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Neuer Masterstudiengang "Suchthilfe" geplant: Berufsbegleitende Weiterbildung soll zum Wintersemester an der MHB starten

Prof. Dr. Johannes Lindenmeyer in einer Vorlesung an der MHB. Er hat den neuen Suchthilfe-Studiengang initiiert.  MHB
Prof. Dr. Johannes Lindenmeyer in einer Vorlesung an der MHB. Er hat den neuen Suchthilfe-Studiengang initiiert. MHB
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Die berufsbegleitende Weiterbildung soll für die Tätigkeit in der
medizinischen Rehabilitation von Abhängigkeitserkrankten qualifizieren und
eine fundierte akademische Spezialisierung im Bereich Suchttherapie,
Prävention und Forschung bieten.



Die Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) plant, ihr
Studienangebot bedarfsgerecht weiter auszubauen: voraussichtlich bereits
zum Wintersemester 2025/26 soll ein neuer postgradualer,
berufsbegleitender Studiengang Suchthilfe starten.

Der berufsbegleitende Studiengang erstreckt sich über fünf Semester und
gliedert sich in zwölf Module, darunter unter anderem medizinische und
psychologische Grundlagen, rechtliche, soziale und wirtschaftliche
Grundlagen, Suchtforschung, Suchttherapie, Supervision und berufliche
Selbstreflexion, berufsqualifizierende Tätigkeit und Masterthesis. Der
Studiengang findet in Neuruppin und Berlin in Form von jeweils 6
Blockseminaren pro Semester jeweils von Freitag, 13:00 Uhr, bis Sonntag,
13:15 Uhr, statt. „Zur besseren Vereinbarkeit mit der beruflichen
Tätigkeit erhalten die Studierenden zusätzlich Online-Vorlesungen, deren
Inhalte sie zu Hause mithilfe von schriftlichen Lernkontrollfragen
selbstständig einzeln oder in festen Lerngruppen vertiefen“, sagt Prof.
Dr. Johannes Lindenmeyer, Professor für Klinische Psychologie mit
Schwerpunkt Rehabilitationspsychologie und Initiator des neuen
Studiengangs.

Damit Absolvent*innen des Studiengangs die Personalqualifikationskriterien
der Leistungsträger erfüllen, um im Anschluss an die Weiterbildung so als
Einzel und Gruppentherapeut*innen in der medizinischen Rehabilitation von
Abhängigkeitskranken tätig sein zu können, beinhaltet der geplante
Studiengang ein den Kriterien der Rentenversicherungsträger und
Krankenkassen entsprechendes Curriculum. Die Zertifizierung durch die
Deutsche Rentenversicherung Bund wird bis zum Beginn des Studienganges
vorliegen.

„Suchtprobleme stellen aktuell in unserer Gesellschaft eines der größten
Gesundheitsprobleme dar, mit schwerem Leid für die Betroffenen und ihre
Angehörigen sowie enormen volkswirtschaftlichen Kosten. In Deutschland hat
sich ein differenziertes Suchthilfesystem entwickelt und etabliert. Dabei
haben der Grad an Professionalisierung und damit der Bedarf an
hochqualifiziertem Personal in den letzten Jahrzehnten stetig zugenommen“,
erklärt Prof. Lindenmeyer.

„Neben den substanzbezogenen Störungen mit Alkohol, Medikamenten,
Cannabis, illegalen Drogen und Tabak sind in der gesamten Gesellschaft
vielfältige Probleme mit Suchtverhalten festzustellen. Hierunter zählen
insbesondere die Glücksspielstörung, die Computerspielstörung und der
pathologische Internetgebrauch. Die Behandlung dieser Abhängigkeiten ist
teilweise in unser Gesundheitswesen integriert worden, gleichzeitig
besteht hierzu aber immer noch ein großer Forschungs- und Klärungsbedarf“,
so Prof. Lindenmeyer weiter.

Die Suchthilfe beschränke sich dabei aber nicht nur auf die Behandlung
bereits eingetretener Erkrankungen. Sie zielt darüber hinaus auch darauf
ab, die Resilienz von Jugendlichen gegenüber Suchtproblemen durch
Präventionsmaßnahmen zu stärken sowie durch Frühintervention und
niedrigschwellige Hilfeansätze Betroffene bereits bei riskantem oder
schädlichem Konsumverhalten zu erreichen. Auch hierzu qualifiziert der
Studiengang die Studierenden.

Ziel des postgradualen Masterstudiengangs Suchthilfe ist es, für all diese
Themen- und Tätigkeitsfelder eine spezialisierte akademische Weiterbildung
mit dem Schwerpunkt Suchttherapie anzubieten. „Die Studierenden sollen
sich in verschiedenen Modulen und Veranstaltungen dem Gesamtbereich der
professionellen Suchthilfe widmen und sich im Verlaufe des Studiums
umfassend wissenschaftlich und therapeutisch weiterbilden, um persönliche
Schwerpunkte hinsichtlich der Behandlung und Erforschung von
Suchtproblemen zu entwickeln“, so Prof. Lindenmeyer zu den besonderen
Merkmalen und Zielen des neuen Weiterbildungsangebotes.

Der Studiengang richtet sich an Diplom-Sozialarbeiter*innen,
-Sozialpädagog*innen, Psycholog*innen mit Masterabschluss und Ärzt*innen
und ermöglicht ihnen nach erfolgreichem Abschluss, mehr Verantwortung in
Suchthilfeeinrichtungen zu übernehmen. Der Studiengang schließt mit dem
akademischen Titel Master of Science (M.Sc.) ab. Eine anschließende
Promotion ist möglich.

Um mithilfe des Studiengangs die von den Leistungsträgern anerkannte
Qualifikation als Einzel- und Gruppentherapeut*in in der medizinischen
Rehabilitation bei Abhängigkeitserkrankungen erhalten zu können, muss
außerdem für mindestens zwei Jahre ein Arbeitsplatz mit dem zeitlichen
Umfang von mindestens 50 Prozent der wöchentlichen Regelarbeitszeit im
Bereich der ambulanten, ganztägig ambulanten oder stationären
Rehabilitation von Abhängigkeitserkrankungen nachgewiesen werden.

Interessierte finden weitere Informationen auf der MHB-Homepage und können
sich unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. ab sofort unverbindlich registrieren.

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