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World Health Summit 2019 in Berlin eröffnet Bundesgesundheitsminister Jens Spahn: „Wir wollen, dass die Stimme Europas in der Globalen Gesundheit gehört wird.“

Mit etwa 1.300 Teilnehmern aus internationaler
Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft hat am Sonntag der
11. World Health Summit begonnen.

Bei der Eröffnungsveranstaltung am Abend sagte Bundesgesundheitsminister
Jens Spahn: „Wir wollen, dass die Stimme Europas in der Globalen
Gesundheit gehört wird. Die Rolle der EU in internationalen Foren wie der
Weltgesundheitsorganisation WHO muss stärker werden.“

Der Vorstandsvorsitzende des Charité – Universitätsmedizin Berlin Heyo
Kroemer erklärte, dass Berlin einer der Hotspots für Gesundheit geworden
sei: "Ich bin überzeugt, dass Globale Gesundheit das wichtige Thema ist,
das Medizin, Universitäten, den privaten Sektor und NGOs verbindet."

Wie wichtig Zusammenarbeit ist, machte auch World Health Summit Präsident
Detlev Ganten deutlich. Probleme könnten nur von Politik, Wissenschaft,
Zivilgesellschaft und Wirtschaft gemeinsam gelöst werden: „Es ist an der
Zeit zu handeln und Verantwortung zu übernehmen.“

Weitere Redner des Abends unter anderem:
Magda Robalo, Ministerin für Public Health, Guinea-Bissau
Bernd Montag, Präsident und CEO, Siemens Healthineers AG
Tolullah Oni, University of Cambridge
David Loew, Vizepräsident, Sanofi Pasteur
Andrea Wulf, Alexander-von-Humboldt-Biografin

Der zweite Konferenztag des World Health Summit, Montag, der 28.10., steht
im Zeichen der Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit, digitaler
Innovationen wie künstlicher Intelligenz für die Gesundheitsversorgung der
Zukunft, legt den Fokus auf Afrika und auf Startups, die ihre Ideen vor
dem internationalen Publikum präsentieren.

Der World Health Summit ist eine der international bedeutendsten
Konferenzen für globale Gesundheitsfragen.

In diesem Jahr werden rund 20 Minister aus aller Welt erwartet, der Chef
der WHO, Top-Wissenschaftler und führende Vertreter von NGOS. Drei Tage
beraten rund 2.500 Teilnehmer aus 100 Nationen über die Verbesserung der
Weltgesundheit.

Im Programm unter anderem: Auswirkung des Klimawandels auf die Gesundheit,
Verbesserung von Gesundheitssystemen in Afrika und weltweit, Kampf gegen
Antibiotika-Resistenzen, Digitalisierung der Gesundheitsversorgung,
Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen,
SDGs.

Sprecher sind führende Experten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und
Zivilgesellschaft.

Der World Health Summit wurde 2009 an der Charité gegründet und steht
unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel, des
französischen Präsidenten Emmanuel Macron, des Präsidenten der EU-
Kommission, Jean-Claude Juncker, sowie des Generaldirektors der
Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Der gesamte World Health Summit ist presseöffentlich.
Interviewanfragen werden gerne vermittelt.

Akkreditierung: http://www.worldhealthsummit.org/media/accreditation
Presserelevante Informationen: http://www.worldhealthsummit.org/media

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Die deutsche Außenpolitik? Besser als ihr Ruf!

Prof. Fröhlich über Deutschlands Außenpolitik sowie seine Rolle in Europa
und der Welt

Zu zaghaft, zu zurückhaltend, zu passiv – die deutsche Außenpolitik wird
nicht von allen positiv gesehen. Nichtsdestotrotz ist die deutsche
Außenpolitik besser als ihr Ruf. In seinem Buch „Das Ende der
Selbstfesselung“ beschreibt Prof. Dr. Stefan Fröhlich, Professur für
Internationale Politik und Politische Ökonomie der Friedrich-Alexander-
Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), warum. Wir haben mit ihm über die
aktuelle und zukünftige Außenpolitik Deutschlands sowie seine Rolle in
Europa und in der Welt gesprochen.

Prof. Fröhlich, warum ist deutsche Außenpolitik besser als ihr Ruf?

