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Sport

BR/ARD-Recherche-Sport: Bargeldlose Bezahlsysteme in Fußballstadien im Fokus von Verbraucherschützern

Umstrittene Bezahlkarten in Fußballstadien:
Verbraucherschützer planen nach ARD-Test rechtliche Schritte

Bier und Bratwurst per spezieller Plastikkarte statt mit Bargeld bezahlen: Das ist in vielen Bundesligastadien Alltag - und für Fans nicht selten ein Ärgernis. Denn oft bleiben nach dem Stadionbesuch Restguthaben übrig. Deren Rückerstattung ist vielen Besuchern zu kompliziert geregelt, so dass die Guthaben am Ende verfallen. Diese "Schlummergroschen" können für Vereine und Betreiber der Bezahlsysteme ein lukratives Zusatzgeschäft bedeuten. Kritiker bemängeln die Rückerstattungs-Regeln massiv und fordern mehr Transparenz. Nach einem Undercover-Test der ARD-Radio-Recherche Sport gibt es nun auch erste rechtliche Schritte. Die Reporter berichten darüber am Donnerstag, 17. November 2016, im ARD-Hörfunk.

Gemeinsam mit Verbraucherzentralen hat das Team der ARD-Radio-Recherche Sport die bargeldlosen Bezahlsysteme in fünf Bundesligastadien getestet. Die Ergebnisse fielen zum Teil so aus, dass die Verbrauchschutzzentralen jetzt Konsequenzen ziehen. Gegen die Betreiber der Bezahlsysteme in den Arenen von München, Augsburg und Schalke etwa wollen die Verbraucherschützer mit Abmahnungen rechtlich vorgehen. Die Verbraucherzentrale in Hessen prüft zudem rechtliche Schritte in Bezug auf das Bundesligastadion in Frankfurt. Kritikpunkte gab es aus Sicht der Verbraucherzentralen auch in Dortmund sowie im Berliner Olympiastadion. Sie wiegen jedoch weniger schwer, weil in beiden Arenen auch mit Bargeld bezahlt werden kann.

In den Fällen von München und Augsburg will die Verbraucherzentrale Bayern konkret verbieten lassen, dass für die Rücküberweisung von Kartenguthaben Gebühren verlangt werden. Ebenfalls beanstandet werden eine zu kurze Gültigkeit der Bezahlkarten bzw. eine dadurch zu knapp bemessene Frist, innerhalb derer Restguthaben zurückerstattet werden. Tatjana Halm von der Verbraucherzentrale Bayern kritisiert außerdem weitere Hürden wie zu wenige geöffnete Rückgabe-Schalter sowie lange Wege. "Da wird nicht ausreichend alles getan. Was zur Folge hat, dass man sich fragt, was mit den Geldern passiert, die nicht zurückabgewickelt werden? Wie viel Geld ist das? Und was macht der Verein damit?"

Der FC Bayern etwa hat noch im Jahr 2010 durch seine dafür zuständige GmbH Erträge in Höhe von rund 2,4 Millionen Euro durch verfallene Bezahlkartenguthaben ausgewiesen. Seitdem macht er dazu keine Angaben. Von Seiten des Vereins werden die Kritikpunkte der Verbraucherzentrale auf Anfrage der ARD-Radio-Recherche Sport zurückgewiesen. Die Betreiber-Firma des FC Bayern antwortet auf Anfrage, dass Restbeträge selbst nach Ablauf der Frist auf Kulanz ausgezahlt werden: "Jede werthaltige Karte wurde und wird ohne zeitliche Begrenzung rückerstattet." Auch der FC Augsburg gibt an, dass die Rückzahlungen kulant und nicht streng nach dem Wortlaut der AGBs gehandhabt werden.

