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BZgA rät zur Vorsicht mit Alkohol an Hitzetagen

An heißen Sommertagen ist es besonders wichtig, viel zu trinken, denn der
Körper reguliert seine Temperatur über das Schwitzen und verliert dabei
nicht nur viel Flüssigkeit, sondern auch wichtige Mineralstoffe. Die
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) empfiehlt, an
Hitzetagen auf alkoholische Getränke weitgehend zu verzichten. An heißen
Tagen ist jede Abkühlung recht, doch sind alkoholische Getränke zum
Durstlöschen ungeeignet.

Michaela Goecke, Leiterin des Referats für Suchtprävention der BZgA, sagt:
„Alkoholkonsum bedeutet für den Körper immer Stress – zum einen muss das
Zellgift Alkohol über die Leber abgebaut werden, zum anderen
beeinträchtigt Alkohol als psychoaktive Substanz unsere Wahrnehmung,
Koordination und Reaktion. Bei Hitze kann der Konsum von Alkohol zur
Gefahr werden: Zum Beispiel kann das Risiko für einen Kreislaufkollaps
steigen, weil sich durch Alkohol – wie durch Hitze – die Blutgefäße
erweitern. Dadurch sinkt der Blutdruck und es kann zu einem Kollaps und
Bewusstlosigkeit kommen. Deshalb gilt an Hitzetagen: Durstlöschen am
besten mit Wasser, Saftschorlen und Früchtetees oder mit anderen
alkoholfreien Getränken.“

Ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen sollten mit alkoholischen
Getränken bei Hitze besonders vorsichtig sein, denn ihr Wasseranteil im
Körper ist geringer als bei jungen Menschen. Aus diesem Grund betreffen
die Risiken des Alkoholkonsums sie daher noch stärker. Darüber hinaus ist
ihre Leber länger damit beschäftigt, den Alkohol abzubauen und es kann zu
gefährlichen Wechselwirkungen kommen, wenn Medikamente eingenommen werden.

Auch weist die BZgA darauf hin, dass wer an heißen Tagen Abkühlung im
Wasser sucht, vorher auf keinen Fall Alkohol trinken sollte. Es kann zu
dramatischen Badeunfällen kommen, wenn Menschen bei Hitze alkoholisiert
ins kühle Wasser gehen – ob See, Fluss oder Schwimmbad. Der Körper kann
aufgrund des Alkohols nicht normal auf die Kälte reagieren und die
Blutgefäße verengen. Der schnelle Wechsel von Hitze zu Kälte birgt dann
die Gefahr eines Kälteschocks – und dies schon bei einer Wassertemperatur
von rund 20 Grad Celsius. Infolge eines Kälteschocks kann der Kreislauf
kollabieren und die Gefahr des Ertrinkens droht.

Weiterführende Informationen der BZgA zum Thema Alkohol und Hitze
https://www.kenn-dein-limit.de/fakten-ueber-alkohol/urlaub-hitze-alkohol/

Neue Rezepte für alkoholfreie Fruchtcocktails zum Ausprobieren gibt es auf
dem Instagram-Kanal @alkohol_kenndeinlimit.

Informationen für Jugendliche und junge Erwachsene
https://www.kenn-dein-limit.info
https://www.facebook.com/alkoholkenndeinlimit
https://www.instagram.com/alkohol_kenndeinlimit
https://www.youtube.com/c/AlkoholKenndeinLimit/featured

Informationen für Erwachsene
https://www.kenn-dein-limit.de
https://www.facebook.com/kenndeinlimiterwachsene
https://twitter.com/Alkohol_Limit

Information für 12- bis 16-Jährige
https://www.null-alkohol-voll-power.de

Informationen für Sportvereine
https://www.alkoholfrei-sport-geniessen.de

Informationen und Verhaltensempfehlungen bei Hitze
https://www.klima-mensch-gesundheit.de

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Neues FAQ: COVID-19 Impfung für Schwangere und Stillende

Die brennendsten Fragen zur COVID-19-Schutzimpfung für schwangere und
stillende Frauen, etwa zu Impfstofftypen, Datenlage, Zeitpunkt,
Übertragungswegen auf das Kind oder der Möglichkeit einer Studienteilnahme
beantwortet jetzt ein aktuelles FAQ der Deutschen Gesellschaft für
Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG e. V.).

