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25 Jahre jung – Bachelor Gesundheits- und Pflegemanagement

Fachtag & Feier am 8.10.2021, Karriere-Talk am 19.11.2021  –  Der
Studiengang Gesundheits- und Pflegemanagement an der Evangelischen
Hochschule Nürnberg (EVHN) feiert im Wintersemester 2021/2022 sein
25-jähriges Bestehen. Am 1. Oktober 1996 starteten die ersten 31
Studierenden im Studiengang Pflegemanagement. Der Bachelorstudiengang
vermittelt Managementfähigkeiten für Leitungsaufgaben im Gesundheitswesen.
Wie notwendig professionelles Management für Gesundheit und Pflege ist,
wird in der COVID-19-Pandemie besonders deutlich. Und schon seit vielen
Jahren gibt es eine starke Zunahme an Menschen, die pflegerisch versorgt
werden müssen.

Die mittlerweile rund 400 Absolventinnen und Absolventen übernehmen
beispielsweise Verantwortung in der Leitung von Krankenhäusern,
Altenheimen und ambulanten Pflegediensten, in Einrichtungen des Betreuten
Wohnens und Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, im
Praxismanagement, bei Pflegestützpunkten, beim Medizinischen Dienst
Bayern, in Dachverbänden und öffentlichen Verwaltungen, in
Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, in der Organisation von
Bildungseinrichtungen und bei vielen anderen Organisation in der
Gesundheitsbranche sowie bei industriellen und anderen Partnern des
Gesundheitswesens oder auch als Selbständige im eigenen Unternehmen.
Einige der Absolventinnen und Absolventen haben eine akademische Laufbahn
eingeschlagen und sind in Lehre und Forschung im Rahmen von Professuren
aktiv.

Aus dem einen, damaligen Diplom-Studiengang haben sich inzwischen an der
EVHN Bachelorstudiengänge in Gesundheits- und Pflegemanagement sowie
-pädagogik, Pflegewissenschaft und Pflege (grundständig) sowie zwei
Masterstudiengänge für Verantwortliche in Gesundheit und Pflege
entwickelt. In den Gesundheits- und Pflegestudiengängen an der EVHN sind
rund 380 Studierende immatrikuliert von insgesamt rund 1400 Studierenden,
das sind gut ein Viertel aller EVHN-Studierenden.

Mit Start des Wintersemesters 2021/22 sind 14 hauptamtlich Lehrende sowie
59 Lehrbeauftragte im Studiengang tätig.

Das Studium, zu dem vor 25 Jahren nur Angehörige der pflegerischen Berufe
in Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege sowie Hebammen zugelassen
wurden, hat sich zu einem Angebot für alle nicht-ärztlichen
Gesundheitsberufe entwickelt. Mittlerweile bereiten sich zum Beispiel auch
(Zahn-)Medizinische Fachangestellte, Physio- und Ergotherapeutinnen und
-therapeuten, Heilerziehungspfleger und -pflegerinnen, Pharmazeutisch-
kaufmännische Angestellte und Kaufleute im Gesundheitswesen auf
anspruchsvolle Fach- und Managementaufgaben im Gesundheitswesen vor.

Fachtag & Feier am 8. Oktober 2021

Das 25-jährige Jubiläum wird am 8. Oktober 2021 mit einem Fachtag per zoom
feiern. Es geht rund um die Perspektiven des Gesundheits- und
Pflegemanagements, um Multiprofessionalität und die politischen
Entwicklungen zur Akademisierung in Gesundheit und Pflege. Und es kommen
auch aktuell Studierende sowie Alumni zu Wort. Anschließend wird informell
und virtuell gefeiert. Der Fachtag beginnt um 9 Uhr und ist offen für alle
Interessierten. Programm und link zur Veranstaltung (ohne Anmeldung):
www.evhn.de/takecare/25Jahre.

Karriere-Talk

Am 19. November 2021 um 17 Uhr gibt es einen Karriere Talk mit
Absolventinnen und Absolventen aus dem Diplom- bzw. Bachelorstudiengang
Gesundheits- und Pflegemanagement als Hybrid-Veranstaltung. Die Gäste
vertreten unterschiedliche Bereiche in der Gesundheits- und Pflegebranche
und kommen aus dem Krankenhaus, der Altenhilfe, der Pflegewissenschaft und
Hochschule. www.evhn.de/takecare/karriere-talk.



Über die Evangelische Hochschule Nürnberg

Die Evangelische Hochschule Nürnberg (EVHN) bietet Studiengänge in den
Bereichen Sozialwissenschaften, Sozial- und Gesundheitswirtschaft,
Gesundheit und Pflege sowie Pädagogik und Theologie an. Sie orientiert
sich an einem Bildungsbegriff, für den das christliche Menschenbild
zentrale Grundlage ist. Neben der wissenschaftlichen Fundierung von Lehre,
Forschung, Fort- und Weiterbildung

werden deshalb zusätzliche Themen spiritueller, persönlichkeitsbildender
und allgemeinbildender Art angeboten. Studierende werden ergänzend zur
beruflichen und wissenschaftlichen Qualifikation zu einer kritischen
Reflexion der eigenen Person in Beruf und Gesellschaft und zur Übernahme
von Verantwortung angeregt.

