Trennungsväter in Deutschland: Auf den Unterhalt reduziert
Stern-TV-Beitrag ignoriert gemeinsame Elternverantwortung
In der Sendung vom 11. Januar 2017 griff Stern-TV das Thema ausbleibender
Unterhaltszahlungen bei Alleinerziehenden auf. Die eigentlichen
Probleme wie fehlende Anreize für gemeinsame Elternschaft und das völlig
überholte deutsche Unterhaltsrecht wurden dabei jedoch nicht erfasst.
Man begnügte sich wieder einmal mit dem Image des Drückeberger-
Vaters
Eltern, die sich gerne kümmern und den Unterhalt mit ihrem geringen Einkommen
oftmals nicht zahlen können, Eltern, die sich umfangreich kümmern
und nahezu den selben finanziellen und zeitlichen Aufwand wie der hauptbetreuende
Elternteil leisten, zusätzlich aber noch das Leben im anderen Haushalt
finanzieren müssen und so einer Doppelbelastung unterliegen all dies
kam leider wieder einmal nicht zur Sprache.
Wer Alleinerziehende und auch den Staat tatsächlich entlasten will, der
muss auch Anreize für eine gemeinsame elterliche Verantwortung schaffen
meint Markus Witt, Bundesvorstand im Verein Väteraufbruch für Kinder e.V.
Solange das Prinzip einer betreut, einer zahlt gilt, wird es schwer werden
das Bewusstsein zu stärken, das für die Kinder auch nach einer Trennung
beide Eltern Verantwortung übernehmen und zwar beide zu gleichen Teilen
durch Betreuung und Barunterhalt.
Notwendig sei dazu ein grundlegender Paradigmenwechsel auch in der Form
staatlicher Leistungen. Eine Kindergrundsicherung könnte die Kinder besser
absichern und die zahlreichen staatlichen Leistungen zusammenfassen. Auch
braucht es das Bewusstsein, dass ein Kind nach einer Trennung nicht nur einen
Alleinerziehenden, sondern zwei Getrennterziehende Eltern hat.
Kinder brauchen auch nach einer Trennung ihre Väter genau wie ihre Mütter.
Solange aber ein Elternteil gesellschaftlich und rechtlich häufig auf den
Betrag auf dem Kontoauszug reduziert wird, werden wir dem Anspruch der
Kinder auf Erziehung durch beide Eltern (Art. 18 UN-Kinderrechtskonvention)
nicht gerecht stellt Witt fest. Der Verein fordert daher die Stärkung des
Grundsatzes, das beide Eltern für die Erziehung und Entwicklung des Kindes
verantwortlich sind und das nicht nur finanziell.
Weitere Informationen:
Väteraufbruch für Kinder e.V.: www.vaeteraufbruch.de
Der Väteraufbruch für Kinder e. V. (VAfK) ist der mitgliederstärkste bundesweit
vertretene Interessenverband für Väter-, Kinder- und Familienrechte mit knapp
4.000 Mitgliedern in rund 100 Kreisvereinen und lokalen Ansprechpartnern, darunter
10 % Frauen.
Kontakt:
Markus Witt,
Mitglied des Bundesvorstands, Ressort Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Rüdiger Meyer-Spelbrink, Bundesgeschäftsführer,
Tel. : 069 - 13 39 62 90, Fax: 0321 - 21 42 53 72,
info@ vafk.de