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Fachbereich Lebensmitteltechnologie der Hochschule Fulda lädt ein zum Netzwerken

Veranstaltung am 30. Oktober 2024 bringt Unternehmen und Wissenschaft
zusammen und informiert rund um das technologische Potenzial von Proteinen

Von (Bier-)Schaum bis Milch- und Fleischalternativen – auf der
diesjährigen Netzwerkveranstaltung des Fachbereichs
Lebensmitteltechnologie der Hochschule Fulda geht es um das technologische
Potenzial von Proteinen. Was können Proteine? Welche Rolle spielen sie als
Rohstoff in der Ernährung und in der Produktentwicklung?
Wissenschaftler*innen der Hochschule Fulda und Industrievertreter*innen
werden darüber in Vorträgen informieren.

Neben dem fachlichen Schwerpunkt verfolgt die Veranstaltung das Ziel,
Unternehmen mit den Fachkräften von morgen sowie mit forschungsstarken
Wissenschaftler*innen zusammenzubringen. Die Region Fulda
Wirtschaftsförderungsgesellschaft sowie das Green Food Cluster sind als
Kooperationspartner mit im Boot. Unternehmen haben die Möglichkeit, sich
mit einem Firmenstand zu präsentieren.

Kontakt: Lena Klüber, Tel. 0661/9640-500, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
fulda.de

Anmeldung für Unternehmen: https://www.hs-fulda.de/lebensmitteltechnologie
/forschung-und-promotion/lebensmittel-gestalten-zukunft-leben


Programm:

14 Uhr
Begrüßung durch den Präsidenten der Hochschule Fulda, Professor Dr. Karim
Khakzar
und Keynote des Hauptgeschäftsführers der IHK-Fulda, Michael Konow

15 Uhr Vorträge
Freund oder Feind? Die Rolle von Proteinen im Bier
Professor Dr. Stefan Schildbach (Bioverfahrenstechnik)

Die ernährungsphysiologische Bedeutung der Bioverfügbarkeit von Proteinen
im Vergleich zu ihrem Gehalt
Professorin Dr. Johanita Malan (Ernährungswissenschaften)

Einzellerproteine: Fortschritte und Herausforderungen für einen
innovativen Rohstoff
Professor Dr. Stephen Knobloch (Lebensmittelmikrobiologie)

Mit einer Einführung durch Professor Dr. Mamadou Diakité (Technologie
tierischer Lebensmittel/Produktentwicklung & -design) und einem Beitrag
aus der Industrie.

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maB-Edge: Verteilte Sensorelektronik zur energieeffizienten & vorausschauenden Instandhaltung kritischer Infrastruktur

Der Einsturz der Carolabrücke in Dresden macht deutlich, wie wichtig eine
vorausschauende Zustandsbewertung von Bauwerken und kritischer
Infrastruktur mittels Monitoring-Systemen ist. Dies ist nicht nur
essentiell für die Sicherheit, ein frühzeitiges Entdecken von Schäden kann
ebenso eine Kostenersparnis bedeuten. Im Verbundprojekt »ImaB-Edge«
entwickeln Materialforschungs- und -prüfungseinrichtungen gemeinsam mit
Hard- und Softwareentwicklern, Bauunternehmen und Infrastrukturbetreibern
ein elektronisches System zur permanenten Überwachung des
Bausubstanzzustands von Infrastruktur-Bauwerken.

Ingenieurbauwerke wie Brücken, Kläranlagen oder Staudämme sind essentielle
Elemente der technischen Infrastruktur und volkswirtschaftlich gesehen von
höchster Relevanz. Zum Beispiel kann die Sperrung von Brücken in
Hauptverkehrsadern täglich Schäden in Millionenhöhe verursachen. Im
Projekt ImaB-Edge soll durch eine Dauerüberwachung in Kombination mit
lokaler zerstörungsfreier Prüfung ein modular konfigurierbares Vorort-
System als Alternative zu derzeitigen Cloud-Lösungen entwickelt werden.
Mit diesem sollen einerseits potenziell fatale Unfälle vermieden werden,
andererseits soll auch sichergestellt werden, dass kostenintensive
Baumaßnahmen vermieden werden, indem frühzeitig erforderliche
Reparaturmaßnahmen eingeleitet werden und präventiv eingegriffen werden
kann. Das Vorhaben trägt so zur Sicherheit von Infrastruktur und zu deren
kostensparendem Unterhalt bei.

