DBU startet Auswahlverfahren für den Deutschen Umweltpreis 2023


Vorschläge für hochdotierte Auszeichnung bis 15. Januar.Er zählt zu den renommiertesten und höchstdotierten
Umwelt-Auszeichnungen Europas: der jährlich vergebene Deutsche Umweltpreis
der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit Sitz in Osnabrück. Die
Ehrung in Höhe von insgesamt 500.000 Euro wird nächstes Jahr zum 31. Mal
und dann in Lübeck vergeben. Ab sofort läuft das Auswahlverfahren: Bis zum
15. Januar 2023 können Persönlichkeiten aus der mittelständischen
Wirtschaft sowie aus Wissenschaft, Forschung und Gesellschaft für diesen
Preis empfohlen werden. Gewürdigt werden dabei überragende Leistungen, die
Schutz und Erhalt von Umwelt, Klima und Biodiversität voranbringen.
Vierstufiges Auswahlverfahren
Zum festen Kreis der seitens des DBU-Kuratoriums bestimmten mehr als 200
Vorschlagsberechtigten gehören neben Einzelpersonen wie etwa frühere
Preisträgerinnen und Preisträger auch Institutionen – darunter
Forschungs-, Umwelt- und Naturschutzeinrichtungen, Arbeitgeber- und
Branchenverbände sowie Gewerkschaften, Kirchen und Medien. Nähere
Informationen zum vierstufigen Nominierungsverfahren finden sich unter
www.dbu.de/@UWPNominierung. Seit 1993 würdigt die DBU mit dem Deutschen
Umweltpreis hervorragende Leistungen und bahnbrechende Ideen für mehr
Klima-, Arten-, Umwelt- und Ressourcenschutz. Nach Ablauf der
Vorschlagsfrist prüft und bewertet zunächst die DBU-Geschäftsstelle alle
Vorschläge unter Einbindung externer Gutachten. Im nächsten Schritt gehen
die Empfehlungen an eine 16-köpfige hochkarätige Jury mit Expertinnen und
Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Aufbauend auf die
Bewertung der Jury trifft schließlich das DBU-Kuratorium die finale
Entscheidung.
„Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt will Mut machen für Lösungen im Kampf
gegen existenzielle Krisen“
„Mit der Vergabe des Deutschen Umweltpreises will die DBU jedes Jahr nicht
nur herausragende Leistungen zum Schutz des Planeten auszeichnen, sondern
auch Mut machen für künftige Lösungen im Kampf gegen existenzielle
Krisen“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. „Zum Zaudern und
Zweifeln haben wir nämlich angesichts der vielfältigen Herausforderungen
keine Zeit – von bedrohter Biodiversität übers Klima bis hin zu
Ressourcen- und Energiefragen.“ Gefragt seien „Ideen und vor allem
Tatkraft, um solche Vorhaben wirklich werden zu lassen“. Bonde weiter:
„Die in diesem Jahr mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichneten Menschen
haben gezeigt, was alles möglich ist, wenn wir anpacken und wenn wir
Brücken bauen, um scheinbar unüberwindbare Konflikte zu lösen.“ Geehrt
wurden dieses Jahr die beiden Schiffbau-Ingenieure Friedrich Mewis und
Dirk Lehmann für die Erfindung eines energiesparenden und klimaschonenden
Schiffsantriebs, der Biologe Dr. Christof Schenck als Kämpfer für mehr
Wildnis und besseren Artenschutz weltweit sowie die Ehrenpreisträgerinnen
Kathrin Muus und Myriam Rapior, die in der Zukunftskommission
Landwirtschaft für eine Verständigung zwischen Agrar- und Umweltinteressen
sorgten.
Träger des Deutschen Umweltpreises wurden später mit dem Nobelpreis geehrt
Neben dem Ingenieur-Duo Mewis und Lehmann sowie dem Biologen Schenck
erhielten den Deutschen Umweltpreis in den Vorjahren unter anderem die
Geschäftsführung der digitalisierten Blechwarenfabrik Limburg, Annika Roth
und Hugo Trappmann (2020), der Inhaber der Firma Werner und Mertz mit der
Wasch- und Reinigungsmittelmarke Frosch, Reinhard Schneider (2019), und
die Meeresbiologin Prof. Dr. Antje Boetius (2018). Zuvor waren die
Gründerin des ersten Ökostromanbieters Deutschlands, Ursula Sladek (2013),
sowie die Klimawissenschaftler Prof. Dr. Mojib Latif, Prof. Dr. Johan
Rockström (beide 2015) und Prof. Dr. Joachim Schellnhuber (2007)
ausgezeichnet worden. Einige Träger des Deutschen Umweltpreises erhielten
gar Nobelpreise: Zum einen bekam der mittlerweile verstorbene Ozonforscher
Prof. Dr. Paul J. Crutzen (1994) den Nobelpreis für Chemie, und
Klimaforscher Prof. Dr. Klaus Hasselmann (1998) wurde im Dezember 2021 von
der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften in Stockholm mit
dem Physik-Nobelpreis für seine Klimamodellierungen gewürdigt.