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Über zwei Millionen für bessere Bordnetze

FAU-Forscher wollen hochkomplexe Signal- und Leistungsnetze optimieren
Die Warnmeldung, die angibt, dass ein Besuch in der Werkstatt nötig ist,
oder der Motor, der sich an der Ampel ausschaltet: Ohne Signal- und
Leistungsnetze kommt kein Auto aus. Doch auch in Zügen und Flugzeugen,
Maschinen, Telekommunikationssystemen und Computern, Haushaltsgeräten und
Unterhaltungselektronik, Windkraft- und Photovoltaikanlagen sowie der
Steuerungstechnik und medizin-technischen Geräten sind sie unerlässlich.
Wissenschaftler der Friedrich-Alexander-

Universität Erlangen-Nürnberg
(FAU) forschen daran, wie hochkomplexe Bordnetze immer höheren
Anforderungen gerecht werden können. Der Europäische Fonds für Regionale
Entwicklung fördert das Projekt „E|Connect – effiziente Signal- und
Leistungsvernetzung in mechatronischen Systemen“ mit 2,2 Millionen Euro.

In den kommenden vier Jahren untersuchen die Lehrstühle für
Fertigungsmesstechnik, für Hochfrequenztechnik und für Korrosions- und
Oberflächentechnik unter der Führung des Lehrstuhls für
Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik, wie Bordnetze, die
für die Stromversorgung und den Informationsfluss zwischen Komponenten und
Steuergeräten zuständig sind, optimiert werden können. Besonders eng
wollen die Wissenschaftler dabei mit kleineren und mittleren Unternehmen
in strukturschwachen Gebieten zusammenarbeiten und so den Wissenstransfer
fördern, denn gerade in Firmen dieser Größe fehlen häufig das Wissen und
die Kapazitäten dafür.

Bordnetze nutzen komplexe Kabelsysteme, um elektrische und optische
Signale von Sensoren, Aktoren und Steuerungen zu verknüpfen – sie sind
damit das Nervensystem aller modernen mechatronischen Systeme. Dabei
müssen Bordnetze Informationen in immer höheren Übertragungsraten
übermitteln – bis zu 50 Gbit pro Sekunde werden bereits heute diskutiert.
Außerdem bestehen sie aus immer mehr Netzwerkknoten, müssen zum Beispiel
in Flugzeugen oder Windkraftanlagen vergleichsweise große Entfernungen
überbrücken, sicher gegen jegliche Störung sein und über viele Jahre
zuverlässig funktionieren.

Doch damit nicht genug: Bordnetze stellen auch die Energie für alle
elektrischen Verbraucher in einem mechatronischen System – insbesondere
für Antriebe, Prozesse, Beleuchtungs- sowie Informationssysteme. Sie sind
damit auch eine Art elektronischer Blutkreislauf. Und der muss immer
höhere Leistungen erbringen: Die wichtigsten Gründe dafür sind die
ungebrochene Dezentralisierung der Energieerzeugung, die zunehmende
Elektrifizierung der Mobilität und die steigende Automatisierung in der
Produktion, Logistik, Medizin oder im Haushalt. Zudem müssen sowohl Kabel-
als auch Stecksysteme leicht zu bauen sein, in großer Varianz bei zugleich
geringen Stückzahlen – häufig als Einzelstück – hergestellt werden können
und darüber hinaus kostengünstig sein.

Um Lösungen auf diese vielfältigen Herausforderungen zu finden,
konzentrieren sich die FAU-Wissenschaftler gemeinsam mit verschiedenen
Unternehmen auf sieben Forschungsfelder: Intelligenzsteigerung der
Bordnetze, Funktionsintegration in mechanische Bauteile, Übertragung von
Signalen über Bus- und Drahtlossysteme, Entwicklung neuer
Automatisierungslösungen, rechnergestützte Technologien für die Produkt-
und Prozessentwicklung, Entwicklung innovativer Werkstoffe sowie
Zuverlässigkeitsanalyse und Lebensdauermodelle.
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„Verlorene Orte“ der DDR – Viadrina-Historikerin und französ. Gastdozent veranstalten Ausstellung

Am Dienstag, dem 9. Mai, 18.30 Uhr, eröffnet in Berlin die von Viadrina-
Historikerin Prof. Dr. Rita Aldenhoff-Hübinger, und Prof. Dr. Nicolas
Offenstadt, französischer Gastdozent an der Europa-Universität, initiierte
Ausstellung „Éclats DDR – RDA Splitter“. Sie zeigt 18 Orte in Frankfurt
(Oder), wie das Lichtspieltheater der Jugend und das Getränkekombinat, die
zu DDR-Zeiten von Bedeutung waren und heute verfallen. Diese Orte werden
in Form von Fotografien des französischen Fotografen Pierre-Jérôme Adjedj,
Objekten aus der DDR-Zeit und wissenschaftlichen Erläuterungen
präsentiert.