Gleich welche Führungsrolle man Deutschland zuschreibt oder Erwartungen
man an die deutsche Außen- und Europapolitik hat, die politische Stärke
Berlins wird von manchen Beobachtern nach wie vor mehr als Risiko denn als
Chance Europas gesehen. Dabei zweifelt im Grunde keiner ernsthaft an
seinen Absichten, im Gegenteil wünschen sich die meisten ausdrücklich mehr
politische Führung des Landes. Der dennoch häufig zu vernehmende Ruf im
In- und Ausland nach mehr Verantwortung folgt einem ganz einfachen
Narrativ: Danach soll Deutschland die Rolle des „wohlwollenden Hegemons“
einnehmen, für Europa das sein, was Amerika angeblich für die Welt nach
1945 war – altruistische „Führungsnation“ im Dienst einer stabilen
europäischen und Weltwirtschaft. Begründet wird diese Forderung mit dem
stereotypen Vorwurf, jahrzehntelang Trittbrettfahrer gewesen zu sein und
sich globaler Verantwortung entzogen zu haben.

Die Analyse deutscher Außenpolitik ergibt nach meiner Überzeugung ein
anderes Bild: Unabhängig davon, dass Deutschland seit 2010 unfreiwillig
zur zentralen Macht in Europa aufgestiegen ist, handelte Berlin in zwei
großen Krisen der vergangenen Jahre, Euro- und Ukrainekrise, nicht im
Alleingang, sondern am Ende als pragmatische, durchaus erfolgreiche
Führungsmacht und in Zusammenarbeit mit seinen Bündnispartnern und anderen
Institutionen. Eine Ausnahme stellte die Flüchtlingskrise im Jahr 2015
dar.

Selbstbeschränkung oder Hegemonie – wie schätzen Sie die Rolle
Deutschlands innerhalb Europas ein?

Die bisherige Debatte zwischen diesen beiden stereotypen Narrativen ist
schlichtweg überholt. Und sie wird zunehmend widersprüchlicher und
grotesker. Deutschland hat in den vergangenen Jahren bereits mehrfach mit
früheren außen- und sicherheitspolitischen Tabus gebrochen und politische
Verantwortung übernommen. Und mitnichten war sein Handeln dabei Ausdruck
eines plötzlich weniger durch Vorbildfunktion denn durch Hegemonie
geprägten Engagements. Dies gilt insbesondere für sein Krisenmanagement im
Nahen und Mittleren Osten, wo das Land sich mittlerweile nicht nur als
Vermittler und humanitärer Dienstleister, sondern in nahezu allen Krisen
auch mit zivil-polizeilichen und mitunter sogar militärischen Mitteln
engagiert. Zugegeben, unser Beitrag zu einer regelbasierten Weltordnung
könnte unbestritten noch größer und entschlossener ausfallen. Es ist aber
ebenso unstrittig, dass Deutschland in den oben genannten Krisen innerhalb
Europas wie auch im globalen Maßstab längst seinen wertvollen Beitrag zur
Lösung der zentralen Herausforderungen leistet. Bestes Beispiel aus
jüngster Vergangenheit ist Berlins Auslegung der UN-Resolution 2249 vom
August 2015 im Zusammenhang mit dem Kampf gegen den IS in Syrien, deren
Wortlaut keine explizite Autorisierung von militärischer Gewalt enthält.

Übrigens gibt es genügend Gründe, warum der von Deutschland und Europa
angemahnte Ansatz, in solchen Konflikten zunächst auf Prävention und
Diplomatie zu setzen, grundsätzlich richtig ist, zumal alle Konflikte der
jüngsten Vergangenheit sich am Ende tatsächlich nicht militärisch lösen
ließen. Deutschland kann aber (militärische) Mitverantwortung dort nicht
verweigern, wo die eigenen, im Einklang mit dem Völkerrecht stehenden
Prinzipien eigentlich eine deutsche Beteiligung erfordern. Hier klingen
die Stimmen derer geradezu zynisch, die einerseits nach wie vor beständig
fordern, dass das Land mehr Mut aufbringen und für seine eigene Sicherheit
sorgen müsse, andererseits aber im gleichen Atemzug vor deutschem
Interventionismus warnen.

Wie kann Deutschland zwischen Mächten wie den USA, Russland und China
bestehen?