Fortwährendes Monitoring durch Edge-Computing
Bei Neubauten können Sensoren für eine permanente Überwachung
implementiert werden. Die in ein Bauwerk integrierten Sensoren zeichnen
fortwährend Messdaten auf, welche mittels Sensor-EDGE-Einheiten in einem
Knotenpunkt, dem EDGE-Gateway, gesammelt und mittels künstlicher
Intelligenz analysiert und bewertet werden. Der Zustand des Bauwerks wird
dann zu einer Leitstelle oder an Servicepersonal übertragen. Neben
Autobahnbrücken sollen perspektivisch auch an Bahnanlagen, Tunneln, Dämmen
etc. kritische Zustände oder signifikante Veränderungen frühzeitig erkannt
werden, damit entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden können.
Beim Statustreffen der Fördermaßnahme »Elektroniksysteme für
vertrauenswürdige und energieeffiziente dezentrale Datenverarbeitung im
Edge-Computing (OCTOPUS)« am 17.09.2024 im Bundesministerium für Bildung
und Forschung (BMBF) in Bonn wurden die Zwischenergebnisse der
Forschungsergebnisse präsentiert und besprochen. Der Einsturz der
Carolabrücke sowie die Lösungsansätze, die ImaB-Edge hier bieten kann,
waren Thema vieler fachlichen Gespräche.

Aufbau eines Reallabors
Aktuell wurde auf dem Gelände des Fraunhofer IZFP ein Reallabor aufgebaut.
Mit dessen Hilfe können alle relevanten Prozesse beispielhaft abgebildet
und validiert werden, von der strukturierten Datenerfassung und
Vorverarbeitung der Daten im Sensor-EDGE und EDGE-Gateway vor Ort, über
die Prüfung mittels des mobilen ZfPBau-Systems und der Weitergabe der
Daten bis hin zur Visualisierung der Ergebnisse an die Projektpartner
EUROKEY Software GmbH und WPM - Ingenieure GmbH. Dazu wurden Temperatur-
sowie Vibrationssensoren in einer Parkplatzeinfahrt im Boden verbaut. Die
erfassten Daten werden hierbei zunächst über LAN bzw. Bluetooth an das
Sensor-EDGE vor Ort geleitet und dort vorverarbeitet. Neben den Daten der
Sensoren im Erdreich empfängt das Sensor-EDGE zusätzlich Daten einer
Wetterstation sowie einer angeschlossenen Kamera, mithilfe derer künftig
eine Aussage über die Echtzeitbelastung einer Verkehrsstraße ermittelt
werden kann.

Das Projekt ImaB-Edge wird durch das Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF) mit ca. 5,6 Millionen Euro gefördert.

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Budapest Festival Orchestra | Iván Fischer | Patricia Kopatchinskaja, 14.9.2024, besucht von Léonard Wüst (2)

Budapest Festival Orchestra der Klarinettist beim Klezmersolo Konzertfoto von Priska Ketterer
Budapest Festival Orchestra der Klarinettist beim Klezmersolo Konzertfoto von Priska Ketterer

 

Patricia Kopatchinskaja Violine Foto Marco Borggreve

Budapest Festival Orchestra Konzertfoto von Priska Ketterer Solistin an der Violine
Budapest Festival Orchestra Konzertfoto von Priska Ketterer Solistin an der Violine

