Sommerpause genutzt: CAIS initiiert Task-Force zu verantwortungsvol-lem KI-Einsatz in der Bildung


Ob als Lernassistent, Leistungskontrolle, Übersetzungstool oder
Hausaufgabenhilfe – generative KI-Werkzeuge wie ChatGPT eröffnen
zahlreiche, innovative Möglichkei-ten für den Bildungssektor, stellen
diesen aber auch vor große Fragen und Probleme. Auf diese
Herausforderungen reagiert das Center for Advanced Internet Studies (CAIS)
in Zusammenarbeit mit der Staatskanzlei, dem Ministerium für Kultur und
Wissenschaft und dem Ministerium für Schule und Bildung des Landes
Nordrhein-Westfalen und initiiert die Task-Force „Künstliche Intelligenz
im Bildungswesen“.
Schirmherr Nathanael Liminski, Minister für Bundes- und
Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien und Chef der
Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen: „Der Einsatz von Künstlicher
Intelligenz ist schon heute aus unserem All-tag nicht mehr wegzudenken.
Bei der rasanten Entwicklung der Einsatzmöglichkeiten dürfen wir es nicht
versäumen, die Menschen mitzunehmen, damit sie einerseits die großen
Chancen, aber auch die möglichen Risiken von KI erkennen und einordnen
können. Was KI konkret für das Lernen und Lehren der Zukunft entlang der
gesamten Bildungskette bedeutet, diesen Fragen widmet sich nun die Task-
Force mit Vertre-tern aus Wissenschaft und Praxis, von deren Arbeit wir
uns neue Ideen und Impulse zu einem verantwortungsvollen Umgang mit KI in
der Bildung erhoffen.“
Wissenschaftsministerin Ina Brandes: „Die Anwendung Künstlicher
Intelligenz muss mit der Frage der Ethik einhergehen. Als Land Nordrhein-
Westfalen investieren wir in die KI-Forschung, um ein Gegengewicht zu den
amerikanischen Großkonzernen zu schaffen, für die ethische Fragen nicht im
Vordergrund stehen. Die Task-Force wird uns dabei helfen, die Chancen der
Künstlichen Intelligenz für alle nutzbar zu machen und mit neuen
Lehr-/Lernformaten mehr räumliche und zeitliche Flexibilität beim Studium
ermöglichen. So erleichtern wir den Zugang zu Bildung und Abschlüssen –
auch für Berufstätige, Studierende mit Kindern oder pflegebedürftigen
Angehörigen und Menschen mit Behinderungen.“
„Wie ernst Nordrhein-Westfalen das Thema KI nimmt, wird unter anderem
daran deutlich, dass wir als erstes Bundesland unseren Schulen einen
umfassenden Hand-lungsleitfaden zum Umgang mit textgenerierender
Künstlicher Intelligenz zur Verfü-gung gestellt haben“, sagt Nordrhein-
Westfalens Schul- und Bildungsministerin Dorothee Feller. „Damit
unterstützen wir Lehrerinnen und Lehrer, Schulleitungen und die
Schulaufsicht dabei, KI im Unterricht ausgewogen einzusetzen,
Herausforderun-gen zu erkennen und Chancen zu nutzen. Künstliche
Intelligenz wird, verantwor-tungsvoll eingesetzt, unseren schulischen
Alltag bereichern und dazu beitragen, dass wir Lern- und Leistungsaufgaben
weiterentwickeln werden.“
Handlungs- und Regulierungsbedarfe im Bildungsbereich ermitteln
Die Task-Force zeichnet sich aus durch eine Vielfalt an wissenschaftlichen
Diszipli-nen und praktischen Perspektiven: Wissenschaftler:innen aus den
Bildungs- und So-zialwissenschaften sowie der Informatik identifizieren
mit Vertreter:innen aus den zuständigen Landesministerien und der
Landesverwaltung und der Bildungspraxis Handlungs- und Regulierungsbedarfe
und erarbeiten konkrete Vorschläge für lan-despolitische Maßnahmen zur
verantwortungsvollen Integration von KI in Lehr- und Lernprozessen.
Gemeinsam werden so Strategien für die Implementierung von KI-Innovationen
in Schulen, Hochschulen und Weiterbildungsorganisationen entwickelt.
„Generative KI wie ChatGPT oder DALL∙E sind momentan in aller Munde, aber
die Anwendungspotenziale für Künstliche Intelligenz im Bildungsbereich
gehen weit darüber hinaus. Wir wollen diese Innovationspotenziale und die
mit ihnen verbunde-nen Herausforderungen aus unterschiedlichen
wissenschaftlichen und praktischen Perspektiven analysieren und konkrete
Handlungsempfehlungen für die Landespoli-tik erarbeiten“ so Prof. Michael
Baurmann, Gründungsdirektor des CAIS.
Das CAIS koordiniert die Task-Force. Zu ihren Mitgliedern gehören
Vertreter:innen aus NRW-Forschungseinrichtungen (Lamarr Institut für
Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz, Kompetenzplattform KI.NRW,
Research Center Trustworthy Data Science and Security, Zentrum für
Wissenschaftsdidaktik der Ruhr-Universität Bochum, KI:edu.nrw, Deutsches
Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen,
CATALPA – Center of Advanced Technology for Assisted Learning and
Predictive Analytics und die Rechtswissenschaftliche Fakultät der
FernUniversität Hagen), aus den Ministerien für Kultur und Wissenschaft,
für Schule und Bildung sowie der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen und aus
der Bildungspra-xis, dem Grimme-Institut, dem Landesverband VHS NRW,
Fraunhofer-Institut IAIS (AI4schools), der Bezirksregierung Münster,
Landesarbeitsgemeinschaft für katholi-sche Erwachsenen- und
Familienbildung in NRW.
Über das CAIS
Das Land Nordrhein-Westfalen fördert das Center for Advanced Internet
Studies (CAIS) in Bo-chum seit April 2021 langfristig als zentrales
Institut für Digitalisierungsforschung. Durch evi-denzbasierte
Lösungsvorschläge trägt das CAIS zur Gestaltung des digitalen Wandels im
Inte-resse der Menschen bei. Gegründet wurde das CAIS als
Wissenschaftskolleg Anfang 2017 und vergibt seitdem Fellowships an
nationale und internationale Gastwissenschaftler:innen im Bereich der
Digitalisierungsforschung. Das erste Forschungsprogramm „Digitale
demokrati-sche Innovationen“ ist im Oktober 2021 gestartet, seit Mitte
2022 läuft das zweite For-schungsprogramm „Bildungstechnologien und
Künstliche Intelligenz“. Anfang 2024 ist das dritte Forschungsprogramm
„Design vertrauenswürdiger Künstlicher Intelligenz“ geplant. Die
Forschungsprogramme verzahnen die Fächerwelten von Sozial- und
Geisteswissenschaften bis zur Informatik und erproben Forschungsergebnisse
in der Praxis.