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Reisen und Sexualität mit Herzschwäche: Was müssen Betroffene beachten? Herzstiftung gibt wichtige Sicherheitshinweise und Tipps für Menschen mit Herzschwäche

Was Reisende mit Herzschwäche beachten sollten, klärt der Beitrag „Reisen, Fliegen, Sexualität“ in dem Ratgeber „Das schwache Herz: Diagnose und Therapie der Herzinsuffizienz heute“ (160 S.).  DHS/Jan Neuffer
Was Reisende mit Herzschwäche beachten sollten, klärt der Beitrag „Reisen, Fliegen, Sexualität“ in dem Ratgeber „Das schwache Herz: Diagnose und Therapie der Herzinsuffizienz heute“ (160 S.). DHS/Jan Neuffer

Die Herzschwäche (Herzinsuffizienz) ist eine ernste Erkrankung. Allein in
Deutschland leiden nach Expertenschätzungen zwei bis drei Mio. Menschen
daran. Die chronische Herzschwäche führt dazu, dass das Herz nicht mehr in
der Lage ist, den Körper ausreichend mit Blut und damit mit Sauerstoff und
Nährstoffen zu versorgen. Nicht nur das Herz selbst, auch andere Organe
wie Gehirn, Nieren oder Muskeln werden in Mitleidenschaft gezogen. Es
kommt zu Beschwerden wie Atemnot, Leistungsschwäche und
Flüssigkeitseinlagerungen in den Beinen und Knöcheln (Ödeme). Da sich
insbesondere die Atemnot bei körperlicher Anstrengung verstärken kann,
sind viele Herzkranke unsicher, was sie sich zumuten dürfen. Sind
Flugreisen noch möglich? Ist die Sexualität eingeschränkt? Diese und
weitere Fragen klärt der Expertenbeitrag „Reisen, Fliegen, Sexualität“ in
dem aktuellen Ratgeber „Das schwache Herz“ der Deutschen Herzstiftung, der
kostenfrei unter www.herzstiftung.de/herzschwaeche-therapie oder
telefonisch unter 069 955128400 angefordert werden kann.
Welche Reisen mit Herzschwäche möglich sind, hängt vom Schweregrad der
Erkrankung ab. „Patienten mit leichter Herzschwäche, die nach der
NYHA*-Klassifikation I und II keine oder nur geringe Beschwerden
aufweisen, können in der Regel ohne wesentliche Einschränkungen
verreisen“, betont Privatdozent Dr. Magnus Baumhäkel, Kardiologe am
Caritas Klinikum St. Theresa, Saarbrücken.

Flugreisen mit Herzschwäche: Vorher mit dem Arzt sprechen
Bei Flugreisen oder Reisen in Gebiete über 1.500 Meter Höhe sowie Gebiete
mit hoher Luftfeuchtigkeit sind dennoch einige Vorsichtsmaßnahmen zu
treffen. Zu ihrer eigenen Sicherheit sollten Herzkranke genügend
Medikamente mitnehmen und vor der Reise die medizinische Versorgung am
Urlaubsort klären. In Gegenden, in denen eine medizinische Versorgung nach
heutigem Standard fehlt (z. B. eine Klinik mit 24-h-Katheterbereitschaft),
„sollten Risikopatienten mit koronarer Herzkrankheit oder einer
fortgeschrittenen Herzschwäche nicht reisen“, so Dr. Baumhäkel. Flugreisen
von mehr als vier Stunden bergen durch den verringerten Sauerstoffgehalt
der Luft sowie den Bewegungsmangel im Flugzeug das Risiko einer
Venenthrombose. Folgende Tipps helfen, das Risiko zu verringern:

- Wählen Sie möglichst einen Gangplatz und gehen Sie häufig umher.
- Meiden Sie beengende Kleidung und ziehen Sie die Schuhe aus.
- Halten Sie Füße und Beine in Bewegung (Wadenübungen) und schlagen Sie
die Beine nicht übereinander.
- Trinken Sie jede Stunde etwas, Kaffee und Alkohol besser meiden.
- Nehmen Sie keine langwirkenden Schlafmittel.