„Verlorene Orte“ der DDR – Viadrina-Historikerin und Gastdozent der
Sorbonne veranstalten Ausstellung und Vortragsreihe in Berlin

Die Ausstellung „Éclats DDR – RDA Splitter“ eröffnet am Dienstag, dem 9.
Mai, 18.30 Uhr, im Institut Français Berlin. Sie zeigt 18 Orte in
Frankfurt (Oder), die zu DDR-Zeiten von Bedeutung waren und heute
verfallen. „Verlorene Orte“, wie das Lichtspieltheater der Jugend, das
Kleisttheater, der Schlachthof, das Getränkekombinat und die Rote Kaserne,
werden auf dreifache Weise präsentiert: mit künstlerischen Fotografien des
in Berlin lebenden französischen Fotografen Pierre-Jérôme Adjedj, mit
Objekten aus der DDR-Zeit und mit wissenschaftlichen Erläuterungen von
Prof. Dr. Rita Aldenhoff-Hübinger, Historikerin an der Europa-Universität
Viadrina Frankfurt (Oder), und Prof. Dr. Nicolas Offenstadt, Gastdozent
der Université Paris Panthéon-Sorbonne an der Viadrina. Der französische
Historiker hat die Ausstellung konzipiert. Er zählt zu den renommiertesten
Experten Frankreichs für die Erforschung des Ersten Weltkriegs.
Interessierte sind herzlich eingeladen zur Vernissage in die Galerie des
Institut Français Berlin, Kurfürstendamm 211. Der Eintritt ist frei.

Eine Vortragsreihe im Institut Français und ein kulturwissenschaftliches
Master-Seminar an der Viadrina begleiten die Ausstellung, die bis
Donnerstag, den 29. Juni, zu sehen ist.

•       Am Donnerstag, dem 23. Mai, 18.00 Uhr, hält Dr. Andreas Ludwig vom
Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam einen Vortrag mit dem
Titel „Modern – Müll – Museum. Wandlungen der Dingkultur der DDR“.

•       Viadrina-Historiker Prof. Dr. Gangolf Hübinger referiert am
Mittwoch, dem 31. Mai, 18.00 Uhr, über „Kampf der Glocken im Kalten Krieg
– Die Freiheitsglocke in Westberlin und die Friedensglocke in Frankfurt
(Oder)“.

•       Am Mittwoch, dem 7. Juni, 18.00 Uhr, hält Prof. Dr. Emmanuel Droit
vom Centre Marc Bloch Berlin einen Vortrag mit dem Titel „Die Stasi im
historischen Gedächtnis der Berliner Republik: Zwischen Aufarbeitung und
Ikonisierung“.

•       Prof. Dr. Rita Aldenhoff-Hübinger spricht am Mittwoch, dem 14.
Juni, 18.00 Uhr, zum Thema „Frankfurt (Oder) – eine Bezirksstadt der DDR,
1952-1990“.

•       Eine Podiumsdiskussion zum Thema „Wie können wir die Geschichte
der DDR heute vermitteln?“ bildet am Dienstag, dem 20. Juni, 18.00 Uhr,
den Abschluss der Reihe. Es debattieren Dr. Kerstin Langwagen vom
Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig, der Pädagoge Dr. Rainer Bendick und
Prof. Dr. Rita Aldenhoff-Hübinger. Die Diskussion wird moderiert von Prof.
Dr. Nicolas Offenstadt.

Prof. Dr. Rita Aldenhoff-Hübinger und Prof. Dr. Nicolas Offenstadt
unterrichten im Sommersemester gemeinsam das Seminar „Wirtschaft und
Gesellschaft in der DDR: das Beispiel Frankfurt (Oder)“ an der Viadrina.

Die Ausstellung und die Vortragsreihe werden veranstaltet vom Institut
Français Berlin und der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder),
gefördert durch den Freundeskreis des Maison de France Berlin e. V., der
Brasserie Le Paris, den Sofitel Hotels und Ressorts und Lignet Roset.

