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3,4 Millionen Euro für mehr Klimaschutz in der Produktion

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Das Team des Projekts EDNA möchte gemeinsam Prozesse digitalisieren und nachhaltige Lösungen für Produktion und Logistik aufzeigen.  Krone
Das Team des Projekts EDNA möchte gemeinsam Prozesse digitalisieren und nachhaltige Lösungen für Produktion und Logistik aufzeigen. Krone

Hochschule Osnabrück, Jade Hochschule und OFFIS e.V. untersuchen
Potenziale digitaler Technologien für nachhaltigere Fertigungsprozesse der
Firma Krone

(Lingen, 5. April 2023) Das Klimaziel der Bundesregierung ist gesetzt:
Deutschland soll ab dem Jahr 2045 klimaneutral sein. Dann muss ein
Gleichgewicht zwischen Treibhausgas-Emissionen und deren Abbau herrschen.
Wie können mittelständische, produktionsstarke Unternehmen ihren Beitrag
zur angestrebten Klimaneutralität leisten und gleichzeitig
wettbewerbsfähig bleiben? Welche Rolle können hierbei digitale
Technologien spielen? Darauf will ein Forschungsteam vom Campus Lingen der
Hochschule Osnabrück, der Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth
und dem Oldenburger Forschungsinstitut OFFIS e.V. gemeinsam mit der Krone
Gruppe eine Antwort finden.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen neue, ökonomisch wie
ökologisch nachhaltigere Wege in der Produktion des europaweit
zweitgrößten Herstellers von LKW-Aufliegern aufzeigen. Im Mittelpunkt soll
hierbei die Optimierung der produktionsnahen Datenspeicherung und
-verarbeitung (sogenanntes Edge Computing) im Vergleich zum Cloud
Computing stehen. Das Projekt „EDNA - Edge Datenwirtschaft in der
nachhaltigen automatisierten Fertigungswirtschaft“, wird mit rund 3,4
Millionen Euro und einer Laufzeit von drei Jahren vom Bundesministerium
für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Technologieprogramm „Edge
Datenwirtschaft" gefördert. 1,5 Millionen Euro gehen davon an die
Hochschule Osnabrück.

Energie in der Produktion einsparen und CO²-Emissionen beim Transport
reduzieren

„Wir wollen zeigen, welche Potenziale in digitalen Technologien stecken,
um wirtschaftliche Ziele mit Klimaschutzmaßnahmen effizient zu
vereinbaren. Unser Fokus wird dabei auf dem Speichern und Verarbeiten von
Daten in der Produktion und der Logistik liegen“, so Prof. Dr. Liane Haak.
Die Professorin für Wirtschaftsinformatik am Campus Lingen der Hochschule
Osnabrück erläutert: „Mit der Nutzfahrzeugsparte der Krone Gruppe haben
wir ein Unternehmen mit der größten Auflieger-Produktionsstätte in Europa
als Partner gewählt, das zu den Marktführern in einer durch hohen Preis-
und Kostendruck gekennzeichneten Branche zählt. Damit eignet sich das
Unternehmen in besonderer Weise als Demonstrator. Die Ergebnisse sollen so
auf den gesamten produktionslastigen Mittelstand übertragbar sein.“

Das Projekt gliedert sich in drei Teilbereiche: Das Forschungsteam
untersucht im ersten Fall die Möglichkeiten des erweiterten Einsatzes von
digitalen Technologien im Bereich der nachhaltigen Produktion. Hier sollen
vor allem Energiesparpotenziale aufgedeckt werden.
Darüber hinaus werden die Einsparpotenziale von CO2 im Logistik-Bereich
aufgezeigt, indem unter anderem die Wege zwischen den Produktionsorten
optimiert werden. Im dritten Baustein geht es um die Ermittlung des
CO2-Fußabdrucks der produzierten Trailer.

