Neu auf diabinfo.de: Umfassende Informationen zu Adipositas
Jeder vierte Erwachsene in Deutschland ist stark übergewichtig. Viele
Betroffene leiden unter den gesundheitlichen Folgen von Adipositas und
deren Komplikationen – wie Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
Arthrose und psychischen Erkrankungen.
Pünktlich zum Adipositas-Tag am 4.
März hat das nationale Diabetesinformationsportal diabinfo.de sein Angebot
ausgebaut und bietet jetzt auch Informationen zu Risikofaktoren und
Ursachen von Adipositas sowie eine Übersicht über die verschiedenen
Behandlungsansätze.
Adipositas ist eine chronische Erkrankung, die eine lebenslange Betreuung
und individuell angepasste Therapie erfordert. Allein in Deutschland sind
mehr als 16 Millionen Menschen davon betroffen. Diese Zahl zeigt, wie groß
der Bedarf an aktuellen, neutralen und wissenschaftlich geprüften
Informationen zu Adipositas ist. Das Portal diabinfo.de, ein gemeinsames
Angebot von Helmholtz Munich, dem Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ) und dem
Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD), stellt jetzt unabhängige
Informationen zu der Erkrankung bereit. (Mehr erfahren unter
www.diabinfo.de/vorbeugen/adip
Neben Bewegungseinschränkungen erhöht Adipositas das Risiko für eine
Vielzahl von Begleit- und Folgeerkrankungen und kann sich negativ auf das
Wohlbefinden und die Lebensqualität auswirken. Die Erkrankung stellt
Betroffene, Gesundheitssysteme und Behandelnde vor große
Herausforderungen. Bisher erfolgt die Adipositas-Diagnose anhand des Body-
Mass-Index (BMI), der das Körpergewicht und die Körpergröße ins Verhältnis
zueinander setzt. Adipositas ist definiert als ein BMI von 30 kg/m² oder
höher.
Überarbeitung der Adipositas-Diagnose vorgeschlagen
Der BMI berücksichtigt jedoch nicht die Verteilung des Fettgewebes, die
für das Gesundheitsrisiko von entscheidender Bedeutung ist. Besonders das
viszerale Fett, das sich um die inneren Organe im Bauchraum anlagert, ist
mit einem stark erhöhten Risiko für Adipositas-assoziierte
Folgeerkrankungen verbunden. Eine internationale Kommission, an der auch
Forscherinnen und Forscher des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung
(DZD) und von Helmholtz Munich beteiligt sind, hat sich daher kürzlich für
eine Überarbeitung der Adipositas-Diagnose ausgesprochen. Neben dem BMI
sollten auch zusätzliche Körperfettmessungen sowie objektive
Krankheitszeichen auf individueller Ebene bei der Diagnosestellung
berücksichtigt werden (1).
Für die Definition der Adipositas schlägt die Kommission eine neue
Einteilung in zwei Kategorien vor: klinische Adipositas und präklinische
Adipositas. Klinische Adipositas beschreibt eine chronische Erkrankung,
die mit Adipositas-bedingten, anhaltenden Organfunktionsstörungen
einhergeht. Liegt hingegen eine präklinische Adipositas vor, besteht ein
erhöhtes Gesundheitsrisiko, jedoch keine dauerhafte Erkrankung.
Übergewicht fängt im Gehirn an
Häufig werden Bewegungsmangel und falsche Ernährung als Ursache der
chronischen Erkrankung angesehen. Die Mechanismen im Körper, die zu
Übergewicht führen und die Krankheit auslösen, sind jedoch komplexer. Eine
aktuelle Studie des Universitätsklinikums Tübingen, von Helmholtz Munich
und des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) lieferte neue
Erkenntnisse zur Rolle des Gehirns als entscheidende Schaltstelle und
Ursprung von Adipositas und Typ-2-Diabetes (2).
Über diabinfo.de
Das Portal diabinfo.de, ein gemeinsames Angebot von Helmholtz Munich, dem
Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ) und dem Deutschen Zentrum für
Diabetesforschung (DZD), stellt wissenschaftlich geprüfte und unabhängige
Informationen in fünf Sprachen bereit. Die neuen Inhalte ergänzen die
bisherigen Informationen zur Vorbeugung von Typ-2-Diabetes und anderen
nicht-übertragbaren Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
diabinfo.de wird mit öffentlichen Mitteln (BIÖG, BMG und BMBF) finanziert.
Weitere Informationen finden Sie auf www.diabinfo.de
Quellen:
1 Rubino, F. et al.: Definition and diagnostic criteria of clinical
obesity. In: Lancet Diabetes Endocrinol, 2025 (Online ahead of print)
https://doi.org/10.1016/s2213-
2 Kullmann, S., …, Birkenfeld, A.L. et al. A short-term, high-caloric diet
has prolonged effects on brain insulin action in men. Nat Metab (2025).
DOI: doi.org/10.1038/s42255-025-012