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Libanon: Malteser sorgen sich um die Sicherheit und Versorgung von Gesundheitseinrichtungen

Die Angriffe auf den Süden und Osten des Libanon und die Hauptstadt Beirut waren nach UN-Angaben die tödlichsten seit Jahren. Laut des lokalen Gesundheitsministeriums kamen rund 500 Menschen ums Leben, über 1.500 Menschen wurden verletzt. Mehr als hunderttausend Menschen sind auf der Flucht. Das Personal in den Gesundheitseinrichtungen des libanesischen Malteserordens, der Partnerorganisation von Malteser International, muss immer mehr Menschen versorgen und setzt sich gleichzeitig der Gefahr aus, selbst verletzt zu werden. „Ein Krankenhaus im Süden des Landes mussten wir bereits aus Sicherheitsgründen verlegen, denn einige Bombenangriffe trafen die unmittelbare Nachbarschaft. Die Mitarbeitenden der zwei südlichen mobilen Kliniken, die derzeit vor allem die Geflüchteten versorgen, müssen ständig ihre Routen anpassen und den Angriffen ausweichen. Die Mitarbeitenden arbeiten am Limit und dies unter der ständigen Gefahr für das eigene Leben“, sagt Lisa Kramer, Länderkoordinatorin im Libanon, die bis vor einigen Tagen noch von vor Ort arbeitete.

 

„Die Arbeit wird für unsere Partnerorganisation und uns täglich schwieriger, doch gerade jetzt benötigen die Menschen im Libanon unsere Unterstützung. Wir haben in anderen Kriegen erlebt, dass Gesundheitseinrichtungen nicht vor Angriffen geschützt waren und appellieren nun, das Völkerrecht zu wahren und den Schutz der Gesundheitseinrichtungen zu gewährleisten“, sagt Kramer.

 

Seit dem Jahr 2012 setzt sich Malteser International gemeinsam mit dem libanesischen Malteserorden für bedürftige Menschen im Libanon ein. Malteser International fokussiert sich auf die mobile und stationäre Gesundheitsversorgung (4 Mobile Kliniken sowie 11 Gesundheitszentren des libanesischen Malteserordens im ganzen Land) sowie auf die Verbesserung der Ernährungssituation durch den Betrieb von landwirtschaftlichen Zentren. 

 

Malteser International (MI) arbeitet als internationale humanitäre Hilfsorganisation. Sie ist ein Hilfswerk des katholischen Malteserordens und erfüllt besonders den Ordensauftrag "Hilfe den Bedürftigen". Der Auftrag ist es, die Gesundheit und Lebensumstände von notleidenden und vertriebenen Menschen weltweit zu verbessern. Die Organisation leistet in über 140 Projekten in 37 Ländern Hilfe für Menschen in Not, unabhängig von Religion, politischer Überzeugung, Herkunft oder Geschlecht. Christliche Werte und die humanitären Prinzipien der Menschlichkeit, Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit bilden die Grundlage der Arbeit. Weitere Informationen: www.malteser-international.org   

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Ausschreibung: Forschungspreis „Digitale Innovationen in der Herzmedizin"

Forschungspreis wird verliehen von der Deutschen Herzstiftung und der
Sektion eCardiology der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – gefördert
von der Sana Kliniken AG

Bewerbungsschluss: 15. Dezember 2024

Die Deutsche Herzstiftung vergibt gemeinsam mit der Sektion eCardiology
der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) erstmalig im Jahr 2025
den Forschungspreis „Digitale Innovationen in der Herzmedizin“. Das
Preisgeld beträgt 10.000 € und wird gestiftet von der Sana Kliniken AG,
Ismaning.

Ausgezeichnet wird eine wissenschaftliche Arbeit im Bereich der
Digitalisierung in der präventiven, therapeutischen und rehabilitativen
Herzmedizin. Teilnahmeberechtigt sind in Deutschland tätige
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die das 40. Lebensjahr noch
nicht überschritten haben. Die Arbeit darf einen Gesamtumfang von 20
Seiten nicht überschreiten. Sie kann bereits veröffentlicht sein, jedoch
nicht früher als in dem der Ausschreibung vorangegangenen Jahr. Titel und
Zusammenfassung in deutscher Sprache sind den eingereichten Arbeiten
grundsätzlich voranzustellen.

Die Bewerbungsunterlagen mit tabellarischem Lebenslauf und der
Einverständniserklärung der Co-Autoren sowie deren Angabe zu ihren
Arbeitsanteilen sind als PDF-Datei per E-Mail
(<Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.>) bis spätestens 15. Dezember 2024
einzureichen. Informationen zur Bewerbung sind abrufbar unter
<www.herzstiftung.de/wissenschaftspreise> Alle Bewerbungen werden einem
Gutachtergremium vorgelegt und von diesem nach einem Punktesystem
bewertet.

