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HDZ NRW erhält ein zweites MRT-Gerät

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Moderne, mit entsprechender Software ausgestattete Magnetresonanz-
Tomographen (MRT) erweitern die Anwendungsmöglichkeiten der
kardiovaskulären Bildgebung erheblich. Im Herz- und Diabeteszentrum NRW
(HDZ NRW), Bad Oeynhausen, wird die Magnetresonanztomographie insbesondere
auch zur Diagnostik kardiologischer, kinderkardiologischer und
rhythmologischer Krankheitsbilder eingesetzt. Eine neue Möglichkeit ist
die Untersuchung von Patientinnen und Patienten mit MR-kompatiblen
elektronischen Implantaten (Schrittmacher, Defibrillatoren). Ein zweites
MRT-Gerät der neuesten Generation (Hersteller Philips Healthcare) wird im
Januar am HDZ NRW in Betrieb genommen werden.

Bei der Auswahl des MRT wurde besonders die ausgezeichnete Eignung des
Gerätes zur Diagnostik von Herzerkrankungen aller Art berücksichtigt. Mit
diesem neuen Gerat wird ein deutlicher Fortschritt im klinischen Einsatz
der Magnetresonanztomographie erreicht. Durch den erhöhten
Patientenkomfort (große Untersuchungsöffnung), die Möglichkeit über eine
Brille einen Videobildschirm zu betrachten sowie eine geringe
Geräuschentwicklung wird die Untersuchung für den Patienten wesentlich
angenehmer. Techniken der künstlichen Intelligenz unterstützen die
schnelle Durchführung der Untersuchung,

Weitere Besonderheiten des etwa zwei Tonnen leichten neuen Systems, das am
19. Dezember vor dem Haupteingang des HDZ NRW angeliefert und mit Hilfe
eines Jumbokrans passgenau an Ort und Stelle im Institut für Radiologie,
Nuklearmedizin und molekulare Bildgebung platziert wird, bestehen in
seiner Präzision und Nachhaltigkeit. „Im Gegensatz zu bisherigen, etwa 900
Kilogramm schwereren Systemen, die zur Kühlung der Magnetspule zwischen
1.000 und 2.000 Liter flüssiges Helium benötigen, braucht unser neues
Gerät nur noch sieben Liter zur Kühlung“, erläutert Institutsdirektor
Prof. Dr. Wolfgang Burchert.  „Das Edelgas Helium zählt zu den immer
teurer werdenden natürlichen Ressourcen der Erde. Es ist das einzige
Kühlmittel, mit dem sich die für den Betrieb notwendigen niedrigen
Temperaturen erreichen lassen.“ Dank einer hermetischen Abdichtung
entstehen jetzt allerdings keine Verluste mehr durch Verdampfen. Ein
Ablassen von Helium in Notfallsituationen durch ein bisher obligatorisches
Quenchrohr ist somit nicht mehr nötig.

Für das hochmoderne MR-System spreche vor allem aber seine enorme
Leistungsfähigkeit und der Patientenkomfort, betont Burchert. Dank
verbesserter Software und Rechenleistung sind Aufnahmen ohne
Atemüberwachungsgurt auch bei nahezu allen Patientinnen und Patienten
möglich und stehen etwa doppelt so schnell wie bisher zur Verfügung.

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Hintergrundinformation:

Medizintechnische Neuanschaffung: MR-System Ingenia Ambition X 1.5T
Hersteller: Philips Healthcare
Investition incl. Umbaukosten: 2,35 Mio. Euro

Magnetresonanztomographie (MRT)
Die MRT oder MR ist ein bildgebendes Verfahren, das in der medizinischen
Diagnostik zur Darstellung von Struktur und Funktion der Gewebe und Organe
im Körper eingesetzt wird. Es basiert auf Magnetfeldern und elektrischen
Hochfrequenzfeldern. Die aufgenommenen Schnittbilder des Körpers erlauben
eine detaillierte Beurteilung der Organe und sichere Erkennung einer
Vielzahl krankhafter Organveränderungen

Das Institut für Radiologie, Nuklearmedizin und molekulare Bildgebung
unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Burchert versorgt am HDZ NRW die
stationären Patienten mit bildgebender Diagnostik. Ambulant werden im
nuklearmedizinischen Bereich außerdem Tumor- und Schilddrüsenerkrankungen
behandelt. Die diagnostischen Leistungen werden von einem
interdisziplinären Ärzteteam mit modernsten Untersuchungsmethoden
(SPECT/CT, PET/CT, MRT, Röntgen, Gammakameras) erbracht. Wichtige Arbeits-
und Forschungsschwerpunkte sind der Strahlenschutz und die Reduktion der
Strahlenexposition. Das Institut stellt seine Expertise auch anderen
Kliniken zur Verfügung. In Westfalen und darüber hinaus in Norddeutschland
versorgt es täglich Kliniken und Praxen mit kurzlebigen
Radiopharmazeutika.