Auf das Fliegen verzichten sollten Patienten mit schwerer Herzschwäche
(NYHA IV). Bei mittelschwerer Herzschwäche (NYHA III) ist in punkto
Fliegen im Einzelfall zu entscheiden. „Auch diese Patienten bleiben
während des Fluges in der Regel ohne Beschwerden. Es kann aber vorkommen,
dass Beschwerden am Zielort auftreten, wo sie – abhängig von der
verfügbaren medizinischen Versorgung – behandelt werden müssen.“ Patienten
mit mittlerer oder schwerer Herzschwäche (NYHA-Klassifikation III und IV)
sollten vor der Reise unbedingt mit ihrem Arzt sprechen.

Sexualität bei Herzschwäche nicht immer eingeschränkt
Die Frage, wie stark sich Herzpatienten belasten dürfen, stellt sich nicht
nur auf Reisen. Viele Betroffene sind sich auch im Alltag unsicher, was
sie sich noch zumuten können. Darf ich trotz Herzschwäche sexuell aktiv
sein? Was muss ich nach einem Herzinfarkt beachten? Auch bei diesen Fragen
ist der Schweregrad der Herzinsuffizienz entscheidend. Generell gilt: Wer
ohne Atemnot zwei Stockwerke hochlaufen kann, ist sexuell kaum
eingeschränkt. Dennoch ist es empfehlenswert, sich Zeit für das Vorspiel
zu nehmen und bequeme Positionen einzunehmen. Wer plant, Medikamente gegen
Impotenz einzunehmen, bespricht dies am besten mit seinem Arzt.

Welche Vorsichtsmaßnahmen noch zu treffen sind und was Reisende mit
Herzschwäche in Bezug auf Sport und Ernährung beachten sollten, klärt der
Beitrag „Reisen, Fliegen, Sexualität“ von PD Dr. Magnus Baumhäkel in dem
Ratgeber „Das schwache Herz: Diagnose und Therapie der Herzinsuffizienz
heute“ (160 S.), der kostenfrei unter www.herzstiftung.de/herzschwaeche-
therapie oder telefonisch unter 069 955128400 angefordert werden kann.

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Besorgniserregender Tiefstand bei Organspende und Transplantation – keine Trendwende in Sicht

Logo der DTG
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Im internationalen Vergleich hat trotz hoher Qualität der deutschen
Transplantationsmedizin die entsprechende quantitative Versorgung der
betroffenen Patienten einen besorgniserregenden Tiefstand erreicht.
Bezogen auf je 1 Mio. Bürger betrug die Rate an transplantierten Patienten
im Jahr 2016 in Deutschland 44,4, in Österreich hingegen 87,2 und in
Spanien 102,3. Voraussetzung für eine grundlegende Verbesserung wäre ein
gesamtgesellschaftlicher Konsens über das Ziel, eine Versorgungsqualität
auf dem Niveau unserer Nachbarländer zu erreichen. Dieser ist aktuell
nicht absehbar. Die DTG befürchtet stattdessen eine Diskussion über einen
Rückbau der Transplantationsmedizin in Deutschland.

Für das Berichtsjahr 2016/2017 kann die Deutsche
Transplantationsgesellschaft (DTG) keine Trendumkehr der weiterhin
rückläufigen Zahlen für Organspende und
-transplantation berichten. Im internationalen Vergleich hat trotz hoher
Qualität der deutschen Transplantationsmedizin die entsprechende
quantitative Versorgung der betroffenen Patienten einen
besorgniserregenden Tiefstand erreicht.