Weitere Informationen finden Sie unter
https://berlin.institutfrancais.de/kalender/veranstaltung/2017-05-09t170000-bis-2017-06-29t210000-ausstellung-und-vortragsreihe-rda-splitter

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Intelligente Brille ersetzt Bauanleitung für Vogelhäuschen Entwicklung von CITEC-Forschern an der Universität Bielefeld

Die Adamaas-Brille hilft dabei, ein Vogelhäuschen zusammen zu bauen.  Foto: CITEC/Universität BielefeldStatt mühsam die richtigen Teile zu suchen und mit einer Hand
umzublättern, blendet die intelligente Brille des Adamaas-Systems direkt
ins Sichtfeld ein, welcher Arbeitsschritt als nächstes dran ist. Das gilt
für das Bedienen einer Kaffee-Maschine genauso wie für den Bau eines
Vogelhäuschens. Professor Dr. Thomas Schack, Dr. Kai Essig und Dr.
Matthias Schröder haben am Exzellenzcluster Kognitive
Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld die intelligente
Brille weiter entwickelt.

Durch „Computer-Vision“ kann das System eigenständig Objekte und
Handlungsschritte erkennen und darauf aufbauend entsprechende
Handlungsunterstützung direkt auf das Display der Brille übertragen. Das
Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt mit 1,2
Millionen Euro. Ein Film über Adamaas ist jetzt auch online zu sehen.

Statt mühsam die richtigen Teile zu suchen und mit einer Hand
umzublättern, blendet die  intelligente Brille des Adamaas-Systems direkt
ins Sichtfeld ein, welcher Arbeitsschritt als nächstes dran ist. Das gilt
für das Bedienen einer Kaffee-Maschine genauso wie für den Bau eines
Vogelhäuschens. Professor Dr. Thomas Schack, Dr. Kai Essig und Dr.
Matthias Schröder haben am Exzellenzcluster Kognitive
Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld die intelligente
Brille weiter entwickelt. Durch „Computer-Vision“ kann das System
eigenständig Objekte und Handlungsschritte erkennen und darauf aufbauend
entsprechende Handlungsunterstützung direkt auf das Display der Brille
übertragen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das
Projekt mit 1,2 Millionen Euro. Ein Film über Adamaas ist jetzt auch
online zu sehen.

„Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen sind beim Bau eines
Vogelhäuschens schnell überfordert. Mit der intelligenten Brille können
sie Schritt für Schritt ein Vogelhaus bauen und werden dabei ihren
Bedürfnissen entsprechend angeleitet“, sagt Dr. Kai Essig, der das
Adamaas-System mit entwickelt. „Durch vorherige Messungen der mentalen
Repräsentations-Strukturen der Nutzerinnen und Nutzer kann sich die Brille
individuell auf die Bedürfnisse der Probanden einstellen.“ Die Messungen
können die Probanden bequem vorab an einem Tablet ausführen, indem sie
verschiedene Bilder bestimmten Arbeitsschritten zuordnen. Wenn eine Person
zum Beispiel Schwierigkeiten dabei hat, das Dach auf dem Vogelhäuschen zu
montieren, weiß das System das und kann entsprechend umfangreichere
Unterstützung bei diesem Schritt geben. Außerdem überprüft das Adamaas-
System die Herzfrequenz und blendet beruhigende Hinweise im Display ein,
noch bevor die Person überfordert ist.

Bisher haben die Adamaas-Forscher das System genutzt, um zum Beispiel bei
der Bedienung eines modernen Kaffeeautomaten zu unterstützen. Der Vorteil
dabei war, dass die verwendete Kaffeemaschine (Projektpartner Miele)
direkt den aktuellen Zustand erkennen und an die Brille weitergeben
konnte. „Die Schwierigkeit beim Bau eines Vogelhäuschens ist, dass die
einzelnen Bauteile und Handlungsschritte direkt von der Brille erkannt
werden müssen. Was dabei für den Menschen selbstverständlich ist, stellt
ein technisches System vor hohe Herausforderungen“, sagt Dr. Matthias
Schröder, der die „Computer-Vision“ des Adamaas-Systems programmiert hat.
„Mittels einer Kamera kann die Brille nicht nur erkennen, wo welches
Objekt liegt, sondern auch welches Bauteil gerade von der Nutzerin oder
dem Nutzer in die Hand genommen oder mit den Augen betrachtet wird.“ Das
System kann dann situationsabhängig Anweisungen geben und direkt
personengebundene Handlungsunterstützungen per Einblendungen anzeigen.
„Mit der Computer-Vision kann das Adamaas-System nahezu jeden Bauprozess
unterstützen“, sagt Professor Dr. Thomas Schack, Leiter des Adamaas-
Projektes. „So müssen Probanden nicht mehr mit einer Bedienungsanleitung
hantieren und umständlich mit einer Hand die Arbeitsschritte ausführen.
Sie können direkt mit beiden Händen arbeiten und bekommen die Schritte
eins zu eins eingeblendet. Das ist auch für die Industrie spannend.“

