Meeresforscher und Laien lüften gemeinsam die Geheimnisse von Einzellern im Ozean
Ab sofort können interessierte Menschen der Meeresforschung helfen, einige
Geheimnisse von Plankton-Organismen zu lüften. Auf der Seite
https://planktonid.geomar.de können sie wie bei einem Memory-Spiel Bilder
von Zooplankton aus der Gruppe der Rhizaria einander zuordnen. Auf diese
Weise unterstützen sie Kieler Meeresbiologinnen und Meeresbiologen dabei,
die Verteilung und die Häufigkeit von Rhizaria im Ozean näher zu
bestimmen.
Sie haben sich eine Mammutaufgabe vorgenommen: Meeresbiologinnen und
Meeresbiologen des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel, der
Christian-Albrechts-
Universität zu Kiel (CAU) und des Observatoire
océanologique, Villefranche sur Mer aus Frankreich wollen mehr als 50.000
Bilder von einzelligen Meeresorganismen aus der Gruppe der Rhizaria
sortieren und so deren Häufigkeit und Verteilung in bestimmten Gebieten
des Ozeans bestimmen. Um diese Aufgabe zu meistern, bitten die
Forscherinnen und Forscher um Unterstützung von interessierten Menschen
auch außerhalb der Wissenschafts-Gemeinde. Bürgerinnen und Bürger sind
eingeladen, sich bei der Auswertung der einzigartigen Datensätze aus der
Meeresforschung zu beteiligen. Über die Webseite
https://planktonid.geomar.de können sich Interessierte registrieren und
wie bei einem Memory-Spiel Bilder vergleichen und bestimmten
Planktongruppen zuordnen. Rechenprozesse im Hintergrund sorgen dafür, dass
sich Fehler bei Bestimmungen nicht auf das Ergebnis auswirken. So muss
jedes Bild mindestens zehn Mal von verschiedenen Nutzern identifiziert
werden, bevor es in die Forschung einfließen kann. Auf der Webseite gibt
es darüber hinaus Hintergründe zum Forschungsprojekt und regelmäßige
Informationen über den Fortschritt.
„Vorwissen ist nicht notwendig. Alle, die Lust haben, können unsere
Forschung sinnvoll unterstützen und dabei selbst Teil des
Entdeckungsprozesses werden“, sagt Dr. Rainer Kiko, Meeresbiologe am
GEOMAR und Projektkoordinator des neuen Citizen-Science-Projektes, das vom
Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“ finanziert wird.
Rhizaria sind Einzeller, gehören zum tierischen Plankton, dem Zooplankton,
und sind eine wertvolle Nahrungsgrundlage für Fische und andere größere
Organismen. Wie auch andere Plankton-Gruppen erfüllen Rhizaria aber noch
weitere Funktionen im Ozean. Beispielsweise transportieren sie, wenn sie
absterben und absinken, Kohlenstoff von der Meeresoberfläche in die
Tiefsee und spielen damit eine wichtige Rolle im Stoffkreislauf der Erde.
Rhizaria sind besondere Einzeller: Ihre Größe kann zwischen wenigen
hundert Mikrometern und mehreren Zentimetern variieren. Unverwechselbar
sind kleinste „Füßchen“, mit denen sie sich, so vermuten die Forscher,
fortbewegen oder Nahrung aufnehmen können.
Noch sind aber viele Funktionen der Plankton-Gruppe Rhizaria weitgehend
unbekannt, obwohl sie in manchen Regionen des Ozeans bis zu 81 Prozent des
Zooplanktons ausmacht. „Die Forschung mit neuen bildgebenden Verfahren
hilft uns, die Prozesse im Ozean besser zu verstehen und Veränderungen zu
erkennen. Zurzeit liegen uns mehr als 50.000 Bilder nur der einen
Planktongruppe Rhizaria vor, die klassifiziert werden müssen. Ohne die
Hilfe von interessierten Laien würde es Jahre dauern“, sagt Dr. Kiko.
Rhizaria sind sehr empfindlich und schwer zu erforschen, deswegen sind die
Kieler Meeresforscher auch auf Bildmaterial aus dem Meer und insbesondere
der Tiefsee angewiesen. Für den aktuellen Datensatz von rund 9.000
Bildern, der im Rahmen des Bürgerprojektes zunächst erforscht werden soll,
wurde eine druckfeste leistungsstarke Unterwasserkamera, die zwischen
sechs und 11 Bilder pro Sekunde schießt, im November 2016 vor Angola und
Namibia eingesetzt. Weitere Datensätze wurden vor Mauretanien und Peru
gewonnen und werden gerade für die Auswertung auf
https://planktonid.geomar.de vorbereitet.
