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23. April 2017: Welttag des Buches und des Urheberrechts

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Den 23. April hat die 28. Generalkonferenz der UNESCO 1995 zum „Welttag
des Buches und des Urheberrechts" ausgerufen. Nach mehr als zwanzig Jahren
ist der „Welttag des Buches“ aktueller denn je: „Der Buchmarkt, das
Urheberrecht ebenso wie die Literatur- und Informationsversorgung sind in
den letzten Jahrzehnten komplexer geworden“, erklärt Dr. André Schüller-
Zwierlein, Direktor der Universitätsbibliothek Regensburg.

Bücher und Lesen hätten angesichts des Internets nicht an Bedeutung
verloren, vielmehr erfordere die steigende Vielfalt der medialen
Präsentationsformen sowie der Lese- und Informationsprozesse ein
verstärktes Augenmerk auf die dafür notwendigen Schlüsselkompetenzen: „Die
richtige Recherche nach Informationen, das vertiefte Verstehen von Texten,
die Beurteilung von Informationen aus verschiedensten Quellen – dies sind
Kernkompetenzen des Informationszeitalters, in Wissenschaft und Beruf.
Bibliotheken bleiben die Zentren, in denen diese Kompetenzen vermittelt
werden“, so Schüller-Zwierlein. Gleichzeitig seien sie die zentralen
Informationsinfrastrukturen, die die Zugänglichkeit von Information auch
über längere Zeit hinweg systematisch sicherten.

Die aktuellen Diskussionen um das Urheberrecht – sei es über den
Referentenentwurf zur Novellierung des Urheberrechtsgesetzes oder über die
Vergütungsregelung beim §52a des Urheberrechtsgesetz – zeigten, so
Schüller-Zwierlein, dass die Vertretung der Interessen von Wissenschaft,
Forschung und Lehre von hoher Bedeutung für eine konkurrenzfähige
Wissenschaftslandschaft in Deutschland seien. Bibliotheken bildeten hier
das Bindeglied zwischen Wissenschaft, Verlagswelt und freiem Publizieren
und spielten eine wichtige Rolle bei den laufenden Verhandlungen. Außerdem
erfüllten sie notwendige beratende Funktionen innerhalb der Hochschulen.

Dr. André Schüller-Zwierlein ist seit März 2016 Direktor der
Universitätsbibliothek Regensburg. In zahlreichen Publikationen hat er
sich intensiv der Frage der Zugänglichkeit von Information und der
kulturellen Überlieferung gewidmet, z. B. in dem gemeinsam mit Michael
Hollmann herausgegebenen Band „Diachrone Zugänglichkeit als Prozess:
Kulturelle Überlieferung in systematischer Sicht“ (Berlin: de Gruyter,
2014). Im Juni 2017 erscheint sein programmatischer Aufsatz „Die
Bibliothek als Lesezentrum“ in der frei zugänglichen Zeitschrift o-bib
(https://www.o-bib.de/).