Die Bewerber:innen verpflichten sich, im Falle der Prämierung eine
allgemeinverständliche Kurzfassung für die Veröffentlichung in der
Zeitschrift der Deutschen Herzstiftung HERZ heute zu erstellen. Über die
Vergabe des Preises entscheidet der Vorstand der Deutschen Herzstiftung im
Einvernehmen mit den Gutachtern. Die Preisverleihung erfolgt während der
Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (23.-26. April
2025) in Mannheim. Weitere Informationen sind zu erhalten von Valerie
Rohrwild (Telefon 069 955128-119, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.).

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Kurzsichtigkeit bei Kindern bremsen: Atropintropfen, Rotlicht, Kontaktlinsen – gibt es etwas Besseres als Sonnenlicht?

Kinder, die wegen Kurzsichtigkeit eine Brille tragen, sind schon lange
kein ungewöhnlicher Anblick mehr. Als wichtige Ursache gilt vor allem die
Tatsache, dass viele Kinder heute nur noch sehr wenig Zeit im Freien
verbringen und daher nur selten dem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Wie
können Eltern am besten gegensteuern? Über verbreitete Myopie-
Behandlungsansätze, neue Rotlicht-Anwendungen, internationale
Studienergebnisse zum Hoffnungsmittel Atropin und den Effekt von
Sonnenlicht wird Professor Dr. med. Wolf Lagrèze von der Deutschen
Ophthalmologischen Gesellschaft e.V. (DOG) auf der Hybrid-Pressekonferenz
am 10. Oktober 2024 anlässlich des Jahreskongresses berichten.

Noch hat die aus Asien bekannte Entwicklung hin zum „Regelfall
Kurzsichtigkeit“ sich in Europa nicht im selben Ausmaß wiederholt: Während
in südostasiatischen Metropolen bereits 80 bis 90 Prozent der jungen
Menschen kurzsichtig sind, liegt dieser Anteil auf unserem Kontinent
derzeit bei 30 bis 40 Prozent. „Jeder zehnte davon, also rund fünf Prozent
aller Menschen in diesem Alter, bekommt eine so genannte hohe Myopie“,
sagt Professor Dr. med. Wolf Lagrèze, Leiter der Sektion
Neuroophthalmologie, Kinderophthalmologie und Schielbehandlung der Klinik
für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg. Darunter verstehen
Mediziner eine Kurzsichtigkeit von mehr als -6 Dioptrien. Ab diesem Wert
steigt das Risiko für langfristige Netzhautschäden an. „Als besonders
kritisch gelten Werte ab -10 Dioptrien“, erläutert Lagrèze. „Dann liegt
das Risiko für eine spätere Sehbehinderung durch Makuladegeneration oder
Netzhautablösung bei über 50 Prozent.“

Widersprüchliche Ergebnisse zum Wirkstoff Atropin
Kurzsichtigkeit ist also kein ausschließlich kosmetisches Problem. Um
schweren Folgeschäden bis hin zu einem Sehverlust im Alter
entgegenzuwirken, ist deshalb bereits eine ganze Reihe unterschiedlicher
Gegenmittel ersonnen und wissenschaftlich untersucht worden. Zu besonderer
Bekanntheit gelangte vor einigen Jahren die Behandlung mit stark
verdünnten Atropin-haltigen Augentropfen, die das Längenwachstum des
Augapfels bremsen sollten. „In Studien aus dem asiatischen Raum wurden
damit gute Ergebnisse erzielt“, berichtet Lagrèze.1 Das habe zu einer
weltweiten Anwendung der niedrig dosierten Atropin-Therapie geführt. „In
Europa und den USA blieben vergleichbare Erfolge aber leider bisher aus“,
betont der DOG-Experte.

So ergab die irische MOSAIC-Studie, bei der eine Formulierung der Firma
Nevakar verwendet wurde, dass eine zweijährige Anwendung von 0,01
prozentigen Atropintropfen das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit im
Vergleich zu Placebo nur um 0,1 Dioptrien verringerte.2 Die amerikanisch-
europäische CHAMP-Studie, die die gleiche Formulierung verwendete,
verglich Placebo mit 0,01 prozentigem und 0,02 prozentigem Atropin.
Ergebnis: Nach dreijähriger Therapie war das Fortschreiten der
Kurzsichtigkeit in der 0,01 prozentigen Gruppe um 0,25 Dioptrien geringer
als in der Placebogruppe.3 „Obwohl dieser Effekt statistisch signifikant
war, erscheint es doch übertrieben, ihn als für die Betroffenen wirklich
klinisch bedeutsam anzusehen“, erklärt Lagrèze. Mit Spannung würden nun
die Ergebnisse der deutschen AIM-Studie erwartet, die die Wirkung von 0,02
prozentigen Atropintropfen in der Formulierung eines deutschen
Vertragsherstellers untersucht.

