas Klenzner, Leiter des Hörzentrums am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD).  Foto: UKD
Prof. Dr. Thomas Klenzner, Leiter des Hörzentrums am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD). Foto: UKD

Etwa 50.000 Düsseldorfer leiden an Hörschäden, rund 1.800 davon sind
ertaubt. Diese Zahlen wurden 2016 in einer Sitzung des Düsseldorfer
Seniorenrates vorgestellt und basieren auf Berechnungen des Deutschen
Schwerhörigenbundes. „Auch wenn es keine offiziellen Erhebungen gibt,
halte ich diese Zahlen für sehr realistisch“, betont Prof. Dr. Thomas
Klenzner, Leiter des Hörzentrums am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD).
Am 9. September lädt das Hörzentrum ein zum Hörtag in das Haus der
Universität am Schadowplatz 14. Das Hörzentrum ist eine Einrichtung der
HNO-Klinik am Uniklinikum.

Der Düsseldorfer Hörexperte betont: „Eine Hörstörung kann die
Lebensqualität in allen Lebensbereichen enorm einschränken und auch zu
einem sozialen Rückzug der Betroffenen führen. Daher wollen wir am 9.
September nicht nur über Behandlungsoptionen und die neuesten
Entwicklungen bei implantierbaren Hörsystemen informieren. Auch Betroffene
werden von ihren Alltagserfahrungen berichten.“ Der dritte Hörtag des
Uniklinik-Zentrums beginnt um 10.30 Uhr im Haus der Universität und dauert
bis 14.30 Uhr.

Im Hörzentrum der Uniklinik Düsseldorf arbeiten Mediziner, Logopäden,
Audiologen und auch Pädagogen Hand in Hand. Die jüngsten Patienten sind
Neugeborene, die ältesten Patienten weit über 80 Jahre alt. „Das Alter
unserer Patienten spielt keine Rolle. Wichtig ist es uns, zu schauen, was
für den Patienten nötig und wichtig ist. Das reicht von der
Hörgeräteversorgung bis hin zum Einsatz von Innenohrprothesen, den
sogenannten Cochlea Implantaten“, so Klenzner. Rund 80 Patienten erhalten
jährlich ein Cochlea Implantat in der Düsseldorfer Uniklinik.

Beim Hörtag werden alle Vorträge sowie Interviews zum Mitlesen auf
Leinwände übertragen. Für schwerhörige Besucher steht kostenlos
kommunikationsunterstützende Technik bereit. Im Haus der Universität sind
zudem kostenlose Hörtests möglich.

Kontakt:
Universitätsklinikum Düsseldorf
Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
Hörzentrum Düsseldorf
Gebäude 13.76 / 1. Etage
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.duesseldorf.de
www.uniklinik-duesseldorf.de/hno-klinik
Tel. 0211 / 81-17576

Termin:
Hörtag des UKD-Hörzentrums am 9. September, 10.30 Uhr bis 14.30 Uhr
Haus der Universität, Schadowplatz 14


Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.uniklinik-duesseldorf.de/hno-klinik

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