Dauerhafte Zustandsüberwachung per Knopfdruck
Insbesondere die Autofahrer sind davon betroffen: Lange Staus oder
Umleitungen aufgrund von langwierigen Sanierungsarbeiten an Brücken –
häufig finden diese zu spät statt, denn einige der Brücken sind bereits
einsturzgefährdet, so dass sie im schlimmsten Fall abgerissen werden
müssen. Warum nicht frühzeitig eingreifen und sanieren? Darüber haben sich
Forscher und Ingenieure des Fraunhofer IZFP in Saarbrücken Gedanken
gemacht und eine intelligente modulare Monitoring-Plattform entwickelt,
die zukünftig schnelle und kostengünstige Abhilfe schaffen kann. Vom 16.
bis 21. Januar 2017 stellt das Fraunhofer IZFP auf der BAU in München die
Neuentwicklung vor (Halle C2.538).
Alternde Infrastruktursysteme stellen uns vor große Herausforderungen, um
dem technologischen Fortschritt und gleichermaßen der stetig steigenden
Mobilität Rechnung tragen zu können. Die Anforderungen an die technische
Sicherheit von Infrastruktur- und Verkehrsbauten sind nur durch
zuverlässige Zustandsüberwachung und bewertung zu erfüllen. Unfälle von
verheerendem Ausmaß können durch eine dauerhafte Erfassung des
Bauwerkszustands und einer somit rechtzeitigen Zustandsbewertung vermieden
werden, denn manuelle Prüfungen sind aufwändig und kommen häufig zu spät.
Als Beispiele denke man neben Brücken an die Sicherheit von Seilbahnen,
die Anforderungen in der Kraftwerkstechnik und chemischen Industrie sowie
Hochmasten und Ampelanlagen in der Innenstadt. In diesen Bereichen sind
bereits Vorfälle bekannt geworden, die auf Materialalterung und Korrosion
zurückzuführen sind.
Modulare, energieautarke und kostengünstige Infrastruktur-Messsysteme
Wissenschaftler und Ingenieure des Fraunhofer IZFP in Saarbrücken haben
ein System entwickelt, welches die benötigte Voraussetzung einer
permanenten, modularen Infrastrukturüberwachung leicht und überdies sehr
kostengünstig erfüllen kann – einfach per Knopfdruck. Teure und aufwändig
einzurichtende Serverstrukturen, die zudem anfällig für Hackerattacken
sind, störanfällige regelmäßig zu wartende Systeme – dies sind Beispiele,
die schon bald der Vergangenheit angehören könnten. »Durch individuelle
Sensoranschlussmöglichkeiten erlaubt das modulare Low-Power Messsystem
MoniDAQ eine an die Prüfaufgabe maßgeschneiderte Prüflösung.
Zeitaufwändige, stichprobenartige Prüfungen werden mit unserer Sensor-
Neuentwicklung hinfällig. Und das alles ganz einfach per Funk lokal
auslesbar«, betont Sargon Youssef, Wissenschaftler und Ingenieur am
Fraunhofer IZFP.
Miniaturisierte Sensoren suchen dauerhaft nach Rissen und Veränderungen in
der Bausubstanz
Winzige Sensoren beispielsweise, die an den entsprechenden Infrastrukturen
einfach permanent angebracht werden, erkennen kleinste Veränderungen in
der Bausubstanz. MoniDAQ enthält im Inneren einen Langzeit-Datenspeicher,
der jederzeit per Funk ausgelesen werden kann und Grundlage einer
umfangreichen Zustandsbewertung des Bauwerkes ist. MoniDAQ soll ein
Jahrzehnt ohne Wartung oder Austausch auskommen und enthält eine
langlebige Energieversorgung aus erneuerbaren, immer verfügbaren
Energiequellen. Die zerstörungsfreien Prüfverfahren, die für dieses
innovative Monitoring-System notwendig sind, werden vom Fraunhofer IZFP
selbst adaptiert und serientauglich gemacht. Auf der Messe BAU vom 16. bis
21. Januar 2017 in München stellen die Forscher ihre smarte Neuentwicklung
vor (Halle C2.538).
Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.izfp.fraunhofer.de