Die Hochschule hat mit über 1400 Studierenden eine überschaubare Größe;
kleine Lerngruppen ermöglichen ein persönliches Miteinander von Lehrenden
und Studierenden. Als staatlich anerkannte Hochschule der Evangelisch-
Lutherischen Kirche in Bayern kooperiert sie mit angesehenen Einrichtungen
aus der Praxis und anderen Hochschulen im In- und Ausland. Das Studium ist
unabhängig von der Konfession und Weltanschauung jedem möglich.

BAM und Freie Universität Berlin laden zur wissenschaftlichen Entdeckungsreise in die Welt der Mikroorganismen ein

Die Wechselwirkungen von Mikroorganismen und anderen
Lebewesen mit unserem Planeten stehen vom 14. Oktober im Mittelpunkt einer
öffentlichen Vortragsreihe, die die Bundesanstalt für Materialforschung
und -prüfung (BAM) und die Freie Universität Berlin gemeinsam
veranstalten. Die sechs Vorträge halten international renommierte
Expert*innen; sie bieten einen Parcours durch verschiedene Disziplinen.

Die Serie ist Teil der Vortragsreihe „Wissenschaft mit Wirkung“, mit der
die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) in diesem Jahr
ihr 150-jähriges Bestehen feiert. Die Vorträge finden jeweils donnerstags
von 16:00 bis 18:00 Uhr auf Englisch statt und können von Interessierten
kostenfrei digital verfolgt werden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Auch wenn einzelne Mikroorganismen mit dem bloßen Auge nicht erkennbar
sind, erfüllen sie überall auf der Erde – in Bergen und Wüsten sowie in
den Ozeanen und Flüssen – ausgesprochen wichtige Funktionen für Mensch und
Umwelt: Sie beeinflussen die Kreisläufe von Elementen, Stoffen und Energie
und bewirken so, dass Böden Nahrungsmittel produzieren und Pflanzen
gedeihen. Sogar die Landschaft – die Form der Erdoberfläche – wird durch
faszinierende Wechselwirkungen zwischen Mikroben, anderen Organismen,
Klima und Plattentektonik moduliert.

Änderungen in der Beziehung zwischen Lebewesen und der Erde machen sich
zunehmend bemerkbar: Hat die exponentielle Zunahme der menschengemachten
Verschmutzung, etwa durch Plastikmüll, das globale Mikrobiom verändert?
Beeinflussen Algen auf dem Eisschild Grönlands die Geschwindigkeit, mit
der die Gletscher dort abschmelzen und der Meeresspiegel steigt? Auf
welche Weise bewirkt die Erderwärmung mikrobielle Rückkopplungen im
Kohlenstoff- und Stickstoffhaushalt der Erde?

Und wie können die unzähligen winzigen Akteure und ihr äußerst
folgenreiches Wirken sichtbar gemacht werden? Spezialist*innen
verschiedener Disziplinen beleuchten die Rolle von Mikroben auf unserem
Planeten und erweitern unsere anthropozentrische Sicht auf das gesamte
Erdsystem durch eine überraschende Perspektive.

Mit diesen Fragen befassen sich in den einzelnen Vorträgen Prof. Todd
Ehlers (Universität Tübingen sowie California Institute of Technology),
Prof. Dr. Liane G. Benning (Helmholtz-Zentrum Potsdam, Deutsches
GeoForschungsZentrum GFZ, Freie Universität Berlin), Prof. Dr. Lisa Gieg
(Universität Calgary), Prof. Dr. Friedhelm von Blanckenburg (Helmholtz-
Zentrum Potsdam, Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ, Freie Universität
Berlin), Prof. Dr. Antje Boetius (Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-
Zentrum für Polar- und Meeresforschung der Universität Bremen, Max-Planck-
Institut für Marine Mikrobiologie) sowie Prof. Dr. Dirk Wagner (Helmholtz-
Zentrum Potsdam, Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ, Universität Potsdam).

Die Serie ist Teil der Vortragsreihe „Wissenschaft mit Wirkung“, mit der
die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) in diesem Jahr
ihr 150-jähriges Bestehen feiert. Innerhalb von „Wissenschaft mit Wirkung“
stehen zwischen Oktober und Dezember 2021 weitere interessante
Veranstaltungen auf dem Programm: U.a. Vorträge zur Digitalisierung und
Nachhaltigkeit in der Bauindustrie, zu Hochleistungswerkstoffen und
Schweißtechniken in der Additiven Fertigung.

