Durchwachsene Silphie: Erfolgreich zu etablieren im Saatverfahren – TFZ gibt neue Anbauempfehlungen
Das TFZ untersuchte über sieben Jahre lang die Etablierung und Nutzung der
Dauerkultur Durchwachsene Silphie, die als Substrat für Biogasanlagen
Verwendung findet.
Die Forschung zeigte, dass die Pflanze im Saatverfahren
sicher etabliert werden kann. Ergebnisse und Empfehlungen sind im TFZ-
Bericht Nr. 86 dokumentiert.
Landwirte schätzen die Dauerkultur Durchwachsene Silphie als alternatives
Substrat für Biogasanlagen. Im „Demonstrationsprojekt Silphie-Anbau“
begleitete das Technologie- und Förderzentrum (TFZ) über 7 Jahre die
Etablierung und Nutzung der Pflanze. Die Wissenschaftler des TFZ fanden
heraus: Die Durchwachsene Silphie ist im Saatverfahren sicher und einfach
zu etablieren. Die Projektergebnisse und Empfehlungen für die Etablierung
sowie die Bestandespflege hat das TFZ jetzt im Bericht Nr. 86
veröffentlicht.
„Für ein Demonstrationsvorhaben des Landwirtschafts- und Umweltressorts
wurden in der Projektregion auf 100 Hektar Praxis- und Schauflächen von
der Regierung Oberfranken zusammen mit Landwirten und einem Dienstleister
etabliert. Durch unsere agrarfachliche Begleitung des Projekts konnten wir
wichtige Erfahrungen aus dem praktischen Silphie-Anbau gewinnen. In den
folgenden Jahren untersuchten wir darauf aufbauend die langfristigen
Umweltvorteile beim Silphieanbau“, so Dr. Maendy Fritz, Leiterin der
Abteilung Rohstoffpflanzen und Stoffflüsse am TFZ.
Für den Pflanzenbau konnten zahlreiche Erkenntnisse gewonnen werden: Die
Durchwachsene Silphie ist im Saatverfahren sicher und einfach zu
etablieren. Bei engem Reihenabstand von weniger als 50 Zentimeter
schließen die Bestände früh, unterdrücken Unkräuter und der Pflegeaufwand
ist gering. Als Untersaat in Mais sollte sie nur auf guten Standorten
etabliert werden. Eine konsequente Bekämpfung von Unkräutern im ersten und
ggf. zweiten Jahr ist entscheidend für eine gute Bestandesentwicklung und
dauerhaft hohe Erträge. Sollte die Unkrautbekämpfung misslingen, bietet
eine Notbeerntung zur Zeit der Hauptblüte des Unkrauts eine effektive
Korrekturmaßnahme.
Als folgenreich beim Anbau erwies sich vor allem die Wasserversorgung. Die
Silphie ist nur bedingt trockenheitsverträglich und benötigt für hohe
Erträge ausreichend Wasser. Dafür punktet die Energiepflanze beim
Bodenschutz. Durch die ganzjährige Standzeit sind Silphie-Flächen weniger
anfällig für Bodenerosion im Vergleich mit konventionellen
Ackerfruchtfolgen.
„Die Durchwachsene Silphie ist wegen ihrer hohen Ertragsleistung und ihrer
ökologischen Vorteile eine vielversprechende Dauerkultur zur Erzeugung von
Biogas. Da jede Fläche ein wenig anders ist, beraten wir Landwirte auch
individuell zum Silphieanbau und unterstützen sie mit Empfehlungen zu
Bodenbearbeitung, Etablierung und Pflegemaßnahmen. Interessierte können
sich dafür jederzeit an uns wenden“, so Fritz.
Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts wurde vom Bayerischen
Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus
gefördert. Für Batchanalysen zu Biogasausbeuten arbeiteten die Forscher
eng mit der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und für die
Bestandespflege einer Schaufläche mit den Landwirtschaftlichen
Lehranstalten Bayreuth (LLA) zusammen. Die Regierung Oberfranken
koordinierte die Zusammenarbeit mit dem Demonstrationsvorhaben.
Die wichtigsten Ergebnisse zur erfolgreichen Silphie-Etablierung sind
unter www.tfz.bayern.de/silphieanbau zusammengefasst.
Originalpublikation:
https://www.tfz.bayern.de/mam/