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Der „Regenwald-Verbrauchertisch“ – ein innovatives neues Ausstellungsmodul im Museum Koenig

Wie können wir unser Klima und die Biodiversität schützen? Das sind die
brennenden Fragen unserer Zeit. Auch der tropische Regenwald brennt –
jedes Jahr werden weltweit fast 160.000 Quadratkilometer Regenwald
vernichtet, das entspricht fast der Hälfte der Fläche von Deutschland. Ein
neues multimediales und interaktives Ausstellungsmodul im LIB Museum
Koenig stellt nun auf anschauliche Weise die Bezüge zwischen unserem
eigenen alltäglichen Konsumverhalten und der Regenwald-Zerstörung her

Am „Regenwald-Verbrauchertisch“ können Besucherinnen und Besucher
spielerisch erkunden, wie unsere täglichen Entscheidungen für die nächste
Mahlzeit oder beim Griff ins Supermarktregal den Zustand der tropischen
Regenwälder beeinflussen. Realisiert wurde das neue Ausstellungsmodul dank
der Förderung durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-
Westfalen und die Alexander-Koenig-Gesellschaft e.V.

Tagtäglich brennt und fällt artenreicher tropischer Regenwald – in
Südamerika, Afrika und Asien. Jede Minute schwinden 42 Fußballfelder Wald.
Eine der Hauptursachen für die Regenwald-Zerstörung ist beispielsweise der
hohe Fleischkonsum in den Industrieländern, also auch hier in Europa bzw.
Deutschland. Insbesondere im Amazonasgebiet werden riesige Flächen
Regenwald gerodet – zur Gewinnung von Weideland für Rinder, deren Fleisch
in alle Welt exportiert wird, und zur Schaffung von Anbauflächen für Soja,
das als „Kraftfutter“ in den hiesigen Mastbetrieben an Schweine, Rinder
und Hühner verfüttert wird und so der industriellen Fleischproduktion
dient.

Ein neues, multimediales und interaktives Ausstellungsmodul im LIB Museum
Koenig lädt Besucherinnen und Besucher jetzt ein, am gedeckten „Regenwald-
Verbrauchertisch“ Platz zu nehmen und die bereit gestellten Gegenstände
durch Berührung „zum Leben zu erwecken“. Über ein Auswahlmenu können sie
entscheiden, welche Mahlzeit auf den Teller und welches Heißgetränk in die
Tasse kommt oder aus welchem Holz ihr Schneidebrett geschnitzt sein soll.
Mittels Projektion erscheint die gewählte Alternative virtuell auf dem
dreidimensionalen Gegenstand am Tisch. Zur visuellen Abrundung kommt in
animierten Bildern beispielsweise noch ein Klecks Ketchup mit auf den
Fleischteller XXL oder wird das Steak vom regionalen Bio-Rind mit einer
Prise Kräutersalz bestreut.

Welchen Einfluss die von den Besuchenden gewählte Alternative auf den
tropischen Regenwald hat, wird gleichzeitig unmittelbar in der Mitte des
Tisches sichtbar, wo sich als dreidimensionale Projektionsfläche das
Kronendach eines Regenwaldes erhebt, der sich darunter im Tischsockel als
reales Miniaturmodell fortsetzt. Wurde eine regenwaldschonende Wahl
getroffen erstrahlt dort weiter das sattgrüne Kronendach, über das die
Papageien fliegen. Wurde eine regenwaldschädliche Alternative gewählt,
ertönen Kettensägen und der Regenwald beginnt zu schwelen und schließlich
zu brennen. Zur vertiefenden Auseinandersetzung mit den Zusammenhängen,
die die ausgewählte Alternative zu einem regenwaldschädlichen oder
regenwaldschonenden Produkt machen, liefert ein Infofeld erläuternde
Texte, Bilder und Videos. Im Sinne des Edutaining vermittelt der
„Regenwald-Verbrauchertisch“ auf diese Weise gleichzeitig unterhaltsam und
lehrreich, wie wir mit unserem  eigenen Konsumverhalten zur Zerstörung
oder auch zum Erhalt der tropischen Regenwälder beitragen können.

