Zum Hauptinhalt springen

Forschungsergebnisse zur individuellen Religiosität während der Corona- Krise

Im aktuellen SI KOMPAKT wertet Maria Sinnemann aus, was Menschen in
Krisenzeiten spirituell und geistig unterstützt. Sie wirft dabei den Blick
auf die individuelle Religiosität. Wer konnte während den Corona-
Krisenzeiten Trost und Kraft in kirchlichen Angeboten und dem eigenen
Glauben finden? Antworten bieten die COSMO-Daten: Menschen können im
Glauben Trost finden, auf bewährten Pfaden.

In ihrem Aufsatz stellt Sinnemann Daten von fünf Wellen der
repräsentativen Online-Befragung „COSMO-Monitor“ vor. Neben allgemeinen
Fragen zur persönlichen Religiosität während der Corona-Krise nimmt sie
auch die Oster- und Weihnachtsfeiertage gesondert in den Blick. Außerdem
wird untersucht, welche Effekte kirchliche Verbundenheit und Angst vor dem
Virus auf religiöse Erfahrungen und Praktiken haben.

Die Autorin fasst zusammen: „Im Vergleich der Daten ist zu sehen, dass die
Bedrohung durch das Virus zwar durchgehend präsent ist, dennoch sind viele
Menschen weiterhin alles in allem betrachtet (eher) zufrieden mit der
eigenen Lebenssituation.“
Bei den Angaben zu religiösen Erfahrungen wird sichtbar, dass Menschen vor
allem zu Beginn der Krise Hilfe im eigenen Glauben finden konnten. Im
Vergleich der Faktoren „Angst vor dem Virus“ und „Verbundenheit mit der
eigenen Religionsgemeinschaft“ wird nach Ostern 2020 und 2021 deutlich,
dass persönliche Sorgen keinen bedeutsamen Effekt auf religiöse
Erfahrungen und Praktiken haben – anders als die kirchliche Verbundenheit.
Die-se erweist sich durchgängig als stabil und hoch bedeutsam.
Sinnemann schlussfolgert, dass bewährte Pfade während der Krise nicht
verlassen wurden. „Menschen mit einem starken religiösen Bedarf finden
trotz Ausgangsbeschränkungen immer einen Weg, um mit Gott und anderen
Gläubigen zu kommunizieren. Wer hingegen schon vor Corona nichts ,mit
Kirchens‘ anfangen konnte, sucht auch während der Pandemie keinen Trost im
Glauben oder wird beim Surfen im Netz neugierig auf religiöse Anregungen
bei Instagram, Whatsapp & Co.“

„Neue Angebote, mehr Nachfrage? Empirische Ergebnisse zur individuellen
Religiosität während der Corona-Krise“
von Maria Sinnemann
https://www.siekd.de/religiositaet-corona-krise

Das SI veröffentlicht regelmäßig die Reihe SI KOMPAKT zu aktuellen
Forschungen und Fragestellungen mit einem gleichermaßen fundiert wie
allgemein verständlichen Überblick zu Themen aus den Bereichen
Kirchensoziologie und Sozialethik. Zur Übersicht der bisher erschienenen
Studien: https://www.siekd.de/si-kompakt/.

zfh: Wissenschaftsminister Clemens Hoch übergibt rund 118.000 Euro aus Corona-Sondervermögen

Stärkung der Digitalisierung an den Hochschulen

Das Zentrum für Fernstudien im Hochschulverbund (zfh) erhält für zwei
Digitalisierungsprojekte eine Landeszuwendung in Höhe von rund 118.000
Euro. Das Zentrum stärkt mit der Förderung die Digitalisierung der
Verwaltungsabläufe und das Online-Marketing. Die Mittel entstammen dem
Corona-Sondervermögen der Landesregierung zur Stärkung der Digitalisierung
an den Hochschulen. Wissenschaftsminister Clemens Hoch überreichte den
Förderbescheid an den Geschäftsführer des zfh, Marc Bludau, anlässlich
eines Besuchs an der Hochschule Koblenz.