Lucerne Festival, Sommer 2024,
Budapest Festival Orchestra unter der Leitung von Iván Fischer mit Patricia Kopatchinskaja als Solistin
Luzern, den 14.09.2024
Copyright: Lucerne Festival / Priska Ketterer

Besetzung und Programm:
Budapest Festival Orchestra
Iván Fischer Dirigent
Patricia Kopatchinskaja Violine

Was wäre die klassische ohne die populäre Musik? Etliche beliebte Werke würden im Repertoire fehlen! Iván Fischer und das Budapest Festival Orchestra verfolgen den Gedanken mit drei verschiedenen Beispielen. Als Sergej Prokofjew nach der Oktoberrevolution seine russische Heimat verliess und 1918 in New York eintraf, begegnete er dort drei einstigen Mitstudierenden- aus St. Petersburg, die ein Klezmer-Ensemble gegründet hatten und ihm Notenblätter mit aschkenasischen Volksliedern und chassidischen Tänzen überreichten. Aus diesem Material erdachte Prokofjew seine Ouvertüre über hebräische Themen: ein schwung- und humorvolles Stück, das Erinnerungen an die untergegangene Welt des Schtetls weckt. Béla Bartók dagegen durchwanderte den gesamten Balkan, auf der Suche nach der unverfälschten, uralten Bauernmusik. Sie wurde zum Ausgangspunkt seines musikalischen Aufbruchs in neue Welten — auch im Zweiten Violinkonzert, das die gebürtige Moldauerin Patricia Kopatchinskaja unvergleichlich spielt. Der Tscheche Antonín Dvořák wiederum adelte die Tänze seiner Heimat, indem er sie in seine Sinfonien aufnahm: Selbst die heroische Siebte wartet mit einem Furiant als Scherzo auf.

Prokofjews Ouvertüre über hebräische Themen: Ein faszinierendes Werk in brillanter Aufführung

Budapest Festival Orchestra Konzertfoto von Priska Ketterer
Budapest Festival Orchestra Konzertfoto von Priska Ketterer

Sergej Prokofjews Ouvertüre über hebräische Themen op. 34a ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Verschmelzung von westlicher Klassik und jüdischen musikalischen Traditionen. Die Interpretation des Budapest Festival Orchestra unter der Leitung von Iván Fischer bietet eine lebendige und tiefgehende Auseinandersetzung mit diesem einzigartigen Werk, das durch seine dynamische Komplexität und emotionale Tiefe besticht.

Starker Auftakt mit packender Energie

Die Ouvertüre beginnt mit einem kraftvollen und energetischen Allegro, das sofort die dramatische Intensität der Komposition etabliert. Fischer nutzt das gesamte Potenzial des Orchesters, um die rhythmischen und melodischen Strukturen von Prokofjews Werk lebendig werden zu lassen. Die präzise Artikulation und die eindringliche Interpretation schaffen eine packende Atmosphäre, die den Zuhörer von den ersten Takten an fesselt. Das, 1983 von Iván Fischer und dem Pianisten Zoltan Kocsis gegründete Orchester präsentierte sich hier in Bestform, indem es sowohl die stürmischen als auch die subtilen Momente der Partitur meisterhaft umsetzt.

Den typischen Klezmer-Klang der Klarinette hat Prokofjew bewahrt: ein klingendes Denkmal für die jüdischen Opfer des Jahres 1919 und diese aussergewöhnlichen Töne entlockte der Soloklarinettist des Orchesters stehend am vorderen Bühnenrand, für diesen Solopart erhält er später einen grossen Extraapplaus.

Harmonische Vielfalt im Mittelteil

Budapest Festival Orchestra Konzertfoto von Priska Ketterer
Budapest Festival Orchestra Konzertfoto von Priska Ketterer

Im Mittelteil der Ouvertüre entfaltet sich die harmonische und texturale Komplexität des Werkes. Die musikalischen Themen, die an hebräische Musiktraditionen erinnern, werden von Fischer und dem Orchester mit grosser Feinfühligkeit und Klarheit interpretiert. Die Wechselspiele zwischen sanften, lyrischen Passagen und kraftvollen, rhythmisch komplexen Abschnitten werden überzeugend dargestellt. Die Orchestrierung ist reich an Details und Farbnuancen, die durch die präzise und nuancierte Aufführung des Orchesters besonders hervortreten.

