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Durch die „Wasserwüste“ von Afrika nach Australien: Expedition SO308 untersucht Spurenelemente im Indischen Ozean

 Eine internationale Forschungsexpedition unter
Leitung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel ist mit dem
deutschen Forschungsschiff SONNE in den noch weitgehend unerforschten
Südindischen Ozean aufgebrochen. Dieses Meeresgebiet ist von großer
Bedeutung für das globale Klima und die Nährstoffkreisläufe im Ozean. Auf
der knapp achtwöchigen Fahrt von Afrika nach Australien wird das
Forscherteam untersuchen, wie Spurenelemente und ihre Isotope – darunter
lebenswichtige Mikronährstoffe wie Eisen, Kobalt, Kupfer und Zink – marine
Ökosysteme und ihre Fähigkeit zur CO₂-Aufnahme beeinflussen.

Der Südindische Ozean mit seinem großen nährstoffarmen Wirbel gilt als
oligotrophe Zone – quasi eine „Wasserwüste“ mit extrem geringen
Nährstoffkonzentrationen im Oberflächenwasser. Gleichzeitig treten
südwestlich von Madagaskar regelmäßig starke Phytoplanktonblüten auf, die
eine wichtige Rolle für die Produktivität des Ozeans und den
Kohlenstoffkreislauf spielen. Phytoplankton nutzt Spurenelemente wie Eisen
und Stickstoff für sein Wachstum und hilft so, CO₂ aus der Atmosphäre zu
binden. Auf einer Expedition von Mosambik bis nach Australien wird
erstmals im Detail untersucht, wie diese Mikro- und Makronährstoffe hier
in den Ozean gelangen, zirkulieren und für das marine Leben verfügbar
gemacht werden.

„Die Ergebnisse dieser Expedition werden unser Wissen über den
Südindischen Ozean erheblich erweitern und zeigen, wie diese Meeresregion
globale Kreisläufe und das Klima beeinflusst“, sagt Fahrtleiter Eric
Achterberg, Professor für Chemische Ozeanographie am GEOMAR Helmholtz-
Zentrum für Ozeanforschung Kiel.

Verteilung, Herkunft, Transport und Bedeutung von Spurenelementen

Die Expedition verfolgt vier zentrale Forschungsziele. Zum einen soll die
Verteilung und chemische Zusammensetzung von Spurenelementen und Isotopen
bestimmt werden. Dazu nimmt das Team Proben von der Wasseroberfläche bis
in Tiefen von 5.000 Metern, um den exakten Gehalt und die chemischen
Bindungsformen von Mikronährstoffen wie Eisen, Mangan und Zink sowie von
Isotopen wie Neodym, Thorium und Plutonium zu bestimmen.

Ein weiteres Ziel ist es, die Quellen dieser Spurenelemente zu
identifizieren: Durch den Eintrag von Staub aus der Atmosphäre, durch
kontinentale Zuflüsse wie den Sambesi, aus Meeressedimenten oder durch
hydrothermale Quellen aus der ozeanischen Kruste gelangt eine Vielzahl von
Spurenelementen in den Ozean. Die Wissenschaftler:innen wollen
untersuchen, welchen Anteil diese verschiedenen Quellen am gesamten
Spurenelementevorrat des Ozeans haben.

Ein dritter Schwerpunkt der Expedition liegt auf der Untersuchung des
Transports dieser Spurenelemente im Ozean. Mit Hilfe von chemischen
Tracern und ozeanographischen Messungen wird analysiert, wie die
Zirkulationsströmungen im Südindischen Ozean die Nährstoffe über weite
Strecken transportieren, bis sie schließlich das Oberflächenwasser
erreichen und dem marinen Nahrungsnetz zur Verfügung stehen.

Schließlich beschäftigt sich das Forscherteam mit der ökologischen und
klimatischen Bedeutung der Spurenelemente. Da Phytoplankton als Basis der
marinen Nahrungskette auf Mikro- und Makronährstoffe angewiesen ist, wird
die Expedition untersuchen, wie Nährstoffflüsse und Planktonaktivität
zusammenhängen und welche Rolle der Südindische Ozean als Kohlenstoffsenke
spielt.