Den aktuellen Jahresberichten der Deutschen Stiftung Organtransplantation
(DSO) und der Stiftung Eurotransplant (ET) sind folgende Kennzahlen des
Jahres 2016 für die Transplantationsaktivitäten in Deutschland zu
entnehmen:

- Aktiv zur Transplantation gelistete Patienten zum Jahresende 2016:
10.129
- Davon in 2016 neu zur Transplantation gelistete Patienten: 5.551
- Erfolgreich transplantierte Patienten in 2016: 3.708 (davon 647 nach
Organ-Lebendspende)
- Auf den Wartelisten verstorbene Patienten in 2016: 939 (teilweise für
mehrere Organe gemeldet)
- Weitere Abgänge von den Wartelisten (Grund: „unfit for transplantation“
oder unbekannt) in 2016: 729

Bezogen auf je 1 Mio. Bürger betrug die Rate an Transplantationen im Jahr
2016 in Deutschland 44,4, in Österreich 87,2, in Frankreich 87,8, in den
Niederlanden 90,5 und in Spanien 102,3 (Transplantierte pro Jahr in
Relation zur Gesamtbevölkerung).

Der Umbau von für Organspende und -transplantation zuständigen Zentren,
Gremien und Institutionen ist im Rahmen der derzeit gegebenen
Möglichkeiten weit fortgeschritten, so dass die Grundlagen für eine
gewisse Verbesserung der Situation in den kommenden Jahren prinzipiell
gegeben wären.

Voraussetzung für eine grundlegende Verbesserung von Organspende und
-transplantation in Deutschland wäre nach Ansicht der DTG jedoch, dass
nach einer entsprechenden öffentlichen Diskussion ein
gesamtgesellschaftlicher Konsens getroffen wird, der das klare Ziel haben
muss, eine Versorgungsqualität auf dem Niveau vergleichbarer Länder zu
erreichen.

„Wir brauchen dringend eine gesamtgesellschaftliche Übereinkunft, um die
auf eine lebensrettende Transplantation wartenden Patienten schneller und
vor allem rechtzeitig transplantieren zu können“, erklärte DTG-Präsident
Professor Bernhard Banas heute auf dem Kongress in Bonn.

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Atemnot oder Leistungseinschränkung? Womöglich steckt eine Herzschwäche dahinter

Prof. Dr. med. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung und Kardiologe.  Foto: Angela Pfeiffer
Prof. Dr. med. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung und Kardiologe. Foto: Angela Pfeiffer

Herzstiftung startet bundesweite Herzwochen zur Herzschwäche:
Herzspezialisten informieren vom 1. bis 30. November über Diagnose,
Therapie und Vorbeugung der Volkskrankheit
Die Herzschwäche (Herzinsuffizienz) ist eine ernste Erkrankung. Allein in
Deutschland leiden nach Expertenschätzungen* zwei bis drei Mio. Menschen
an einer Herzschwäche. Jährlich werden über 444.000 Patienten mit einer
Herzschwäche in ein Krankenhaus eingeliefert, rund 45.000 sterben daran.
Die chronische Herzschwäche ist keine eigenständige Krankheit, sondern die
Folge anderer Herzerkrankungen. In etwa 70 % der Fälle entwickelt sich die
Herzschwäche aus der koronaren Herzkrankheit (KHK) und Bluthochdruck,
allein oder gemeinsam mit Diabetes. Aber auch Herzklappenerkrankungen,
Herzmuskelentzündung, Vorhofflimmern oder angeborene Herzfehler sind
Ursachen der Herzschwäche.