„Wir wollen Arbeit und Studium enger verbinden. Das zfh ist ein zentraler
Akteur bei der Weiterentwicklung des Fernstudienangebotes sowie bei der
Beratung von Unternehmen, Hochschulen und Studierenden. Die
Landeszuwendung ermöglicht dem zfh, einen weiteren Schritt im Bereich
Digitalisierung zu machen und Prozessabläufe zu optimieren. Das erhöht die
Sichtbarkeit von Rheinland-Pfalz als Standort für ein attraktives,
zukunftsorientiertes und modernes Fernstudium weit über die Ländergrenzen
hinweg“, so Wissenschaftsminister Clemens Hoch bei der Bescheidübergabe.

Der Geschäftsführer des Zentrums für Fernstudien im Hochschulverbund, Marc
Bludau, betont: „Das zfh freut sich sehr über die Bewilligung der
beantragten Projekte. Mit diesen Mitteln werden wir in die Lage versetzt,
den durch die Coronakrise verursachten Digitalisierungsschub aufzugreifen
und den Studierenden und Hochschulen im zfh-Verbund zukunfts- und
krisensichere digitale Verwaltungsabläufe zur Verfügung zu stellen.“

Insgesamt übergab der Wissenschaftsminister zwei Förderbescheide aus dem
Programm zur Stärkung der Digitalisierung an den Hochschulen an das zfh.
Das erste Projekt soll die Bildungsfreistellung für berufstätige
Studierende hinsichtlich des Verwaltungsaufwands vereinfachen. Dazu wird
ein Datenbanksystem aufgebaut, mit dem sowohl die Beantragung der
Bildungsfreistellung als auch die Anerkennung einer solchen digitalisiert
wird. Unterstützt wird die Entwicklung vom ZFUW (Zentrum für Fernstudien
und Universitäre Weiterbildung) der Universität Koblenz-Landau und dem
DISC (Distance and Independent Studies Center) der TU Kaiserslautern. Die
entwickelte Plattform soll bei allen Bildungsträgern die landesweite
Organisation der Bildungsfreistellung erleichtern. Für dieses Projekt
erhält das zfh 11.024 Euro.

Das zweite Projekt richtet den Fokus auf vier Teilbereiche der
Digitalisierung: Projektmanagement, Verwaltung, Präsentationsformate und
Kompetenzen. Beim digitalen Projektmanagement sollen mit Hilfe einer
Projektmanagementsoftware zur digitalen Aufgaben- und Projektverwaltung
die Abläufe zwischen zfh, den Hochschulen und Studierenden störungsfrei
verlaufen. Damit soll auch der Austausch im Homeoffice erleichtert werden.
Die Verwaltung soll ebenfalls digitalisiert werden. Durch den Einsatz
einer Unterzeichnungssoftware werden z. B. Zahlungsabläufe flexibler und
rechtssicherer. Darüber hinaus beschäftigt sich ein weiterer Teilbereich
des Projektes mit der digitalen Präsentation des zfh. Durch den Wegfall
von Messen oder anderen analogen Präsentationsformaten verlagert sich
diese in den digitalen Raum. Hier möchte das zfh durch Formate wie
Erklärfilme oder auch Podcasts im Digitalen sichtbarer werden und
Fernstudienformate sowohl für Unternehmen als auch für Studierende und
Hochschulen verdeutlichen. Der letzte Teilbereich der Förderung umfasst
den Ausbau der Kompetenzen im Social Media-Bereich. Hierzu soll ein
Inbound Marketing Tool ein umfassendes Monitoring und die Durchführung von
Kampagnen auf den verschiedenen Plattformen ermöglichen. Für diese
Vorhaben im Bereich der Digitalisierung erhält das zfh 107.619 Euro
Landeszuwendung.