Route der Forschungsreise: Von Durban nach Fremantle

Die Route führt das Forschungsteam zunächst von der Küste Mosambiks nach
Madagaskar und dann auf einer schnurgeraden Ost-West-Strecke von
Madagaskar nach Australien. An rund 50 Stationen werden die
Nährstoffquellen und Flüsse von Spurenelementen und Isotopen dokumentiert.
An insgesamt 15 so genannten Superstationen werden besonders aufwändige
Probenahmen durchgeführt. Hier kommen unter anderem In-situ-Pumpen zum
Einsatz, die Partikel direkt in verschiedenen Tiefen bis zu 800 Metern
filtern. Darüber hinaus werden an jeder Station Sedimentkerne entnommen.

„Der Südindische Ozean ist ein Schlüsselsystem für die globale
Tiefenwasserzirkulation und die Versorgung der oberflächennahen
Wasserschichten mit Mikronährstoffen,“ erklärt Professor Achterberg.
„Dennoch sind die Spurenelemente-Biogeochemie und die chemische
Ozeanographie in dieser Region unterrepräsentiert. Unsere Expedition wird
entscheidende Daten liefern, um die chemische Struktur und Dynamik des
Südindischen Ozeans besser zu verstehen und seinen Beitrag für das Klima
und die marine Nahrungskette einzuordnen.“

Expedition auf einen Blick:

Name: SONNE-Expedition SO308
Fahrtleitung: Prof. Dr. Eric Achterberg
Zeitraum: 31.10.2024-22.12.2024
Beginn und Ende: Durban (Südafrika) – Fremantle (Australien)
Fahrtgebiet: Südindischer Ozean
Wissenschaftliche Crew: 40 Wissenschaftler:innen aus 14 Nationen

Die Ausfahrt ist Teil des international koordinierten GEOTRACES-Programms.
Beteiligte Institutionen: GEOMAR, Constructor University Bremen, Leibniz-
Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT), Helmholtz-Zentrum Hereon,
Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, Woods Hole
Oceanographic Institution, Eidgenössische Technische Hochschule Zürich
(ETH), International Atomic Energy Agency (IAEA) Monaco, Zhejiang
University, Stanford University, University of Chicago, University of
Tasmania, Universität Rostock.

Hintergrund Spurenelemente und Isotope
Spurenelemente und Isotope, englisch Trace Elements and Isotopes (TEI),
sind Stoffe, die im Meerwasser nur in geringen Konzentrationen vorkommen,
aber eine entscheidende Rolle im Ozean spielen: Einige sind wichtige
Nährstoffe für mikroskopisch kleine Organismen und beeinflussen
biogeochemische Prozesse. So benötigt zum Beispiel Phytoplankton
Spurenelemente wie Eisen für das Wachstum, was wiederum Auswirkungen auf
die gesamte Nahrungskette und die Fähigkeit des Ozeans hat, Kohlenstoff zu
binden. In der Wissenschaft werden Isotope von Elementen wie Thorium oder
Neodym als sogenannte Tracer (englisch trace = Spur) verwendet, um die
Bewegung von Wassermassen und Stoffkreisläufe im Ozean zu verstehen.

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Hebammenwissenschaft in Sachsen-Anhalt: Studiengang verdoppelt Kapazitäten

Zwischen Hörsaal und Kreißsaal: Lange war es ein Ausbildungsberuf,
inzwischen ist die Hochschulausbildung für künftige Hebammen in
Deutschland Pflicht. Jetzt sind die ersten Studierenden in ihr letztes
Studienjahr des dualen Bachelor-Studiengangs Hebammenwissenschaft an der
Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
(MLU) gestartet. Neben einer neu berufenen Professorin und zusätzlichem
wissenschaftlichen Personal bietet der Studiengang nun auch doppelt so
viele Plätze.

Zum Start des ersten Jahrgangs 2021 lag die Zulassungsbeschränkung
zunächst bei 20 Plätzen. Inzwischen können jährlich bis zu 42 angehende
Hebammen ihr Studium an der MLU aufnehmen. „Sachsen-Anhalt hat die
Möglichkeit einer eigenen akademischen Ausbildung von Hebammen geschaffen.
Zugleich haben wir uns auch dafür eingesetzt, die Personalsituation der
Hebammen in den Kliniken stark zu verbessern“, erklärt
Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne. Grundlage dafür war eine Studie
für Sachsen-Anhalt, die die Bedarfe an Hebammen erstmals ermittelte. „Ein
zentraler Punkt war dabei Nachwuchssicherung. Die Verdoppelung der
Studienplätze innerhalb kürzester Zeit leistet einen wichtigen Beitrag für
die zukünftige Versorgungssituation“, so die Ministerin.

