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Boulevard

High-Heels, rote Schnürsenkel und Grenzüberschreitungen, ein Silvestergschichtli von Max Thürig

Zürcher Kammerorchester Foto Sandro Diener
Zürcher Kammerorchester Foto Sandro Diener

Besetzung:

Vesselina Kasarova (Mezzosopran)
Richard Galliano (Akkordeon)
Willi Zimmermann (Konzertmeister)
Zürcher Kammerorchester

Jahreswechsel! Diese Zeit bietet Gelegenheit sich vielleicht etwas Aussergewöhnliches auszudenken und auszusuchen. Was soll es dieses Jahr sein? Wohin soll allenfalls die Reise führen? In eine wärmere Gegend? Aber wie sieht es mit der Klimaneutralität aus?… Es wäre ja schon schön, aber…. Nein, ich verwerfe den Reisegedanken und entschliesse mich, den Jahreswechsel in meinem Umfeld zu verbringen! Ich lasse mich von verschiedenen Angeboten inspirieren und dabei fällt mein Blick auf OPUS, das Programmheft des Zürcher Kammerorchesters. Der Programmbeschreibung kann ich entnehmen, dass die Mezzosopranistin Vesselina Kasarova und der Akkordeonist  Richard Galliano zusammen mit dem Zürcher Kammerorchester, geleitet vom Konzertmeister Willi Zimmermann, für einen perfekten Einstieg in die Silvesternacht garantieren! Das gebotene musikalische Spektrum  reicht von Südamerika über Frankreich nach Italien; von der grossen Oper zum argentinischen Tango bis zum neapolitanischen Volkslied! Das bedeutet, es werden Musikstücke unterschiedlicher Genres zu einem stimmungsvollen Ganzen zusammengetragen!

Ein Wiederfinden in bester Gesellschaft

Also machen wir – meine Frau und ich – uns auf den Weg ins KKL in Luzern. Ausgewählte Kleidung zu Ehren der Protagonisten inklusive! Beim Eintritt ins Konzertgebäude ist auffallend, dass wir nicht auffallen, denn wir finden uns in einer lebendigen, gut gelaunten eher etwas angejahrten Gesellschaft wieder, suchen die Garderobe auf, um uns von den vor Kälte schützenden Mänteln zu befreien und lassen uns in den Konzertsaal führen. Beeindruckend! Immer wieder!

Begrüssung und Konzertbeginn

Lena Catharina Schneider, Leiterin des Künstlerischen Betriebsbüros der ZKO
Lena Catharina Schneider, Leiterin des Künstlerischen Betriebsbüros der ZKO

Kurze Begrüssung und Programmvorstellung durch Lena Catharina Schneider, der neuen Leiterin des Künstlerischen Betriebsbüros der ZKO und dann betreten die Stars die Bühne! Die virtuos vorgetragenen Stücke ziehen uns in den Bann und es bleibt Raum und Zeit zusammen mit der Musik die Blicke herumschweifen zu lassen. Mir fallen – da ich in etwa auf Augenhöhe mit dem Bühnenrand bin – die Schuhe des Orchesters auf: glänzende schwarze Lackschuhe, getoppt mit roten Schnürsenkeln; ein echter Hingucker. Oder High-Heels, wenn der Schuh als Modeaccessoire dient oder als funktionale Fussbekleidung, wie im Falle der Harfenistin. Farbtupfer, soweit das Auge, das Ohr reichen, seien sie musikalischer oder optischer Herkunft.

Vesselina Kasarova, Mezzosopran  Foto Marco-Borggreve
Vesselina Kasarova, Mezzosopran Foto Marco-Borggreve

In der Pause bleibt Zeit, sich über das Gehörte auszutauschen und sich auf den zweiten Teil zu freuen! Der Kunstgesang in Kombination mit einem Akkordeon, dem alles entlockt wird was man sich vorstellen kann, begeistert. Grenzen des musikalischen Könnens werden ausgelotet, ausgedehnt, ja vielleicht gar überschritten.

Akkordeonist Richard Galliano
Akkordeonist Richard Galliano

An der Schwelle zum neuen Jahr war dieses Konzert eine «Grenzerfahrung» der besonderen Art. Es ist ein schönes Gefühl in diesem Rahmen Grenzen zu überschreiten um letztlich wieder bei sich selbst anzukommen: erste Schritte in eine neue Dekade nach einem perfekten, stimmigen Konzert und einem gediegenen Essen machen zu dürfen; einfach herrlich!

