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Kai Sassenberg ist neuer Direktor des Leibniz-Instituts für Psychologie (ZPID)

Renommierter Sozialpsychologe wechselt von Tübingen nach Trier

Trier. Zum Oktober 2023 übernimmt Prof. Dr. Kai Sassenberg die Leitung des
Leibniz-Instituts für Psychologie (ZPID). Er übernimmt das Amt von Prof.
Dr. Claudia Dalbert. Kai Sassenberg wechselt vom Leibniz-Institut für
Wissensmedien (IWM), wo er seit 2007 die Arbeitsgruppe „Soziale Prozesse“
leitete und in der Psychologie eine Professur an der Eberhard Karls
Universität Tübingen innehatte. An der Universität Trier tritt der
Sozialpsychologe eine Professur für Psychologie an.

„Ich freue mich auf meine neuen Aufgaben und die damit verbundenen
Herausforderungen hier am ZPID”, sagt Kai Sassenberg. „Mein Fokus wird auf
dem Ausbau der Forschung und der nachhaltigen Ausgestaltung der
Infrastrukturangebote gemeinsam mit den Mitarbeitenden und Partnern des
ZPID liegen.”

Claudia Dalbert, die das Institut von Januar 2022 bis September 2023
geleitet hat, blickt zufrieden auf ihre Amtszeit zurück: „Ich freue mich,
dass ich Kai Sassenberg ein personell und strukturell gut aufgestelltes
Institut übergeben kann. Dafür geht mein Dank an das gesamte Team des
ZPID.“

„Mit Kai Sassenberg gewinnt die Universität Trier einen exzellenten
Wissenschaftler, der zu relevanten Themen wie dem sozialen Einfluss bei
der Verarbeitung von wahrer und falscher Information forscht. Gleichzeitig
ist er unser Bindeglied zum ZPID, mit dem das Fach Psychologie bei vielen
Projekten eng kooperiert“, so Prof. Dr. Eva Martha Eckkrammer, Präsidentin
der Universität Trier.

Das Team des ZPID heißt Prof. Dr. Kai Sassenberg herzlich willkommen und
freut sich auf die Zusammenarbeit. Ein herzliches Dankeschön sendet das
Team an Claudia Dalbert und wünscht ihr einen wohlverdienten Ruhestand.

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Fleisch von frei lebendem Wild soll sicherer werden

Europäisches Netzwerk will gesundheitliche Risiken weiter verringern

Fleisch von frei lebenden Wildtieren wie Hirsch, Reh, Wildschwein oder
Fasan gehört zu den Lebensmitteln mit dem kleinsten ökologischen
Fußabdruck. Da die Tiere in freier Wildbahn aufwachsen und fressen, was
ihnen vors Maul oder den Schnabel kommt, können sie unerwünschte Stoffe
aus der Umwelt aufnehmen. Außerdem können Wildtiere Träger von
zoonotischen Krankheitserregern sein. Über das europäische Netzwerk
„Safety in the Game Meat Chain“, das in den nächsten vier Jahren unter
Leitung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) aufgebaut wird,
sollen Erkenntnisse über die Gesundheitsrisiken jagdlich gewonnenen
Wildfleisches für Verbraucherinnen und Verbraucher ausgetauscht werden.
„Wir wollen erreichen, dass dieses wertvolle Lebensmittel vom Tier europa-
und weltweit so sicher wie möglich wird“, sagt BfR-Präsident Professor Dr.
Dr. Andreas Hensel. „Es geht darum, sowohl die stofflichen als auch die
mikrobiellen Risiken soweit wie möglich zu verringern.“  29 Länder sind
Teil des Netzwerks, das noch weiter wachsen soll. Darunter sind neben den
EU-Mitgliedstaaten auch Drittstaaten wie die Länder des Westbalkans, die
Türkei, Großbritannien, die USA, Neuseeland und Australien.

In einem Zeitraum von vier Jahren bearbeiten fünf Arbeitsgruppen die
Themen Jagdbetrieb und Verarbeitung, Handelsketten und Vertriebswege sowie
das stoffliche und das biologische Gefährdungspotential. Dafür werden
Forschungsaktivitäten auf nationaler Ebene gebündelt und ausgewertet.
Interessengruppen aus Wissenschaft, Industrie, staatlichen Institutionen
sowie Verbraucherinnen und Verbraucher werden fortlaufend über neue
Erkenntnisse informiert.

Ein zentraler Aspekt des Netzwerks ist der direkte Austausch mit den
Interessengruppen, um die Erkenntnisse in Maßnahmen entlang der gesamten
Produktionskette von der Jagd bis zum Teller umzusetzen. Auf der
stofflichen Seite der Risiken geht es neben den unerwünschten Stoffen aus
der Umwelt (Umweltkontaminanten) vor allem um die Vermeidung bzw.
Reduzierung des Eintrags von Schwermetallen wie Blei aus der Munition beim
Erlegen der Tiere. Die biologischen Risiken erstrecken sich von Parasiten
wie Trichinen, die vom Tier über die Nahrung aufgenommen werden, über
bakterielle Zoonosen wie Salmonellen und verotoxinbildende Escherichia
coli (VTEC) bis hin zu viralen Zoonosen wie Hepatitis E bei Wildschweinen.

Bewertet werden auch Risiken sowohl stofflicher als auch mikrobieller
Herkunft, die bei der weiteren Verarbeitung von und beim Handel mit
Wildfleisch auftreten und das Endprodukt kontaminieren können. Ziel ist
es, über das Netzwerk andernorts gewonnene wissenschaftliche Erkenntnisse
weiterzugeben und die Standards der Lebensmittelsicherheit langfristig
international anzugleichen.

Das Netzwerk möchte auch Erkenntnisse über unterschiedliche Jagd- und
Ausbildungspraktiken und die in den Ländern jeweils herrschenden Standards
und gesetzlichen Regelungen zu Fleischbeschau und Hygiene bei der
Gewinnung von Wildfleisch gewinnen. Der Sicherheitsstandard für den
grenzüberschreitenden Handel mit Wildprodukten soll verbessert und
harmonisiert werden. Zudem steht auch die Aufklärung von Verbraucherinnen
und Verbrauchern über die Risiken und den sicheren Umgang mit Wildfleisch
auf dem Programm des Netzwerks „Safety in the Game Meat Chain“. Letztlich
kann dadurch das Vertrauen in Wildfleisch und Wildprodukte gesteigert
werden.

„Safety in the Game Meat Chain” ist ein im Rahmen des European Cooperation
in Science & Technology (COST) Programmes gefördertes Projekt.

Weitere Informationen auf der BfR-Website zu jagdlich gewonnenem
Wildfleisch

Fragen und Antworten zum Verzehr von Wild, das mit bleihaltiger Munition
geschossen wurde:
https://www.bfr.bund.de/de/fragen_und_antworten_zum_verzehr_von_wild__das_mit_bleihaltiger_munition_geschossen_wurde-127659.html

Wild:
https://www.bfr.bund.de/de/a-z_index/wild-8512.html

Wildbret:
https://www.bfr.bund.de/de/a-z_index/wildbret-189787.html

Über das BfR

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich
unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für
Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die
Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und
Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in
engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.

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Hämophilie-Zentrum der Universitätsmedizin Mainz als Hemophilia- Comprehensive Care Center (HCCC) zertifiziert

Höchste Versorgungsstufe bei Blutungsneigung: Bei Patient:innen mit
hämophilen Gerinnungsstörungen, wie der Hämophilie oder dem Von-
Willebrand-Syndrom, führt ein Mangel an Gerinnungsfaktoren zu einer
Blutungsneigung. Für die Diagnose und Behandlung der häufig komplexen
chronischen Erkrankungen haben sich in den letzten Jahren spezialisierte
Hämophilie-Zentren etabliert. Die Universitätsmedizin der Johannes
Gutenberg-Universität Mainz führt das einzige Hämophilie-Zentrum in
Rheinland-Pfalz. Die Mainzer Einrichtung wurde jetzt von der Gesellschaft
für Thrombose- und Hämostaseforschung e.V. (GTH) als Zentrum der höchsten
Kategorie (Hemophilia-Comprehensive Care Center – HCCC) anerkannt.