Um im Machtkampf der Großmächte bestehen zu können und als strategischer
Akteur ernstgenommen zu werden, braucht Deutschland, beziehungsweise
Europa, nicht nur mehr sicherheitspolitische Selbstbestimmung, sondern
eine pragmatische Sicht auf die globalen Herausforderungen. Mit Blick auf
das transatlantische Verhältnis bedeutet dies eine Politik, die auf
Provokationen verzichtet, weil solche die Konflikte mit einem Präsidenten,
der Außenpolitik als ein Nullsummenspiel betrachtet, nur verschärfen.
Trump ist nicht nur das Produkt der Selbstradikalisierung der
Republikaner, sondern auch die Quittung für die jahrelange mangelnde
Strategiefähigkeit der Europäer, insbesondere Deutschlands. Amerika mag
auch nach Trump nicht mehr das sein, was es vor Trump war. Eine tragfähige
transatlantische Partnerschaft aber gibt es künftig so oder so nur mit
einem stärkeren Europa.

Im Übrigen gilt: Auch in Trumps Amerika herrscht in weiten Teilen des
Landes und der politischen Eliten nach wie vor die Einsicht, wonach
„America first“ im Verbund mit Partnern leichter durchzusetzen ist als
alleine; und diese sitzen allemal immer noch eher in Europa als in
Russland, China oder sonst wo auf der Welt. Und der so vehement
kritisierte Rückzug Amerikas aus multilateralen Vereinbarungen bedeutet
bislang jedenfalls noch keine generelle Missachtung des Völkerrechts oder
völkerrechtlicher Vereinbarungen – mit Ausnahme der Aufkündigung des Iran-
Abkommens und der auch von Deutschland unterstützten Luftschläge gegen das
Regime Assad. Was die deutschen Militärausgaben betrifft, die deutlich
unter der von den NATO-Partnern zugesagten Höhe liegen, ist Berlin
unstrittig im Zugzwang.

Mit Blick auf den Handelsstreit sollten wir uns bewusst sein, dass die EU
wie auch China ihre Wirtschaft mindestens in gleichem und noch stärkerem
Maße vor der ausländischen Konkurrenz schützen als die USA. Im
Durchschnitt liegt das EU-Zollniveau sogar über dem der USA, die immerhin
die Hälfte aller Importe zollfrei ins Land lassen – im Fall der EU gilt
dies nur für ein Viertel der Einfuhren.

Warum eigentlich fällt es Deutschland, beziehungsweise Europa, vor diesem
Hintergrund so schwer, auf Amerika zuzugehen und gemeinsam mit Washington
von China Gleichbehandlung, Reziprozität, im Sinne des zentralen WTO-
Prinzips zu fordern? Es ist höchste Zeit, dass China deutschen und
europäischen Unternehmen die gleichen Rechte einräumt, die chinesische bei
uns genießen. Dies gilt zumal vor dem Hintergrund, dass Peking
Sonderbündnisse mit osteuropäischen Staaten schließt und über das
Seidenstraßenprojekt rigoros seine ökonomischen Interessen in Europas
Nachbarschaft verfolgt. Ähnlich lässt sich schließlich im Fall Russlands
argumentieren.

Viele Bürger haben das Vertrauen in die Politik verloren. Wie kann dieses
wiederhergestellt werden?

Der Paradigmenwechsel der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik ist in
weiten Teilen der Öffentlichkeit noch nicht angekommen, obwohl die Bürger
dieses Landes Umfragen zufolge instinktiv spüren, dass ihre und Europas
Sicherheit sich dramatisch verringert haben. Das liegt nicht nur an der
erwähnten Widersprüchlichkeit der strategischen Debatte, sondern auch
daran, dass die Politik sich unverändert scheut, der Öffentlichkeit die
Bedrohlichkeit der Entwicklung der letzten Jahre zu kommunizieren. Dadurch
versäumt sie es, die Voraussetzung dafür zu schaffen, die Selbstfesselung
und eben das damit verbundene Image des Trittbrettfahrers endgültig hinter
sich zu lassen.
Gelingen wird dies nur, so banal es klingt, wenn die Politik sich wieder
als handlungsfähig erweist, nicht den Eindruck erweckt, nur von
Ereignissen getrieben zu sein, der Bevölkerung die Notwendigkeit ihrer
Entscheidungen erklärt und dem Gefühl des schleichenden Kontrollverlusts
in Fragen der äußeren wie inneren Sicherheit entschlossen entgegentritt.
Entscheidend wird sein, dass das Momentum der letzten Jahre in dieser
Umbruchphase nicht verlorengeht. Die Zeichen dafür stehen vielleicht
besser, als die stereotypen Kritiken im In- und Ausland es verheißen:
Sieht man einmal vom linken und rechten Rand im Lande ab, so hat doch die
solide Mehrheit der politischen Mitte begriffen, dass es ein Zurück in der
Außen- und Sicherheitspolitik vor die Krisenjahre der Jahre 2013 bis 2015
nicht geben darf.