Im Fall von Schalke will die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen verbieten lassen, dass bei der Rücküberweisung von Kartenguthaben zum einen Gebühren anfallen und dass zum anderen eine solche Rücküberweisung bis zu eineinhalb Jahre dauern kann. "Beim Einsenden der Karten entsteht ein hoher Aufwand, welcher mit der Gebühr von drei Euro belegt wird. Die lange Frist besteht aus buchhalterischen Gründen, die Beträge werden schnellstmöglich ausgezahlt", heißt es seitens des FC Schalke 04 auf Anfrage.

Im Frankfurter Stadion, wo die Verbraucherzentrale Hessen rechtliche Schritte prüft, lauten die Vorwürfe: zu lange Wartezeiten, zu wenig Personal und Rückgabestellen sowie eine Gebühr für die Rücküberweisung verbliebener Kartenguthaben. Damit konfrontiert, kündigt die Betreiber-Firma an, den aufgeführten Missständen sofort entgegenzuwirken. Außerdem verweist der Betreiber darauf, dass es in Frankfurt bald eine App fürs Handy geben soll, damit das Bezahlen im Stadion schneller geht.

Massive Kritik an den bargeldlosen Bezahlsystemen kommt auch von den beiden großen Fan-Organisationen "Unsere Kurve" und "ProFans". Die Fan-Vertreter fordern Offenheit, inwiefern die Vereine von den Bezahlkartenguthaben profitieren. "Das ist ja nichts anderes als ein zinsloses Darlehen, das ich dem Verein gebe. Und da wäre schon mal interessant, wie viel dann letztendlich an Geld den Vereinen zur Verfügung gestellt wird, und womit die dann sofort arbeiten können," sagt Rainer Vollmer von "Unsere Kurve". "Da haben wir auch überhaupt keine Möglichkeit, das abzufragen. Da fehlt es an Informationspolitik der Vereine."

Nach Recherchen der ARD-Radio-Recherche Sport lässt die Deutsche Fußball-Liga DFL Raum für diese Intransparenz, weil sie entsprechende Angaben von den Vereinen nicht verlangt. Weshalb die DFL im Rahmen der Lizenzierungsordnung beispielsweise keine Bilanzvorgaben macht, Erträge etwa aus verfallenen Bezahlkartenguthaben separat auszuweisen, bleibt auf Anfrage unbeantwortet.

Übersicht über alle Bezahlsysteme der 1. und 2. Liga unter www.sportschau.de

Das Team von ARD-Radio-Recherche Sport hat alle Bundesliga-Vereine zu den Bezahlsystemen in ihren Stadien befragt. Demnach gibt es in der 1. Bundesliga derzeit in zwölf der 18 Stadien ein bargeldloses Bezahlsystem, außerdem in sechs Zweitliga-Stadien. Als Grund geben die Vereine an, dass dies beim Kauf von Essen und Trinken schneller gehe und hygienischer sei als Bargeld. Nach Klub-Angaben konnten dadurch die Umsätze beim Catering zum Teil um bis zu 25 Prozent gesteigert werden. Fünf Vereine haben ihr Bezahlsystem nach Kritik und Protesten von Fans aber wieder so umgestellt, dass dort auch mit dem Geldkartenchip der eigenen EC-Karte oder wieder in bar bezahlt werden kann. Eine Grafik unter www.sportschau.de bietet ab 17. November 2016 eine Übersicht über alle Bezahlsysteme der 1. und 2. Fußball-Bundesliga.


ARD-Radio-Recherche Sport ist das Recherche-Team der Hörfunk-Sportredaktionen aller ARD-Landesrundfunkanstalten. Die Radioreporter recherchieren zu Hintergrundthemen des Sports und berichten darüber deutschlandweit in den Sendern der ARD. Die Koordination liegt beim Bayerischen Rundfunk in München.

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Stadt Duisburg Infos:Duisburger Ruderer holen Bronze in der Ruder-Bundesliga Der BEST AUDIT (3.) Renntag in Hamburg

Duisburger Ruderverein Der idyllische Alsterlauf in Hamburg wurde am vergangenen Samstag zur „Alsterkrug-Arena“, in der die insgesamt 33 Bundesliga-Achter um die Punkte der Tageswertung kämpften. Das lag dem Rhein-Ruhr-Sprinter besonders gut, denn mit Platz drei war das Ergebnis das mit Abstand beste von den bisherigen drei Renntagen.

