Duisburger Digitaltag im Stadtfenster steht im Zeichen der Nachhaltigkeit
Stadtbibliothek und Volkshochschule Duisburg haben wieder zahlreiche
Partner für den bundesweiten Aktionstag rund um das Thema Digitalisierung
gewinnen können. Am Samstag, 28. Juni 2025, von 11 bis 15 Uhr lautet im
Stadtfenster an der Steinschen Gasse das diesjährige Motto „Nachhaltig
digital“.
Die zunehmende Digitalisierung und der aufkommende Einsatz Künstlicher
Intelligenz erfordern immer größere Rechenzentren, enorme Mengen an
Rohstoffen und einen hohen Energiebedarf.
Das steht im Widerspruch zum
Ziel, die Welt nachhaltiger zu gestalten. Beim Aktionstag in Duisburg sollen
Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie Umwelt- und Klimaschutz mit
Digitalisierung in Einklang gebracht werden können.
So lässt sich beispielsweise der Lebenszyklus von Computern verlängern,
wenn man von den kostenpflichtigen Betriebs- und Anwendungssystemen
großer IT-Unternehmen auf Open-Source-Angebote wie Linux oder Libre
Office umsteigt. Sowohl zu Linux als auch zu Libre Office sind Experten vor
Ort und helfen dabei, die Software auf den eigenen, mitgebrachten Geräten
zu installieren.
Wer zu Hause ausgediente, aber noch funktionsfähige Laptops oder Tablets
besitzt, kann diese an den Verein Labdoo spenden. Labdoo installiert darauf
eine spezielle Bildungssoftware und stellt die Geräte bedürftigen Kindern im
In- und Ausland zur Verfügung, um ihnen digitale Teilhabe zu ermöglichen.
Die Wirtschaftsbetriebe stellen zwei neue Services vor: Online oder über eine
Hotline lässt sich ein Haustürservice buchen, der Altkleider direkt an der
Haustür abholt – emissionsfrei mit einem E-Lastenrad. Ein weiterer Service
sind neu eingerichtete Lockerboxen, die den Packstationen großer
Lieferdienste ähneln. Sie können jedoch auch von lokalen Akteuren wie
Einzelhändlern genutzt werden, um Kundinnen und Kunden rund um die Uhr
zu bedienen und damit der globalen Konkurrenz etwas entgegenzusetzen.
Auf diese Weise sollen Zeit und Wege gespart und weniger Kohlendioxid
erzeugt werden.
Auch bei der Anwendung „KlimaGo“ der MEIN-DUISBURG-App, entwickelt
von der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (DVV), steht die
CO2-Reduktion im Mittelpunkt. Zudem stellen DVV-Mitarbeiter neue
Rechenzentren vor, die höhere Sicherheit, bessere Logistik sowie einen
ressourcenschonenden Energieeinsatz versprechen.
Das Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme
IMS präsentiert Künstliche Intelligenz und Robotik und fragt, wie der
Nachhaltigkeitsbegriff bei deren Einsatz zu interpretieren ist.
Die noch junge Startupscheune aus Duisburg-Binsheim beteiligt sich mit der
Aktion „Plastik gegen Erdmännchen“ am Digitaltag. Besucherinnen und
Besucher können Plastikverschlüsse und ausgewählte Plastikverpackungen
mitbringen und abgeben. Im Gegenzug erhalten sie 3D-gedruckte
Erdmännchen. Wichtig ist, darauf zu achten, dass die Kunststoffe den
Spezifikationen PP5 und HDPE2 entsprechen. Diese sind an einem Dreieck
aus drei Pfeilen und der entsprechenden Ziffer in der Mitte erkennbar. In der
Startupscheune wird das Material geschreddert und zu neuen
Gebrauchsgegenständen recycelt.Zur Digitalisierung analoger Medien wie Dias, Schallplatten, Audio- und
Videocassetten, Fotos oder Büchern stellt die Machbar der Stadtbibliothek
das notwendige Equipment bereit. Das kann direkt beim Digitaltag
ausprobiert werden.
Wie Digitalisierung dem Artenschutz dienen kann, demonstrieren die Tüftler
des Makerspace-Kurses der VHS. Sie haben ein Vogelfutterhäuschen mit
Unterstützung der Uni Münster entwickelt, das nicht nur füttert, sondern auch
wiegt, fotografiert und filmt. Die Daten werden automatisch an einen Server
der Universität übertragen und dort ausgewertet. Vieler solcher Häuschen im
Einsatz sollen ein realitätsnahes Bild der Vogelpopulation ermöglichen. Wer
sich an diesem „Citizen-Science-Projekt“ beteiligen möchte, erhält vor Ort alle
nötigen Infos. Zusätzlich wird Schmuck aus ausrangierten Platinen
hergestellt, und weitere Upcycling-Projekte werden vorgestellt.
Wie man als Beschäftigter die digitale Transformation bewältigen kann,
erklären Mitarbeitende der Agentur für Arbeit. Im Fokus stehen sogenannte
„Green Jobs“ und digitale Möglichkeiten zur beruflichen Weiterbildung. Nicht
zuletzt ist auch der Blinden- und Sehbehindertenverein Duisburg vertreten,
der gemeinsam mit Herstellern Hilfsmittel für diese Bevölkerungsgruppe
vorstellt.
In einem separaten Raum werden zudem Kurzvorträge zu folgenden Themen
gehalten:
11.30 – 12.00 Eva Fastabend: Zukunftsort Rheinhausen
12.15 – 12.45 Thomas Wagner: Vorstellung „Linux“
13.00 – 13.30 Andreas Mantke: Vorstellung „Libre Office“
13.45 – 14.15 Dr. Helge Alsdorf: Digitalisierung und ökologische
Nachhaltigkeit – Ein Widerspruch?
14.30 – 15.00 Fabian Bos: Vorstellung der Startupscheune