Unterschätzte Volkskrankheit
„Viele herzkranke Menschen kennen weder die Ursachen der Herzschwäche noch
die krankheitstypischen Warnzeichen, mit denen sie sich bemerkbar macht.
Besonders sie sind gefährdet, schleichend eine Herzschwäche zu bekommen,
der Aufklärungsbedarf ist daher besonders groß“, betont Herzspezialist
Prof. Dr. med. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen
Herzstiftung. Deswegen veranstaltet die Herzstiftung vom 1. bis zum 30.
November die bundesweiten Herzwochen unter dem Motto „Das schwache Herz“
mit zahlreichen Infos unter www.herzstiftung.de/herzwochen.html, um die
Öffentlichkeit über die Ursachen, Diagnose, Therapie und die Möglichkeiten
der Vorbeugung der Herzschwäche zu informieren. Die chronische
Herzschwäche führt dazu, dass das Herz nicht mehr in der Lage ist, den
Körper ausreichend mit Blut und damit mit Sauerstoff und Nährstoffen zu
versorgen. Nicht nur das Herz selbst, auch andere Organe wie Gehirn,
Nieren oder Muskeln werden in Mitleidenschaft gezogen. Es kommt zu
Beschwerden wie Atemnot, Leistungsschwäche und Flüssigkeitseinlagerungen
in den Beinen und Knöcheln (Ödeme). Im fortgeschrittenen Stadium kann die
Herzschwäche zu massiven Beschwerden bei den Betroffenen führen, sie
beeinträchtigt stark ihren Alltag und bedroht ihr Leben.

Warnzeichen Atemnot und Leistungsschwäche: Sofort zum Arzt!
Viele Betroffene wollen Beschwerden der Herzschwäche wie Atemnot, Abnahme
der Leistungsfähigkeit und Wassereinlagerungen in den Beinen, besonders im
Unterschenkel, nicht wahrhaben oder schieben diese resigniert auf das
Alter. „Die chronische Herzschwäche beginnt zumeist unspektakulär und
schleichend mit Atemnot und einer Leistungsabnahme. Man rennt zu Bahn und
Bus nicht mehr, weil man schnell außer Atem kommt. Wer unter Atemnot
leidet, sollte umgehend zum Arzt, um zu klären, ob es sich um eine
Herzkrankheit handelt“, fordert Meinertz. Denn je früher die Herzschwäche
erkannt wird, umso eher kann man mit den heutigen Therapiemöglichkeiten
die fatale Entwicklung der Krankheit aufhalten oder verlangsamen und
Lebensqualität für Patient und Familie sichern. Unterschieden wird
zwischen der systolischen Herzschwäche, der Pumpschwäche in der
Auswurfphase (Systole) des Herzens, und der diastolischen Herzschwäche.
Hier fehlt dem Herzmuskel Elastizität, um genügend Blut aufzunehmen
(Füllungsstörung): der Organismus wird nicht ausreichend mit Blut
versorgt, selbst wenn die Pumpkraft des Herzens erhalten ist.

Wie stellt der Arzt die Herzschwäche fest?
Besteht beim Hausarzt der geringste Verdacht auf eine Herzschwäche, muss
der Patient zum Kardiologen zur genaueren Beurteilung der Herzsituation
durch Untersuchungsverfahren wie den Ultraschall (Echokardiographie) – dem
wichtigsten Verfahren hierfür–, das EKG, Belastungs-EKG, Röntgen,
Katheteruntersuchung oder den Bluttest mit dem Biomarker NT-proBNP, der im
Labor eine Überbelastung des Herzens und so eine Herzschwäche anzeigt.
Beispiel Bluthochdruck: Hoher Blutdruck führt, wenn er nicht optimal
eingestellt ist, durch die chronische Druckbelastung auf das Herz zur
Verdickung oder Versteifung des Herzmuskels und dadurch zur diastolischen
Herzschwäche. Eine frühe Diagnose ist sehr wichtig. Zur Feststellung der
Füllungsstörung ist der Ultraschall ein Standardverfahren.

