Kabinen auf Kreuzfahrtschiffen sollen nachhaltiger werden
Leuphana an Forschungs- und Entwicklungsprojekt beteiligt
Die Leuphana Universität Lüneburg ist Mitglied des Konsortiums EcoCab. Das
Projekt zielt darauf ab, Ansätze für nachhaltige, autarke und
kreislauffähige Passagierkabinen auf Kreuzfahrtschiffen zu entwickeln. Die
Ergebnisse wurden jetzt auf der Statustagung Maritime Technologien des
Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) in Berlin
vorgestellt.
Wegen ihrer Emissionen von klima-, umwelt- und gesundheitsschädlichen
Stoffen wird die Kreuzfahrtbranche kritisch betrachtet. Es gibt vielfache
Bemühungen, den Sektor im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zu
transformieren. Die Bedeutung von Energieverbrauch, Klimatisierung und
verwendeten Materialien für eine nachhaltige Gestaltung von
Passagierkabinen wurde im Projekt EcoCab erforscht.
Die nachhaltige Kabine der Zukunft soll den Cradle to Cadle-
Designprinzipien entsprechen, also für eine Kreislaufwirtschaft geeignet
sein. Prof. Dr. Michael Braungart und seine Mitarbeiterin Kamila Szwejk
von der Leuphana begleiteten die Übertragung der Prinzipien auf das System
Kabine und unterstützten sowohl die Bewertung aktuell verwendeter
Kabinenkomponenten als auch die Suche nach Alternativen, die sich durch
Kreislauffähigkeit und Materialgesundheit auszeichnen.
Die Beteiligten auf Seiten der Leuphana setzten sich außerdem ausgiebig
mit den aktuellen Recyclingprozessen von Schiffen sowie mit möglichen
Interventionspunkten und Geschäftsmodellen zum Schließen von
Materialkreisläufen auseinander. Auf dem Gelände der Papenburger MEYER
WERFT entstand eine Demonstrator-Kabine, die die bereits heute
einsatzfähigen Alternativ-Komponenten präsentiert und als Plattform für
die Erprobung und Demonstration zukünftiger Entwicklungen dienen soll.
Mitglieder des Forschungskonsortiums waren neben der Leuphana die MEYER
WERFT GmbH & Co. KG als Projektkoordinator, das Institut für Vernetzte
Energiesysteme des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), das
Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP), die MAC Hamburg GmbH sowie die
EPEA Internationale Umweltforschung GmbH. Das Projekt mit einer Laufzeit
von gut drei Jahren wurde vom BMWK gefördert.