„Der Verbrauchertisch ist ein wunderbares Instrument, mit dem wir im
wahrsten Sinne des Wortes begreifen, wie sich unser Konsumverhalten auf
den empfindlichen Lebensraum Regenwald auswirkt“ erläutert Viktor Haase,
Vertreter des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und
Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen bei der offiziellen
Einweihung des Ausstellungsmoduls. Finanziert wurde der „Regenwald-
Verbrauchertisch“ über eine Förderung durch die Stiftung Umwelt und
Entwicklung Nordrhein-Westfalen und die Alexander-Koenig-Gesellschaft e.V.
(AKG), die sich als Projektträger mit 20% an der Finanzierung beteiligt
hat.

„Die spielerische Vermittlung von Wissen, bei der man auch direkt erfährt,
wie man sein Verhalten ändern kann, wird vor dem Hintergrund der sich
verschärfenden Klima- und Umweltveränderung immer wichtiger“, sagt
Christiane Overkamp, Geschäftsführerin der Stiftung Umwelt und Entwicklung
Nordrhein-Westfalen. „Durch die Förderung des Projektes hat die Stiftung
ein zentrales und originelles Modul der neuen Regenwald-Ausstellung
ermöglicht, die uns als Fördergesellschaft des Museums besonders am Herzen
liegt“ freut sich Helmut Stahl, Präsident der AKG. Der Direktor des LIB
Museum Koenig, Prof. Dr. Bernhard Misof, dankt der Stiftung und der AKG:
„Wir sind sehr froh, dass die Förderung die Realisierung dieses
innovativen Ausstellungsmoduls, mit dem wir unserem Bildungsauftrag als
Museum zeitgemäß gerecht werden können, möglich gemacht hat.“

Der „Regenwald-Verbrauchertisch“ steht zurzeit als Sonderstation im 1.
Stock des Museum Koenig für die Besuchenden bereit und wird zukünftig Teil
der zurzeit noch im Aufbau befindlichen Dauerausstellung „Regenwald“ sein.

Über das LIB
Das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB) widmet
sich der Erforschung der biologischen Vielfalt und ihrer Veränderung. Seit
dem 1. Juli 2021 arbeiten unsere Forschenden an zwei Standorten: dem
Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig in Bonn sowie dem
ehemaligen Centrum für Naturkunde in Hamburg. Generaldirektor ist Prof.
Dr. Bernhard Misof, der das LIB standortübergreifend leitet.

Über die Leibniz-Gemeinschaft
Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören zurzeit 96 Forschungsinstitute und
wissenschaftliche Infrastruktureinrichtungen für die Forschung sowie drei
assoziierte Mitglieder. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von
den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-,
Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften.
Leibniz-Institute arbeiten strategisch und themenorientiert an
Fragestellungen von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung Bund und Länder
fördern die Institute der Leibniz-Gemeinschaft daher gemeinsam.

Die internationale Wissens- und Kommunikationsplattform der ARL zum Themenfeld Raumentwicklung startet bald!

Der Countdown läuft: Die Wissens- und Kommunikationsplattform der ARL <<
arl-international.com>> wird am 28. September 2021 online gehen. Auf der
Plattform können sich Wissenschaftler/innen und Praktiker/innen aus aller
Welt austauschen und so einen wesentlichen Beitrag zur aktiven Gestaltung
des Europäischen Forschungsraums im Bereich der Raum- und
Planungswissenschaften leisten.

Die neue Plattform bietet:

- Länderprofile mit Informationen über die Planungssysteme verschiedener
Länder,
- englische Übersetzungen zentraler ARL-Literatur zu raumbezogenen Themen,
- leicht zugängliches Wissen zu aktuellen Raumthemen,
- und vieles mehr!

Unser Anspruch ist es, einen hohen Qualitätsstandard für alle
Plattforminhalte zu gewährleisten!

Wir freuen uns auf einen Austausch und eine rege Interaktion ohne
geografische Grenzen und laden Sie ein die Plattform und ihr Angebot
künftig aktiv zu nutzen und mitzugestalten!