Text: Max Thürig

Link auf:

ZKO, Silvesterkonzert 2019 mit Vesselina Kasarova und Richard Galliano, KKL Luzern, besucht von Léonard Wüst

 

https://www.bochumer-zeitung.com/magazin-magazin/lifestyle/87257430-zko,-silvesterkonzert-2019-mit-vesselina-kasarova-und-richard-galliano,-kkl-luzern,-besucht-von-l%C3%A9onard-w%C3%BCst

Fotos: www.zko.ch

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Von der www.innerschweizonline.ch, durch Léonard Wüst initiiertes Benefizkonzert des Zonta Clubs Luzerner Landschaft, Shih-Wei Huang spielte in der Klosterkirche Sursee, 31.10.2019, kommentiert von Noémie Felber

Die taiwanesische Pianistin Shih Wei Huang begeisterte in Sursee
Die taiwanesische Pianistin Shih Wei Huang begeisterte in Sursee Foto Edith Budmiger

Besetzung und Programm:

Shih-Wei Huang Solistin am Piano

Ludwig van Beethoven
 32 Variationen c-Moll WoO 80
 
Johannes Brahms
Variationen und Fuge über ein Thema von Händel B-Dur op. 24
 
Franz Liszt
„Rigoletto. Paraphrase de concert“ S 434

 

Rezension:

Shih Wei beim Konzert in der Klosterkirche
Shih Wei beim Konzert in der Klosterkirche

Bereits bei den ersten Takten merkt man, dass Shih-Wei Huang die Musik im Blut liegt. Die sympathische Pianistin spielt mal leise und verträumt, mal haut sie kraftvoll in die Tasten. Das Publikum des Benefizkonzerts wird Zeuge eines abwechslungsreichen Programms, welches die Musikerin voller Emotionen und mit technischer Höchstleistung wiedergibt.

Emotionaler Abend

Shih Wei am Flügel in der Klosterkirche
Shih Wei am Flügel in der Klosterkirche

Eingeleitet wurde das Konzert durch eine kurze Rede von Antoinette Hess-Felber, Präsidentin des Zonta Club Luzern Landschaft. Die Gruppierung setzt sich für die Verbesserung der Lebenssituation von Frauen ein und hat das Benefizkonzert mitorganisiert. Es wird erwähnt, dass die Hälfte der erworbenen Einnahmen an den Club geht, der sie zur Unterstützung von Nachwuchstalenten einsetzen will. Der restliche Betrag erhält  Shih-Wei Huang, die grosszügiger Weise auf eine fixe Gage verzichtete. Die Musikerin eröffnete den musikalischen Teil des Konzerts mit einer Widmung an ihre verstorbene Freundin und Mentorin Lucette Achermann-Wüst.

Von Beethoven über Brahms zu Franz Liszt

Shih Wei geniesst den verdienten Applaus beim  Klosterkonzert
Shih Wei geniesst den verdienten Applaus beim Klosterkonzert

Durch diese Einleitung ist der Grundstein für einen berührenden Abend gelegt. Zusätzlich unterstützt wird diese Wirkung durch den dramatischen Beginn des Programms mit Beethovens 32 Variationen in c-Moll. In eine ganz andere Stimmung wird das Publikum mit dem beschwingteren zweiten Werk, Variationen und Fugen über ein Thema von Händel des Romantiker Johannes Brahms, versetzt. Einen pompösen Abschluss des gut einstündigen Programms bieten Liszts Rigoletto-Paraphrasen. Huang gelingt es mit ihrem aussergewöhnlichen Talent, die unterschiedlichen Stile der Kompositionen authentisch zu vermitteln und den Werken eine individuelle Note einzuverleiben.