Welche außenpolitischen Veränderungen kommen in Zukunft auf Deutschland,
aber auch Europa, zu?

Die Welt befindet sich, glimpflich betrachtet, in Unordnung. Die
Garantiemacht USA zieht sich zurück, ohne dass bisher Alternativen zur
Verfügung stehen. Die etablierten Organisationen wie die UN, der
Internationale Währungsfonds oder die Welthandelsorganisation, die diese
Vorherrschaft begründet haben, gelten zunehmend als wirkungslos.
Chronisches Krisenmanagement, bei dem mit großem Aufwand und hohen Kosten
bescheidene politische Gewinne erzielt werden, und Ineffizienz untergraben
den westlichen moralischen Führungsanspruch. Russland und China haben dies
nicht nur erkannt, sondern betrachten es als gemeinsame Herausforderung,
diesen Führungsanspruch und mithin die Durchsetzung westlicher Werte
zumindest zurückzudrängen – so in der Ukraine und in Syrien. Gleichzeitig
sinkt im Westen das Vertrauen in öffentliche Institutionen, die aus den
Konzepten der Aufklärung, Vernunft und Wissenschaft hervorgegangen sind.
Das Ergebnis ist, dass populistische Bewegungen hervortreten, die in ihrem
Wesen geradezu die Antithese dieser Konzepte sind.

Auch wenn die stereotypen Kritiken aus dem In- wie Ausland nach wie vor
anderes suggerieren wollen, erlebt Deutschland gerade das Ende einer Ära.
Es ist in der politischen Realität des 21. Jahrhunderts angekommen, schon
deshalb, weil die globalen Herausforderungen nun einmal nicht vor unseren
Grenzen Halt machen. Ob das Land will oder nicht, es muss den
eingeschlagenen Weg fortsetzen und fallweise Moral und Interessen
gegeneinander abwägen. Das bedeutet nichts anderes, als einen
realistischen Blick auf die Welt zu ertragen. Deutschland muss hinnehmen,
was es nicht ändern kann wie etwa auf unbestimmte Zeit eingefrorene
Konflikte an Europas Peripherie, die Rückkehr der Großmachtpolitik oder
wechselseitige Abhängigkeiten, die die Zusammenarbeit mit Peking und
Moskau erfordern. Das Land muss das korrigieren, was korrigiert werden
muss wie mangelnde Investitionen und die Erhöhung der
Verteidigungsausgaben in Richtung des Zwei-Prozent-Ziels, und beharrlich
für das eintreten, was andere heute in Frage stellen, also das Eintreten
für die Grundprinzipien des Völkerrechts, die konstitutiv bleiben für jede
Ordnung.

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Begleitveranstaltung zur UN-Generalversammlung: Den illegalen Waffen- und Munitionshandel in Afrika bekämpfen

Anlässlich der 64. Tagung des Ersten Ausschusses der UN-Generalversammlung
lädt BICC (Bonn International Center for Conversion) mit der Afrikanischen
Union (AU), der Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten
(ECOWAS), dem Regionalen Zentrum für Kleinwaffen (RECSA) und dem
Auswärtigen Amt am 23. Oktober in New York zu einer gemeinsamen
Begleitveranstaltung ein. Im Mittelpunkt wird die Stärkung der
Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des illegalen Waffen- und
Munitionshandels in Afrika stehen.