Berlin, im August 2021 – Eine generelle Impfempfehlung der Ständigen
Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut für eine
COVID-19-Schutzimpfung von Schwangeren und Stillenden steht bisher aus
(Stand 11. August 2021).  In der Folge gibt es für die betroffenen
schätzungsweise 1,5 Millionen Frauen in Deutschland bisher kein
flächendeckendes Impfangebot. Fest steht aber: Ergänzend zu den gültigen
STIKO-Empfehlungen befürworten die medizinischen Fachgesellschaften,
schwangere und stillende Frauen zu impfen. Zuvor soll eine offene und
ausführliche Beratung zu persönlichen Expositions-, Infektions- und
Erkrankungsrisiken, sowie zu möglichen persönlichen SARS-
CoV-2/COVID-19-assoziierten Schwangerschaftsrisiken und der verfügbaren
aber begrenzten Datenlage erfolgen. Die brennendsten Fragen zum Thema,
etwa zu Impfstofftypen, Datenlage, Zeitpunkt, Übertragungswegen auf das
Kind oder der Möglichkeit einer Studienteilnahme beantwortet jetzt ein
aktuelles FAQ.

Mehr Informationen unter https://www.dggg.de/

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Mit Likes und Retweets zum Wahlsieg – European New School an der Viadrina analysiert Wahlkampf in sozialen NetzwerkenMit Likes und Retweets zum Wahlsieg – European New School an der Viadrina analysiert Wahlkampf in sozialen Netzwerken

Auf Twitter und Facebook ist der Wahlkampf längst entbrannt. Doch wer
setzt dort welches Thema? Warum erzeugen einige Hashtags Wellen der
Aufmerksamkeit, während andere Schlagworte in der Informationsflut
untergehen? Und gibt es Anzeichen für gezielt manipulierte Kampagnen?
Diesen Fragen geht ein Forschungsteam der European New School of Digital
Studies (ENS) an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) nach. Am
10. August ging ihre Webseite www.zahlen-zur-wahl.de online. Bis zum
Wahltag am 26. September werden dort Grafiken und Berichte veröffentlicht,
in denen die online gesammelten Daten analysiert, interpretiert und
visualisiert werden.

„Unser Team beobachtet die Aktivitäten von Parteien, Kandidatinnen und
Kandidaten sowie politischen Gruppierungen in den sozialen Netzwerken. Im
Fokus steht die Bundestagswahl, wir beobachten aber auch die
Landtagswahlen in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern“, beschreibt Prof. Dr.
Ulrike Klinger, Inhaberin der Professur für Digitale Demokratie an der
European New School, das Projekt. Zur Zielgruppe gehören Journalistinnen
und Journalisten, Lehrerinnen und Lehrer sowie interessierte Personen aus
der breiten Gesellschaft.
Unter Leitung des Lehrstuhlmitarbeiters Dr. Johannes Gruber recherchieren
fünf studentische Mitarbeitende fortlaufend, was in den sozialen
Netzwerken im Vorfeld der Wahlen veröffentlicht wird und wie die
Reaktionen darauf ausfallen. Ein Methodentraining erhalten die
Studierenden dabei von zwei Doktorandinnen des Weizenbaum Instituts in
Berlin. Darüber hinaus ist die NRW School of Governance und das Leibnitz-
Institut für Medienforschung in Hamburg an dem Projekt beteiligt.
Forschende beider Einrichtungen veröffentlichen ebenfalls Analysen auf der
Webseite, die von der Initiative Reset.tech gefördert wird.

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Wie das Mittelmeer dem hohen Norden einheizt – Studie zeigt klimatische Zusammenhänge

Warmes Wasser, das vom Mittelmeer in den Atlantik strömt, könnte einen
bedeutenden aber bisher übersehenen Anteil an der Erwärmung im
nordatlantischen Raum haben. Zu diesem Schluss kommt ein Forschungsteam um
Dr. Stefanie Kaboth-Bahr von der Universität Potsdam herausgefunden,
dessen Studie nun in der Zeitschrift „Communications Earth & Environment“
erschienen ist.

