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Luzerner Theater, Früher war mehr Lametta nach Loriot, Première besucht von Max Thürig

Früher war mehr Lametta Szenenfoto von Ingo Hoehn
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Früher war mehr Lametta Szenenfoto von Ingo Hoehn

Früher war mehr Lametta Szenenfoto von Ingo Hoehn

Früher war mehr Lametta Szenenfoto von Ingo Hoehn

Luzerner Theater_Loriot-Früher war mehr Lametta_v.l.n.r.Rüdiger Hauffe_Zoe Hutmacher_Christian Baumbach_Tini Prüfert_Foto Ingo Hoehn

Produktionsteam:
Regie Tom Kühnel Bühne Valentin
Köhler Kostüme Sabin Fleck Licht Ivo Schnider
Dramaturgie Eva Böhmer Musik Magda Drozd
Besetzung
Christian Baumbach Rüdiger Hauffe
Amélie Hug Zoe Hutmacher
Annina Hunziker Oliver Losehand Tini Prüfert
Live-Musik Magda Drozd

Loriot am Luzerner Theater, das fast zum KKL mutierte…

Früher war mehr Lametta Szenenfoto von Ingo Hoehn
Früher war mehr Lametta Szenenfoto von Ingo Hoehn

Die Premiere des Stücks „Loriot – Früher war mehr Lametta“ oder einfach übersetzt: «Früher war alles besser» am Luzerner Theater war ein Triumph der subtilen Komik und des zeitlosen Humors. Loriot auf der Bühne zu spielen ist sicherlich ein gewagtes Unterfangen! Eva Böhmer, Dramaturgin, beschrieb in ihrer Einführung ins Stück die Beweggründe als Theater diese grosse Aufgabe trotzdem zu stemmen. Unter der Regie von Tom Kühnel wurde Loriots Welt in 24 Szenen auf die Bühne gebracht – eine Welt, die von absurden Alltagssituationen, skurrilen Charakteren und einer unverkennbaren Liebe zur Präzision geprägt ist. Der Abend war ein Fest für Fans des Meisters des feinen Witzes und eine gelungene Hommage an einen der größten Humoristen deutscher Sprache.

Loriot: Ein Meister der Beobachtung

Früher war mehr Lametta Szenenfoto von Ingo Hoehn
Früher war mehr Lametta Szenenfoto von Ingo Hoehn

Loriot, mit bürgerlichem Namen Vicco von Bülow, war ein Multitalent: Karikaturist, Regisseur, Schauspieler, Autor, Maler und vor allem ein genauer Beobachter menschlicher Eigenheiten. Seine Werke – seien es Zeichnungen, Sketche, Filme oder Bücher – sind geprägt von einer Mischung aus subtiler Ironie, gesellschaftlicher Satire und einem liebevollen Blick auf die Absurdität des Alltags. Sein unverwechselbarer Stil als Cartoonist – die präzise Linienführung, der sparsame Einsatz von Farbe und die treffsichere Darstellung von Mimik – wurde zum Markenzeichen und spiegelte sich in seinen humoristischen Texten, die im Spiel wortgetreu wiedergegeben wurden, wider! Loriot prägte so Generationen und brachte humorvolle Reflexionen über die Eigenarten der deutschen Gesellschaft auf den Punkt.

Humor auf der Bühne: Die Inszenierung

Früher war mehr Lametta Szenenfoto von Ingo Hoehn
Früher war mehr Lametta Szenenfoto von Ingo Hoehn

Das Luzerner Theater hat es verstanden, die Essenz von Loriots Humor auf die Bühne zu bringen. Die Inszenierung geizte nicht mit bekannten Sketchs wie z.B. „Das Bild hängt schief“, „Das Frühstücksei“ oder auch die Geschichte der Badewannenente, sowie der sarkastischen «Opernsprengung». Beeindruckend dabei war die Fähigkeit des Ensembles, Loriots unverwechselbaren Sprachrhythmus und seine lakonischen Pointen zu adaptieren, ohne in platte Imitation zu verfallen. Die Schauspielerinnen und Schauspieler (Zoe Hutmacher, Amélie Hug, Tini Prüfert, Rüdiger Hauffe, Oliver Losehand, Christian Baumbach) brillierten mit einer Perfektion in Timing und Ausdruck, die Loriots Perfektionismus gerecht wurde. Jede Pointe saß, jede Geste war wohlüberlegt, und doch wirkte alles spielerisch und leicht – eine Hommage an Loriots unnachahmliche Art, Komik zu inszenieren.

Das Bühnenbild-ein Abbild des KKL

Früher war mehr Lametta Szenenfoto von Ingo Hoehn
Früher war mehr Lametta Szenenfoto von Ingo Hoehn

Das Bühnenbild, für das Valentin Köhler verantwortlich zeichnete, war perfekt an die Aufführung im Luzerner Theater geschaffen. Im Vorfeld stellte sich die Frage, in welchem Raum die einzelnen Szenen gespielt werden sollen. In einem Wohnzimmer oder… in einem Mehrzweckraum? Was wäre da geeigneter als die Visitenkarte Luzerns – das KKL! Und was war zu sehen? Eine absolut gelungene Imitation der KKL-Bühne mit Details wie den charakteristischen Holzleisten, der Orgel und und und! Sogar die eine wichtige Rolle spielende Musik in Loriots Werken – er war ein grosser Liebhaber klassischer Musik im Speziellen von Richard Wagner, ertönte von dieser Orgelempore, gespielt von der Geigerin Magda Drozd. Diese Idee schuf den perfekten Rahmen für Loriots Werk.
Die Kostüme für deren Gestaltung und Ausarbeitung Sabin Fleck zuständig war unterstrichen die Eigenheiten der Figuren auf liebevoll-karikierende Weise.

Früher war mehr Lametta Szenenfoto von Ingo Hoehn
Früher war mehr Lametta Szenenfoto von Ingo Hoehn

Die Premiere von „Loriot – Früher war mehr Lametta“ war mehr als ein Abend der Unterhaltung – sie war ein liebevoller Rückblick auf das Werk eines Mannes, der die deutsche Kultur nachhaltig prägte. Loriots Humor bleibt zeitlos, weil er die Absurdität des Menschlichen einfängt – mit einem Augenzwinkern, das zugleich entlarvend und versöhnlich ist. Das Luzerner Theater hat diesen Geist perfekt eingefangen und dem Publikum einen Abend beschert, der Loriots Vermächtnis gerecht wird.

Text www.maxthuerig.ch     https://www.wildwaldwalk.ch/

Fotos: Ingo Hoehn www.luzernertheater.ch

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Früher war mehr Lametta Szenenfoto von Ingo Hoehn

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