Entgleisung der Herzschwäche: Was kann der Patient dagegen tun?
Gefürchtet ist eine Entgleisung der Herzschwäche, weil sie häufig zu einer
notfallmäßigen Krankenhauseinweisung führt. Zur Entgleisung kann es
kommen, z. B. wenn Medikamente nicht richtig eingenommen oder weggelassen
werden oder wenn nicht auf einen gesunden Lebensstil durch
Gewichtsnormalisierung, maßvolles Ausdauertraining (bei stabiler
Herzschwäche), gesunde Ernährung (Mittelmeerküche) und Verzicht auf
Rauchen und Alkohol geachtet wird. „Bei der Therapie der Herzschwäche
kommt es sehr auf eine aktive Rolle des Patienten an, damit es gar nicht
erst zu einer Verschlechterung der Herzkrankheit kommt“, unterstreicht
Meinertz. Arzt und Patient müssen gemeinsam den Verlauf der Krankheit
aufmerksam verfolgen und auf die bekannten Warnsignale für eine
Entgleisung achten, z. B. durch tägliche  Gewichtskontrolle bei Tendenz
zur Wassereinlagerung: Steigt das Körpergewicht mehr als 2 kg in 3 Tagen
an, hat sich die Herzschwäche verschlechtert. Der Hausarzt oder eine
Klinik sind umgehend aufzusuchen! Neben der täglichen Aufzeichnung des
Körpergewichts in ein Tagebuch sollten auch der Puls und Blutdruck
dokumentiert werden.

Therapie der Herzschwäche: Was leistet sie heute?
Ziel der Therapie der Herzschwäche ist es, das Fortschreiten der
Erkrankung zu stoppen oder zu verlangsamen, Sterblichkeit und
Krankenhausaufenthalte zu verringern und die Lebensqualität zu erhalten
oder zu verbessern. Vier Vorgehensweisen kommen zur Anwendung:
–Behandlung der Ursachen: Einstellung des Bluthochdrucks, operative oder
kathetergestützte Behandlung defekter Herzklappen, Bypassoperation oder
Kathetereingriffe, um bei KHK Durchblutungsstörungen zu beheben und die
Gefahr eines erneuten Herzinfarkts zu bannen.
–Medikamente: Betablocker schirmen das Herz gegen die Stresshormone ab.
ACE-Hemmer und Sartane, ebenso MRAs*, verhindern schädliche Umbauprozesse
und steigern die Leistungsfähigkeit des Herzens. Wirken diese Medikamente
nicht wie gewünscht, gibt es ein neues Medikament, das zu einer Senkung
der Sterblichkeit und Verbesserung der Lebensqualität führt:
Sacubitril/Valsartan. Bislang wird den europ. Leitlinien entsprechend
Sacubitril/Valsartan nur für Patienten empfohlen, die trotz der Behandlung
mit Betablockern, ACE-Hemmern/Sartanen und MRAs noch eine deutlich
reduzierte Pumpfunktion (unter 35) und weiterhin Symptome der Herzschwäche
aufweisen. Diuretika fördern die Entwässerung des Körpers und entlasten so
das Herz. Herzglykoside (Digitalispräparate) werden heutzutage nur in
schweren Fällen eingesetzt oder bei Patienten, die zusätzlich
Vorhofflimmern mit deutlich zu hohen Herzfrequenzen trotz einer Therapie
mit Betablockern haben.
–Bewegung als Therapie: Während früher Schonung bei Herzschwäche angeraten
wurde, ist heute Bewegung eine wichtige Therapie. Allerdings muss mit dem
Hausarzt/Kardiologen die Belastbarkeit getestet werden. Bei Herzschwäche
empfehlen sich körperliche Aktivitäten mit viel Bewegung bei
vergleichsweise geringem Kraftaufwand wie Spazierengehen, Wandern, Nordic
Walking, Radfahren. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich durch
regelmäßiges Ausdauertraining je nach Intensität und Dauer die
Leistungsfähigkeit um 10-25 % verbessern lässt, Krankenhausaufenthalte
reduziert und die Sterblichkeit gesenkt werden.
–Spezifische Schrittmacher: Eine Resynchronisationstherapie (CRT) mit
speziellen Schrittmachern verbessert die Herzleistung bei Patienten mit
einer Störung der Erregungsleitung im Herzen. Defibrillatoren schützen
Herzschwächepatienten, die durch eine lebensbedrohliche
Herzrhythmusstörung (Kammerflimmern) gefährdet sind, vor dem plötzlichen
Herztod.
*Mineralkortikoidrezeptorantagonisten