Die hohen nördlichen Breiten sind eine der empfindlichsten Regionen der
Erde hinsichtlich der Auswirkungen der globalen Erwärmung, die durch
anthropogene Treibhausgasemissionen verursacht wird. Tatsächlich sind das
immer schnellere Auftauen des Permafrosts in den zirkumpolaren Regionen
sowie die zunehmende Eisschmelze in Grönland alarmierende Zeugnisse für
die Effekte des globalen Klimawandels auf diese Region.

Um einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Klimageschehen im
Mittelmeerraum und Temperaturschwankungen in den hohen nördlichen Breiten
unter den Bedingungen des zukünftigen Klimawandels untersuchen zu können,
hat das wissenschaftliche Konsortium Bohrkerne untersucht, die im
Mittelmeer, Golf von Cadiz und dem Nordatlantik entnommen wurden. Mittels
geochemischer Methoden wurde das Zeitintervall zwischen 3,1 und 2,7
Millionen Jahren vor heute untersucht. Dieser Abschnitt fällt in das
Pliozän, einer Periode der Erdgeschichte mit Umweltbedingungen, die denen
der nahen Zukunft ähneln, d.h. mit im Vergleich zu heute erhöhten
Treibhausganskonzentrationen und einem kleineren grönländischen Eisschild.

„Tatsächliche stellten wir fest, dass zwischen 2,9 und 2,7 Millionen
Jahren vor heute ein ungewöhnlich starker Mittelmeerausstrom mit
überraschend warmen Oberflächentemperaturen im Nordatlantik südlich von
Island einherging“, sagt die Paläoklimatologin Dr. Kaboth-Bahr, die am
Institut für Geowissenschaften der Universität Potsdam arbeitet. „Wir
haben ein Computermodell mit unseren Daten gefüttert, was uns ermöglicht,
die Strömungen innerhalb des Ozeans im Pliozän zu simulieren. Tatsächlich
zeigt das Modell deutlich, dass das warme Mittelmeerwasser die Straße von
Gibraltar in mehreren Hundert Metern Wassertiefe verlässt und dann, in der
Form eines ‚Hitzetunnels‘, in den hohen Breiten des Nordatlantiks an die
Oberfläche tritt.“

Die Effektivität dieses Wärmetunnels hängt direkt von der Stärke des
Mittelmeerausstroms ab, der wiederum durch den Afrikanischen Monsun
gesteuert wird. Während diese Verbindung auf den ersten Blick weit
hergeholt erscheint, so ergibt sie sich doch aus dem Ursprung des
ausströmenden Wassers – dem Levantinischen Becken im östlichen Mittelmeer.
Hier führen warme und trockene Bedingungen im Sommer zu einer hohen
Verdunstung, was den Salzgehalt an der Meeresoberfläche erhöht. In den
Wintermonaten kühlt dieses Wasser ab, wird dichter und sinkt in größere
Tiefen. Es wandert dann sukzessive in Richtung Westen, zur Straße von
Gibraltar, wo es in den Atlantik fließt. Wenn allerdings starke
Monsunniederschläge zu einem vermehrten Süßwassereintrag in das östliche
Mittelmeer führen, z.B. über den Nil, ist das Oberflächenwasser nicht mehr
salzig genug, kann daher im Winter nicht mehr absinken, und die
Zirkulation kommt zum Erliegen. Wenn aber, wie durch Klimamodelle
prognostiziert, das Klima im östlichen Mittelmeerraum immer trockener und
heißer wird, erhöht das den dortigen Salzgehalt und führt so über längere
Sicht zu einem verstärkten Mittelmeerausstrom, der wiederum über den
Wärmetunnel den Nordatlantik aufheizen wird.

Basierend auf diesen neuen Erkenntnissen schlussfolgern die Autoren der
Studie, dass dieser Mechanismus eine wichtige und bisher unterschätze
Wechselwirkung zwischen Klimaschwankungen in hohen und niedrigen Breiten
darstellt, der die zukünftige Klimaerwärmung noch beschleunigen könnte.

Link zur Publikation: Kaboth-Bahr, S., Bahr, A., Stepanek, C. et al.
Mediterranean heat injection to the North Atlantic delayed the
intensification of Northern Hemisphere glaciations. Commun Earth Environ
2, 158 (2021). https://doi.org/10.1038/s43247-021-00232-5