„Neue Erkenntnisse dank digitaler Forschungsmethoden“
Werkstattberichte aus den Digital Humanities geben Einblicke in
Forschungsprojekte am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ –
Veranstaltungsreihe im Themenjahr 2023/24 „Die Digitalisierung der
Religion“ – Vorträge von Forschenden wie Hubert Wolf, Holger Strutwolf,
Lutz Doering, Ines Weinrich und Felicity Jensz – Webquest lädt zu eigenen
Recherchen ein
Wie digitale Instrumente die geisteswissenschaftliche Forschung erweitern,
zeigt ab dem 7.11.2023 die Reihe „Werkstattberichte aus den Digital
Humanities“ am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität
Münster. Mitglieder des Forschungsverbundes geben dabei Einblicke in ihre
Forschungsprojekte, die mit Methoden der Digital Humanities arbeiten, wie
die Themenjahrkoordinatorin und Ägyptologin Prof. Dr. Angelika Lohwasser
am Freitag in Münster ankündigte. Die Reihe ist Teil des Themenjahres
2023/24 „Die Digitalisierung der Religion. Teilhabe und Zugehörigkeit in
einer vernetzten Welt“. Ein interaktiver Webquest ergänzt die
Werkstattberichte: Digital und thematisch Interessierte sind eingeladen,
eigene Recherchen im Internet anzustellen. Dabei sind Aufgaben mit Hilfe
digitaler Werkzeuge zu lösen.
Das Spektrum der Projekte der Digital Humanities (DH) am Exzellenzcluster
reicht von der Antike bis in die Gegenwart. Die Projekte leiten u.a. die
Kirchenhistoriker Prof. Dr. Hubert Wolf und Prof. Dr. Holger Strutwolf,
der evangelische Theologe Prof. Dr. Lutz Doering, die Arabistin Dr. Ines
Weinrich und die Historikerin PD Dr. Felicity Jensz. „Die digitalen
Instrumente eröffnen neue Erkenntnisse über historische Quellen, religiöse
Schriften und materielle Kulturgüter, die unsere DH-Projekte erschließen,
edieren und analysieren. Verknüpft mit geographischen, personalen und
kulturellen Daten entfaltet sich ein weltweites Wissensnetz“, so
Lohwasser, die die DH-Projekte am Exzellenzcluster koordiniert. Gemeinsam
mit dem Historiker Prof. Dr. Jan Keupp und dem Literaturwissenschaftler
und Leiter des Servicecenter for Digital Humanities Dr. Jan Horstmann hat
sie die Reihe der Werkstattberichte organisiert.
„In ihren Vorträgen stellen die DH-Teams ihre spezifischen digitalen
Zugänge vor und beleuchten Ergebnisse und Möglichkeiten der DH-
Religionsforschung, die Texte und Briefe, Bilder und Objekte, individuelle
Ereignisse und globale Zusammenhänge bearbeitet“, erläutert Jan Keupp.
Erste Einblicke gibt der Vortrag „Digitale Philologie und der Text des
Neuen Testaments“ von Kirchenhistoriker Prof. Dr. Holger Strutwolf am
7.11.2023, 18.15 Uhr im Hörsaalgebäude des Exzellenzclusters Raum JO 1,
Johannisstraße 4. Dieser zeigt, wie über 5.700 griechische Handschriften
des Neuen Testaments digital ausgewertet werden, um den ältesten
erreichbaren Text dieser Schriftensammlung zu erschließen. Außerdem wird
sichtbar, wie heute eine digitale Ausgabe des Neuen Testaments erstellt
wird.
Am 21.11.2023 folgen Prof. Dr. Norbert Köster und Carolin Hemsing aus dem
Fach Katholische Theologie zum Thema „Digital Religion? Theorie und Praxis
der Inventarisierung von christlichem Kulturerbe“. Der Kirchenhistoriker
Prof. Dr. Hubert Wolf und sein Team bieten am 5.12.2023 eine Führung durch
die digitale Fabrik von „Asking the Pope for Help“ unter dem Titel ‚In
bitterer Not wende ich mich an Eure Heiligkeit.‘
Im neuen Jahr, am 16.01.2024, geben die evangelischen Theologen Prof. Dr.
Lutz Doering und Florian Neitmann Einblicke in die digitale Edition und
intertextuelle Analyse des 4. Esrabuchs, unter dem Titel „Apocalypse Goes
Digital“. Am 23.01.2024 beschließen die Arabistin Dr. Ines Weinrich und
die Historikerin PD Dr. Felicity Jensz die Reihe mit dem Vortrag
„SprachRäume. Religiöse Texte als Ressource im kolonialen Kontext“.
Zum Themenjahr 2023/24 „Die Digitalisierung der Religion"
Die Digitalisierung der Religion steht im Mittelpunkt des Themenjahres
2023/24 am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität
Münster. Im Wintersemester wird in vielfältigen Formaten beleuchtet, wie
digitale Instrumente die Religionsforschung um innovative Ansätze
erweitern können. Im Sommersemester gilt das Augenmerk der Religion in
digitalen Welten, etwa in Formaten wie digitalen Gebeten, Online-
Beichtstühlen, religiösen Chatgruppen oder Fatwas im Internet. In
Werkstattberichten und Webquests, Vorträgen, Film- und Diskussionsabenden
stellt das Themenjahr aktuelle Forschungen aus dem Exzellenzcluster vor,
lässt Forschende vieler Fachrichtungen zu Wort kommen und bringt sie ins
Gespräch mit religiösen Gruppen sowie Bürgerinnen und Bürgern. (pie/fbu)