Neben Prowerk und dem Seniorenzentrum Breipohls Hof der v.
Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel ist das Familienunternehmen Hettich
Partner im Projekt Adamaas. Beim Zusammenbau einer Schrankschublade mit
Antriebstechnik ist eine Bedienungsanleitung oft wenig hilfreich.
Auszubildende oder auch Mitarbeiter werden durch die eingeblendeten
Arbeitsschritte im Brillendisplay ideal unterstützt. „Denkbar wäre zum
Beispiel, dass Mitarbeiter bei Hettich die Brille bei der Montage nutzen,
um schnell zu lernen, wie die Schubladen zusammengesetzt werden müssen“,
sagt Schack. „Das Adamaas-System ist also auch für die Arbeit 4.0
konfiguriert, indem es Montage-Aufgaben durch Augmented Reality
unterstützt.“

Zurzeit führen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Adamaas-
Studien mit Probanden von Hettich, Prowerk und dem Seniorenzentrum
Breipohls Hof durch. In Zukunft sind auch Studien mit Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern bei Hettich geplant. So können sie noch besser auf die
individuellen Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer eingehen und weitere
Forschungsmöglichkeiten erkunden. In Zukunft soll das Adamaas-System ganz
ohne zusätzliche Kamera auskommen und allein über die in der Brille
integrierte Kamera die Nutzenden unterstützen.

Weitere Partner im Projekt Adamaas ist der Eye Tracking Spezialist
SensoMotoric Instruments (SMI), die die Hardware für die Brille entwickeln
und bereitstellen. Die Velamed GmbH Medizintechnik und Biomechanische
Konzepte entwickelt ein System zur ressourceneffizienten und robusten
Aufnahme und Auswertung von Vitalparametern.  Außerdem arbeiten
verschiedene Fakultäten der Universität Bielefeld mit externen Partnern
zusammen. Neben Professor Dr. Helge Ritter (AG Neuroinformatik), Professor
Dr. Thomas Schack (AG Neurokognition und Bewegung), Dr.-Ing. Sven
Wachsmuth (Zentrallabor) und Dr. Kai Essig (AG Neurokognition und
Bewegung) vom CITEC ist die Fakultät für Psychologie und
Sportwissenschaft, sowie die Technische Fakultät und das Netzwerk
Bielefeld 2000plus beteiligt. Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
unterstützt ADAMAAS mit dem Institut für Technologische Innovation,
Marktentwicklung und Entrepreneurship (iTIME) bei der Entwicklung eines
Marketing- und Vertriebskonzeptes.

Weitere Informationen finden Sie unter
https://youtu.be/lr6-LDAOqOo Link zum Video
http://www.uni-bielefeld.de/sport/arbeitsbereiche/ab_ii/research/adamaas.html Adamaas-Projektseite
https://cit-ec.de/de/news/die-welt-durch-eine-unterstützende-brille-sehen Informationen zu Adamaas

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Afrikanische Zukunftsvisionen: Nationalmuseum in Kenia zeigt Ausstellung aus Bayreuth

Eröffnungsfeier in Nairobi mit Anisha Soff, Kuratorin der Ausstellung und Mitarbeiterin der Bayreuth Academy; li. ein Ausschnitt aus der Installation 'Fallen', 2015, von Zohra Opoku und Emeka Alams.  Foto: © Goethe-Institut / Julian Manjahi.Zukunftsvisionen aus Afrika präsentiert die Ausstellung FAVT: Future
Africa Visions in Time, die Künstler und Wissenschaftler an der
Universität Bayreuth entwickelt haben und die nun bis zum 28. April 2017
im Nairobi National Museum zu sehen ist. Dank einer engen Zusammenarbeit
mit dem Goethe-Institut in Nairobi und dem National Museum of Kenya ist
die Ausstellung, die erstmals 2015 und 2016 im Iwalewahaus der Universität
Bayreuth gezeigt wurde, jetzt auch in der kenianischen Hauptstadt der
Öffentlichkeit zugänglich.

