Zum Hauptinhalt springen

Riester-Rente nicht tragfähig: Erste Auszahlungsstatistik für 2022 veröffentlicht

Pin It

Sie ist in aller Munde: die Rentenlücke. Nach monatelangen Diskussionen
hat das Kabinett das Rentenpaket II beschlossen. Die Aktienrente soll das
Rentenniveau stabil halten, hofft die Bundesregierung. Ähnliche Hoffnungen
setzte man 2001 in die Riester-Rente. Erste Daten der vom
Bundesministerium für Finanzen herausgegebenen Auszahlungsstatistik zeigen
nun: Das gelingt nicht. Im Durchschnitt werden monatlich 132 Euro
ausgezahlt. Mit den Gründen für das Versagen und mit Empfehlungen für die
aktuelle Alterssicherungspolitik hat sich das Team des Informationsportals
Sozialpolitik-aktuell, einem Angebot des Instituts Arbeit und
Qualifikation der Universität Duisburg-Essen, beschäftigt.

Sie ist in aller Munde: die Rentenlücke. Nach monatelangen Diskussionen
hat das Kabinett das Rentenpaket II beschlossen. Die Aktienrente soll das
Rentenniveau stabil halten, hofft die Bundesregierung. Ähnliche Hoffnungen
setzte man 2001 in die Riester-Rente. Erste Daten der vom
Bundesministerium für Finanzen herausgegebenen Auszahlungsstatistik zeigen
nun: Das gelingt nicht. Im Durchschnitt werden monatlich 132 Euro
ausgezahlt. Mit den Gründen für das Versagen und mit Empfehlungen für die
aktuelle Alterssicherungspolitik hat sich das Team des Informationsportals
Sozialpolitik-aktuell, einem Angebot des Instituts Arbeit und
Qualifikation der Universität Duisburg-Essen, beschäftigt.

Um die Altersvorsorge abzusichern, setzt die Regierung nach wie vor auf
den Kapitalmarkt. Aktiengewinne sollen sicherstellen, dass die Erhöhung
der Rentenbeiträge gedämpft wird und die Renten nicht gekürzt werden
müssen. Auch die Riester-Rente sollte die infolge des sinkenden
Rentenniveaus entstehenden Versorgungslücken im Alter schließen. Gelungen
ist das nicht, wie aktuelle Zahlen zur Auszahlung der Riester-Renten jetzt
belegen. Ein:e durchschnittliche:r Versicherte:r erhält demnach 132 Euro
pro Monat aus der privaten Altersvorsorge. Mit der Frage, ob die Riester-
Rente eine „(nicht) tragende Säule der Alterssicherung“ ist, beschäftigte
sich das Team des Informationsportals Sozialpolitik-aktuell.de, einem
Angebot des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität
Duisburg-Essen (UDE), in der Reihe „Thema des Monats“.

Die vorliegenden Daten verdecken, dass bei weitem nicht alle Rentner:innen
eine Rente aus der privaten Vorsorge beziehen. Die derzeitige Anzahl von
etwa 10 Mio. Riester-Verträgen fällt im Verhältnis zur eigentlichen
Zielgruppe (45 Mio. Erwerbstätige + Familienangehörige) mit etwa 20% sehr
gering aus. Und die Verbreitung sagt noch nichts über die Höhe der
späteren Riester-Renten aus. Die geschlechtsspezifische Verteilung der
ausgezahlten Riester-Renten zeigt außerdem: Im Jahr 2022 bekamen 60% der
Männer und 67% der Frauen lediglich einen Betrag von bis zu 83 Euro pro
Monat ausbezahlt. Hohe Beträge waren dagegen selten. Auch wenn viele
Beschäftigte eine Absicherung im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge
nutzen, können insgesamt höchstens 60% der Beschäftigten (einschließlich
Minijobs) irgendeine zusätzliche Alterssicherung vorweisen. Das Ergebnis:
steigende Altersarmut.

Mit dem Rentenpaket II nimmt die Bundesregierung nun einen neuen Anlauf,
das Rentenniveau dauerhaft zu stabilisieren: Es wird bis einschließlich
2039 bei der aktuellen Höhe von 48% des Durchschnittslohns
festgeschrieben. Mit dem aktienbasierten Generationenkapital soll die
gesetzliche Rente zudem eine weitere Finanzierungssäule erhalten. Dazu Dr.
Jutta Schmitz-Kießler aus dem Team von Sozialpolitik-aktuell: „Die Daten
der privaten (und auch betrieblichen) Vorsorge zeigen, dass eine Lösung
des Alterssicherungs-Problems bei weitem noch nicht erreicht ist“. Auch
ein Rentenniveau von 48% garantiere keineswegs eine
lebensstandardsichernde Rente. „Aktuell kursieren daher eine Reihe von
Reformvorschlägen. Nicht nur eine Wieder-Anhebung des Rentenniveaus auf
50, 53 oder 54% steht im Raum, sondern auch die Erweiterung zur Einzahlung
zusätzlicher Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung, wie sie von
den Gewerkschaften diskutiert wird“, so Wissenschaftlerin Lina Zink,
ebenfalls aktiv für die Informationsplattform.

Fazit: Die Forscherinnen halten eine „echte“ Rentendebatte für mehr als
überfällig. Auch wenn die Riester-Statistik in diesem Jahr das erste Mal
über die Auszahlungsbeträge berichtet, sei nicht zu erwarten, dass Höhe
und Verbreitung auf absehbare Zeit derart ansteigen werden, dass sich das
Rentenproblem quasi von alleine oder durch den privaten Kapitalmarkt löst.

Die weltoffene Leuchtanstadt Luzern am Vierwaldstättersee freut sich auf Ihren Besuch

Die Region Sempachersee im Herzen der Schweiz freut sich auf hren Besuch