Kulturelle Tiefe und emotionale Resonanz

Prokofjews Auseinandersetzung mit hebräischen Themen verleiht der Ouvertüre eine besondere kulturelle Dimension. Fischer gelingt es, die emotionale Tiefe und den kulturellen Kontext des Werkes auf eindrucksvolle Weise herauszuarbeiten. Die sanften, introspektiven Momente im Werk bieten einen faszinierenden Kontrast zu den kraftvollen und dynamischen Passagen. Die leidenschaftliche und präzise Ausführung des Budapest Festival Orchestra unter Fischers Leitung bringt die emotionalen Schattierungen der Komposition eindringlich zur Geltung.

Béla Bartóks Violinkonzert Nr. 2: Ein kraftvolles Meisterwerk in packender Aufführung

Patricia Kopatschinskaja
Patricia Kopatschinskaja

Béla Bartóks Violinkonzert Nr. 2 Sz 112 ist ein Meisterwerk des 20. Jahrhunderts, das durch seine innovative Struktur und tiefgehende Ausdruckskraft besticht. Die Darbietung von Patricia Kopatchinskaja auf der Violine und das Budapest Festival Orchestra unter der Leitung von Iván Fischer bringt die vielschichtige Komposition mit einer bemerkenswerten Intensität und Präzision zum Leben.

Virtuosität und Ausdruckskraft im ersten Satz

Der erste Satz des Konzerts beginnt mit einer unverkennbaren Intensität und Virtuosität. Patricia Kopatchinskaja entfaltet sofort die technische Brillanz und emotionale Tiefe der Partitur. Ihre Interpretation ist von einer fesselnden Energie und einem klaren Ausdruck geprägt, der die komplexen melodischen Linien und rhythmischen Strukturen meisterhaft betont. Fischer und das Budapest Festival Orchestra bieten eine unterstützende, aber auch dynamische Begleitung, die den Dialog zwischen Solistin und Orchester perfekt balanciert. Die Interpretation vermittelt eindrucksvoll die rhythmische und harmonische Komplexität von Bartóks Musik.

Klangliche Tiefe im zweiten Satz

Budapest Festival Orchestra Konzertfoto von Priska Ketterer
Budapest Festival Orchestra Konzertfoto von Priska Ketterer

Im Adagio, dem zweiten Satz des Konzerts, entfaltet sich eine andere Dimension von Bartóks Werk. Kopatchinskajas sanfte und ausdrucksstarke Spielweise bringt die melancholischen und introspektiven Momente des Satzes eindrucksvoll zur Geltung. Die subtile Phrasierung und die emotionalen Nuancen werden von Fischer und dem Orchester mit großer Sensibilität unterstützt. Die Balance zwischen der Violine und den feinen Orchesterklängen wird perfekt gewahrt, sodass die ruhige und tiefgehende Atmosphäre des Satzes intensiv erlebt werden kann.

Rhythmische Dynamik im finalen Satz

Der abschliessende Satz, ein Allegro, bringt eine aufregende rhythmische Energie in die Aufführung. Kopatchinskaja und das Budapest Festival Orchestra setzen hier ein fesselndes Tempo und eine prägnante Artikulation um. Die dynamischen Wechsel und komplexen Rhythmen werden mit beeindruckender Klarheit und Ausdruckskraft präsentiert. Fischer führt das Orchester durch die vielschichtige Struktur des Satzes und ermöglicht eine energetische und zugleich präzise Umsetzung, die den gesamten Satz zu einem kraftvollen Höhepunkt bringt.