Die Akademisierung soll den Beruf attraktiver machen und den gestiegenen
fachlichen und personellen Kompetenzen auf wissenschaftlicher Grundlage
und mit evidenzbasierter Methodik Rechnung tragen. „Das Studium der
Hebammenwissenschaft zeichnet sich bei uns durch eine praxisnahe und
interprofessionelle Lehre ab dem ersten Studienjahr aus, die optimal auf
die praktischen Phasen vorbereitet“, betont Studiengangsleiterin Prof.
Sabine Striebich vom Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft an
der Universitätsmedizin Halle.

Positive Zwischenbilanz

Das Praxistraining an der Universität und die hochschulische Begleitung
der Studierenden in ihren Einsätzen schaffen eine gute Vernetzung mit der
Praxis. Dies sei besonders wichtig, so die Studiengangsleiterin. Neben dem
universitären Teil finden regelmäßig mehrwöchige Klinikeinsätze statt,
wobei jeweils die Hälfte der Studierenden in Halle (Saale) und in
Magdeburg tätig sind. In diesem Jahr konnten zum Semesterbeginn alle 21
Praxisplätze am Universitätsklinikum Halle (Saale) und seinen
Kooperationskliniken besetzt werden. Zweimal im Jahr bietet die Abteilung
Hebammenwissenschaft ganztägige Fortbildungen für kooperierende
Praxisanleiter:innen an. Die Hebammen können bei den Fertigkeitentrainings
an der Universität hospitieren und so erfahren, wie fortschrittlich der
hochschulische Ausbildungsteil abläuft.

„Das Hebammenstudium ist sehr praxisorientiert und die enge Zusammenarbeit
mit Kliniken, freiberuflichen Hebammen und Geburtshäusern ist elementar
für eine zeitgemäße Qualifizierung des Hebammen-Nachwuchses. Die
Kombination aus wissenschaftlich-fundierter Lehre, hohem Praxisbezug und
persönlicher Betreuung macht den Standort Halle zu einem Leuchtturm in der
akademischen Hebammenausbildung. Zudem ist die Zahl der Neubewerbungen
konstant hoch. Diese positive Entwicklung unseres Studiengangs zeigt, dass
wir auf dem richtigen Weg sind“, resümiert Prof. Striebich.

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Ultraschall als Schlüssel zur Vermeidung von Dialysepflicht und Nierenkrankheit

Eine neue S3-Leitlinie zur Abklärung der Mikrohämaturie bei Kindern und
Jugendlichen dient der Früherkennung von Nierenkrankheiten. Bei kleinsten
Blutbeimengungen im Urin soll bereits bei der Vorsorgeuntersuchung U8 im
Alter von vier Jahren möglichst noch in der Kinderarztpraxis eine
Ultraschalluntersuchung erfolgen. Die Deutsche Gesellschaft für
Ultraschall in der Medizin e.V. (DEGUM) betont, dass dadurch jährlich bei
bis 1000 Kindern die Entwicklung einer chronischen Nierenkrankheit
verhindert oder verzögert werden könne. Für die Leitlinie waren
federführend die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie e.V. (DGfN) und die
Gesellschaft für Pädiatrische Nephrologie e.V. (GPN) verantwortlich.

Link zur Leitlinie: https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/166-005

Wenn sich im Urin eines Kindes ständig winzige Mengen Blut befinden, die
mit bloßem Auge nicht erkennbar sind, spricht man von einer
persistierenden asymptomatischen Mikrohämaturie. Beschwerden haben die
Kinder keine, die Ursachen für das Blut im Urin können vielfältig und
sowohl harmlos als auch schwerwiegend sein. Hierzu zählen häufig
Harnwegsinfektionen, Nierensteine, Fehlbildungen der Harnwegsorgane und
sogenannte glomeruläre Nierenerkrankungen wie das Alport-Syndrom.
„Unbehandelt werden Kinder mit Alport-Syndrom im Durchschnitt mit 22
Jahren dialysepflichtig und haben eine mittlere Lebenserwartung von nur 55
Jahren“, erklärt Professor Dr. med. Markus Meier, Nephrologe am
Nierenzentrum Reinbek und DEGUM-Beauftragter für die S3-Leitlinie.
Jährlich trifft diese Diagnose in Deutschland 800 bis 1000 Kinder.