Das Hämophilie-Zentrum der Universitätsmedizin Mainz erfüllt die von der
Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung (GTH) und dem
Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) festgelegten umfangreichen
Anforderungen für die höchste Versorgungsstufe bei der Behandlung von
Patient:innen mit Blutungsneigung. Das hat die GTH jetzt mit der
Zertifizierung des Mainzer Zentrums als Hemophilia-Comprehensive Care
Center (HCCC) bestätigt. Die von der III. Medizinischen Klinik und
Poliklinik, dem Centrum für Thrombose und Hämostase (CTH) und der Klinik
und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin gemeinsam geführte
Einrichtung unter der Leitung von Dr. Charis von Auer, Oberärztin und
Leiterin Hämostaseologie an der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik
der Universitätsmedizin Mainz, gehört damit zu den aktuell insgesamt zwölf
Behandlungszentren dieser Kategorie in Deutschland.

Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer, Vorstandsvorsitzender und Medizinischer
Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, zeigt sich hocherfreut: „Die
Zertifizierung für unser Hämophilie-Zentrum bestätigt einmal mehr, dass
wir an der Universitätsmedizin Mainz Spitzenmedizin bieten. Ich gratuliere
dem gesamten disziplinübergreifenden Team zu dieser Auszeichnung. Mein
großer Dank für diese hervorragende Leistung geht an alle Beteiligten.“

Bereits im Dezember 2020 wurde das einzige rheinland-pfälzische
Hämophilie-Zentrum von der europäischen Fachgesellschaft European
Association for Haemophilie and Allied Disdorders (EAHAD) als European
Haemophilia Comprehensive Care Center ausgezeichnet.

Das Mainzer HCCC ist Anlaufstelle und Referenzzentrum für die Diagnostik
sowie die ambulante und stationäre Behandlung von Patient:innen mit
hämophilen Gerinnungsstörungen. Zu diesen chronischen Erkrankungen zählen
beispielsweise die auch als Bluterkrankheit bekannte Hämophilie und das
Von-Willebrand-Syndrom.

Hämophile Gerinnungsstörungen werden durch einen Mangel an so genannten
Gerinnungsfaktoren verursacht. Dabei handelt es sich um Eiweiße, die der
Körper zwingend benötigt, um Blutungen zu stillen. Im Blut eines gesunden
Menschen befinden sich rund ein Dutzend verschiedene Gerinnungsfaktoren.
Jeder Faktor hat im Rahmen der Blutgerinnung eine spezifische Aufgabe.
Fehlt ein Gerinnungsfaktor oder ist er nur unzureichend vorhanden, kann
die Blutstillung nicht reibungslos ablaufen, die Wundheilung ist gestört
und es kommt zu einer erhöhten Blutungsneigung. Ein Mangel an
Gerinnungsfaktoren wird deshalb abgeleitet von den altgriechischen
Begriffen für Blut (haima) und Neigung (philia) als hämophile
Gerinnungsstörung bezeichnet. Der Faktormangel kann angeboren sein oder im
Lebensverlauf – beispielsweise in Folge einer anderen Erkrankung – neu
hervorgerufen werden. Für die Betroffenen kann die verstärkte Neigung zu
Blutungen enorm belastend und unter Umständen sogar lebensbedrohlich sein.

Um die bestmögliche Diagnose und Betreuung der Betroffenen zu
gewährleisten, erfolgt die Versorgung im Hämophilie-Zentrum der
Universitätsmedizin Mainz durch ein multidisziplinäres und spezialisiertes
Team fachärztlicher und nichtärztlicher Expert:innen. Im Mainzer HCCC
arbeiten Mitarbeitende der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik, des
CTH, des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin, des Zentrums für
Orthopädie und Unfallchirurgie (ZOU), des Instituts für Klinische Chemie
und Laboratoriumsmedizin (Zentrallabor), des Instituts für Physikalische
Therapie, Prävention und Rehabilitation, der Klinik und Polikliniken für
Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten sowie je nach Bedarf verschiedener
weiterer Fachgebiete der Universitätsmedizin Mainz zusammen.