FAVT: Future Africa Visions in Time umfasst Fotografien, Installationen,
Videoprojektionen, Klanglandschaften, Texte und Performance-Kunst. Die
Ausstellung will die Besucher dazu anregen, im Zusammenspiel
unterschiedlichster Ausdrucksformen künstlerische Imaginationen von
Zukunft zu entdecken und diese mit Erkenntnissen aus der Afrikaforschung
in Beziehung zu setzen. Welche Vorstellungen und Entwürfe von Zukunft
bringen zeitgenössische Künstler in ihren Werken zum Ausdruck? Welche
Erfahrungen aus der Vergangenheit spiegeln sich darin wider? Welche
Konzepte der Zukunft sind auf dem afrikanischen Kontinent in Zeiten der
Unsicherheit und des Umbruchs entstanden, zum Beispiel während des Ersten
Weltkriegs oder in den antikolonialen Befreiungsbewegungen? Das Nachdenken
über diese Fragen mit neuen, überraschenden Impulsen zu fördern, ohne
abschließende Antworten zu liefern, ist das Ziel der Ausstellung, die sich
als ein Forum für die öffentliche Erörterung von Zukunftsentwürfen
versteht.

Dr. Nina Wichmann, die Leiterin des Goethe-Instituts in Nairobi,
zahlreiche Wissenschaftler aus Bayreuth und auch einige der beteiligten
Künstler waren am 6. April 2017 ins Nairobi National Museum gekommen, um
an der feierlichen Eröffnung der Ausstellung teilzunehmen. Seitdem bilden
Podiumsdiskussionen, Künstlergespräche, Vorträge, Konzerte und
Filmvorführungen ein vielfältiges Rahmenprogramm. Es wird von der
Universität Bayreuth, dem Goethe-Institut in Nairobi, dem DAAD-
Regionalbüro für Afrika und dem British Institute in Eastern Africa
gemeinsam gestaltet.

Die Veranstaltungen wollen die öffentliche Debatte über Themen
intensivieren, die in den Exponaten der Ausstellung ihren ästhetischen
Ausdruck finden. Dazu zählen beispielsweise die Zukunftsperspektiven einer
sich in Afrika herausbildenden Mittelklasse, der Begriff der
Nachhaltigkeit in einem vom Menschen geprägten Zeitalter („Anthropozän“),
der Umgang mit traumatisierenden Vergangenheiten („Healing hurts“) oder
Fragen der sexuellen Identität („Queering Futures“).

Im Anschluss an die Präsentation in Nairobi reist FAVT: Future Africa
Visions in Time nach Südafrika, im August 2017 wird die Ausstellung im
Goethe-Institut in Johannesburg zu sehen sein.

FAVT: Future Africa Visions in Time ist das Ergebnis einer engen
Zusammenarbeit von Künstlern und Wissenschaftlern unter dem Dach der
Bayreuth Academy of Advanced African Studies, einer vom Bundesministerium
für Bildung und Forschung geförderten Einrichtung der Universität
Bayreuth. Seit ihrer Gründung im Jahr 2013 hat sie Künstler und
Kulturschaffende aus Afrika gezielt in ihr Arbeitsprogramm einbezogen, um
im Dialog zwischen Kunst und Wissenschaft neue Erkenntnisse über Themen
wie „Zeitstrukturen“, „Hoffnung“, „Utopie“, „Dystopie“ und „Prognose“ zu
gewinnen.

Beteiligte Künstlerinnen und Künstler:

Emeka Alams, Rui Assubuji, Sam Hopkins, Délio Jasse, John Kamicha, Philipp
Khabo Koepsell, Syowia Kyambi, Ingrid LaFleur, Kitso Lynn Lelliott, kara
lynch, Kiluanji Kia Henda, Ato Malinda, Tumi Mogorosi, James Muriuki,
Zohra Opoku, Abdi Osman, Simon Rittmeier, Ruth Sacks, Luís Sala, Moses
Serubiri, Kae Sun, Fabio Vanin.

Das Buch zur Ausstellung:

Katharina Fink, Susanne Gerhard, Nadine Siegert (eds.), FAVT: Future
Africa in Time, Nairobi 2017, verlegt bei Contact Zones NRB.

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