„MOBI“ holt das Meer ins Binnenland
Workshop-Reihe im Wissenschaftsjahr 2016*17 vermittelt die Bedeutung der
Meere und Ozeane abseits der Küste / Natur- und Erlebnispädagoginnen und
-pädagogen können von Mai bis Oktober kostenlos an eintägigen
Fortbildungen teilnehmen
Berlin, 19.04.2017. Meere und Ozeane spielen auch im Binnenland eine
zentrale Rolle für den Menschen. Darauf will das Projekt „MOBI“ im
Wissenschaftsjahr 2016*17 – Meere und Ozeane aufmerksam machen. In einer
Serie von Workshops vermitteln die GeoUnion und Träger der Natur- und
Erlebnispädagogik an verschiedenen Orten in Deutschland Inhalte zu Themen
der Meeresforschung und den Zusammenhängen zwischen Land und Meer. Die
insgesamt zehn eintägigen Veranstaltungen sind als Fortbildungen ausgelegt
und richten sich vor allem an Natur- und Erlebnispädagoginnen und
-pädagogen, Park-Ranger und Lehrkräfte in Städten und Gemeinden abseits
der Küste: vom Pfälzerwald über den Harz bis in die Lausitz. Interessierte
Bürgerinnen und Bürgern sind bei den kostenlosen Veranstaltungen ebenfalls
willkommen.
Die Auftaktveranstaltung, die gemeinsam mit dem Nationalen GeoPark
GrenzWelten ausgerichtet wird, findet am 5. Mai im hessischen Korbach
statt. Der Fortbildungstag ermöglicht es den Teilnehmerinnen und
Teilnehmern, Spuren aus jenen fernen Zeiten zu erkunden, als
Norddeutschland unter dem Meer lag, sich die Küste immer weiter gen Süden
verschob und Nord-hessen überflutet wurde. Das Vordringen des Meeres auf
bis dahin trocken liegende Teile eines Kontinents, zum Beispiel durch den
Anstieg des Meeresspiegels, wird als „Transgression“ bezeichnet. Im
Verlauf der Erdgeschichte kam es immer wieder zu solchen Verschiebungen
der Küstenlinie. Davon zeugen noch heute mit Fossilien angereicherte
Meeresablagerungen, anhand derer sich die Prozesse der Vergangenheit
rekonstruieren lassen – eine klassische Aufgabe von Geologie und
Paläontologie.
Ausgewiesene Expertinnen und Experten der Meeresforschung berichten über
relevante Themen und Erkenntnisse dieses spannenden interdisziplinären
Forschungsfeldes. Für den Korbacher Workshop konnten der Geologe Bernhard
Diekmann vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI)
und Bernd R. Schöne, Paläontologe der Universität Mainz, als Referenten
gewonnen werden. Kleine und große Diskussionsrunden setzen neben speziell
vorbereiteten Arbeitsmaterialien auch auf die aktive Mitwirkung aller
Teilnehmenden der Workshops.
Sowohl der Auftaktworkshop als auch alle Folgetermine behandeln eine
Vielzahl von Schlüsselfragen und kontrovers diskutierte Themen rund um
Meere und Ozeane: Erwärmung, Überdüngung, Versauerung und Übernutzung.
Auch die Problematik der Wasserverschmutzung im Binnenland ist ein
Schwerpunkt der Workshop-Reihe. Denn über die großen Flüsse werden Müll
und Schadstoffe ins Meer getragen. Infolge dieser menschengemachten
Veränderungen können die Meere ihre Aufgaben als Klimaregler,
Nahrungsquelle oder vielfältiger Lebensraum im Ökosystem Erde immer
weniger erfüllen. Mit den Workshops knüpft „MOBI“ unmittelbar an Fragen
an, die gegenwärtig im öffentlichen Diskurs sowie in vielen
Veranstaltungen im Wissenschaftsjahr 2016*17 thematisiert werden.
Erste Workshop-Termine (weitere fünf Termine werden noch bekanntgegeben):
05.05.2017 Korbach (Geopark GrenzWelten)
23.06.2017 Bad Dürkheim (UNESCO Biosphärenreservat Pfälzerwald-
Nordvogesen)
12.08.2017 Bad Sachsa (Förderverein Deutsches Gipsmuseum und
Karstwanderweg)
13.08.2017 Altdöbern (Festival Wilde Möhre)
12.10.2017 Potsdam (Naturwacht Brandenburg)
Mehr Informationen zu MOBI finden Sie unter:
http://www.geo-union.de/mobi-projekt-2017.html
Wissenschaftsjahr 2016*17 – Meere und Ozeane
Die Meeresforschung ist Thema des Wissenschaftsjahres 2016*17. Zu 71
Prozent bedecken Ozeane und Meere unseren Planeten. Sie sind
Klimamaschine, Nahrungsquelle, Wirtschaftsraum – und sie bieten für viele
Pflanzen und Tiere Platz zum Leben. Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler untersuchen die Ozeane seit Jahrhunderten; und doch sind
sie noch immer geheimnisvoll und in weiten Teilen unerforscht. Im
Wissenschaftsjahr 2016*17 – Meere und Ozeane geht es um die Ergründung der
Gewässer, ihren Schutz und eine nachhaltige Nutzung. Die
Wissenschaftsjahre sind eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung
und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD). Sie
tragen als zentrales Instrument der Wissenschaftskommunikation Forschung
in die Öffentlichkeit. Das Wissenschaftsjahr 2016*17 wird vom Konsortium
Deutsche Meeresforschung (KDM) als fachlichem Partner begleitet.