Fazit: Eine packende Darbietung

Dirigent Iván Fischer Foto Marco Borggreve
Dirigent Iván Fischer Foto Marco Borggreve

Die Interpretation von Béla Bartóks Violinkonzert Nr. 2 durch Patricia Kopatchinskaja und das Budapest Festival Orchestra unter Iván Fischer ist eine herausragende Darbietung, die sowohl die technische Brillanz als auch die emotionale Tiefe des Werkes wirkungsvoll zur Geltung bringt. Kopatchinskajas virtuos und ausdrucksstarkem Spiel steht Fischers präzises und dynamisches Dirigat gegenüber, was zu einer packenden und vielschichtigen Aufführung und ist ein beeindruckendes Zeugnis für die Meisterschaft der Musiker und die expressive Kraft von Bartóks Musik.

Das Auditorium zeigte sich begeistert ob der Virtuosität der, 1977 in Chisinau, der Hauptstadt des damaligen sowjetischen Moldawien,dem heutigen Moldau geborenen Solistin und der kongenialen Begleitung des Orchesters und beorderte sie und den Dirigenten mittels enthusiastischem Applaus immer wieder auf die Bühne zurück, bis sie sich zu einer Zugabe entschliessen konnte.

Ungewöhnliche Zugabe der Stargeigerin

Budapest Festival Orchestra Konzertfoto von Priska Ketterer Solistin an der Violine
Budapest Festival Orchestra Konzertfoto von Priska Ketterer Solistin an der Violine

Etwa ausser Atem erläuterte Kopatchinskaja, dass sie schon immer mal eine Komposition von Iván Fischer spielen wollte und hier und jetzt die passende Gelegenheit dazu sei. Der ungarische Orchesterchef erklärte, dass er die Komposition als Hommage an Johann Sebastian Bach geschrieben und wie dieser, diverse Tänze vertont habe. Waren es bei Bach u.a Allemande, Courante, Sarabande und Gigue greife, er, Fischer, zeitgemässe Arten wie Samba, Tango etc. auf und Patricia spiele nun aus den diversen Sätzen des Werkes einen Bossa nova.

Und tatsächlich unvermittelt fühlte man sich hineinversetzt in die Welt von Antônio Carlos Brasileiro de Almeida Jobim am Fusse des Corcovado unweit von Ipanema und lauschte erstaunt einem Bossa nova, gespielt auf einem, dafür aussergewöhnlichen Instrument, der Violine, wo man ja eher Gitarrenklänge erwarten würde. Das Auditorium feierte Solistin und Komponist/Dirigent, die sich, sichtlich erfreut, etliche Male herzhaft umarmten.

Dvořáks Siebte: Ein Meisterwerk in fesselnder Ausführung

Antonín Dvořáks Sinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70 ist ein eindrucksvolles Zeugnis der reifen Schaffensperiode des Komponisten. Die Aufführung durch das Budapest Festival Orchestra unter der Leitung von Iván Fischer bietet eine fesselnde und tiefgründige Interpretation dieses bedeutenden Werkes. Fischer und sein Orchester erwecken Dvořáks emotional aufgeladenes Meisterwerk mit bemerkenswerter Klarheit und Energie zum Leben.

Kraftvoller und spannungsgeladener Beginn

Budapest Festival Orchestra Konzertfoto von Priska Ketterer
Budapest Festival Orchestra Konzertfoto von Priska Ketterer

Die Sinfonie beginnt mit einem kraftvollen Allegro, das sofort die dramatische und oft melancholische Atmosphäre der Komposition etabliert. Fischer setzt ein starkes Tempo und verleiht dem Orchester die Freiheit, die dynamischen Kontraste und rhythmischen Feinheiten lebendig auszudrücken. Der kraftvolle Einstieg wird von einer präzisen und gleichzeitig kraftvollen Ausführung begleitet, die die komplexe Struktur der ersten Bewegung effektiv vermittelt. Das Budapest Festival Orchestra meistert die Herausforderungen der Partitur mit Bravour und bringt Dvořáks reiche orchestrale Textur eindrucksvoll zur Geltung.