Der ruhige Wasserweg, auf dem normalerweise Trainingsruderer, Paddelboote, Tretboote und Alsterdampfer schneller oder langsamer ihre Bahnen ziehen, zeigte einmal eine ganz andere Seite von sich. Spektakuläre Zweikämpfe zwischen Achtern waren zu sehen, die sich über 350 m in die nächste, möglichst höherwertige Finalrunde rudern wollten.

Zu Beginn stand wie immer jedoch das Zeitfahren an. Hier konnte sich der Achter vom Duisburger RV und vom RC Germania Düsseldorf mit der fünftschnellsten Zeit eine gute Ausgangslage erkämpfen. Im Achtelfinale setzten sich die Rhein-Ruhr-Sprinter mit 0,34 sec Vorsprung gegen den Waldsee-Achter (fünftlangsamste Zeit) durch und kamen so erneut unter die besten acht Achter. Im Viertelfinale siegten die Sprinter mit 1,27 sec gegen den heimischen Fari-Achter.

In dem einen der beiden Top-Halbfinals ging es schließlich um den Einzug in das 1. Finale, das das Team um Steuerfrau Hanna Sulk mit knappen 0,53 sec gegen den Achter aus Hannover verlor. Im Rennen um Platz drei gegen den Wittener Achter wurde der Siegeswille wieder belohnt. Für Teamleiter Sven Wessel und Mannschaft ging die Final-Taktik auf: „Es war richtig gut, dass wir mit unseren drei Einwechselruderern nochmal auf frische Leute setzen konnten und so gerade eben das Rennen um Platz 3 mit einem super Endspurt noch drehen konnten.“

Johannes Meersmann sprach nach dem Gewinn der Bronzemedaille aus, was wohl manch einer dachte: „Von uns hätte das ja keiner wirklich erwartet.“ Tatsächlich ging die Premiere in Frankfurt mit dem vorletzten Platz daneben, eine Steigerung auf Platz 8 gelang immerhin dann in Münster. „Mit Platz 3 sind wir endlich nicht nur auf der Party nach dem Wettkampf vorne dabei“, schmunzelte er. 

 Alsterlauf in HamburgIn der Tabelle der 2. Ruder-Bundesliga rückte das Team von Rhein und Ruhr zwar nur um einen Rang auf den 9. Platz, hält jedoch mit 21 Punkten den Rückstand zu den Plätzen 6 bis 8 (25/24/23 Punkte) gering. Ende August und Mitte September geht es in Leipzig und Berlin um die weiteren Punkte.

 

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Erfolg mit neuem Sendekonzept ZDF zieht positive Bilanz der EM-Berichterstattung

getty images Film DeluxeMainz (ots) - Die ZDF-Übertragungen von der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich sind bis zuletzt auf eine hervorragende Zuschauerresonanz gestoßen. Das Halbfinalspiel zwischen Deutschland und Frankreich am Donnerstag, 7. Juli 2016, sorgte mit durchschnittlich 29,82 Millionen Zuschauern (Marktanteil: 80,6 Prozent) für eine neue EM-Rekordreichweite.

ZDF-Chefredakteur Dr. Peter Frey: "Das Halbfinal-Drama zwischen Deutschland und Frankreich mit knapp 30 Millionen Zuschauern war ein packender Abschluss dieser EM im ZDF. Der Terrorangst und den anfänglichen Ausschreitungen zum Trotz ist aus diesem Turnier doch noch ein echtes Fußballfest geworden." Die neue Präsentationsform der ZDF-EM-Sendungen wurde von den Zuschauern gut angenommen. "Unser neues Konzept mit den Gesprächsrunden rund um Olli und Olli - Welke und Kahn - ist aufgegangen, das ZDF-Team hat diese EM kompetent, informativ und unterhaltend präsentiert und mit Claudia Neumann gezeigt, dass selbstverständlich auch Frauen Spiele bei großen Turnieren souverän kommentieren können", so Frey weiter. "Der große Zuspruch im TV, aber auch für unsere Online-Angebote, ist uns Ansporn für das nächste Sport-Großereignis: die Olympischen Spiele in Rio."

