Depression bei Herzerkrankung: Welche Therapien helfen bei psychischen Leiden?


Psychokardiologe informiert in HERZ heute über aktuelle Therapieoptionen
bei Herzschwäche, koronarer Herzkrankheit (KHK) und anderen Herzleiden
Stress, soziale Isolation, negative Gefühlszustände und Depression können
zusätzlich die meist ohnehin aufgrund der körperlichen Symptome
verminderte Lebensqualität chronisch herzkranker Menschen beeinträchtigen.
Bei Herzschwäche sind es insbesondere Luftnot, Abnahme der
Leistungsfähigkeit, Müdigkeit und Wassereinlagerungen in den Beinen. In
den letzten rund 25 Jahren sind zahlreiche psychokardiologische
Behandlungen mit dem Ziel entwickelt worden, Betroffenen bei der
Überwindung von psychosozialen Leiden und zu einer höheren Lebensqualität
zu verhelfen. „Aber nicht alles, was in der Theorie hilfreich erschien und
in Studien positive Effekte gezeigt hat, hat sich in der Praxis bewährt“,
erklärt Professor Dr. Christoph Herrmann-Lingen vom Wissenschaftlichen
Beirat der Deutschen Herzstiftung und Leiter der Klinik für
Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universitätsmedizin
Göttingen. In der aktuellen Ausgabe von HERZ heute 4/2022 erläutert der
Experte für Psychokardiologie, welche psychologischen Therapien und
Medikamente für Patienten mit Herzkrankheiten wie koronare Herzkrankheit
(KHK) oder Herzschwäche, die unter einer Depression oder depressiven
Verstimmung leiden, Wirkung zeigen. Denn manche Medikamente wirken zwar
bei Patienten mit einer KHK, nicht aber bei Herzschwäche. Am Beispiel der
Antidepressiva zeigt der Psychokardiologe, dass sich ihre Wirksamkeit je
nach Schweregrad der Depression und je nach Vorliegen einer KHK oder einer
Herzschwäche deutlich unterscheiden kann: Warum wirken etwa Antidepressiva
aus der Klasse der sogenannten Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) bei
KHK-Patienten mit Depression, aber nicht bei Herzschwäche-Patienten?
Dieser und vielen weiteren Fragen zur Behandlung psychosozialer Probleme
widmet sich der Beitrag „Trost für die Seele“ von Herrmann-Lingen in der
aktuellen Ausgabe HERZ heute 4/2022. Diese kann als kostenfreies
Probeexemplar telefonisch unter 069 955128-400 oder unter
www.herzstiftung.de/bestellung (Mail:
angefordert werden.
Positive Perspektive für Patienten mit Herzschwäche und Depression
Jüngste Beobachtungen aus Studien hätten gezeigt, dass es bei Patienten
mit Herzschwäche und Depression durchaus Therapieoptionen gibt, die
helfen. So können Therapieelemente, die man aus der telemedizinischen
Behandlung kennt, zur Besserung der depressiven Symptome beitragen: eine
engmaschige intensive Betreuung, regelmäßiger persönlicher Kontakt mit
einem Ansprechpartner und eine allgemeine medizinische Beratung. „Die
Beobachtung, dass sich schon der regelmäßige persönliche Kontakt mit einem
verlässlichen Ansprechpartner positiv auf das psychische Befinden von
Herzpatienten auswirkt, haben mehrere Studien wissenschaftlich gesichert“,
so Herrmann-Lingen. Wichtig bei der Nutzung telemedizinischer
Betreuungskonzepte ist daher, dass dabei die wichtige persönliche
Begegnung von Patient/Patientin und Arzt oder Ärztin nicht ersetzt werden
soll. Infos der Herzstiftung zur Telemedizin bei Herzschwäche sind unter
www.herzstiftung.de/herzinsuff
Therapien, die Herzkranken bei Ängsten, Stress und Belastungsstörungen
helfen
Der Psychokardiologie-Experte Prof. Herrmann-Lingen geht in HERZ heute
auch auf psychosoziale Faktoren ein, die über die Depression hinaus gehen.
Psychokardiologische Behandlungen helfen auch bei herzbezogenen Ängsten
oder bei organisch nicht ausreichend erklärbaren, sogenannten
funktionellen Herzbeschwerden. Deren erst durch wenige Studien belegte
Wirkung liege „in einer ähnlichen Größenordnung wie bei der Behandlung der
Depression“, so Herrmann-Lingen. Schwerwiegendere psychische Leiden wie
posttraumatische Belastungsstörungen etwa nach Herzinfarkt, nach
Wiederbelebung oder wiederholter Defibrillator-Schockabgabe erfordern eine
traumaspezifische Psychotherapie. Chronischem Stress können Herzpatienten
mit verschiedenen Verfahren zur Entspannung und besseren Stressbewältigung
entgegenwirken. Hier stehen Gesprächsgruppen zur Stressbewältigung als
Option im Fokus, aufgrund neuester Erkenntnisse auch in getrennten
Programmen für Männer und Frauen.
(wi)
Aktuelle HERZ heute: Jetzt Probeexemplar anfordern!
Die Zeitschrift HERZ heute wendet sich an Herz-Kreislauf-Patienten und
deren Angehörige. Die aktuelle Ausgabe 4/2022 mit dem Themenschwerpunkt
„Herzensansichten – kardiale Bildgebung“ informiert in dem Beitrag „Trost
für die Seele“ von Prof. Dr. Christoph Herrmann-Lingen über aktuelle
psychkardiologische Therapiekonzepte. Die Zeitschrift HERZ heute erscheint
viermal im Jahr, Mitglieder der Deutschen Herzstiftung bekommen sie im
Abonnement nach Hause geliefert. Ein kostenfreies Probeexemplar ist unter
Tel. 069 955128-400 oder unter www.herzstiftung.de/bestellung (Mail: