Das Körperwissen von Frauen
Eine öffentliche internationale Konferenz an der Universität Konstanz
diskutiert darüber, wie sich Frauen im 20. Jahrhundert mehr Wissen zu
ihrer Gesundheit erarbeiteten und wie dies mit der feministischen Bewegung
zusammenhängt.
Internationale Konferenz „Women's Bodies, Women's Rights. Health Feminism,
Reproductive Knowledge and Women's Activism Across Europe in the long 20th
Century“ vom 19. bis 21. Oktober 2023 an der Universität Konstanz
Wie erwarben Frauen im Laufe des 20. Jahrhunderts Wissen zu ihrer
Gesundheit, und wie sehen die Verbindungen zu weiblichen Forderungen nach
Bürgerrechten, politischem Handeln und Aktivismus aus? Unter dem Titel
„Women's Bodies, Women's Rights. Health Feminism, Reproductive Knowledge
and Women's Activism Across Europe in the long 20th Century“ kommen auf
Einladung der Wissenshistorikerin Anne Kwaschik an der Universität
Konstanz Wissenschaftlerinnen zusammen, um Gesundheitsfeminismus und
Frauenaktivismus aus der Perspektive der Wissensgeschichte zu untersuchen.
Die Veranstaltung findet vom 19. bis 21. Oktober 2023 statt und ist
öffentlich.
Inspiriert von den sozialen Protestbewegungen und der feministischen
Bewegung, die in den späten 1960er Jahren in den USA begann und auf Europa
übergriff, begannen Frauen, sich für legale Abtreibung, sichere
Verhütungsmittel und Frauenzentren einzusetzen. Dabei erarbeiteten sie
sich ein eigenes Körperwissen, ein Wissen über und vom Körper, schrieben
eigene Gesundheitsbücher und entwickelten ein auf der Erfahrung von Frauen
basierendes Fachwissen.
Europäische Gesundheitsfeministinnen waren bereits in den 1920er und
1930er Jahren u. a. in sozialistischen und anarchistischen politischen
Gruppen aktiv. Sie erarbeiteten und vermittelten Wissen über
Verhütungsmittel und kämpften manchmal sogar für das Recht auf Abtreibung.
Ziel der Konferenz ist es auch, das westeuropäische Narrative zu
hinterfragen, dass Nordamerika das Zentrum des Wissenstransfers in den
Rest der Welt war.
Vor diesem Hintergrund konzentriert sich die Konferenz auf andere
transnationale Transfers, von Europa in die USA oder innerhalb Europas und
die Fragen: Wie verknüpften diese frühen Aktivistinnen Gesundheitsfragen
mit Forderungen der Frauenemanzipation? Und lassen sich Kontinuitäten
zwischen dem Frauenaktivismus rund um die Reproduktion aus den 1920er und
1930er Jahren und dem Gesundheitsfeminismus der 1970er Jahre erkennen?
Faktenübersicht:
• Internationale Konferenz „Women's Bodies, Women's Rights. Health
Feminism, Reproductive Knowledge and Women's Activism Across Europe in the
long 20th Century“ vom 19. bis 21. Oktober 2023 an der Universität
Konstanz
• Kontakt Uni Konstanz: Professur für Wissensgeschichte von Anne
Kwaschik
• Veranstalterinnen: Emeline Fourment, Isabel Heinemann, Heidi Hein-
Kircher und Anne Kwaschik.
Link zum Programm: https://www.herder-institut.de
womens-rights-health-feminism/