Tipp: Der Ratgeber „Das schwache Herz: Diagnose und Therapie der
Herzinsuffizienz heute“ (160 S.) kann kostenfrei unter www.herzstiftung.de
/herzschwaeche-therapie (Tel. 069 955128400, E-Mail:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.) angefordert werden. Leicht verständlich
informiert der Band über die Vorbeugung sowie über aktuelle Diagnose- und
Behandlungsmöglichkeiten der Herzschwäche.

Die gesamte Herzwochen-Pressemappe (2017) finden Sie unter:
www.herzstiftung.de/pressemappe-herzwochen-2017.html

Die Herzwochen stehen unter dem Motto „Das schwache Herz“ und richten sich
an Patienten, Ärzte und alle, die sich für das Thema Herzschwäche
interessieren. An der Aufklärungskampagne beteiligen sich viele tausend
Aktionspartner, z. B. Kliniken, niedergel. Kardiologen, Krankenkassen,
Gesundheitsämter und Betriebe. Sie organisieren über 1.000 Veranstaltungen
wie Vorträge, Seminare, Telefonaktionen, Online-Experten-Chats und
Gesundheitstage. Termine können im Internet unter
www.herzstiftung.de/herzwochen.html abgerufen, unter Tel. 069 955128-333
erfragt oder der Tagespresse entnommen werden.

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Früh aktiv gegen Bluthochdruck und Herzinfarkt: So ist die Herzschwäche vermeidbar

Der kostenfreie Ratgeber
Der kostenfreie Ratgeber "Das schwache Herz" (160 S.) DHS/Jan Neuffer

Bluthochdruck und koronare Herzkrankheit sind häufigste Ursachen der
Herzschwäche / Was kann jeder gegen ein Hochdruckherz oder Infarkt tun?
Herzschwäche (Herzinsuffizienz), bei der Betroffene unter einer
verminderten Pumpkraft ihres Herzens leiden, haben in Deutschland nach
Schätzungen zwei bis drei Millionen Menschen. Herzschwäche ist keine
eigenständige Krankheit, sondern die Folge anderer Herzerkrankungen. In
etwa 70 % der Fälle entwickelt sich die Herzschwäche aus der koronaren
Herzkrankheit (KHK) – meist infolge eines oder mehrerer Herzinfarkte – und
langjährigem Bluthochdruck, der nicht oder nicht ausreichend behandelt
wird. Jeder dritte Erwachsene hat in Deutschland zu hohen Blutdruck (20
Mio. Betroffene). „Bleibt er unbehandelt, drohen dem Herzen schwerwiegende
Folgen, weil die chronische Druckbelastung den Herzmuskel verdickt. Das
Herz wird dadurch größer, aber nicht leistungsfähiger, sondern schwächer“,
warnt Herzspezialist Prof. Dr. med. Thomas Voigtländer, Vorstandsmitglied
der Deutschen Herzstiftung, anlässlich der bundesweiten Herzwochen mit
über 1.000 Veranstaltungen und Informationen über die Herzschwäche unter
www.herzstiftung.de/herzwochen.html. Typische Beschwerden der Herzschwäche
sind Atemnot, Leistungsschwäche und Flüssigkeitseinlagerungen in den
Beinen und Knöcheln (Ödeme).