Das Zentrum für Fernstudien im Hochschulverbund war bereits 1995 unter
damals noch anderem Namen in Koblenz gegründet worden. Das zfh agiert als
Dienstleister für die Fernstudiengänge der angeschlossenen Hochschulen für
angewandte Wissenschaften in Rheinland-Pfalz, Hessen und des Saarlandes
sowie weiteren, dem Hochschulverbund angeschlossenen Hochschulen aus
anderen Bundesländern.

Sonderprogramm zur Stärkung der Digitalisierung an den Hochschulen

Um die Digitalisierung an den Hochschulen zu stärken, hat das Land
Rheinland-Pfalz ein Programm zur Förderung der digitalen Lehre in Höhe von
50 Millionen Euro aufgesetzt. Damit werden nachhaltige
Digitalisierungsprojekte in Forschung, Lehre und Verwaltung gefördert.

Unterwegs für Moor und Klima: Greifswalder Paludi-Tiny House auf Roadshow

Am 3. September 2021 startet das Paludi-Tiny House des Greifswald Moor
Centrum (GMC) zu einer zweiwöchigen Tour durch Norddeutschland. An sieben
Stationen zeigt es, was sich aus Moorpflanzen bauen lässt. Im Tiny House
steckt Rohrkolben in der Wand, Schilf im Schallschutz und Erle in den
Paneelen. Das kleine Haus ist unterwegs für eine große Idee: für mehr
nasse Moore, denn diese sind extrem gut für den Klimaschutz und für eine
nachhaltige Bioökonomie.

Moorpflanzen lassen sich anbauen und regional zu ökologischen Bau- oder
Brennstoffen, zu Verpackungen oder Einweggeschirr verarbeiten. Wie, das
zeigt das Paludi-Tiny House mit einer rollenden Ausstellung, Exponaten zum
Anfassen und viel Infomaterial.

Moore speichern doppelt so viel Kohlenstoff wie die Biomasse der Wälder
der Erde – und das auf lediglich drei Prozent der Landfläche. Zum Großteil
sind sie jedoch für Landwirtschaft, Forstwirtschaft oder Torfabbau
entwässert. Trocken setzen diese Böden den gespeicherten Kohlenstoff als
CO2 in die Atmosphäre frei und das in großen Mengen. Um diesen
Klimaschaden zu vermeiden und die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens
für alle Menschen zu erreichen, müssen Moorflächen wiedervernässt werden.

Gleichzeitig lassen sich diese Flächen weiter nutzen, nämlich nass und
innovativ in Paludikultur. Der Begriff leitet sich ab von lat. palus
(Sumpf) und cultura (Anbau, Landwirtschaft). Schilf, Rohrkolben, Torfmoose
und viele andere Pflanzen bieten sich dafür an. Aus ihnen lassen sich zum
Beispiel Baustoffe oder Ersatz für Torferden im Gartenbau gewinnen. Durch
Anbau und Verwertung kann eine Kreislaufwirtschaft mit neuen
Arbeitsplätzen in ländlichen Gebieten entstehen. Zu Paludikultur gibt es
bereits viel Forschung, aber bisher setzen nur wenige Landwirte und
Hersteller sie als Pioniere um. Deshalb hat das Unternehmen „Moor and
more“ das Paludi-Tiny House gebaut. Gemeinsam mit dem GMC möchte es damit
auf der Roadshow Landwirt*innen, Unternehmer*innen, Kommunen,
Politiker*innen und eine breite Öffentlichkeit erreichen und informieren.

