Aus Teradata Marketing Applications (TMA) wird Mapp Digital
Der alte Chef wird neuer CEO: Seit September ist es Gewissheit, dass der ehemalige Blue-Hornet-Chef Michael Biwer neuer CEO bei Mapp Digital wird – dem neuen globalen Technologieanbieter für digitales Marketing.
Der alte Chef wird neuer CEO: Seit September ist es Gewissheit, dass der ehemalige Blue-Hornet-Chef Michael Biwer neuer CEO bei Mapp Digital wird – dem neuen globalen Technologieanbieter für digitales Marketing.
„Wir arbeiten bereits an Plänen für die Konsolidierung unserer Software zu einer umfassenden Consumer-Engagement-Plattform, mit der unsere B2B- und B2C-Kunden ihre Kunden im Laufe der Zeit immer besser kennenlernen – vom ersten Kontakt bis zu ihrer Teilnahme am Kundenbindungsprogramm“ – so der bisherige Regional Leader Marketing International bei TMA und designierte Mapp-SVP Rolf Anweiler.
Ein alter Hase
Anweiler ist in der E-Mail-Marketing-Branche eine feste Größe. Er gehörte schon zum Gründungsteam der 1999 in München gegründeten eCircle, die später von Teradata übernommen wurde. Nach eigenem Bekunden steht im Fokus der Mapp-Strategie die Schaffung einer umfassenden Consumer-Engagement-Plattform, mit der B2B- und B2C-Kunden ihre Kunden im Laufe der Zeit immer besser kennenlernen können - vom ersten Kontakt bis zu ihrer Teilnahme am Kundenbindungsprogramm. Kunden-Interaktion auf einer ganz persönlichen Ebene steht denn auch im Zentrum aller Mapp-Bemühungen.
Darüber hinaus sollen die Wunschprojekte Predictive Analytics und strategisches Reporting im Rahmen einer ausgeklügelten und speziell entwickelten Technologie endlich Realität werden. Krönender Abschluss einer im Dezember anvisierten ersten Programmphase soll die Implementierung der „NexGen Commerce Segments"-Funktionalität werden, die leistungsstarke, intuitive Segmentierungen möglich machen soll.
Anweiler ist denn auch der Wortschöpfer des neuen Firmennamens: Einerseits steckt in der Namensgebung das Wort „map“, das eine Reminiszenz an die alte Landkarte darstellen soll. Sie steht für die langjährige Erfahrung der Mitarbeiter, symbolisiert durch die jahrhundertealte Nutzung der Karte. Andererseits soll „Mapp“ an die Anfangsbuchstaben der Wörter „Marketing“ und „Applications“ erinnern.
Die Fusion
Die Fusion soll den neuen Player im Online-Marketing zu einem der weltweit größten unabhängigen Technologieanbieter für digitales Marketing machen. Bereits Ende 2015 hatte das internationale WertpapierunternehmenMarlin Equity Partners („Marlin“) den amerikanischen E-Mail-Marketingdienstleister und Anbieter von SaaS-Software Blue Hornet übernommen, dessen Büros nicht nur Heimat der neuen Mapp-Zentrale sind: Auch der neue Mapp-Chef kommt von dort. CEO Michael Biwer stand bislang an der Spitze von Blue Hornet. Dort hatte er eine Expertise in den Bereichen Online-Marketing-Services, Big Data, Marketing und Analytics erworben, nachdem er Group Vice President bei der Acxiom Corporation gewesen war.
Digitale Kundenkommunikation in Deutschland 2016
Am 9. November hatte Mapp Digital seine Studie „Digitale Kundenkommunikation in Deutschland 2016“ vorgestellt, welche die Auswertung der Aktivitäten von 50 führenden deutschen E-Commerce-Unternehmen in den Sparten E-Mail, Mobile Apps und Social Media zusammenfasst. Vier Wochen lang waren sie gescreent worden. Danach ist die Mail nach wie vor „das Arbeitspferd“ der Onlinebranche. Nahezu alle Befragten erheben E-Mail-Adressen, neun von zehn Unternehmen nutzen das Medium extensiv in der Kundenkommunikation, fast genauso viele mobile optimierte E-Mails. In heutiger Zeit sollten Nachrichten auf allen Devices lesbar sein.
Die Studie konnte außerdem ein anhaltendes Grundproblem in der Unternehmenskommunikation aufdecken. Danach bietet nur fast jedes zweite Unternehmen personalisierte Inhalte auf ihrer Webseite, nur 23 Prozent der Unternehmen personalisieren ihre E-Mails und lediglich 19 Prozent nutzen personalisierte Inhalte in ihren Apps.
Weitere festgestellte Mankos waren:
- Keine thematisch-saisonale Anpassung der E-Mails in knapp der Hälfte aller Fälle (52 Prozent)
- Keine Apps zur direkten Ansprache in knapp der Hälfte aller Unternehmen (48 Prozent)
- Weitgehendes Fehlen von individualitätsstiftenden Präferenz-Centern (86 Prozent
- Mangelnde Nutzung von direkter Push-Kommunikation (27 Prozent)
So zieht Rolf Anweiler ein ernüchterndes Fazit aus den Untersuchungsergebnissen und sieht dringenden Handlungsbedarf angesichts fortschreitender Digitalisierung und individualisierten Marketings. Es sei wichtig, dass die Verbraucher über diverse Online-Kanäle mit den Unternehmen kommunizieren könnten, um Kundenbindung erzielen zu können. Kundenkontakte seien ein wertvolles Wirtschaftsgut, das über fehlende Gewährleistung und Aufrechterhaltung unterschiedlicher digitaler Kanäle nicht verschenkt werden dürfe: „... das ist aus Konsumentensicht ärgerlich, aus Unternehmenssicht fahrlässig, da Umsatz verschenkt wird“.