Master-Studiengang für Experten der Energie-Wende
Die Energiewende erfordert effiziente Energiesysteme. Um diese zu planen,
bauen und zu betreiben, erfordert es gut ausgebildete Ingenieure. Der neue
Master-Studiengang “Power and Data Engineering“ an der Hochschule
Offenburg bereitet Studierende genau auf diese Aufgaben vor.
Eine der größten Herausforderungen ist die nachhaltige Versorgung der
wachsenden Weltbevölkerung mit Energie. Dies erfordert weltweit eine
fundamentale Umwälzung des Energiesektors. „Und die ist nur mit gut
ausgebildeten Ingenieuren zu bewältigen, die diese Veränderungsprozesse
mitgestalten“, betont Prof. Dr. Peter Treffinger, der Leiter des neuen
Master-Studiengang “Power and Data Engineering“ (PDE), der zum
Wintersemester 2017/2018 an der Hochschule Offenburg startet und genau die
Deckung dieses Bedarfs an Experten zum Ziel hat.
„Dieser Pionierstudiengang verknüpft Energie-, Informations- und
Kommunikationstechnik“, stellt Treffinger das Besondere des PDE-Masters
heraus. Immer häufiger werden elektrische Energie sowie Heiz- und
Prozesswärme von einer Vielzahl kleiner, dezentraler Systeme auf Basis
erneuerbarer Energien bereitgestellt. Sowohl private als auch kommerzielle
Verbraucher installieren zunehmend lokale Energie-Management-Systeme mit
Energiespeichern, um ihre Energieversorgung zu optimieren. Diese Systeme
sind an Verteilnetze angeschlossen, so dass Energieüberschüsse
beziehungsweise Energiemangel zunächst regional ausgeglichen werden kann.
Die Verteilnetze sind mit Übertragungsnetzen, die einen überregionalen
Energietransport ermöglichen, verbunden.
Daraus resultiert, dass immer mehr IT zum Vernetzen der einzelnen, teils
dezentralen Anlagen und Akteuren gebraucht wird. „Unsere Absolventen
sollen solche Systeme verstehen, auslegen und betreiben können“, erklärt
Hochschul-Professor Treffinger, „die Kommunikation zwischen allen
Akteuren, also auch Anlagen, ist dabei von Bedeutung.“ Diese komplexen
vernetzen Systeme können nur mit einer effizienten und sicheren IT-Technik
sicher betrieben werden. Die notwendigen Algorithmen müssen mit modernen
Methoden der sich gerade etablierenden Disziplin des „Data Engineering“
auf Basis eines tiefen Verständnisses der entsprechenden Energiesysteme
entwickelt werden.
„Dieses Know-how wird nachgefragt und wird noch stärker gefragt werden“,
sagt Treffinger. Das Master-Programm “Power and Data Engineering” bereitet
genau auf diese Herausforderung vor. Zu den Modulen, Vorlesungen,
Seminaren und Prüfungsleistungen zählen beispielsweise „System analyses,
planning and operation“, „Energy Informatics“ oder „Storage, Transport and
Distribution of Energy“. Studierende lernen auch Solar-, Wind- und
Wasserenergie, Biomasse und konventionelle Brennstoffe im Hinblick auf die
Wandlung in elektrische Energie kennen. Weiterhin erwerben sie Kenntnisse
über Energiespeicher, elektrische Netze, Energieanwendungen und
Energiemanagement.
Insbesondere werden die neuesten Methoden der Energieinformatik, der
Datenanalyse sowie der Modellierung und Simulation von Energiesystemen
erlernt. Viele Professoren und Lehrbeauftragten des neuen PDE-Master-
Studiengangs verfügen über praktische Berufserfahrungen in globalen
Energie-Unternehmen, Ingenieur-Büros oder Beratungsfirmen.
Absolventinnen und Absolventen des Programms werden aufgrund der
internationalen Ausrichtung bestens vorbereitet sein auf
Führungspositionen in der ganzen Welt. Entsprechend anspruchsvoll sind die
Zulassungsvoraussetzungen: ein überdurchschnittlicher Bachelor in
Elektrotechnik, Informatik, Maschinenbau, Verfahrenstechnik,
Energietechnik oder einem ähnlichen Studiengang, der TOEFL iBT 79 oder
IELTS 6.0, Deutsch B1, APS für Bewerber aus China und Vietnam.
Ein Vorpraktikum ist nicht erforderlich. Start des Studiengangs ist zum
Wintersemester im Oktober, der Bewerbungsschluss ist der 15. Juli,
beziehungsweise der 30. April für Bewerber, die ein Visum benötigen.
Der akkreditierte Studiengang hat eine Regelstudienzeit von drei
Semestern. Die Unterrichtssprache ist im ersten Semester Englisch und im
zweiten Semester Deutsch. Es fallen 274 Euro Verwaltungsgebühr und
Sozialbeitrag pro Semester an. Entsprechend der Vorgaben des Landes Baden-
Württemberg werden für Studierende aus Nicht-EU-Ländern Studiengebühren in
Höhe von 1500 Euro Semester erhoben. Im Einzelfall kann eine Befreiung von
den Studiengebühren erfolgen. Mit Ablegen aller Prüfungsleistungen und der
Master-Thesis wird der Abschlussgrad Master of Science erworben.