Wanderausstellung Jüdische Juristinnen und Juristinnen jüdischer Herkunft
Die Wanderausstellung vom 7. bis 30. Oktober an der SRH Hochschule
Heidelberg gibt Einblick in das Leben der Frauen in der Nazizeit. Die
breite Öffentlichkeit ist ebenfalls zur Ausstellungseröffnung am 7.
Oktober eingeladen.
17 Frauen, 17 Schicksale: Die Ausstellung „Jüdische Juristinnen und
Juristinnen jüdischer Herkunft“, die vom 7. bis 30. Oktober im Foyer der
SRH Hochschule Heidelberg (Ludwig-Guttmann-Str. 6) zu sehen ist,
porträtiert die Geschichte von Frauen, die von den Nationalsozialisten
verfolgt und an ihrer juristischen Berufstätigkeit wurden. Sie kämpften um
das Recht, um ihre Ausbildung und ihren Beruf, doch verloren alles. Die
Wanderausstellung macht ihre Geschichte unvergessen und erinnert auch die
Studierenden – nicht nur in den juristischen Fächern – an den Wert von
Rechten. Die Ausstellung wird am 7. Oktober um 19 Uhr eröffnet. Zu dieser
festlichen Veranstaltung ist die breite Öffentlichkeit herzlich willkommen
(3G-Nachweis notwendig).
„Insbesondere in den Rechtswissenschaften, deren Herz die Gerechtigkeit
und Gleichheit aller Menschen vor dem Gesetz bildet, ist die Geschichte
der jüdischen Frauen so bewegend“, sagt Prof. Dr. Julia Gokel,
Studiendekanin an der Fakultät für Sozial- und Rechtswissenschaften an der
SRH Hochschule Heidelberg. „Wir sind sehr dankbar, diese Ausstellung
zeigen zu können. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte ist für unsere
Studierenden sehr wichtig, denn sie vermittelt eine unglaubliche
Leidenschaft, mit der diese Frauen für ihr Fach und ihren Beruf kämpften –
eine Leidenschaft, mit der sie auch heute noch andere Menschen anstecken
können.“
Erst zwischen 1900 und 1909 war es möglich, dass Frauen an allen deutschen
Universitäten studierten. Juristinnen jedoch war der Abschluss noch
verwehrt. Endlich, nach dem Ersten Weltkrieg und der Revolution 1918
erhielten Frauen die grundsätzliche Gleichberechtigung, und 1922
schließlich das Recht, juristische Berufe auszuüben. Der Anteil jüdischer
Frauen unter diesen ersten Juristinnen war hoch, sie machten 16 Prozent
unter den Jurastudentinnen und schließlich 25 Prozent unter den
Anwältinnen in Deutschland aus. Mit Hitlers Machtergreifung endete dieses
hart erkämpfte Recht abrupt: Berufsverbote, Exil, Ermordungen prägten die
Geschichte der jüdischen Juristinnen, und doch kamen viele der
Geflüchteten nach 1945 zurück nach Deutschland.
Die Ausstellung „Jüdische Juristinnen und Juristinnen jüdischer Herkunft“
wird vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz finanziell
gefördert.
Zum Programm der Ausstellungseröffnung:
Grußworte:
Prof. Dr. Carsten Diener, Rektor der SRH Hochschule Heidelberg
Prof. Dr. Werner Arnold, Rektor der Hochschule für Jüdische Studien
Heidelberg
Petra Lorenz, Deutscher Juristinnenbund e.V. (djb) Stuttgart
Festvortrag: Dr. Simone Ladwig-Winters, Autorin und Wissenschaftlerin der
Freien Universität Berlin
Öffnungszeiten der Ausstellung an der SRH Hochschule Heidelberg (3G-
Nachweis erforderlich):
Freitags zwischen 14 und 19 Uhr
Samstags zwischen 9 und 15 Uhr