Längerfristige Studien abwarten – und vorsichtig interpretieren
Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse wird die als Myopie-Boom4
bezeichnete Entwicklung jetzt differenzierter betrachtet. „Wir
berücksichtigen regionale und ethnisch bedingte Unterschiede stärker“,
betont der Freiburger Mediziner. Aufgrund der ernüchternden Atropin-
Erfahrungen werden auch neuartige Myopie-Behandlungsansätze heute
vorsichtiger bewertet und hinsichtlich Sicherheit und Reproduzierbarkeit
kritischer hinterfragt. „Das gilt für die neuartige Rotlicht-Therapie, bei
der die Augen mit einem roten Laserlicht bestrahlt werden, aber auch für
multifokale Optiken wie Multisegmentbrillengläser und spezielle
Kontaktlinsen“, so Lagrèze. Diese seien zwar bereits weit verbreitet,
müssten aber noch in längerfristigen Studien untersucht werden. „Vorsicht
bei der Interpretation möglicher Effekte ist auch deshalb angebracht, weil
der Einfluss neuer Alltagstrends wie die zunehmende Smartphone-Nutzung auf
die Augenentwicklung bislang noch nicht sicher abgeschätzt werden kann“,
fügt der DOG-Experte hinzu.

Weil die Kurzsichtigkeit eine so große Bevölkerungsgruppe betrifft, kann
ihre Behandlung die Gesundheitssysteme erheblich belasten. „Um so
erfreulicher ist es, dass wir mit dem Sonnenlicht über ein wirksames und
sogar kostenloses präventives Mittel verfügen“, so Lagrèze. In
umfangreichen – ebenfalls asiatischen – Studien ist bereits gut belegt,
dass das Risiko für Kurzsichtigkeit mit zunehmender Sonnenlicht-Exposition
abnimmt. Eine jüngst publizierte Studie gibt sogar Hinweise darauf, wie
die optimale Dosierung aussehen sollte: Demnach muss ein Aufenthalt im
Freien mindestens 15 Minuten am Stück dauern, damit das Sonnenlicht seine
vorbeugende Wirkung entfalten kann.5 In der Studie zeigte sich außerdem,
dass für einen messbaren Effekt bereits 2000 Lux Tageslicht ausreichen.
„Das ist eine Lichtstärke, die sogar an einem bedeckten Wintertag noch
erreicht wird“, freut sich Lagrèze.

Quellen:

1) Chia A et al. Atropine for the treatment of childhood myopia: safety
and efficacy of 0.5%, 0.1%, and 0.01% doses (Atropine for the Treatment of
Myopia 2). Ophthalmology 2012 Feb;119(2):347-54. doi:
10.1016/j.ophtha.2011.07.031. Epub 2011 Oct 2.
2) Loughman J et al. Acta Ophthalmol 2024; 102: 245.
3) Zadnik K et al. JAMA Ophthalmol 2023; 141: 99.
4) Dolgin E. The myopia boom. Nature 2015 Mar 19;519(7543):276-8. doi:
10.1038/519276a.
5) Chen J et al. Smartwatch Measures of Outdoor Exposure and Myopia in
Children. JAMA Network Open. 2024;7(8):e2424595.
doi:10.1001/jamanetworkopen.2024.24595

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Klima-Ökonom Ottmar Edenhofer zu Gast beim 54. Halleschen Wirtschaftsgespräch

Zum 54. Halleschen Wirtschaftsgespräch am Dienstag, 15. Oktober 2024,
kommt Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, Direktor des Potsdam-Instituts für
Klimafolgenforschung. Er spricht zum Thema "Die fehlende 3. Säule – Warum
die Klimapolitik nun die planetarische Abfallwirtschaft ernsthaft angehen
muss". Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr in der Aula des Löwengebäudes
der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). Eine Teilnahme ist
nach Anmeldung möglich.

Eröffnet wird die Veranstaltung durch Rektorin Prof. Dr. Claudia Becker.
Anschließend übernimmt Prof. Dr. Ralf Michael Ebeling,
Vorstandsvorsitzender des Instituts für Unternehmensforschung und
Unternehmensführung an der MLU (ifu), die Einführung in den Abend. Die
abschließende Diskussion nach dem Vortrag von Ottmar Edenhofer moderiert
Prof. Dr. Ingo Pies, Professor für Wirtschaftsethik an der MLU.

Die Halleschen Wirtschaftsgespräche bieten eine Plattform zum Austausch
von Informationen zu aktuellen Themen und Ideen zur wirtschaftlichen
Entwicklung aus erster Hand. Im Vordergrund steht der direkte Kontakt
zwischen den Referenten und dem interessierten Publikum aus Industrie,
Verwaltung, Wissenschaft, Politik und Kultur. Veranstalter ist das ifu.
Zusammen mit der Juristischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät
lädt das Institut seit 1994 regelmäßig renommierte Referentinnen und
Referenten an die Universität ein. Zuletzt waren Monika Schnitzer,
Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, und Dirk Roßmann, Gründer und
langjähriger Geschäftsführer der gleichnamigen Drogerie-Kette, zu Gast.

54. Hallesches Wirtschaftsgespräch
Dienstag, 15. Oktober 2024, 18 bis 21 Uhr
Aula im Löwengebäude
Universitätsplatz 11
06108 Halle (Saale)
Anmeldung bis zum 7. Oktober 2024 per E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
oder telefonisch unter +49 345 55-23367

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