Von Taiwan nach Sursee

Shih Wei mit Mitorganisatorin Edith Budmiger
Shih Wei mit Mitorganisatorin Edith Budmiger

Shih-Wei Huang spielt bereits seit ihrer Kindheit Klavier und studierte an renommierten Hochschulen auf der ganzen Welt. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen und konzertierte mit namhaften internationalen Orchestern. Es ist dementsprechend eine besondere Gelegenheit, sie in Sursees Klosterkirche zu erleben. Der kleine Raum ermöglicht einen familiären Rahmen und eine unbezahlbare Nähe zu der Künstlerin. So hört man jede kleinste musikalische Nuance und erkennt jede Gefühlsregung auf dem Gesicht Huangs. Komplett ohne Noten und meist mit geschlossenen Augen spielt sich die Pianistin scheinbar mühelos durch das anspruchsvolle Programm und begeistert so die zahlreichen Konzertbesucher in der praktisch ausverkauften Klosterkirche. Dass diese einmalige Möglichkeit, eine Weltklassepianistin live zu erleben geschätzt wurde, manifestierte sich in der abschliessenden Standing Ovation, die von der Künstlerin  strahlend  entgegengenommen wurde.

Zeitreise durchs 19. Jahrhundert mit abschliessendem Sprung in die Gegenwart

Initiant und Mitorganisator Léonard Wüst bedankt sich bei der Künstlerin mit einem Blumenstrauss
Initiant und Mitorganisator Léonard Wüst bedankt sich bei der Künstlerin mit einem Blumenstrauss

Mit den ausgewählten Stücken entführte die Pianistin das Publikum auf ein musikalisches Abenteuer. Besonders die zahlreichen Variationen erfordern eine Diversität der Künstlerin, die sie hervorragend meistert. Nicht nur technisch überwindet sie die höchst anspruchsvollen Stücke, sondern versieht sie zudem mit einer seh- und hörbaren Emotionalität. Nach einem erfolgreichen Konzert, gefolgt von tosendem Applaus, verabschiedet die Künstlerin das Publikum mit einem beeindruckenden Solo-Piano Arrangement der Titelmelodie zu «Pirates of the Caribbean» in die Nacht. Dieser stilbrechende Abschluss begeisterte sowohl Freunde der Klassik als auch Fans der zeitgenössischen Musik.

Trio Shih Wei im Hirschen beim Meet the Artist
Trio Shih Wei im Hirschen beim Meet the Artist

Einige Zuhörer zog es im Anschluss weiter zum «Get together, Meet the Artist» im Galeriesaal des Hotel Hirschen,  an welchem Shih-Wei Huang, begleitet von Bassist Thomas Ottiger  und Schlagzeuger Urs Zimmermann, mit ausgewählten Jazz-Stücken eine ganz andere musikalische Seite zeigte.

Text: www.noemiefelber.ch

Fotos:   https://www.shihweihuang.com/  Edith Budmiger, Mona Wermelinger

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Luzerner Theater, Märchen im Grand Hotel, Operette von Paul Abraham, besucht von Gabriela Bucher – Liechti

Märchen im Grand Hotel Szenenfoto von Ingo Hoehn
Märchen im Grand Hotel Szenenfoto von Ingo Hoehn

Produktionsteam:
Musikalische Leitung: William Kelley, Inszenierung: Bram Jansen, Bühne: Robin Vogel,
Kostüme: Ulrike Scheiderer, Choreographie: Ryan Djojokarso, Video: David Röthlisberger,
Licht: Marc Hostettler, Sounddesign: Jorg Schellenkens, Dramaturgie: Julia Jordà Stoppelhaar,
Johanna Wall
Besetzung:
Tora Augestad (Sounddesignerin), Heidi Maria Glössner (Zimmermädchen / Infantin Isabella),
Samuel Streiff (Kellner / Albert), Robert Maszl (Prinz Stefan / Koch), Jason Cox (Manager /
Chamoix), Vuyani Mlinde (Verwandlungskünstler), Giulia Bättig (Trainée Hotel), Norma
Haller (Trainée Hotel), Chiara Schönfeld (Trainée Hotel), Anna Vogt (Trainée Hotel)
Luzerner Sinfonieorchester

Rezension:

Märchen im Grand Hotel Szenenfoto von Ingo Hoehn
Märchen im Grand Hotel Szenenfoto von Ingo Hoehn