Bluthochdruck: Wie entgeht man dem Hochdruckherz?
Hoher Blutdruck führt auf Dauer wegen der Verdickung des Herzmuskels und
seines Elastizitätsverlusts zu einer Füllungsstörung der linken
Herzkammer: zu wenig Blut wird in den Körper ausgeworfen und der
Organismus wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen
versorgt. Bluthochdruck ist die häufigste Ursache der diastolischen
Herzschwäche (Füllungsstörung der linken Herzkammer). In hohem Lebensalter
und bei einem vorgeschädigten Herzen kann Bluthochdruck außerdem eine
lebensgefährliche akute Herzschwäche auslösen und verstärken. „Vor einer
Herzschwäche schützen sich Hochdruckpatienten am besten, indem sie ihren
Blutdruck konsequent unter 140/90 mmHg senken, bei Patienten über 80 Jahre
wird unter 150/90 mmHg toleriert“, rät der Kardiologe. „Die konsequente
Senkung erhöhter Blutdruckwerte durch einen gesunden Lebensstil, allen
voran Ausdauerbewegung, Abbau von Übergewicht und durch konsequente
Einnahme der blutdrucksenden Medikamente ist eine besonders wirksame
Vorbeugung der chronischen Herzschwäche.“

Herzschwäche durch KHK: Zeitgewinn bei Herzinfarkt rettet Herzmuskel
Bei KHK entwickelt sich die Herzschwäche meist nach mehreren Herzinfarkten
oder einem ausgedehnten Herzinfarkt und der dadurch verursachten
Zerstörung von Herzmuskelgewebe. Damit es nicht zum Herzinfarkt kommt, ist
die Behandlung der KHK durch Medikamente, Kathetereingriffe oder
Bypassoperation notwendig, um schlecht durchblutetes Gewebe wieder zu
aktivieren und so der Herzschwäche den Boden zu entziehen. Kommt es zum
Herzinfarkt, kann die Medizin den infarktbedingten Schaden am Herzen
minimieren oder gar verhindern – sofern schnell behandelt wird. „Je eher
wir einen Herzinfarktpatienten in der Klinik behandeln, umso mehr
Pumpkraft des Herzens können wir erhalten. Deswegen muss bei Auftreten der
Herzinfarkt-Alarmzeichen sofort der Notarzt mit dem Notruf 112 angerufen
werden“, so Prof. Voigtländer.

Gesunder Lebensstil halbiert Risiko für Herzschwäche
Studien belegen, dass unser heutiger Lebensstil die Hauptursache der KHK
und zugleich maßgeblich für die Entstehung von Bluthochdruck
verantwortlich ist. Eine Beobachtungsstudie an mehr als 20.000
amerikanischen Ärzten (Djoussé et al., JAMA 2009) ergab, dass diejenigen
Teilnehmer, die gesund lebten (u.a. Körpergewicht unter 25 Body Mass Index
(BMI), Rauchverzicht, regelmäßige Ausdaueraktivität an fünf Tagen pro
Woche, moderater Alkoholkonsum) ihr Risiko für eine Herzschwäche
halbierten. Auch ein hohes genetisches Risiko für Herzinfarkt und Herztod
lässt sich durch einen gesunden Lebensstil deutlich vermindern (Khera A.,
et al NEJM 2016). Deshalb sollte jeder im Alter zwischen 40 und 50, bei
familiärer Vorbelastung noch früher, regelmäßig Blutdruck,
Cholesterinwerte und Blutzucker untersuchen lassen, um die Risikofaktoren
für Herzerkrankungen (Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes)
früh zu entdecken. Werden diese rechtzeitig behandelt, schützt man sich
vor Herzinfarkt, Schlaganfall und Herzschwäche.

Tipp: Der Ratgeber „Das schwache Herz: Diagnose und Therapie der
Herzinsuffizienz heute“ kann kostenfrei unter www.herzstiftung.de
/herzschwaeche-therapie oder per Tel. unter 069 955128400 oder per E-Mail
unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. angefordert werden. Leicht verständlich
informiert der Band über die Vorbeugung sowie über aktuelle Diagnose- und
Behandlungsmöglichkeiten der Herzschwäche.

Weiterführender Link zum Thema:
www.herzstiftung.de/Blutdruck-natuerlich-senken.html

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