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Green Fashion – was nachhaltige Mode ausmacht

Green Fashion  was nachhaltige Mode ausmacht Symbolbild von Sam Lion
Green Fashion was nachhaltige Mode ausmacht Symbolbild von Sam Lion
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Green Fashion  was nachhaltige Mode ausmacht Symbolbild von Sam Lion
Green Fashion was nachhaltige Mode ausmacht Symbolbild von Sam Lion

Nachhaltigkeit liegt im Trend und hat längst auch die Modewelt erreicht. Doch was genau ist Green Fashion und wodurch zeichnet sich nachhaltige Mode aus? Wir verraten Ihnen im Folgenden, was Sie über den grünen Modetrend wissen müssen.

Was ist nachhaltige Mode?

 

Nachhaltige Mode wird auch als Green Fashion, Slow Fashion, Sustainable Fashion oder Fair Fashion bezeichnet. Im deutschsprachigen Raum ist sie auch als Öko-Mode oder Bio-Mode bekannt. Darunter versteht man Mode, die unter nachhaltigen Bedingungen und im Einklang mit Mensch und Natur hergestellt wird. Nachhaltige Mode wird fair produziert und besteht aus nachhaltigen Materialien, die die Umwelt nicht belasten. Bei der Produktion wird darauf geachtet, dass weder Menschen, Tiere noch die Umwelt in Mitleidenschaft gezogen werden.

 

In der Welt der Mode wird häufig zwischen Fast Fashion und Slow Fashion unterschieden. Fast Fashion ist kurzlebig und zielt in erster Linie darauf ab, stets den neuesten Trend abzubilden und Kleidungsstücke so günstig wie möglich zu produzieren. Die Kleidung wird deshalb häufig aus billigen Materialien in ärmeren Ländern hergestellt, wo die Arbeiter in der Regel sehr schlecht bezahlt werden und auch Kinderarbeit ein häufig anzutreffendes Problem ist. Slow Fashion bezeichnet dagegen langlebige Mode aus nachhaltigen, hochwertigen Materialien. Häufig wird auf ein klassisches, einfaches Design gesetzt, wodurch Slow Fashion auch über viele Jahre getragen werden kann, ohne jemals aus der Mode zu kommen.

Die wichtigsten Kriterien nachhaltiger Mode

 

Green Fashion zeichnet sich dadurch aus, dass sie ökologisch und sozial ist. Dies sind die wichtigsten Kriterien nachhaltiger Mode:

Verwendung von Bio-Rohstoffen

 

Nachhaltige Mode zeichnet sich dadurch aus, dass zur Herstellung nur umweltfreundliche Materialien verwendet werden. Meist kommen ausschließlich natürliche und biologisch abbaubare Materialien zum Einsatz, da auf diese Weise vermieden wird, dass das Grundwasser verunreinigt wird. Auf synthetische Fasern verzichtet Green Fashion in der Regel, da diese nicht nur bei der Herstellung, sondern auch beim späteren Waschen der Kleidung unvermeidlich zur Umweltverschmutzung führen. Bei jedem Waschgang lösen sich zahlreiche Fasern aus den Textilien, die als Mikroplastik über das Abwasser in die Gewässer gelangen.

 

Für Green Fashion kommen mehrheitlich Öko-Materialien wie Bio-Baumwolle, Leinen, Hanf, biologisch gewonnene Wolle, Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen wie Ecovero, Modal und Tencel/Lyocell und Seide zum Einsatz. Oft werden auch Recyclingfasern wie recycelte Wolle, Baumwolle oder Kaschmir verwendet. Bei der Herstellung der Kleidung wird auf toxische Farbstoffe und andere schädliche Chemikalien vollkommen verzichtet.

Ressourcenfreundliche Herstellung

 

Green Fashion zeichnet sich nicht nur durch die Art der verwendeten Materialien aus, sondern auch dadurch, wie diese hergestellt werden. Beim Anbau der Rohstoffe verzichten Hersteller auf chemische Dünger, Insektizide, Pestizide und andere schädliche Substanzen. Zudem spielen ein möglichst geringer Verbrauch von Wasser und Energie, möglichst kurze Lieferwege und die Verwendung von besonders schnell nachwachsenden Rohstoffen eine Rolle. Während einige Rohstoffe nur sehr langsam wachsen, eignen sich andere Pflanzen aufgrund ihres schnellen Wachstums besonders gut für die Herstellung nachhaltiger Produkte. Ein Beispiel hierfür ist der Bambus, der bis zu einem Meter am Tag wachsen kann.