Kellner Albert ist verzweifelt: In «seinem» Grand Hôtel ist nichts mehr, wie es einmal war. Die Qualitäts-Touristen fehlen, Albert wünscht sich sehnlichst, sein geliebtes Hotel vom Billig-Tourismus zu retten, um dort weiterhin wie eh und je seiner Arbeit nachgehen zu können und in der Nähe seiner Isabella zu sein, der Putzfrau, die er seit 20 Jahren liebt und verehrt. Der Hoteldirektor Chamoix hat da aber andere Pläne. Er lässt gerade einen Werbespot drehen, um das Haus besser verkaufen zu können. Der angereiste Scheich mit Gefolge zeigt grosses Interesse. Für diesen Werbespot fehlt allerdings noch die Tonspur, die wird jetzt aufgenommen, aus Spargründen mit den Stimmen der Angestellten des Hotels. Die Geschichte des Werbespots ist Paul Abrahams Operette «Märchen im Grand Hotel». Auch diese Geschichte spielt, wie könnte es anders sein, in einem Grand Hôtel und dreht sich um eine verarmte spanische Prinzessin, ihre Entourage und um einen unbeholfenen Kellner.

Märchen im Grand Hotel Szenenfoto von Ingo Hoehn
Märchen im Grand Hotel Szenenfoto von Ingo Hoehn

Dies in groben Zügen das «Märchen im Grand Hôtel» in der Inszenierung von Bram Jansen, welches seit Ende Oktober 2019 und noch bis März 2020 im Luzern Theater gezeigt wird. Jansen hat die 1934 uraufgeführte Operette speziell für Luzern umgeschrieben und angepasst. Luzerner Geschichten, Lokalitäten und typische Touristen-Clichés tauchen dann auch immer wieder auf in seiner Inszenierung.

Kissenklopfer und Orangenküsse

Märchen im Grand Hotel Szenenfoto von Ingo Hoehn
Märchen im Grand Hotel Szenenfoto von Ingo Hoehn

Marylou, die Sounddesignerin, baut also ihr Tonstudio auf im Keller des Grand Hôtels. Bühnentechnisch ist das so gelöst, dass im oberen Teil des Bühnenraums ein nobles Hotelambiente nachgebildet ist, im unteren Teil, durch eine enge Treppe und einen Lift zugängig, der ziemlich chaotische Keller des Hotels mit allerlei Getränkekisten, Weingestellen und sonstigem Kram. Marylou (eine herrlich agile, mit viel Lust und Verve spielende und singende Tora Augestad) empfängt in diesem improvisierten Studio die verschiedenen Sprecher des Films. Es sind diers u.a. Trainees, Koch Andreas, Hoteldirektor Chamoix, Kellner Albert, Putzfrau Isabella, sie alle treten an, um die ihnen zugeteilten Rollen zu sprechen und zu singen. Marylou kümmert sich um die Koordination aber vor allem um die Soundeffekte, was immer wieder Anlass gibt für Lacher im Publikum. Kissenklopfer bei Schlägen, aber vor allem Orangengequetsche bei Kussszenen – da «designt» Marylou besonders ausgiebig und mit viel Wollust.

Die Geschichte in der Geschichte

Märchen im Grand Hotel Szenenfoto von Ingo Hoehn
Märchen im Grand Hotel Szenenfoto von Ingo Hoehn

Immer wieder schwappt der Hotelalltag ins Aufnahmestudio: Ein staubsaugender Angestellter stört, der angereiste Scheich wünscht eine Pizza, einen Berner Sennenhund, einen speziellen Champagner. Der Hoteldirektor, ständig an seinem Handy (ein aalglatter Jason Cox), erfüllt die Wünsche oder lässt sie erfüllen. Eine japanische Touristengruppe verirrt sich im Keller und schiesst Selfies mit Handysticks. Die Putzfrau (Heidi Maria Glössner, souverän, mit unglaublicher Bühnenpräsenz) wehrt die Avancen des verliebten Kellners Albert (Samuel Streiff, schüchtern, verträumt, melancholisch) ab. Concierge Lossas (Vuyani Mlinde, herrlich wandlungsfähig, stimmlich und darstellerisch) sieht sich aus Personalknappheit mal die Rolle des Grossfürsten, mal jene der Gräfin Ines zugeteilt und wechselt völlig mühelos zwischen den verschiedenen Tonlagen. Während den Aufnahmen finden Marylou und Koch Andreas Gefallen aneinander, Putzfrau Isabella leider aber immer noch nicht an Kellner Albert, Chamoix steht in Verkaufsverhandlungen mit dem Scheich, Albert funkt dazwischen, um den Verkauf zu verhindern und Isabella verkündet, dass dies ihr letzter Arbeitstag sei im Hotel.

