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Monitoring am DZPG zeigt: Stress und psychische Belastungen nehmen zu

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Am 10. Oktober ist Global Mental Health Day. Aber
wie geht es den Menschen in der Bundesrepublik? Diese Frage erforscht das
Deutsche Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG) mit den Kohortenstudien
Deutsches Gesundheitsbarometer am Standort Bochum-Marburg und DigiHero am
Standort Halle-Jena-Magdeburg.

Erste Ergebnisse zeigen: Frauen haben
höhere Werte für Depression und Angst als Männer, und jüngere Menschen
höhere Werte als ältere. Menschen in Berlin geht es besser als im
Saarland. Wenn man Menschen mit gleichen Eigenschaften vergleicht, dann
haben Menschen im Osten geringere Werte für Depression und Angst als im
Westen.

Psychische Erkrankungen sind eine der großen Herausforderungen unserer
Zeit. „Um psychische Gesundheit der Bevölkerung modulieren zu können, muss
sie im ersten Schritt erfasst werden“, erklärt Prof. Peter Falkai,
Sprecher des DZPG. Unter dem Dach des DZPG laufen deshalb an zwei
Standorten groß angelegte Kohortenstudien, die die psychische Verfassung
der Bevölkerung kontinuierlich beobachten. Sie bilden ein Monitoring-
System, das Trends sichtbar macht, Unterschiede zwischen
Bevölkerungsgruppen aufzeigt und eine wissenschaftliche Grundlage für
Prävention und politische Entscheidungen schafft.

Forschung mit großer Reichweite
Die beiden Studien stützen sich auf breite Stichproben: Am Deutschen
Gesundheitsbarometer am Standort Bochum-Marburg nehmen bereits über 25.000
Erwachsene ab 18 Jahren teil; ab 2026 werden auch Jugendliche ab 16 Jahren
einbezogen. Ziel ist eine Basisstichprobe von 100.000 Menschen. An
DigiHero am Standort Halle-Jena-Magdeburg wurden seit 2021 mehr als
125.000 Haushalte rekrutiert.

Stabile Zufriedenheit – aber zunehmende Belastungen
Wer auf die Ergebnisse der Studien blickt, stößt zunächst auf eine gute
Nachricht: Viele Menschen in Deutschland berichten von stabiler
Lebenszufriedenheit und hohem seelischem Wohlbefinden. Zugleich zeigt
sich, dass Stress die am häufigsten genannte Belastung ist, gefolgt von
depressiven Verstimmungen und Angstsymptomen. Von September 2024 bis Juli
2025 ist ein leichter Anstieg negativer Werte erkennbar.

Unterschiede zwischen Bevölkerungsgruppen
Die Daten geben dabei auch detaillierte Einblicke in die psychische
Gesundheit unterschiedlicher Gruppen:
-       Geschlecht: Frauen berichten häufiger psychische Belastungen und
eine geringere Lebenszufriedenheit als Männer.
-       Alter: Unter 20-Jährige sind am stärksten belastet, während
Menschen über 80 das höchste Wohlbefinden angeben.
-       Regionen: In Berlin berichten Teilnehmende das höchste
Wohlbefinden, im Saarland das niedrigste.
-       Die stärksten Belastungen durch Stress und Depression finden sich
in Niedersachsen, bei Angstsymptomen wiederum in Berlin.
-       Ein Ost-West-Vergleich im Rahmen der DigiHero Studie ergab: Wenn
man Personen gleichen Alters, Geschlechts, Bildungs- und Einkommensgruppe
vergleicht, berichten Ostdeutsche seltener depressive Symptome als
Westdeutsche.

Erkenntnisse für die Praxis
Prof. Silvia Schneider, ebenfalls Sprecherin des DZPG, betont: „Unsere
Forschung soll so zügig und effizient wie möglich in die Praxis Eingang
finden, damit die Bevölkerung von ihr profitiert.“
Um die psychische Gesundheit langfristig zu stärken, fordern die
Forschenden gute gesellschaftliche Rahmenbedingungen: mehr kostenlose
Sport- und Freizeitangebote, mehr öffentliche Begegnungsräume sowie
gezielte Aufklärung über psychische Gesundheit und Medienkompetenz –
insbesondere in Schulen und am Arbeitsplatz.

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