Zur Kindervorsorgeuntersuchung U8 im Alter von vier Jahren gehört seit
jeher ein Urintest. Eine Ultraschalluntersuchung war bisher nur im
Ausnahmefall vorgesehen. Gemeinsam mit Vertretern der DGfN und der GPN hat
Meier einen diagnostischen Algorithmus entwickelt, der mit geringem
Aufwand bereits bei der U8 behandlungsbedürftige Patientinnen und
Patienten identifiziert. Dieser diagnostische Workflow beginnt mit einer
Mikroskopie des Urins und leitet den Untersucher dann über eine exakte
Familienanamnese zu weiteren diagnostischen Maßnahmen, darunter einer
Nierenbiopsie. Schon bei geringstem Verdacht auf eine glomeruläre
Nierenerkrankung sollte eine Sonografie erfolgen. In Abhängigkeit der
Befunde innerhalb des Behandlungspfades erfolgt dann am Ende
gegebenenfalls eine medikamentöse Therapieempfehlung. „Wir wissen aus
zahlreichen Publikationen, dass eine möglichst frühe Erkennung einer
Nierenschädigung die beste Langzeitprognose für Betroffene hat“, sagt
Meier. Der Vorteil der Sonografie sei zudem, dass sie nicht invasiv und in
Deutschland flächendeckend sowohl bei Kinderärzten als auch bei
Nephrologen verfügbar ist.

Fortbildung in Ultraschalldiagnostik für Kinderärzte und Nephrologen

„Entscheidend ist jedoch, dass der Ultraschall in hoher Qualität
durchgeführt wird, um Fehldiagnosen auszuschließen und oftmals unnötige,
zusätzliche Bildgebung wie MRT oder CT zu vermeiden“, erklärt Meier. Die
DEGUM hat sich zum Ziel gesetzt, die qualifizierte Ultraschalldiagnostik
bei den entsprechenden Fachärztinnen und -ärzten für Kinderheilkunde und
Nephrologie zu fördern. „Die Fortbildungs- und Zertifizierungsprogramme
der verschiedenen DEGUM-Sektionen bieten die Möglichkeit, sich
entsprechend fortzubilden, damit die Vorgaben der neuen S3-Leitlinie
bundesweit umgesetzt werden können“, betont Meier. Aus Sicht der
Expertenkommission ist dafür ein Ausbildungsniveau erforderlich, das
mindestens der DEGUM-Stufe I entspricht. „Derzeit ist die Zahl der DEGUM-
zertifizierten niedergelassenen Nephrologinnen und Nephrologen in
Deutschland noch gering“, sagt Meier. Daraus lasse sich aber keineswegs
ableiten, dass die Qualität der von nicht DEGUM-zertifizierten Kolleginnen
und Kollegen durchgeführten Ultraschalluntersuchungen unzureichend ist.
Dennoch sei ein einheitlicher, überprüfbarer Ausbildungsstandard
wünschenswert, den DEGUM und DGfN gemeinsam anstreben. „So könnte auch in
Zukunft bundesweit ein hohes Ausbildungsniveau des ärztlichen Nachwuchses
sichergestellt und die Leitlinie langfristig umgesetzt werden.“

Die Früherkennung progredienter Nierenerkrankungen bei Kindern
entsprechend der S3-Leitlinie wäre auch aus ökonomischer Sicht für das
deutsche Gesundheitssystem von Vorteil. Die Kosten für eine
differentialdiagnostische Abklärung aller Kinder mit Mikrohämaturie sind
um ein Vielfaches geringer als die hohen Dialysekosten, die durch eine
frühzeitige Therapie vermieden werden können.

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Wuppertal Institut gewinnt Deutschen Nachhaltigkeitspreis

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis (DNP) prämiert wegweisende Beiträge zur
Transformation in eine nachhaltige Zukunft und zeigt anhand konkreter
Beispiele, wie ökologischer und sozialer Fortschritt schneller gelingen
kann. Das Wuppertal Institut konnte sich in der Kategorie "Forschung und
Entwicklung" durchsetzen und gehört zu den diesjährigen Pionieren des
nachhaltigen Wandels. Die Auszeichnung wird im Rahmen des 17. Deutschen
Nachhaltigkeitspreises am 28. November 2024 in Düsseldorf überreicht.

Wuppertal, 4. November 2024: Welche Unternehmen und Einrichtungen
bewältigen die spezifischen Herausforderungen ihrer Branche aktuell am
besten? Wer leistet wirkungsvolle Beiträge zum Wandel im eigenen Betrieb
oder durch seine Produkte und Dienstleistungen? Wo werden die Chancen der
Transformation besonders erfolgreich aufgegriffen? Vor diesem Hintergrund
prämiert der Deutsche Nachhaltigkeitspreis die Pioniere in 100 Branchen
und 20 Sektoren. Der Preis wird in diesem Jahr zusammen mit dem
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, der Deutschen Industrie-
und Handelskammer und dem WWF vergeben.

