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3D-Modelle für klimafreundliche Stadt und Klimaschutz aus dem All

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Beispielansicht von Helsinki mit dem Stadtplanungs-Tool LowCarbonCityLab. Helsinki hat das Projekt mitfinanziert.  Foto: LoCalNachbarschafftInnovation: „Deutschland – Land der Ideen“ und Deutsche Bank
prämieren die GFZ-Projekte „LowCarbonCityLab“ und „CoolFarmTool Space“ als
ausgezeichnete Beispiele für den Mehrwert gemeinschaftlichen Handelns.
Damit ist das Helmholtz-Zentrum Potsdam - Deutsches GeoForschungsZentrum
(GFZ) mit gleich zwei Projekten Preisträger im bundesweiten
Innovationswettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ 2016.

Das Helmholtz-Zentrum Potsdam - Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ) ist
mit gleich zwei Projekten Preisträger im bundesweiten
Innovationswettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ 2016. Zum
Thema „NachbarschafftInnovation – Gemeinschaft als Erfolgsmodell“ liefert
das Projekt  „Treibhausdaten für den urbanen Raum: LowCarbonCityLab
(LoCal)“ in der Kategorie Wissenschaft eine Antwort auf die Frage, wie
Treibhausgasemissionen von Städten räumlich erfasst und Einspareffekte
überprüft werden können. Das Projekt „CoolFarmTool Space –
Satellitentechnik für nachhaltige Landwirtschaft“ befasst sich mit der
Frage, wie moderne Landwirtschaft umweltfreundlicher gestaltet werden
kann. Es wurde in der Kategorie Umwelt ausgezeichnet.

Über die Projekte

Wie sieht die Klimabilanz deutscher Großstädte im Vergleich zu anderen
internationalen Metropolen aus? Welche Parks und Grünflächen verringern
den CO2-Fußabdruck? Eine 3-D-Karte soll künftig zeigen, wo hohe
Kohlendioxid-Emissionen in Städten entstehen und an welchen Stellen sich
Einsparmaßnahmen lohnen. Dafür integriert das Helmholtz-Zentrum Potsdam –
Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ gemeinsam mit internationalen Partnern
aus Wissenschaft, Industrie und Städten statistische Daten in
dreidimensionale Modelle. Basis sind beispielsweise der Energieverbrauch
sowie der CO2-Emissionsfaktor, der ein Indikator für die
Klimaverträglichkeit der Strom- und Wärmeerzeugung ist. Projektkoordinator
und Preisträger ist Martin Wattenbach vom GFZ (Sektion Hydrologie).

Schlechte Klimabilanz für die Landwirtschaft: Knapp ein Viertel der
weltweiten Treibhausgasemissionen geht auf ihr Konto. Mit dem Online-
System CoolFarmTool können Landwirte kontrollieren, wie viele
klimaschädliche Gase sie produzieren. Gemeinsam mit nationalen und
internationalen Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und dem Agrarsektor
optimiert das Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ
die Anwendung. Die Emissionen werden künftig auch mithilfe von
Satellitendaten ermittelt und mit modernen Farm-Managementsystemen
vernetzt: Ein wertvolles Tool, das Landwirte nutzen können, um ihren
ökologischen Fußabdruck zu verringern, etwa indem sie Überdüngung
vermeiden. Projektkoordinator und Preisträger ist Daniel Spengler vom GFZ
(Sektion Fernerkundung).

Prof. Reinhard Hüttl, Wissenschaftlicher Vorstand des GFZ, lobte die
Projekte bei der Preisverleihung: „Urbanisierung ist eine der ganz großen
Herausforderungen des 21. Jahrhunderts – und am Ende muss vor allem der
ländliche Raum die Menschen in den Städten mit Nahrung versorgen.“ Umso
wichtiger seien Lösungen, die auf Forschungsergebnissen basierten, um
nachhaltiges Wirtschaften zu fördern. „Das ist ein wichtiger Teil unserer
Arbeit“, sagte Hüttl, „Wissen zu generieren und den Transfer in die
Gesellschaft zu schaffen, damit daraus Innovationen werden.“

Hintergrund

Die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und die Deutsche Bank
zeichnen im Rahmen des Wettbewerbs „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“
2016 Ideen und Projekte aus, die die Potenziale von Nachbarschaft im Sinne
von Gemeinschaft, Kooperation und Vernetzung nutzen und dadurch zur
Bewältigung gegenwärtiger oder künftiger gesellschaftlicher
Herausforderungen beitragen. „Die Welt rückt – gefühlt und tatsächlich –
immer enger zusammen. Das heißt gleichzeitig auch: Wir sind alle Nachbarn.
Deshalb betrifft das diesjährige Wettbewerbsthema auch uns alle. Denn es
geht um Engagement und damit um die Gemeinschaft als Erfolgsmodell“,
begründete Rayk Heidamke von der Deutschen Bank das diesjährige
Wettbewerbsthema.

Eine Expertenjury aus Wissenschaftlern, Wirtschaftsmanagern, Journalisten
und Politikern wählte das Projekt gemeinsam mit einem sechsköpfigen
Fachbeirat aus über 1.000 Bewerbungen aus. Rayk Heidamke, Deutsche Bank,
überreichte die Auszeichnung als „Ausgezeichneter Ort“.