Die Aktivitäten der ARL sind vielfältig und unser Netzwerk ist groß. Die
Plattform bietet einen einfachen Zugang zu wichtigen Informationen rund um
das Thema Raumentwicklung und ermöglicht es Ihnen Ihr Wissen und Ihre
Ideen zu teilen! Interessiert?!
Hier geht es zu unserem Welcome-
Video:https://www.youtube.com/watch?v=kvEkdVZku3U

Die Plattform bietet wichtige Erkenntnisse für und Einblick in die
zukunftsorientierte Entwicklung räumlicher Strukturen und die dafür
notwendigen politischen und planerischen Maßnahmen. Seien Sie dabei und
kommunizieren Sie künftig auf einfache Weise mit Kolleginnen und Kollegen
aus Praxis und Wissenschaft weltweit!

Interesse, Fragen, Ideen? Kontaktieren Sie uns: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Amendment zu SGLT2-Inhibitoren in der NVL Chronische Herzinsuffizienz veröffentlicht

Heute erscheint die 3. Version der 3. Auflage der Nationalen
VersorgungsLeitlinie (NVL) Chronische Herzinsuffizienz mit teils neuen
Empfehlungen zur medikamentösen Therapie. Sie ist auf den Internetseiten
des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ) frei verfügbar.

Herzinsuffizienz ist in Deutschland einer der häufigsten Gründe für
Klinikeinweisungen und eine der häufigsten Todesursachen. Die Nationale
VersorgungsLeitlinie möchte dazu beitragen, die Versorgung von
Patient*innen mit chronischer Herzinsuffizienz zu verbessern. Dazu
diskutiert eine multidisziplinär zusammengesetzte Leitliniengruppe mit
Vertretern aus 20 Fachgesellschaften und Organisationen neue Erkenntnisse
aus Forschung und Versorgung und spricht in einem formalen Konsens
Empfehlungen zu Diagnostik und Behandlung aus.

Die Leitlinie wird in der Regel alle fünf Jahre aktualisiert. Wegen der
sich schnell ändernden Datenlage zum Nutzen von SGLT2-Inhibitoren erhielt
die 3. Auflage der Leitlinie 2020 ein Amendment zur Therapie mit dieser
Medikamentengruppe, das nun erneut überarbeitet wurde. SGLT2-Inhibitoren
wurden ursprünglich für die Behandlung von Menschen mit Diabetes mellitus
entwickelt. In klinischen Studien kam es jedoch auch bei Patientinnen und
Patienten mit normalem Blutzuckerspiegel zu weniger
Krankenhausaufenthalten und weniger Todesfällen aufgrund von Herz-
Kreislauf-Erkrankungen, insbesondere bei Vorerkrankungen wie z. B.
chronischer Herzinsuffizienz.

Aufgrund von Neuentwicklungen wird nun mit der Version 3 der 3. Auflage
ein Amendment veröffentlicht, das die 2019 veröffentlichte Leitlinie um
neue Empfehlungen zur Behandlung mit Medikamenten aus der Gruppe der
SGLT2-Inhibitoren ergänzt. Thematisiert werden dabei Effektivität und
Verträglichkeit der Behandlung sowie die Verortung der SGLT2-Inhibitoren
im empfohlenen Behandlungsalgorithmus bei Herzinsuffizienz mit
eingeschränkter Pumpfunktion.

Erstellt nach den methodischen Vorgaben der evidenzbasierten Medizin,
beruhen die Empfehlungen der Leitlinie sowohl auf der wissenschaftlichen
Evidenz aus Studien, als auch auf den klinischen Erwägungen des
multidisziplinären Expertengremiums sowie auf durch Patientenvertreter
eingebrachten Aspekten. Details zur methodischen Vorgehensweise, wie
Evidenzbewertung oder Interessenkonfliktmanagement, werden zeitgleich im
Leitlinienreport veröffentlicht.

Alle Nationalen VersorgungsLeitlinien werden als HTML-Version im
responsiven Webdesign veröffentlicht, so dass sie auf den verschiedensten
Endgeräten abrufbar sind und so in der täglichen Behandlungspraxis genutzt
werden können (<www.leitlinien.de/herzinsuffizienz>). Auch die zu den NVL
gehörenden Patientenleitlinien und Patienteninformationen zu speziellen
Entscheidungs- oder Informationssituationen in allgemeinverständlicher
Sprache stehen online zur Verfügung (<www.patienten-
information.de/uebersicht/herzschwaeche>).