 

Einige Hersteller nachhaltiger Mode verwenden zur Herstellung der Kleidungsstücke sogar bewusst Abfallprodukte, die bei der herkömmlichen Modeproduktion nicht verwendet werden. So werden zum Beispiel ökologische Stoffe aus Baumschnittresten aus der Forstwirtschaft hergestellt.

Regionale Produktion

 

Um besonders nachhaltig einzukaufen und zu leben, sollten bevorzugt lokal produzierte Produkte konsumiert werden. Die Lieferkette sollte sich möglichst auf eine Region begrenzen. Dies gilt nicht nur für die Anfertigung der Kleidungsstücke selbst, sondern auch für die Herstellung der Stoffe und den Anbau der zur Herstellung verwendeten Materialien.

 

Die regionale Produktion nachhaltiger Mode hilft der Umwelt, da lange Transportstrecken vermieden werden und somit eine Menge CO2 eingespart wird. Zudem sind die meisten Hersteller von Green Fashion innovationsfreudig und investieren in neue Produktionstechniken und Materialien, die zu weiteren Revolutionen im Umweltschutz und der umweltfreundlichen Herstellung von Textilien führen.

Faire Arbeitsbedingungen

 

Bei Green Fashion steht nicht nur der Umweltfaktor im Fokus, sondern auch der Mensch. Nachhaltige Mode zeichnet sich ebenso durch ihre soziale Nachhaltigkeit aus, also gute Arbeitsbedingungen und einen fairen Handel. Das bedeutet, dass alle Menschen, die an der Wertschöpfungskette vom Anbau der Rohstoffe bis hin zum Vertrieb der fertigen Produkte beteiligt sind, nach hohen Sozialstandards behandelt werden. Nachhaltige Mode wird ohne den Einsatz von Kinder- und Zwangsarbeit hergestellt und alle beteiligten Arbeiter erhalten faire Löhne und eine soziale Absicherung.

Aus Alt mach Neu

 

Innerhalb der nachhaltigen Mode spielen auch die Begriffe Recycling und Upcycling eine große Rolle. Alte Kleidungsstücke und Stoffe müssen nicht immer entsorgt werden, sondern können häufig zu einzigartigen, neuen Kunstwerken umgestaltet werden. Auch viele Designer setzen auf die Wiederverwendung alter Kleider und Gegenstände. Auf dem Markt gibt es mittlerweile viele Kleidungsstücke und Schuhe, die aus recycelten Plastikflaschen, Einkaufstüten oder Fischernetzen hergestellt wurden. Auch alte Jeans können mit ein wenig Aufwand in modischen Taschen, Kleider oder Shirts verwandelt werden. Secondhand- und Vintage-Läden gewinnen überdies zunehmend an Beliebtheit.

 

Wer in seinem Kleiderschrank einige Stücke findet, die keine Verwendung mehr finden, kann diesen ein zweites Leben geben.

Wie erkenne ich nachhaltige Mode?

 

Nachhaltige Mode lässt sich in der Regel an Gütesiegeln und Zertifikaten erkennen. Diese garantieren, dass die für Green Fashion erforderlichen Kriterien eingehalten und regelmäßig überprüft werden. Bekannte Zertifizierungen sind Fair Trade, PETA Approved Vegan, GOTS und Fair Wear Foundation. Dennoch gilt es zu beachten, dass längst nicht alle Anbieter grüner Mode auch über eine Zertifizierung verfügen. Firmen, die diese Zertifikate erhalten wollen, müssen sich Prüfungen unterziehen, die teils mit großen Kosten für das Unternehmen verbunden sind. Aus diesem Grund verfügen viele nachhaltige Modelabels zwar nicht über Siegel, sind aber trotzdem nachhaltig. In diesem Fall lassen sie sich meist an ihrer transparenten Kommunikation erkennen.

 

Trotzdem ist vor dem Kauf von Green Fashion Vorsicht geboten – da nachhaltige Mode im Trend liegt, betreiben viele Hersteller heutzutage leider sogenanntes Greenwashing. Dies bedeutet, dass ihre Kleidung nicht alle Kriterien nachhaltiger Mode erfüllt, jedoch als nachhaltig bezeichnet wird. Vor dem Kauf sollten Sie achtsam sein und sich genauer informieren, ob der Hersteller tatsächlich nachhaltige Mode produziert.