Weitere Informationen

Die Roadshow ist ein Projekt des Greifswald Moor Centrum (GMC), der
Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis in allen
Moorfragen – lokal und weltweit. Partner im Greifswald Moor Centrum sind
die Universität Greifswald, die Michael Succow Stiftung zum Schutz der
Natur und das Institut für Dauerhaft Umweltgerechte Entwicklung von
Naturräumen der Erde (DUENE e. V.). Die Roadshow wird als eines der
Gewinnerprojekte im Hochschulwettbewerb „Zeig deine Forschung!“ im
Wissenschaftsjahr 2020|21 – Bioökonomie
<https://www.hochschulwettbewerb.net/2020/greifswald/> vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Besuch im Paludi-Tiny House auf YouTube
<https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=GmifCuY0lj4>
Roadshow-Website des Paludi-Tiny House
<https://www.moorwissen.de/de/paludikultur/imdetail/umsetzungsbeispiele/paluditinyhouse/index.php>

  • Aufrufe: 1

Virtual Reality in der Unternehmensführung

Der Einsatz von virtueller Realität, kurz VR, ermöglicht auf vielen Ebenen
und in vielen Bereichen ein ganz neues und komplexes Erleben. Die
Wirklichkeit und ihre physikalischen Eigenschaften werden in einer in
Echtzeit computergenerierten, interaktiven virtuellen Umgebung dargestellt
und gleichzeitig wahrgenommen. Prof. Dr. Christoph Burmann,
wissenschaftlicher Direktor des markstones Institute of Marketing,
Branding & Technology der Universität Bremen, sieht für VR in Unternehmen
große Potenziale und neue Einsatzfelder.

Große Erfolgspotenziale von Virtual Reality in der Marktbearbeitung
VR eröffnet neue Chancen zur Schaffung sehr viel intensiverer Marken- und
Produkterlebnisse. Vor allem die wachsende Integration von Gaming-
Elementen in VR-Anwendungen führt schnell zu Flow-Erlebnissen, einem
tiefen Eintauchen in eine zweite Realität (Immersion), verknüpft mit dem
Gefühl, sich auch physisch an einem anderen Ort zu befinden. Diese
Erlebnisse erzeugen oft Glücksgefühle und prägen das spätere Kauf- und
Kommunikationsverhalten der VR-Nutzer gegenüber den involvierten Marken
sehr positiv.

Neue Einsatzfelder von VR im Internal Branding
VR-Anwendungen werden aktuell auch für das Internal Branding entdeckt, vor
allem beim Onboarding, der Schulung jüngerer Mitarbeiter*innen und solcher
mit kurzer Unternehmenszugehörigkeit. Große Unternehmen mit zahlreichen
geografisch weit verteilten Standorten können durch VR sehr schnell viele
Mitarbeiter*innen ansprechen und für ihre Marke begeistern. Vorausgesetzt,
die Marke verkörpert mit ihrer Identität ebenso attraktive wie zeitgemäße
Inhalte. Oft führt jedoch fehlendes Anwendungs-Know-how zu großer
Zurückhaltung beim Einsatz von VR im Internal Branding. Meist ist unklar,
in welchem Ausmaß VR tatsächlich langfristig positive Wirkungen entfaltet
und inwieweit es eine auch ökonomisch attraktive Alternative zu
klassischen Instrumenten der internen Markenführung ist. Hier wäre es
wünschenswert, Werkzeuge für eine bessere Messbarkeit zu implementieren.

VR-Kosten werden in Unternehmen oft deutlich unterschätzt
Der erfolgreiche Einsatz von VR erfordert hohe Anfangsinvestitionen, denn
das so wichtige Flow-Erlebnis stellt sich nur ein, wenn eine extrem
realitätsnahe virtuelle Welt erschaffen wird. Hier setzen Computerspiele
Maßstäbe mit eingebauter Anspruchsinflation. Dies gilt sowohl hinsichtlich
der Erlebnisqualität als auch hinsichtlich notwendiger Investitionen, die
schnell in den Multi-Millionenbereich wandern. Dafür können VR-Anwendungen
danach schnell und kostengünstig im ganzen Unternehmen ausgerollt werden.

Professor Burmann ist einer von über 170 VHB experts des Verbands der
Hochschullehrer für Betriebswirtschaft e.V. (VHB). Mit rund 2.800
Mitgliedern ist der Verband eine wachsende, lebendige Plattform für
wissenschaftlichen Austausch, Vernetzung und Nachwuchsförderung in allen
Bereichen der BWL und darüber hinaus.