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Chefredakteure verstärken Journalistenausbildung an der Universität Leipzig

Julia Bönisch, Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung.  Foto: Bastian Lindner
Julia Bönisch, Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung. Foto: Bastian Lindner
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Julia Bönisch, Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung.  Foto: Bastian Lindner
Julia Bönisch, Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung. Foto: Bastian Lindner

Mit Julia Bönisch, Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung,
und Constantin Blaß, Chefredakteur des Express (DuMont Mediengruppe),
engagieren sich künftig zwei führende Köpfe des digitalen Wandels des
Journalismus in Deutschland an der Universität Leipzig. Rektorin Prof. Dr.
Beate Schücking berief sie für das akademische Jahr 2018/19 zu
Gastprofessoren. Die Einrichtung der „Karl-Bücher-Gastprofessur für die
Zukunft des Journalismus“ am Institut für Kommunikations- und
Medienwissenschaft ist Teil der umfassenden Reform der
Journalistenausbildung an der Universität Leipzig.

Der im Oktober gestartete neue Masterstudiengang Journalismus erfährt mit
der Berufung von Julia Bönisch und Constantin Blaß eine personelle
Stärkung in der praktischen journalistischen Ausbildung der Studierenden.
Ein Jahr werden sie sich am Institut für Kommunikations- und
Medienwissenschaft einbringen. Die neu geschaffene „Karl-Bücher-
Gastprofessur für die Zukunft des Journalismus“ wurde erstmals besetzt.
Auf dieser lehren fortan renommierte Journalisten für ein oder mehrere
Semester im Masterstudiengang Journalismus.

Rektorin Prof. Dr. Beate Schücking sagte anlässlich der Berufung der
beiden Gastprofessoren: „Die Universität Leipzig hat mit dem neuen
Masterstudiengang Journalismus auf die großen digitalen Herausforderungen
für Medien und Gesellschaft reagiert. Unsere Studierenden werden von den
Kompetenzen und Erfahrungen von Julia Bönisch und Constantin Blaß bei der
Entwicklung des digitalen Journalismus profitieren.“ Im interdisziplinären
Masterprogramm lernen die Studierenden seit diesem Wintersemester, die
digitalen Veränderungsprozesse im Journalismus zu begleiten, zu erforschen
und innovativ mitzugestalten. Dazu verknüpft der Master Journalismus
wissenschaftliches Studium mit systematischer beruflicher Orientierung.
Gastprofessorin Julia Bönisch ist seit Mai 2018 Mitglied der Chefredaktion
der Süddeutschen Zeitung in München. Zudem ist sie seit Januar 2017
Chefredakteurin von SZ.de. Bönisch ist in diesen Funktionen für die
digitale Weiterentwicklung von Deutschlands größter überregionaler
Qualitätszeitung zuständig. „Den Leipziger Studierenden möchte ich die
Arbeit in einer digital denkenden Redaktion vermitteln“, sagt Julia
Bönisch. „Wichtig ist mir auch, den Studierenden nahezubringen, wie
wichtig erklärender, einordnender Journalismus vor dem Hintergrund der
dynamischen medialen und gesellschaftlichen Veränderungen ist.“ Nach einem
Studium der Journalistik und Betriebswirtschaftslehre an der Universität
Eichstätt-Ingolstadt und in Indiana, USA, kam Julia Bönisch 2007 zu SZ.de.
Sie hat dort als Chefin vom Dienst und Leiterin des Großressorts Plus
gearbeitet.

Gastprofessor Constantin Blaß ist seit Juni 2017 Chefredakteur des Express
(Köln,
Düsseldorf und Bonn), der zur DuMont Mediengruppe gehört. Deutschlands
zweitgrößtes Boulevardmedium betreibt gemeinsam mit dem Kölner Stadt-
Anzeiger einen der modernsten Newsrooms. Das Portal Express.de ist das
reichweitenstärkste regionale Nachrichtenportal Deutschlands. „Den
Studierenden möchte ich zeigen, wie sich traditionelle Medienmarken
digital transformieren und damit zukunftsfähig machen lassen. Zentral ist
dabei auch die Arbeitsweise ‚Digital to Print‘ und die Aufgabe, bei allen
Dingen den Nutzer in den Mittelpunkt zu stellen“, sagt Constantin Blaß.
Von Januar 2016 bis Mai 2017 war Constantin Blaß stellvertretender
Chefredakteur der Mitteldeutschen Zeitung (MZ) in Halle (Saale). 2014 war
er als Leiter der Digitalen Redaktion zur MZ gekommen und hat die MZ zum
erfolgreichsten digitalen Nachrichtenportal Ostdeutschlands ausgebaut.

Bönisch und Blaß sind in ihren Medienhäusern auch in der internen
Ausbildung von Journalisten im Rahmen der Volontariatsprogramme engagiert.
„Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Julia Bönisch und
Constantin Blaß. Beide beweisen in ihrer Arbeit tagtäglich, dass die
sogenannte Krise des Journalismus eher ein Wandlungsprozess ist, der aktiv
und kreativ gestaltet werden kann. Genau dies sollen unsere Studierenden
mitnehmen und in den Journalismus einbringen“, betont Studiengangsleiter
Prof. Dr. Markus Beiler vom Institut für Kommunikations- und
Medienwissenschaft der Universität Leipzig.
Der Masterstudiengang Journalismus an der Universität Leipzig war in einem
einjährigen Reformprozess grundlegend überarbeitet und zeitgemäß
aufgestellt worden. Die Bewerberzahlen überstiegen die 20 Studienplätze
zum Wintersemester 2018/19 um das Fünffache. Aufgrund der hohen Qualität
der Bewerber hat die Universität Leipzig 24 Zulassungen erteilt.

Die „Karl-Bücher-Gastprofessur für die Zukunft des Journalismus“ ist nach
dem Begründer der hochschulgebundenen Journalistenausbildung in
Deutschland benannt. Der Nationalökonom Karl Bücher (1847-1930) war der
Gründer der Vorläufereinrichtung des Instituts für Kommunikations- und
Medienwissenschaft der Universität Leipzig und hat im Jahr 1916 die erste
theoretische wie praktische akademische Ausbildung von Journalisten an
einer deutschen Universität verwirklicht. Die Journalistenausbildung an
der Universität Leipzig hat damit eine besondere Tradition.