Seit langem ist anerkannt, dass die Bekämpfung des illegalen Handels mit
Kleinwaffen regionale Maßnahmen erfordert. Bereits im Aktionsprogramm der
Vereinten Nationen von 2001 wurde die Rolle der regionalen Organisationen
bei der Kontrolle von Kleinwaffen und leichten Waffen (SALW) hervorgehoben
und die Staaten aufgefordert, Maßnahmen auf nationaler, regionaler und
globaler Ebene zu ergreifen.
Eben diese regionalen Wirtschaftsgemeinschaften und Einrichtungen sind
integraler Bestandteil des Aktionsplans der Afrikanischen Union zur
Abschaffung der Waffen (STG-PoA). „Der Aktionsplan der Afrikanischen Union
will dazu beitragen, gewaltsame Konflikte durch Kleinwaffenkontrolle zu
verringern", erklärt Dr. Jürgen Brandsch, BICC-Projektleiter im Bereich
der SALW-Kontrolle. Der Aktionsplan, der 2017 im Rahmen des AU-
Deutschland-Projekts entwickelt wurde, soll nun helfen, die „Master
Roadmap of Practical Steps to Silence the Guns in Africa by 2020“
umzusetzen.
„Gerade durch die Konflikte im Jemen, aber auch durch die instabile
Situation im Sudan, Südsudan und der Sahelzone weiten sich die
Waffenströme in Ostafrika ständig weiter aus“, betont Jürgen Brandsch. Die
Begleitveranstaltung zur UN-Generalversammlung will die Kontinent-
übergreifenden Zusammenarbeit zur Bekämpfung des illegalen SALW-Handels
stärken. Dafür werden eine Reihe von Aktivitäten und Maßnahmen der
Afrikanischen Union, RECSA und ECOWAS vorgestellt, die der besseren
Verwaltung und Kontrolle von Kleinwaffen und leichten Waffen auf dem
gesamten afrikanischen Kontinent dienen.
Die BICC-Fotoausstellung "‘Safety First‘ für Gemeinden in Gefahr –
Grenzüberschreitende Kontrolle von Kleinwaffen" und das Video "Keep the
Safety on" werden ebenfalls auf der Begleitveranstaltung zur UN-
Generalversammlung gezeigt. Beides präsentierte das BICC bereits beim Tag
der Offenen Tür des Auswärtigen Amtes in Berlin im August dieses Jahres.

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World Health Summit mit rund 20 Ministern aus aller Welt beginnt am Sonntag

Zum diesjährigen World Health Summit, der am kommenden Sonntag beginnt,
werden rund 20 Minister aus aller Welt erwartet, der Chef der WHO, Top-
Wissenschaftler und führende Vertreter von NGOs. Drei Tage lang werden
rund 2.500 Teilnehmer aus 100 Nationen über die Verbesserung der
Weltgesundheit beraten. Detlev Ganten ist Präsident des World Health
Summit und gibt Antwort auf zentrale Fragen.

Detlev Ganten: „Gesundheit muss global gedacht werden.“

Zum diesjährigen World Health Summit, der am kommenden Sonntag beginnt,
werden rund 20 Minister aus aller Welt erwartet, der Chef der WHO, Top-
Wissenschaftler und führende Vertreter von NGOs. Drei Tage lang werden
rund 2.500 Teilnehmer aus 100 Nationen über die Verbesserung der
Weltgesundheit beraten.

Einer der Schwerpunkte des diesjährigen World Health Summit ist die
Auswirkung des Klimawandels auf die Gesundheit. Im Programm unter anderem:
Verbesserung von Gesundheitssystemen in Afrika und weltweit, Kampf gegen
Antibiotika-Resistenzen, Digitalisierung der Gesundheitsversorgung,
Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen,
SDGs. https://www.conference.worldhealthsummit.org/Program/WHS2019

Sprecher sind führende Experten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und
Zivilgesellschaft. https://www.worldhealthsummit.org/summit/speakers.html

Der World Health Summit wurde 2009 an der Charité gegründet und steht
unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel, des
französischen Präsidenten Emmanuel Macron, des Präsidenten der EU-
Kommission, Jean-Claude Juncker, sowie des Generaldirektors der
Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus. Der World
Health Summit ist eine der international bedeutendsten Konferenzen für
globale Gesundheitsfragen.

Detlev Ganten ist Präsident des World Health Summit und gibt Antwort auf
zentrale Fragen:

Was sind denn die wichtigsten Herausforderungen bei der Globalen
Gesundheit?

Detlev Ganten: Die Gesundheitsversorgung ist insgesamt besser geworden, da
Krankheiten dank des enormen Fortschritts in der Forschung immer wirksamer
behandelt werden können. Doch gleichzeitig bleibt die Gesundheit der
Menschen überall auf der Welt bedroht. Dazu kommt, dass die
Weltbevölkerung bald auf 10 Milliarden Menschen anwachsen wird. Immer mehr
Menschen haben Anspruch auf Hochleistungsmedizin. Das wird unbezahlbar.

Wo sehen Sie die großen Gefahren für unsere Gesundheit?