Märchen im Grand Hotel Szenenfoto von Ingo Hoehn
Märchen im Grand Hotel Szenenfoto von Ingo Hoehn

Das viel besungene Happy-End passiert nur im Werbespot, der inzwischen fertiggestellt worden ist. Albert betrachtet das Werk, in Schwarz-Weiss, mit nostalgischen Bildern aus dem Hotel Schweizerhof Luzern und mit clichéhaften touristischen Aufnahmen aus der Umgebung. Ob für ihn im realen Leben noch eine Chance auf ein Happy End mit seiner Isabella besteht, bleibt offen.

Märchen im Grand Hotel Szenenfoto von Ingo Hoehn
Märchen im Grand Hotel Szenenfoto von Ingo Hoehn

Das «Märchen» ist unterhaltend, köstlich, die Musik ein bunter Mix aus Walzer, Jazz, Tango. Kellner Albert besingt seine «schönste Rose» auf beste Operettenmanier und schmachtet dabei selbstvergessen einen Putzmob an, Heidi-Maria Glössner ist eine wunderbar unnahbare Putzfrau und – im Werbefilm – eine noble Prinzessin und lässt mit ihrer schönen Stimme Marlene Dietrich aufleben. Das LSO unter William Kelley schwelgt, fetzt und walzert aufs Schönste aus dem Orchestergraben.

Ein Besuch dieses Märchens, schauspielerisch und musikalisch auf hohem Niveau, sei jedem empfohlen, der einen vergnüglichen Abend verbringen möchte.

 

Kleine Fotodiashow der Produktion von Ingo Hoehn:

fotogalerien.wordpress.com/2019/11/05/luzerner-theater-maerchen-im-grand-hotel-operette-von-paul-abraham-besucht-von-gabriela-bucher-liechti/

Text: www.gabrielabucher.ch  Fotos: luzernertheater.ch

Fotos: Ingo Hoehn  Luzerner Theater

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Als wir träumten“ – Potsdamer Filmfestival „moving history | 2“ widmet sich der Wendezeit

Filmfestival
Filmfestival "moving history | 2" moving history

Das Festival des historischen Films geht in die zweite Runde: Nach dem
Start 2017 präsentiert „moving history“ in diesem Jahr wieder Kino- und
Fernsehproduktionen zu zeitgeschichtlichen Themen. Sie widmen sich vor
allem der friedlichen Revolution sowie der Nachwendezeit. Zwischen dem 25.
und 29. September 2019 werden in Potsdam insgesamt über 30 Filme gezeigt.
Das Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) ist erneut
Partner der Veranstaltung.

Das diesjährige Schwerpunktthema des Filmfestivals lautet 30 Jahre nach
dem Umbruch von 1989/90: Als wir träumten – Revolution, Mauerfall,
Nachwendezeit. „Mit Filmen über diese Thematik werden zeithistorische
Kontroversen ausgetragen. Diese sichtbar zu machen und die Filme
gegeneinander zu stellen, ist einer der Gründe, weshalb wir uns für diesen
Schwerpunkt entschieden haben“, sagt ZZF-Historiker Dr. Christoph Classen,
der Mitinitiator des Filmfestivals ist.

Zum Programm gehören neben Dokumentar- und Spielfilmen, die unmittelbar in
der Wendezeit entstanden sind, auch solche, die sich dieser
historischen Phase im Rückblick widmen. Insbesondere die sich wandelnden
und zum Teil konträren Perspektiven aus Ost und West werden im Fokus von
„moving history | 2” stehen. Die Filme sind im Filmmuseum Potsdam und im
Thalia Programmkino in Babelsberg zu sehen. Feierlich eröffnet wird das
Festival am 25. September ab 19 Uhr im Filmmuseum Potsdam in Anwesenheit
von Anja Karliczek (Bundesministerin für Bildung und Forschung),
Margarethe von Trotta (Schirmherrin), Mike Schubert (Oberbürgermeister von
Potsdam, Schirmherr) und Marcel Ophüls (Regisseur).