Das Wuppertal Institut und das Deutsche Krebsforschungszentrum konnten
sich im Sektor "Bildung und Forschung" durchsetzen und wurden als einer
der Vorreiter der Transformation in der Branche "Forschung und
Entwicklung" ausgewählt.

"Wir freuen uns als Nachhaltigkeits- und Transformationforschungsinstitut
sehr über die Auszeichnung. Denn Nachhaltigkeit ist nicht nur unser
zentrales Forschungsgebiet, sondern auch Leitschnur für die Entwicklung
unseres eigenen Geschäftsbetriebs. Wer Politik, Wirtschaft und
Gesellschaft glaubwürdig zu Fragen einer nachhaltigen Entwicklung beraten
will, sollte beim eigenen Geschäftsbetrieb mit gutem Beispiel vorangehen",
sagt Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick, Präsident und wissenschaftlicher
Geschäftsführer des Wuppertal Instituts.

Zu den Top Ten in der Kategorie "Forschung und Entwicklung" gehören auch
das Öko-Institut e. V. und das Institut für ökologische
Wirtschaftsforschung (IÖW), die neben dem Wuppertal Institut auch Mitglied
des Ecological Research Network (Ecornet) sind. Das Ecornet besteht aus
acht unabhängigen, gemein­nützigen Instituten der Umwelt- und
Nachhaltigkeitsforschung in Deutschland.

Nachhaltigkeit am Wuppertal Institut – umgesetzt in Praxis und Forschung

Seit der Gründung des Instituts 1991 sind Klimaschutz und
Ressourceneffizienz die zentralen Orientierungspunkte in der
Forschungsagenda des Instituts. Seit 2010 wird das Thema in der
betrieblichen Praxis durch Nachhaltigkeitsbeauftragte, die in der
Institutsstruktur fest verankert sind, systematisch vorangetrieben. Mehr
Klimaschutz und Nachhaltigkeit ist für alle Mitarbeitenden am Wuppertal
Institut Herzensangelegenheit. Das hat das Wuppertal Institut  auch extern
überprüfen lassen: Hinsichtlich der Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels hat eine
externe Überprüfung durch "right.based on science" ergeben, dass das
Wuppertal Institut seit 2020 Paris-Kompatibilität erreicht hat. Große aber
auch eine Vielzahl kleinerer Maßnahmen tragen dazu bei.

Der Wirkungskreis des Instituts ist aber nicht nur nach Innen, sondern
auch nach Außen gerichtet. So steht das Wuppertal Institut vor Ort, in
sozialen Medien und mit verschiedenen Formaten mit seinen Zielgruppen,
Stakeholdern und der breiten Öffentlichkeit darüber im Austausch, wie
Nachhaltigkeitsziele in der Praxis erreicht werden können: Die Forschenden
entwickeln konkrete Lösungsansätze, wie wir zukünftig in ökologisch und
wirtschaftlich verträglichen und gerechteren Gesellschaften leben können.
Damit inspiriert es Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und die Gesellschaft
als Ganzes und zeigt auf, wo Bestehendes transformiert und wie Zukunft
gestaltet werden kann. Die Forschenden beraten auf  kommunaler, nationaler
und internationaler Ebene – etwa im Rahmen der Entwicklung von Zero-Waste-
City-Konzepten, der Mitgestaltung der nationalen
Kreislaufwirtschaftsstrategie oder im Rahmen des UN-Habitat Collaborating
Center gemeinsam mit den Vereinten Nationen bei der klimagerechten
Stadtentwicklung und Ansätzen für nachhaltige Mobilität in den Megacities
der Welt.

Über den Deutschen Nachhaltigkeitspreis

Der DNP ist die nationale Auszeichnung für Spitzenleistungen der
Nachhaltigkeit in Wirtschaft, Kommunen und Forschung – und der größte
seiner Art in Europa. Träger der Auszeichnung ist die Stiftung Deutscher
Nachhaltigkeitspreis e. V. Der Preisverleihung findet am Donnerstag, 28.
November 2024, im Rahmen des 17. Deutschen Nachhaltigkeitspreises in
Düsseldorf statt. Zu Gast sind rund 1.200 Gäste, darunter die CEOs und
Nachhaltigkeitsverantwortlichen der 100 Vorreiter-Unternehmen aller
Branchen, prominente Laudator*innen, Ehrengäste aus Wirtschaft, Politik
und Gesellschaft sowie rund 100 Medienvertreter*innen.

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