Lyrische Momente im Adagio

Im langsamen Satz, dem Adagio, offenbart sich die emotionale Tiefe der Sinfonie. Fischer lenkt das Orchester durch diesen lyrischen Teil mit einer sensiblen und nuancierten Führung. Die langsamen und oft elegischen Melodien entfalten sich mit einer aussergewöhnlichen Intensität, die den Zuhörer in eine ebenso melancholische, wie wunderschöne Klangwelt eintauchen lässt. Die klare und zarte Phrasierung des Orchesters hebt die emotionalen Schattierungen des Satzes hervor und vermittelt Dvořáks tiefgehende Ausdruckskraft auf eindrucksvolle Weise.

Lebhafte Rhythmen im Scherzo

Das Scherzo bietet einen energetischen und rhythmisch komplexen Kontrast zu den vorhergehenden Bewegungen. Dirigent und Orchester präsentieren diese Passage mit einer beeindruckenden Lebhaftigkeit und Präzision. Die rhythmischen Akzente und dynamischen Wechsel werden prägnant herausgearbeitet, was dem Satz eine spritzige und mitreissende Qualität verleiht. Die klaren, tänzerischen Elemente des Scherzos kommen durch Fischers dynamisches Dirigat besonders gut zur Geltung.

Kraftvoller Abschluss im Finale

Budapest Festival Orchestra der Klarinettist beim Klezmersolo Konzertfoto von Priska Ketterer
Budapest Festival Orchestra der Klarinettist beim Klezmersolo Konzertfoto von Priska Ketterer

Das Finale, ein kraftvolles Allegro, schliesst die Sinfonie mit einer explosiven Energie ab. Fischer und seine Mitmusiker*innen setzten das Finale mit einer blendenden technischen Brillanz und einer intensiven emotionalen Ausstrahlung um. Die orchestrale Fülle und die geschickte Verwendung von Themen aus den vorhergehenden Sätzen führten zu einem grandiosen Abschluss. Die leidenschaftliche Darbietung des Orchesters und Fischers präzise Leitung liessen den Schluss der Sinfonie zu einem triumphalen Höhepunkt werden.

Fazit

Die Interpretation von Antonín Dvořáks Sinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70 durch das Budapest Festival Orchestra unter Iván Fischer ist eine herausragende Darbietung, die sowohl die technische Raffinesse als auch die emotionale Tiefe des Werkes wirkungsvoll zur Geltung bringt. Fischers dynamische und nuancierte Führung kombiniert mit der präzisen und engagierten Ausführung des Orchesters machte dieses Konzert zu einem bemerkenswerten Erlebnis für alle Liebhaber klassischer Musik und das Auditorium feierte die Ausführenden mit einem langanhaltenden stürmischen Schlussapplaus.

Text: www.leonardwuest.ch

Fotos: Priska Ketterer, Peter Fischli und Patrick Hürlimann  www.lucernefestival.ch

Homepages der andern Kolumnisten:  www.gabrielabucher.ch  www.herberthuber.ch  www.maxthuerig.ch  www.marinellapolli.ch

Budapest Festival Orchestra Konzertfoto von Priska Ketterer
Budapest Festival Orchestra Konzertfoto von Priska Ketterer
Lucerne Festival, Sommer 2024, Budapest Festival Orchestra unter der Leitung von Iván Fischer mit Patricia Kopatchinskaja als Solistin Luzern, den 14.09.2024 Copyright: Lucerne Festival / Priska Ketterer
Lucerne Festival, Sommer 2024, Budapest Festival Orchestra unter der Leitung von Iván Fischer mit Patricia Kopatchinskaja als Solistin Luzern, den 14.09.2024 Copyright: Lucerne Festival / Priska Ketterer
Die Solistin und der Dirigent schreiben Autogramme für Konzertbesucher Foto Priska Ketterer
Die Solistin und der Dirigent schreiben Autogramme für Konzertbesucher Foto Priska Ketterer
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Lebensmittelforschung und mittelständische Lebensmittelindustrie treffen sich bei der FEI-Jahrestagung 2024

