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Multidisziplinäre Qualitätsinitiative am HDZ NRW

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Thema Herz-Kreislauf-Überwachung: 24 Spezialisten aus sieben Ländern
treffen sich erstmals zu einem besonderen Workshop im Herz- und
Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen.

Patienten noch besser als bisher im OP-Saal zu überwachen, individuellen
Risiken so früh wie möglich zu begegnen und so einen optimalen
Genesungsverlauf sicherzustellen – das sind die formulierten Ziele des
zweitägigen europäischen Experten-Workshops, den das Institut für
Anästhesiologie und Schmerztherapie am HDZ NRW gemeinsam mit dem
Medizintechnik-Unternehmen Edwards Lifesciences als Pilotveranstaltung am
9. und 10. März im HDZ NRW veranstaltete.

Im Mittelpunkt dieses ersten in einer Reihe von weiteren vorgesehenen
Meetings internationaler Herzanästhesisten, Herzchirurgen, Kardiologen und
Intensivmediziner stand die sogenannte hämodynamische Herz-
Kreislaufüberwachung mittels neuester, KI-basierter Medizintechnik. Diese
steht im Herz- und Diabeteszentrum NRW und weiteren Spezialeinrichtungen
bei Hochrisikopatienten zur Verfügung und löst Alarm aus, sobald vor,
während oder nach einer Operation die angezeigten individuellen Variablen
wie Blutdruck, Herzfunktion, die Pumpleistung des Herzens und die
Gewebedurchblutung des Gehirns Anlass geben. Darüber hinaus gibt das
System Entscheidungshilfen bezüglich der Ursache und deren Behandlung.

„Unsere enormen Erfahrungswerte mit dieser sehr frühen
Risikostratifizierung, in der Narkoseführung sowie der Kreislauf- und
Volumentherapie am HDZ NRW bei ganz unterschiedlichen Patientengruppen
möchten wir auf dieser Veranstaltung vorstellen und mit anderen
Spezialisten diskutieren, um daraus zukunftsweisende Behandlungsstandards
in Anlehnung an modernste Operationsverfahren der Chirurgie mit und ohne
Einsatz der Herz-Lungenmaschine, kathetergeführte Interventionen oder
Prozeduren im Rahmen der Herzinsuffizienztherapie abzuleiten“, betonte
Institutsdirektorin Prof. Dr. Vera von Dossow zur Eröffnung der
Hörsaalveranstaltung, bei der sie sich für das große Interesse und die
Unterstützung aller Beteiligten bedankte. „Von dem hier initiierten und
zukünftig fortgesetzten Wissenstransfer werden unsere Patientinnen und
Patienten profitieren, die sich nach einer Herzoperation erholen.“ Ein
entsprechend etabliertes klinisches Qualitätsmanagement in diesem Bereich
bedeute nachweislich kürzere Krankenhausaufenthaltsdauern, niedrigere
Komplikationsraten und weniger Kosten. „Das belegen die als ERACS-
Richtlinien* in der Herzchirurgie bekannten Behandlungsstrategien, die in
den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen haben.“

*Enhanced Recovery After Cardiac Surgery

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Als Spezialklinik zur Behandlung von Herz-, Kreislauf- und
Diabeteserkrankungen zählt das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-
Westfalen (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, mit 35.000 Patientinnen und Patienten
pro Jahr, davon 14.600 in stationärer Behandlung, zu den größten und
modernsten Zentren seiner Art in Europa. Unter einem Dach arbeiten fünf
Universitätskliniken und drei Universitäts-Institute seit über 30 Jahren
interdisziplinär zusammen. Das HDZ NRW ist Universitätsklinik der Ruhr-
Universität Bochum. Die Einrichtung ist bekannt als größtes
Herztransplantationszentrum in Deutschland.