Auch ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz zieht eine positive Bilanz der ZDF-EM-Berichterstattung: "Die Zahlen dieser EM haben einmal mehr gezeigt, wie herausragend die Bedeutung des Fußballs bei den deutschen Fernsehzuschauern ist. Das ist ein Fakt, auch wenn er nicht von allen gern gesehen wird. Das ZDF ist für sich neue Wege gegangen und hat eine neue, moderne Form der Präsentation gewählt, die auch von den Zuschauern honoriert wurde."

Durchschnittlich 12,47 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 48,4 Prozent) sahen die 23 vom ZDF übertragenen Spiele der Fußball-Europameisterschaft 2016. Erwartungsgemäß erreichten dabei die drei ZDF-Spiele der deutschen Mannschaft Höchstwerte und wurden im Schnitt von 28,43 Millionen Fußballfreunden am Bildschirm verfolgt (Marktanteil: 78,2 Prozent). Das Vorrundenspiel (16. Juni) Deutschland - Polen 27,34 Millionen (Marktanteil: 73,0), das Achtelfinale (26. Juni) Deutschland - Slowakei 28,10 Millionen (Marktanteil: 81,2 Prozent) und das Halbfinale (7. Juli) Deutschland - Frankreich 29,82 Millionen (Marktanteil: 80,6 Prozent). Die Übertragungen der Spiele ohne deutsche Beteiligung kamen auf durchschnittlich 10,17 Millionen Zuschauer bei einem Marktanteil von 42,0 Prozent. Das Topspiel war dabei das Viertelfinale (3. Juli) Frankreich gegen Island mit 18,99 Millionen Zuschauern (Marktanteil: 54,3 Prozent).

Neben den exzellenten Zuschauerquoten bei den Live-Übertragungen war auch das vielfältige ZDF-Online-Angebot bemerkenswert nachgefragt. Mit durchschnittlich 2,55 Millionen Visits pro Tag wurde während der EM eine Steigerung von 44 Prozent gegenüber den Monaten im Vorfeld des Turniers erzielt. Die Höchstwerte wurden bei den Spielen Deutschland - Slowakei (4,56 Millionen Visits) und Deutschland - Frankreich (3,06 Millionen Visits) registriert.

Auf Interesse stießen auch die Abrufvideos mit durchschnittlich 84 Tsd. Sichtungen pro Tag. Die höchste Tagesnutzung wurde am 3. Juli mit 252 Tsd. Sichtungen erreicht (unter anderem das Elfmeterschießen Deutschland - Italien). Auch das Livestream-Angebot wurde rege genutzt. So konnte für den ZDF-Livestream am 16. Juni (Deutschland - Polen) mit 1,35 Millionen Sichtungen der höchste Wert vermerkt werden. Die Event-Livestreams für die einzelnen Spiele generierten durchschnittlich 328 Tsd. Sichtungen.

 

http://zdfsport.de

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Matthias Opdenhövel: Ich kann mich noch sehr gut an die Explosionen erinnern

Die Pariser Anschläge vom 13. November waren für ARD-Sportmoderator Matthias Opdenhövel (45) ein prägendes Ereignis. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte er: "Ich kann mich noch sehr gut an die Explosionen erinnern und ahnte schnell, dass das nichts mit Böllern zu tun hat, die man gemeinhin kennt. Denn es gab keine Reaktionen im Stadion, keine Fangruppe die hämisch reagierte oder klatschte. Es herrschte Ratlosigkeit."

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