Die Referenten und Akteure der FEI-Jahrestagung 2024 in Hamburg  Michaela Wohlleber  FEI
Die Referenten und Akteure der FEI-Jahrestagung 2024 in Hamburg Michaela Wohlleber FEI

Die Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) ist ein wesentlicher
Impulsgeber und ein Schlüsselinstrument für die Innovationsaktivitäten der
deutschen Lebensmittelwirtschaft. Diese Quintessenz zog FEI-
Vorstandsvorsitzender Dr. Götz Kröner auf der Jahrestagung des
Forschungskreises der Ernährungsindustrie e. V. (FEI), die vom 10. bis 12.
September in Hamburg stattfand. In ihrem Rahmen stellte er auch die Bilanz
der letztjährigen Forschungsförderung vor.

Kröner unterstrich die herausragende Bedeutung des IGF-Programms des
Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz für die
Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Lebensmittelwirtschaft. Allein 2023
koordinierte der FEI insgesamt 120 IGF-Projekte, die mit einem
Gesamtvolumen in Höhe von € 47,58 Mio. vom BMWK gefördert wurden.

930 Unternehmen aus mehr als 20 Wirtschaftsbranchen waren als Mitglieder
Projektbegleitender Ausschüsse in die letztjährigen IGF-Projekte des FEI
eingebunden, davon 569 KMU, kleine und mittelständische Unternehmen. 63
projektbeteiligte Wirtschaftsverbände sicherten als
Informationsmultiplikatoren den breitenwirksamen Ergebnistransfer in die
industrielle Praxis und sorgten zusätzlich dafür, dass die erzielten
Branchenimpulse auch an der Basis ankamen. Der FEI ist damit eines der
größten Forschungsnetzwerke im IGF-Programm.

Die über den FEI bereitgestellten Fördermittel des BMWK fließen
unmittelbar in vorwettbewerbliche Forschungsprojekte, die für zahlreiche
Unternehmen der Lebensmittelwirtschaft relevant sind; das Themenspektrum
reicht von Fragen des gesundheitlichen Verbraucherschutzes bis zu den
Auswirkungen des Klimawandels. Im Fokus der IGF stehen in erster Linie
KMU, wie sie insbesondere für die deutsche Lebensmittelwirtschaft prägend
sind.

Über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Forschung und Industrie
folgten der Einladung des FEI und kamen nach Hamburg. Im Rahmen der
Vortragsveranstaltung fand unter der Überschrift "Lebensmittelforschung
durch das IGF-Programm – ein Streifzug" eine Querschnittspräsentation von
aktuellen Ergebnissen der FEI-Forschungsförderung statt. Neben Berichten
zu laufenden IGF-Projekten wurde das Steuerrad durch den ehemaligen FEI-
Geschäftsführer Dr. Volker Häusser symbolisch an seinen Nachfolger Dr.
Georg Munz übergeben sowie der Friedrich-Meuser-Forschungspreises 2024 an
Dr. Charlotte Stemler feierlich verliehen.

Im Rahmen der Jahrestagung wurde auch der Jahresreport 2023/2024
vorgestellt, in dem neben Zahlen und Fakten viele Höhepunkte der FEI-
Aktivitäten zwischen Sommer 2023 und Sommer 2024 sowie die Förderbilanz
des FEI enthalten sind. Der Print-Report wurde an rund 750 Interessierte
versandt; die digitale Version steht unter www.fei-
bonn.de/jahresreport-2023-2024 zum Download zur Verfügung.

Eine große Bildergalerie, die Abstracts der Vorträge und die
Kurzlebensläufe der Vortragenden stehen ab sofort unter www.fei-
bonn.de/jahrestagung-2024 zur Verfügung.

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