Universitätsmedizin Mainz startet Pilotprojekt für Kreislaufwirtschaft zur Abfallvermeidung
Die Universitätsmedizin Mainz und der Gutenberg Health Hub (GHH) der
Universitätsmedizin Mainz haben gemeinsam mit 14 weiteren Partnern aus
Forschung und Industrie das „Kompetenzzentrum Arbeitsforschung:
Transformation im Zukunftskorridor Saar-Pfalz gestalten –
Werteorientiertes Arbeiten und Lernen in der Kreislaufwirtschaft
(KOMATRA)“ gegründet. Ziel des Verbundprojekts ist es, nachhaltige
Geschäftsmodelle im Medizinsektor in Rheinland-Pfalz sowie im
Automobilsektor im Saarland zu fördern und damit die Wettbewerbs- und
Zukunftsfähigkeit der Region zu sichern. KOMATRA wird vom BMBF
unterstützt. Die Universitätsmedizin Mainz erhält eine Förderung in Höhe
von rund einer Million Euro.
KOMATRA unterstützt Unternehmen in der Saar-Pfalz-Region bei der
Neuausrichtung ihrer Arbeitsprozesse und Geschäftsmodelle mit Blick auf
die Einführung und Verbesserung der Kreislaufwirtschaft. Im Rahmen des
Projekts sollen Strategien wissenschaftlich fundiert und in Kooperation
mit regionalen Unternehmen erprobt werden. KOMATRA ist dabei auf eine
Kreislaufwirtschaft ausgerichtet. Dieses Wirtschaftsmodell strebt die
längst mögliche Nutzung von Produkten und Rohstoffen an, um Abfälle zu
vermeiden, den Energieverbrauch zu senken und die CO2-Emissionen zu
reduzieren.
Die Universitätsmedizin Mainz ist sowohl als Anwendungspartner als auch
als Transferpartner an KOMATRA beteiligt. Im Fokus steht dabei das
Themenfeld „Kompetenzentwicklung und gesundes Arbeiten in der Medizin im
Kontext neuer Medizinprodukte“. Im Rahmen von KOMATRA wird an der
Universitätsmedizin Mainz – und dabei fokussiert im Gutenberg Health Hub
(GHH) sowie durch den Technologietransfer – die Umsetzung ressourcen- und
umweltschonender Prozesse und Produkte begleitet. Auf diese Weise sollen
beispielsweise Abfälle durch optimierte Verpackungen von Medizinprodukten
reduziert werden. Einen zweiten wichtigen Projektschwerpunkt bildet die
Begleitung der Digitalisierung von Arbeitsprozessen sowohl in den
Bereichen Einkauf und Technik als auch in der Pflege.
Der Kaufmännische Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, PD Dr. Christian
Elsner, erläutert: „Unser Ziel ist es, die Mitarbeitenden der
Universitätsmedizin Mainz für die Themen Nachhaltigkeit und
Kreislaufwirtschaft zu sensibilisieren und ihnen die Kompetenzen zu
vermitteln, die notwendigen Transformationsprozesse selbst zu gestalten.
Darüber hinaus sollen unsere Projekterfahrungen auch an weitere
medizinische Partner in der Region weitergegeben werden. Dazu gehören
unter anderem die Lehrkrankenhäuser der Universitätsmedizin Mainz.“
Die beiden zentralen Wirtschaftszweige in der Region Saar-Pfalz, die
Medizin- und die Automobilbranche, werden zunehmend mit einem
Innovationsdruck, der Erfüllung von Klimazielen sowie einem
Fachkräftemangel konfrontiert. Werteorientierung stellt in diesem
Zusammenhang einen Schlüsselfaktor für erfolgreiches Arbeiten und
Wirtschaften dar. Zahlreiche Unternehmen sind daher bereits auf der Suche
nach umweltschonenderen und nachhaltigeren Prozessen. Hierfür werden gut
ausgebildete und motivierte Arbeitskräfte benötigt, die diese
Transformation aktiv mitgestalten.
Die im Rahmen von KOMATRA gewonnenen Erkenntnisse werden über
Transformationscoaches, öffentliche Veranstaltungen und Fachtagungen
verbreitet. Die Entwicklung von Lernangeboten und
Arbeitsgestaltungsansätzen ist eingebettet in ein interdisziplinäres
Forschungsdesign, das auch neue wissenschaftliche Erkenntnisse im Bereich
der Arbeitsforschung, der Erziehungswissenschaft, der Technikentwicklung
und der Kreislaufwirtschaft hervorbringen soll.
Am 21.03.2023 findet ab 13.00 Uhr „auf dem Betzenberg“ (Fritz-Walter-
Straße 1) in Kaiserslautern die öffentliche Auftaktveranstaltung von
KOMATRA statt. Bei der Fachtagung werden Ansätze für eine werteorientierte
Unternehmensstrategie und eine zukunftsweisende Arbeitsgestaltung
zugunsten der Kreislaufwirtschaft mit Expert:innen diskutiert.
Das Verbundprojekt KOMATRA wird im Rahmen der zweiten Wettbewerbsrunde des
Förderprogramms „Zukunft der Wertschöpfung: Regionale Kompetenzzentren der
Arbeitsforschung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)
mit insgesamt rund 10 Millionen Euro über eine Laufzeit von fünf Jahren
gefördert.
Ziel des Förderprogramms ist es, die Arbeitsforschung enger mit der
Arbeitsgestaltung in der betrieblichen Praxis sowie der
Hochschulausbildung zu verzahnen. Die Kompetenzzentren sollen als zentrale
Anlaufstelle in der Wissenschaft etabliert werden, um Forschung gezielt
auf die Herausforderungen in den regionalen Arbeitswelten auszurichten und
den Transfer in die betriebliche Praxis und die Breite der Gesellschaft zu
unterstützen. Im Fokus der zweiten Förderrunde stehen die Themen
„Gesundheit“, „Führung“ und „Kreislaufwirtschaft“.
Die Leitung für das KOMATRA-Projekt liegt beim Institut für Technologie
und Arbeit e.V. (ITA). Neben der Universitätsmedizin Mainz mit dem
Gutenberg Health Hub (GHH) sind weitere geförderte Partnereinrichtungen
die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau
(RPTU), das Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (iso) e.V.,
die Hochschule Trier mit dem Umwelt-Campus Birkenfeld, das Zentrum für
Mechatronik und Automatisierungstechnik (ZeMA), das AWS-Institut für
digitale Produkte und Prozesse (AWSi), die Wirtschaftsförderungsagentur
saarland.innovation&standort e.V. (saaris) und die Arbeit und Leben gGmbH.
Als weitere geförderte Unternehmens- und Anwendungspartner sind die
Lohmann & Rauscher GmbH & Co. KG, die Baldus Medizintechnik GmbH, die
Wellgo Gruppe, die ISL Innovative System Logistik GmbH, die SaarGummi
Group und die Woll Maschinenbau GmbH an dem Projekt beteiligt.
Weitere Informationen zu KOMATRA finden Sie hier: https://www.komatra.de
Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird durch das
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Programm
„Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen “
gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. Die
Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei der Autorin
/ beim Autor.