Im Mittelpunkt steht dabei eine langfristige Versorgung und die
individuelle Betreuung der Patient:innen bei der Fortführung der ärztlich
verordneten Therapie zu Hause. Eine in dieser Weise optimierte Behandlung
kann nachweislich sowohl die Lebenserwartung als auch die Lebensqualität
der Betroffenen erhöhen.

Entsprechend der Leitlinie der Gesellschaft für Thrombose- und
Hämostaseforschung e.V. (GTH) sollen Patient:innen mit hämophilen
Gerinnungsstörungen in hierfür speziell qualifizierten Hämophilie-Zentren
versorgt werden und jederzeit Zugang zu einem Behandlungsprogramm der
höchsten Versorgungsstufe haben.

Zum Nachweis der Prozess- und Strukturqualität von Hämophilie-Zentren in
Deutschland, Österreich und der Schweiz hat die GTH 2019 einen
umfangreichen Kriterienkatalog beschlossen und 2020 das erste Zertifikat
an ein Hämophilie-Zentrum erteilt. Bei dem entsprechenden durch das
unabhängige Institut ClarCert durchgeführten Zertifizierungsverfahren
unterscheidet die Fachgesellschaft zwei Versorgungsstufen: In Hämophilie-
Zentren der Kategorie Hemophilia-Comprehensive Care Center (HCCC) wird die
höchste Versorgungsstufe vorgehalten. Alternativ kann die Behandlung auch
in einem Hämophilie-Zentrum der Kategorie Hämophilie-Behandlungszentrum
(Hemophilia Treatment Center, HTC) erfolgen, sofern das HTC mit einem HCCC
zusammenarbeitet.

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16. Pillnitzer Apfeltag mit Sortenschau, Verkostung und Versuchsfeldführungen

Julius Kühn-Institut (JKI) lädt gemeinsam mit den Partnern des Grünen
Forum Pillnitz die Öffentlichkeit ein, sich am 7. Oktober über Forschung,
Genbank-Sammlung und Züchtung am Traditionsstandort zu informieren.

(Dresden) Der jährliche Pillnitzer Apfeltag ist ein besonderer Tag der
offenen Tür. Er fällt in die Erntezeit der Apfel- und Birnensorten, die in
der Genbank des Julius Kühn-Instituts (JKI) bewahrt werden. Deshalb kommen
Besucherinnen und Besucher an diesem Tag in den besonderen Genuss, ganz
viele verschiedene Sorten probieren zu können, unter ihnen alte Raritäten
aber auch die resistenten Neuzüchtungen die am JKI gezüchtet wurden.

Das in Dresden angesiedelte Fachinstitut für Züchtungsforschung an Obst
des Julius Kühn-Instituts veranstaltet, unterstützt durch die
Partnereinrichtungen des „Grünen Forum Pillnitz", am 7. Oktober den 16.
Pillnitzer Apfeltag. Gemeinsam wird über die Obstforschung, die Genbank-
Sammlung und Züchtungsaktivitäten an dem Traditionsstandort informiert.
Auf dem Programm stehen:

•       -Führungen durch das Versuchsfeld
•       -Sortenschau von Äpfeln und Birnen
•       -Bestimmung unbekannter Sorten durch Pomologen
•       -Beratung zum Pflanzenschutz und richtigen Baumschnitt
•       -Infostand der Grünen Liga zum heimischen Holzapfel
•       -mobile Kelterei mit Saftpresse
•       -Bäume Pillnitzer Sorten zum Erwerb von privater Baumschule

Eckdaten
Was: 16. Pillnitzer Apfeltag 2023
Wann: 07.10.2023/10-17 Uhr
Wo: Lohmener Str. 10, 01326 Dresden

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