„Wir freuen uns, wenn uns möglichst viele Bürgerinnen und Bürger bei
unserem Projekt unterstützen und gemeinsam mit uns den Geheimnissen des
Ozeans auf den Grund gehen wollen“, sagt Projektkoordinatorin Svenja
Christiansen vom GEOMAR. „Alles, was gebraucht wird, sind gute Augen,
Sorgfalt und ein Computer.“
Das Citizen-Science-Projekt „PlanktonID“ wird vom Exzellenzcluster „Ozean
der Zukunft“ finanziert und vom GEOMAR-Helmholtz-Zentrum für
Ozeanforschung Kiel, dem Sonderforschungsbereich 754 „Klima-
Biogeochemische Wechselwirkungen im tropischen Ozean“ und der Citizen-
Science Plattform Bürger schaffen Wissen unterstützt.
océanologique, Villefranche sur Mer aus Frankreich wollen mehr als 50.000
Bilder von einzelligen Meeresorganismen aus der Gruppe der Rhizaria
sortieren und so deren Häufigkeit und Verteilung in bestimmten Gebieten
des Ozeans bestimmen. Um diese Aufgabe zu meistern, bitten die
Forscherinnen und Forscher um Unterstützung von interessierten Menschen
auch außerhalb der Wissenschafts-Gemeinde. Bürgerinnen und Bürger sind
eingeladen, sich bei der Auswertung der einzigartigen Datensätze aus der
Meeresforschung zu beteiligen. Über die Webseite
https://planktonid.geomar.de können sich Interessierte registrieren und
wie bei einem Memory-Spiel Bilder vergleichen und bestimmten
Planktongruppen zuordnen. Rechenprozesse im Hintergrund sorgen dafür, dass
sich Fehler bei Bestimmungen nicht auf das Ergebnis auswirken. So muss
jedes Bild mindestens zehn Mal von verschiedenen Nutzern identifiziert
werden, bevor es in die Forschung einfließen kann. Auf der Webseite gibt
es darüber hinaus Hintergründe zum Forschungsprojekt und regelmäßige
Informationen über den Fortschritt.
„Vorwissen ist nicht notwendig. Alle, die Lust haben, können unsere
Forschung sinnvoll unterstützen und dabei selbst Teil des
Entdeckungsprozesses werden“, sagt Dr. Rainer Kiko, Meeresbiologe am
GEOMAR und Projektkoordinator des neuen Citizen-Science-Projektes, das vom
Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“ finanziert wird.
Rhizaria sind Einzeller, gehören zum tierischen Plankton, dem Zooplankton,
und sind eine wertvolle Nahrungsgrundlage für Fische und andere größere
Organismen. Wie auch andere Plankton-Gruppen erfüllen Rhizaria aber noch
weitere Funktionen im Ozean. Beispielsweise transportieren sie, wenn sie
absterben und absinken, Kohlenstoff von der Meeresoberfläche in die
Tiefsee und spielen damit eine wichtige Rolle im Stoffkreislauf der Erde.
Rhizaria sind besondere Einzeller: Ihre Größe kann zwischen wenigen
hundert Mikrometern und mehreren Zentimetern variieren. Unverwechselbar
sind kleinste „Füßchen“, mit denen sie sich, so vermuten die Forscher,
fortbewegen oder Nahrung aufnehmen können.
Noch sind aber viele Funktionen der Plankton-Gruppe Rhizaria weitgehend
unbekannt, obwohl sie in manchen Regionen des Ozeans bis zu 81 Prozent des
Zooplanktons ausmacht. „Die Forschung mit neuen bildgebenden Verfahren
hilft uns, die Prozesse im Ozean besser zu verstehen und Veränderungen zu
erkennen. Zurzeit liegen uns mehr als 50.000 Bilder nur der einen
Planktongruppe Rhizaria vor, die klassifiziert werden müssen. Ohne die
Hilfe von interessierten Laien würde es Jahre dauern“, sagt Dr. Kiko.
Rhizaria sind sehr empfindlich und schwer zu erforschen, deswegen sind die
Kieler Meeresforscher auch auf Bildmaterial aus dem Meer und insbesondere
der Tiefsee angewiesen. Für den aktuellen Datensatz von rund 9.000
Bildern, der im Rahmen des Bürgerprojektes zunächst erforscht werden soll,
wurde eine druckfeste leistungsstarke Unterwasserkamera, die zwischen
sechs und 11 Bilder pro Sekunde schießt, im November 2016 vor Angola und
Namibia eingesetzt. Weitere Datensätze wurden vor Mauretanien und Peru
gewonnen und werden gerade für die Auswertung auf
https://planktonid.geomar.de vorbereitet.
„Wir freuen uns, wenn uns möglichst viele Bürgerinnen und Bürger bei
unserem Projekt unterstützen und gemeinsam mit uns den Geheimnissen des
Ozeans auf den Grund gehen wollen“, sagt Projektkoordinatorin Svenja
Christiansen vom GEOMAR. „Alles, was gebraucht wird, sind gute Augen,
Sorgfalt und ein Computer.“
Das Citizen-Science-Projekt „PlanktonID“ wird vom Exzellenzcluster „Ozean
der Zukunft“ finanziert und vom GEOMAR-Helmholtz-Zentrum für
Ozeanforschung Kiel, dem Sonderforschungsbereich 754 „Klima-
Biogeochemische Wechselwirkungen im tropischen Ozean“ und der Citizen-
Science Plattform Bürger schaffen Wissen unterstützt.