RWI/ISL-Containerumschlag-Index sinkt: US-Zollpolitik zeigt erste Auswirkungen
Der Containerumschlag-Index des RWI – Leibniz-Institut für
Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und
Logistik (ISL) ist nach der aktuellen Schnellschätzung im März auf
saisonbereinigt 135,3 Punkte gegenüber 137,6 Punkten (revidiert) im
Vormonat gesunken.
Nachdem der Containerumschlag in den europäischen Häfen
bereits im Vormonat gesunken ist, geht der Schiffshandel inzwischen in
nahezu allen Weltregionen zurück.
Das Wichtigste in Kürze:
• Der Containerumschlag-Index des RWI – Leibniz-Institut für
Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und
Logistik (ISL) ist saisonbereinigt im März auf 135,3 Punkte gegenüber
137,6 Punkten (revidiert) im Vormonat gesunken.
• Beim Nordrange-Index, der Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung
im nördlichen Euroraum und in Deutschland gibt, ist ein Rückgang von 112,8
(revidiert) auf 112,1 Punkte im März gegenüber dem Vormonat zu beobachten.
• In den chinesischen Häfen ist der Containerumschlag mit 154,8 Punkten
gegenüber 157,8 Punkten (revidiert) im Vormonat zurückgegangen.
• Der RWI/ISL-Containerumschlag-Inde
veröffentlicht.
Zur Entwicklung des Containerumschlag-Index sagt RWI-Konjunkturchef
Torsten Schmidt: „Der globale Containerumschlag sendet erste Alarmsignale
aufgrund der US-Zollpolitik. Während der Containerumschlag im Januar und
Februar in fast allen Weltregionen stieg, folgte im März der Einbruch. Ein
Vorzieheffekt: Offenbar beeilten sich Händler in den ersten beiden Monaten
des Jahres, ihre Waren noch vor Inkrafttreten der angekündigten Zölle zu
verschiffen. Besonders der Handel zwischen China und den USA dürfte in den
kommenden Monaten weiter unter Druck geraten. Und obwohl für einige Länder
die Zölle vorübergehend ausgesetzt wurden, bietet dies kaum Anlass zur
Entwarnung – die erratischen Zollankündigungen und die Unberechenbarkeit
der künftigen US-Handelspolitik halten die globalen Märkte weiterhin in
einem Zustand permanenter Unsicherheit.“
Sönke Maatsch, Leiter des Bereichs Maritime Markets am Institut für
Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL), ergänzt: „Wir beobachten
besonders die Entwicklung in den Containerhäfen an der Westküste der USA,
über die der Großteil des Asienhandels abgewickelt wird. Hier werden sich
die Auswirkungen der US-Zölle gegen China zuerst und besonders stark
zeigen. Im März lagen die Importe dort noch 12 Prozent über dem
Vorjahresmonat.“