Das Programm für Nationale VersorgungsLeitlinien steht unter der
Trägerschaft von Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztlicher
Bundesvereinigung (KBV) und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen
Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Zu ausgesuchten Erkrankungen
hoher Prävalenz werden unter Berücksichtigung der Methoden der
evidenzbasierten Medizin versorgungsbereichsübergreifende Leitlinien
entwickelt und implementiert. Mit der Durchführung, Organisation und
methodischen Begleitung wurde das Ärztliche Zentrum für Qualität in der
Medizin (ÄZQ) beauftragt.

Auslandsaufenthalte in der Ausbildung: Neues Service-Portal informiert Jugendliche über Auslandspraktika

NA beim BIBB bündelt mit MeinAuslandspraktikum.de alle Angebote

Das neue Service-Portal MeinAuslandspraktikum.de der Nationalen Agentur
beim Bundesinstitut für Berufsbildung (NA beim BIBB) bündelt alle Angebote
rund um das Thema „Auslandsaufenthalte in der Berufsbildung“. Es bietet
zudem mit einer Datenbank einen Überblick und Zugang zu
Fördermöglichkeiten sowie eine Praktikumsplatzsuche für Stipendien, die
durch das europäische Bildungsprogramm Erasmus+ gefördert werden.
Auszubildende erhalten wichtige Tipps und Hilfestellungen zur Planung des
eigenen Auslandsaufenthaltes – von „Versicherungen und Sicherheit“, über
Fragen der Unterbringung bis zu den notwendigen Sprachkenntnissen – und
können sich persönlich beraten lassen.

Mit dem neuen Service-Angebot leistet die NA beim BIBB einen zentralen
Beitrag zu dem von Politik und Wirtschaft ausgegebenen Ziel, die Zahl der
Auszubildenden mit Auslandserfahrungen in den kommenden Jahren weiter zu
steigern. So hat die im Jahr 2018 vom Deutschen Bundestag eingesetzte
Enquete-Kommission „Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt“
kürzlich vorgeschlagen, bis zum Jahr 2030 die Quote von Auszubildenden mit
Auslandspraxis auf 20 Prozent zu erhöhen. Vom Abschlussjahrgang 2019
absolvierten mehr als sieben Prozent aller Auszubildenden einen Teil ihrer
Ausbildung im Ausland.

„Ziel des neuen Angebots von MeinAuslandspraktikum ist es, junge Menschen
unabhängig, kostenfrei und umfassend über alle Möglichkeiten zum Thema
Auslandsaufenthalte in der Berufsausbildung zu informieren und zu
beraten“, erläutert BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser. „Das neue
Portal bietet unter anderem einen Überblick über die großen
Förderprogramme Erasmus+ der Europäischen Union und AusbildungWeltweit des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung, und es gibt eine
Orientierung, was bei einem Auslandsaufenthalt während der
Berufsausbildung zu beachten ist.“

Auf www.meinauslandspraktikum.de finden Jugendliche und junge Erwachsene
ab sofort alle Informationen aus einer Hand und können aktuelle
Nachrichten über Instagram und YouTube verfolgen. Die neue Plattform führt
auch Inhalte zusammen, die bisher unter www.go-ibs.de und
www.machmehrausdeinerausbildung.de zu finden waren.

Hintergrund:
Die Nationale Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung (NA beim BIBB)
setzt die Förderprogramme Erasmus+ Berufsbildung und Erasmus+
Erwachsenenbildung der Europäischen Union, europäische Initiativen und
Projekte sowie das Förderprogramm AusbildungWeltweit des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung um. Zudem informiert und
berät sie zur Internationalisierung der Berufsausbildung und hat mit
MeinAuslandspraktikum ein gebündeltes Informations- und Beratungsangebot
für Jugendliche und junge Erwachsene ins Leben gerufen. Die NA beim BIBB
arbeitet eng mit Ministerien, Bundesländern, Sozialpartnern, Verbänden,
Kammern, Unternehmen, Hochschulen und Bildungseinrichtungen zusammen. Auf
internationaler Ebene kooperiert sie mit der Europäischen Kommission und
den Nationalen Agenturen in Europa.

Weitere Informationen unter <www.na-bibb.de> sowie unter
<www.meinauslandspraktikum.de>
Instagram:  @meinauslandspraktikum
YouTube: <www.youtube.de/meinauslandspraktikum>