In der Ruhe liegt die Kraft: HNEE fördert soziale Nachhaltigkeit mit Bau einer Jurte


Studierende der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE)
planen einen Silence Space auf dem Waldcampus zu errichten. Ein Ort, der
dazu beitragen soll, in Stresssituationen besser gewappnet zu sein.
„Wir wollen einen Ansatz der Nachhaltigkeit unterstützen, der bei einem
jeden Selbst beginnt und in einem konsumfreien Raum neue Perspektiven
aufzeigen“, erklärt Simon Ehinger, HNEE-Student im Masterstudiengang
Nachhaltige Unternehmensführung. Gemeinsam mit drei Studentinnen will er
auf dem Waldcampus eine Jurte errichten, die es HNEE-Angehörigen
ermöglicht, einen Ort der Ruhe zu finden. „Der Raum soll dazu beitragen,
die innere Stärke zu entdecken und (Selbst-)Wertschätzung zu erfahren“,
ergänzt Lena Mutschler, Studentin im Masterstudiengang Global Change
Management (GCM).
In Form von verschiedenen Kursen in Meditation und Yoga soll es künftig
Studierenden und Mitarbeitenden möglich sein, Abstand zum Alltagsstress zu
finden. Die Jurte als Rückzugsort dient dabei als bewusstes Bekenntnis,
etwas für sich zu tun und jenseits von Internet und Handy einen Moment der
Stille zu erfahren. „Denn Stille und Achtsamkeit führen
nachgewiesenermaßen zu höherer Resilienz in Bezug auf Stress“, betont
Fanny Langner. Zugleich erlebe man eine tiefere Lernerfahrung erst, wenn
man sie gemeinsam erlebe. „Wir brauchen Kraftmomente außerhalb der
Computerwelt“, betonen die Studierenden.
In anderen Ländern und anderen Orten wie beispielsweise Flughäfen und
öffentlichen Plätzen gibt es bereits Silence Spaces. Mit der HNEE-Jurte
bringen die Studierenden die Idee nun nach Eberswalde (Brandenburg). „Ein
Raum der Stille und der inneren Einkehr unterstützt soziale
Transformationsprozesse. Die Kultivierung dessen kann den Wandel fördern,
den wir als Gesellschaft benötigen um auf globale Veränderungen besonnen
reagieren zu können und diesen Wandel mitzugestalten, anstatt ihn nur
passiv mitzuerleben“, sagt Valerie Voggenreiter, auch GCM-Studentin. Sie
kann sich vorstellen, dass an Schulen, bei größeren Unternehmen sowie
Kommunen und anderen Städten, im Sinne von Bildung für nachhaltige
Entwicklung und des nachhaltigen Wirtschaftens ebenfalls Ruheräume
entstehen. „Das würde die Nachhaltigkeit und ein Umdenken weg von
Konkurrenz und Konsum, hin zu Kooperation, Entschleunigung und Suffizienz
fördern“, ergänzt Simon Ehinger.
Aktueller Stand und weitere Planung
Mit Beginn des Sommersemesters (März 2019) findet eine
Auftaktveranstaltung für alle HNEE-Angehörigen statt, um die Jurte in den
Folgemonaten zu errichten. Bis dahin benötigt die Silence Space AG noch in
folgenden Bereichen Unterstützung, die nicht durch die hochschuleigene
Förderung abgedeckt werden kann: Ein Kubikmeter kostengünstiges Eschenholz
in Leistenqualität, Lärchen oder Eichen Dielen/ Bretter für den Boden;
Solaranlage und Speichermedium für minimale Stromversorgung;
Infrarotheizung (für die kalten Monate); Yogamatten, Kissen, Decken und
Teppiche für die Inneneinrichtung.
Wer hierbei unterstützen möchte, kann sich gern an die HNEE-Studierenden
wenden.