„Wir sehen in dem Projekt eine große Möglichkeit, um mit starken Partnern
an unserer Seite die Vorteile der Digitalisierung für uns noch mehr zu
nutzen. Wir erhoffen uns damit unsere Produktion, aber auch unsere Wege
zwischen den Produktionsorten zukünftig noch wirtschaftlicher und
gleichzeitig nachhaltiger zu gestalten und darüber hinaus unsere
CO2-Bilanz transparenter darstellen zu können. Dies ist für uns ein
wichtiger Schritt, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben“, so Dr.
Goy-Hinrich Korn, Chief Information Officer der Krone Gruppe.

Technologien mit Potenzial zum Klimaschutz

Um neue Lösungen für die ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit der
Industriefertigung zu entwickeln, wird das Forschungsteam primär
Künstliche Intelligenz, Digitale Zwillinge und Broker Architekturen
nutzen. Dr. Alexandra Pehlken, Nachhaltigkeitsexpertin am OFFIS-Institut
für Informatik, geht motiviert in das Vorhaben: „Auf Basis einer
zentralen, offene und flexible Plattform erfolgt die Konzeption und
Realisierung des nachhaltigen Produktionsmanagements und der nachhaltigen
Logistik. Dazu werden wir unter anderem ein Dashboard zur Visualisierung
entwickeln, über das das Unternehmen die Produktions- und
Fertigungsprozesse einsehen und verwalten kann.“ Darüber hinaus ist es dem
Forschungsteam gelungen Europas größtes Forschungszentrum für virtuelle
Fahrzeugentwicklung für das Forschungsprojekt zu gewinnen. Die
österreichische Virtual Vehicle Research GmbH wird das Projekt mit ihrer
jahrzehntelangen Erfahrung in der Modellbildung, Messtechnik und
datenbasierten Systemen unterstützen.

Weitere Informationen: www.edna-projekt.de

Informationen zum Teilvorhaben der Hochschule Osnabrück

Die Hochschule Osnabrück ist mit insgesamt 1,5 Millionen Euro und vier
Professorinnen und Professoren der Fakultät Management, Kultur und Technik
(Campus Lingen) an allen drei Teilbereichen des Forschungsprojektes „EDNA
- Edge Datenwirtschaft in der nachhaltigen automatisierten
Fertigungswirtschaft“ beteiligt. Prof. Dr. Liane Haak, Professorin für
Wirtschaftsinformatik, verantwortet die Bereiche Prozess- und
Produktionsmanagement und Anwendung der Digitalen Zwillinge. Prof. Dr.
Wolfgang Arens-Fischer, Professor für Unternehmensführung, betreut im
Projekt die Bereiche nachhaltige Geschäftsmodelle und
Technologieakzeptanz. Prof. Dr. Ralf Buschermöhle, Professor für
Wirtschaftsinformatik, ist im Bereich Prozessoptimierung für die
Grundlagen der Digitalen Zwillinge sowie Künstliche Intelligenz
verantwortlich. Prof. Dr. Steffen Greiser, Professor für
Automatisierungstechnik, übernimmt die Bereiche Edge Computing und
Routenoptimierung.

Hintergrundinformationen zum Förderprogramm „Edge Datenwirtschaft“

Die Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag „Mehr Fortschritt wagen“
zum Ziel gesetzt, einen digitalen Aufbruch zu starten und digitale
Schlüsseltechnologien sowie die digitale Souveränität der Wirtschaft zu
fördern. Das Technologieprogramm „Edge Datenwirtschaft“ des
Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) knüpft daran an
und soll dazu beitragen, die deutsche und europäische digitale
Souveränität zu sichern und den Technologie- und Innovationsstandort
Deutschland zu stärken. Das BMWK unterstützt dabei vor allem Forschungs-,
Entwicklungs- und Innovationsvorhaben im Zusammenspiel von Edge- und
Cloud-Lösungen, in denen der Nutzen und die Vorteile von Edge-Computing-
Lösungen insbesondere in ökonomischer und auch ökologischer Hinsicht
aufgezeigt werden. Das Förderprogramm „Edge Datenwirtschaft“ finanziert im
Zeitraum von drei Jahren insgesamt zehn Projekte mit 30 Millionen Euro.
Das EDNA-Projekt konnte sich dabei gegen 41 Forschungsanträge im
Wettbewerb durchsetzen.