Detlev Ganten: Meines Erachtens gibt es drei Hauptprobleme: Zum einen
machen Infektionskrankheiten nicht an nationalen Grenzen halt und
verbreiten sich zunehmend über die immer mobilere Weltbevölkerung. Wir
brauchen dringend gute Infrastrukturen und Frühwarnsysteme. Der
Klimawandel ist eine der größten Bedrohungen des 21. Jahrhunderts für
unsere Gesundheit: Temperaturanstieg, Hitzewellen, Dürren,
Überschwemmungen - all das hat verheerende Auswirkung auf die Gesundheit
der Menschen. Konkret bedeutet das: Mehr Infektionskrankheiten, mehr Herz-
Kreislauferkrankungen, mehr Allergien. Aber auch nicht-übertragbare
Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen und psychische
Erkrankungen sind die Plage der Zukunft. Und Schuld ist vor allem unser
Lebensstil: Das Leben in Megastädten und die ungesunde industrielle
Ernährung.

Was ist Ihre Forderung an die Politik?

Detlev Ganten: All diese Probleme sind global und können nicht länger als
nationale Einzelprobleme diskutiert werden. Wir können sie nur gemeinsam,
multilateral lösen. Die internationale Politik muss das endlich erkennen –
das gilt vor allem für Gesundheitspolitik. Gesundheit muss global gedacht
werden - die Zeit der nationalen Alleingänge ist endgültig vorbei. Und
Gesundheit muss in alle Politikbereiche - das Konzept „Health in all
policies“ muss endlich umgesetzt werden.

Was kann Deutschland tun?

Detlev Ganten: Deutschland sollte bei der globalen Gesundheit eine
kooperative Führungsrolle übernehmen. Das bedeutet, dass eines der
reichsten Länder der Erde Verantwortung übernimmt und zunehmend
international Achtung gewinnt.

Welche Rolle hat die Wissenschaft dabei?

Detlev Ganten: Die Wissenschaft als Treiber für Innovation muss noch mehr
Verantwortung übernehmen. Nur gemeinsam mit der Politik, der
Zivilgesellschaft und der Wirtschaft können Probleme gelöst werden. Die
Wissenschaft kann dabei eine entscheidende Rolle spielen. Beim World
Health Summit tun wir genau dies: Wir holen unter der Führung der
Wissenschaft in akademischer Freiheit alle Bereiche zusammen mit dem Ziel,
die Globale Gesundheit gemeinsam zu verbessern. Hinter dem World Health
Summit steht wissenschaftliche, internationale Schlagkraft: Die M8
Alliance, ein festes Netzwerk von 25 Akademischen Gesundheitszentren und
Universitäten in 18 Ländern und den wissenschaftlichen Nationalakademien
in 130 Ländern – der akademische Think Tank des World Health Summit.

Der 11. World Health Summit beginnt kommenden am Sonntag - worauf freuen
Sie sich am meisten?

Detlev Ganten: Drei Tage lang treffen sich Leute, die sonst eher nicht
zusammenkommen. Es entstehen neue Netzwerke, Partnerschaften und
Kooperationen – alle mit dem Ziel, die Gesundheit der Menschen weltweit zu
verbessern. Das ist schon toll zu erleben. Ich freue mich aber auch auf
die spezielle World Health Summit Stimmung: 2.500 Menschen aus 100
Nationen: Rund 20 Minister, der WHO-Chef, tolle Wissenschaftler, Chefs von
NGOs, aus der Wirtschaft und viele großartige, engagierte junge Leute aus
aller Welt. Ich freue mich auf inspirierende Vorträge, interessante Ideen
und natürlich auf die zahlreichen bekannten Gesichter: Viele kommen immer
wieder, weil sie so ein Forum sonst nicht finden.

Prof. Dr. Detlev Ganten ist Präsident und Gründer des World Health Summit,
Facharzt für Pharmakologie und Molekulare Medizin und einer der weltweit
führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf Erkrankungen.
Er war u.a. Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft und Vorstandsvorsitzender
der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Für seine Forschungsarbeit wurde
er vielfach international ausgezeichnet.

Der gesamte World Health Summit ist presseöffentlich.
Interviewanfragen werden gerne vermittelt.

Akkreditierung: http://www.worldhealthsummit.org/media/accreditation.html
Presserelevante Informationen: http://www.worldhealthsummit.org/media.html
Livestream: http://www.worldhealthsummit.org

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