Das Festival wird durch ein wissenschaftliches Programm begleitet.
Historikerinnen und Historiker aus dem vom Bundesministerium für Bildung
und Forschung geförderten Forschungsverbund „Mediales Erbe der DDR“
unterstützen die Festival-Akademie. So stellen Daria Gordeeva (LMU
München) und Peter Ulrich Weiß (ZZF) am 26. September ihre aktuellen
Forschungen zum Handbuch
„Die DDR im Film“ sowie zur Transformation von Fernsehen und Lebenswelt in
Ostdeutschland vor.

Noch bis zum 23. September 2019 können sich Studierende und Promovierende
für die Master Class „Von der Vielfarbigkeit des Ostens“ mit der
Drehbuchautorin Laila Stieler anmelden. Die Master Class bietet den
Teilnehmenden die Möglichkeit, die Arbeitsweise der Autorin
kennenzulernen. Ihre Bücher zur Gegenwart und Geschichte Ostdeutschlands
stehen im Mittelpunkt.

Ein Höhepunkt des Filmfestivals wird die Verleihung der CLIO am 28.
September sein, die den besten Film zu einem historischen Thema prämiert.
Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird vom Filmpark Babelsberg
gestiftet. Die Jury bilden neben Festivalleiterin Ilka Brombach Christoph
Classen (ZZF), Claudia Lenssen (Filmkritikerin), Felix Moeller (Regisseur
und Produzent), Sachiko Schmidt (Filmmuseum Potsdam) und Chris Wahl
(Filmuniversität Babelsberg). In die Auswahl für die CLIO 2019 kamen
Filme, die ihren Kinostart zwischen April 2018 und Mai 2019 hatten.

Für die CLIO 2019 nominiert sind:
• DIE GEHEIMNISSE DES SCHÖNEN LEO von Benedikt Schwarzer | Lichtblick
Film, in Koproduktion mit WDR und BR | 2018
• GUNDERMANN von Andreas Dresen | Pandora Film Produktion, in Koproduktion
mit Kineo Filmproduktion und RBB / Kinoinitiative Leuchtstoff, ARTE | 2018
• HEIMAT IST EIN RAUM AUS ZEIT von Thomas Heise | Ma.ja.de.
Filmproduktion, Navigator Film | ZDF/3Sat | 2019
• KULENKAMPFFS SCHUHE von Regina Schilling | Zero One, im Auftrag des SWR,
in Koproduktion mit HR | 2018
• MÄNNERFREUNDSCHAFTEN von Rosa von Praunheim | Rosa von Praunheim
Filmproduktion, in Koproduktion mit MDR und ARTE | 2018
• WACKERSDORF von Oliver Haffner | if... Productions, in Koproduktion mit
BR und ARTE | 2018

„moving history“ wird in Kooperation mit der Filmuniversität Babelsberg
KONRAD WOLF veranstaltet. Partner des Filmfestivals sind das Leibniz-
Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) und das
Brandenburgische Zentrum für Medienwissenschaften (ZeM).

_____________________________________

Weitere Informationen und das Film-Programm finden Sie unter:
www.moving-history.de

TERMINE
25.9.2019, 19 Uhr       Eröffnung im Filmmuseum Potsdam
27.9.2019, 14-17 Uhr    Master Class mit Laila Stieler, Filmuniversität
28.9.2019, 18 Uhr       Verleihung des Festivalpreises CLIO im Thalia
Programmkino

TICKETS
Interessierte Gäste müssen sich für einen regulären Filmbesuch nicht
anmelden.
Tickets sind wie folgt erhältlich:

Tickets im Online-Verkauf:
www.moving-history.de

Tickets für das Filmmuseum:
Breite Straße 1A, 14467 Potsdam, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., T 0331-27
181 12

Tickets für das Thalia Programmkino:
Rudolf-Breitscheid-Str. 50,
14482 Potsdam, www.thalia-potsdam.de, T 0331-74 370 20

EINTRITTSPREISE
Einzelticket 6€ (ermäßigt 5€)
Festivalpass 35€ (ermäßigt 25€)
Tageskarte Mi, Do, Fr 10€ (ermäßigt 7€)
Tageskarte Sa, So 15€ (ermäßigt 10€)

AKKREDITIERUNG
Vertreter*innen der Presse, Filmschaffende, Fachbesucher*innen aus der
Geschichts-, Film- und Medienwissenschaft sowie Lehrer*innen der Fächer
Geschichte, Film, Kunst, Literatur können sich ab sofort akkreditieren.
Ein entsprechendes Formular finden Sie auf der Website des Festivals.

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