Vortragsprogramm

„Microbes and Environmental Chemistry: Invisible Actors of Planetary
Change“

Donnerstag, 14.10.2021, 16:00 bis 18:00 Uhr, Online

How Plants Shape Mountains
Prof. Todd Ehlers, PhD (University of Tübingen | California Institute of
Technology)

Donnerstag, 21.10.2021, 16:00 bis 18:00 Uhr, Online

Algae darken Greenlands ice — small cells, huge consequences
Prof. Dr. Liane G. Benning (Helmholtz Centre Potsdam GFZ German Research
Centre for Geosciences | Freie Universität Berlin)

Donnerstag, 28.10.2021, 16:00 bis 18:00 Uhr, Online

Microbes in man-made systems
Prof. Dr. Lisa Gieg (University of Calgary)

Donnerstag, 04.11.2021, 16:00 bis 18:00 Uhr, Online

Does life drive rock weathering?
Prof. Dr. Friedhelm von Blanckenburg (Helmholtz Centre Potsdam GFZ German
Research Centre for Geosciences | Freie Universität Berlin)

Donnerstag, 11.11.2021, 16:00 bis 18:00 Uhr, Online

Global change microbiology — big questions about small life for our future
Prof. Dr. Antje Boetius (Alfred Wegener Institute, Helmholtz Centre for
Polar and Marine Research | Bremen University | Max Planck Institute for
Marine Microbiology

Donnerstag, 18.11.2021, 16:00 bis 18:00 Uhr, Online

Of survival artists and superheroes — microbial life in terrestrial
extreme habitats
Prof. Dr. Dirk Wagner (Helmholtz Centre Potsdam GFZ German Research Centre
for Geosciences | University of Potsdam

Die Vorträge und die anschließende Diskussion finden in englischer Sprache
statt.

Kontakt:
Referat Kommunikation, Marketing
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM)
T: + 49 30 8104-1013
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
www.bam.de

DBU gratuliert Umweltpreisträger Hasselmann zum Physik-Nobelpreis

Bonde: Grandiose Leistung für die Klimaforschung

Osnabrück. Vor fast einem Vierteljahrhundert ist er 1998 in Frankfurt mit
dem Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU)
ausgezeichnet worden. Heute (Dienstag) hat Prof. Dr. Klaus Hasselmann
erfahren, dass er zusammen mit zwei anderen Wissenschaftlern den
diesjährigen Physik-Nobelpreis der Königlich-Schwedischen Akademie der
Wissenschaften erhält. DBU-Generalsekretär Alexander Bonde gratulierte dem
89-Jährigen herzlich. „Er hat eine grandiose Leistung für die
Klimaforschung erbracht“, so Bonde.

Vorhersage-Modelle für Klimaentwicklungen

Als einer von drei Direktoren des Max-Planck-Instituts für Meteorologie,
die allesamt seinerzeit den Deutschen Umweltpreis erhielten, habe
Hasselmann schon damals mit unnachahmlicher akribischer Wissenschafts-
Expertise Vorhersage-Modelle für Klimaentwicklungen entwickelt. „Auf diese
Weise war es erst möglich, die zunehmenden Klimaschwankungen präziser als
zuvor zu prognostizieren“, sagte Bonde. „Die Forschungen trugen
entscheidend dazu bei, etwaige Zweifel an der von den Menschen
verursachten Überhitzung des Planeten auszuräumen. Heute wissen wir:
Hasselmanns Vorhersagen haben sich – leider – mehr als bewahrheitet.
Niemand kann behaupten, davon nichts geahnt zu haben.“ Der Physik-
Nobelpreis sei die „vollauf verdiente Würdigung wegweisender Forschungen“,
sagte der DBU-Generalsekretär.

Nächste Verleihung des Deutschen Umweltpreises am Sonntag

Bonde wies in dem Zusammenhang auf den Sinn des Deutschen Umweltpreises
hin, der mit 500.000 Euro zu einer der höchstdotierten Umwelt-
Auszeichnungen Europas zählt. „Dieser Preis, der am nächsten Sonntag in
Darmstadt zum 29. Mal und dann an die Ökologin Prof. Dr. Katrin Böhning-
Gaese sowie den Moorforscher Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Joosten verliehen
wird, ist ja kein Selbstzweck“, so der DBU-Generalsekretär. „Wir wollen
damit Jahr für Jahr ein Signal für Entdeckungen, Entwicklungen und
Leistungen setzen, die Bahnbrechendes zum Klima-, Arten-, Umwelt- oder
Ressourcenschutz beitragen oder in Zukunft beitragen werden.“

Drei Wissenschaftler erhalten Physik-Nobelpreis

Der Physik-Nobelpreis gilt als einer der renommiertesten
Wissenschaftspreise der Welt und ist mit umgerechnet rund 980.000 Euro
dotiert. Neben Hasselmann zeichnet die Königlich-Schwedische Akademie der
Wissenschaften in Stockholm dieses Jahr die Physiker Syukuro Manabe aus
Japan sowie Giorgio Parisi aus Italien aus. Hasselmann und Manabe teilen
sich die eine Hälfte des Preises, die andere geht an Parisi. Das
Nobelkomitee würdigt deren richtungweisenden Arbeiten zur Klimaforschung,
allen voran die Vorhersage-Modelle zum Erdklima. Der 90 Jahre alte in den
USA tätige Manabe zeigte etwa, dass ein höherer Gehalt des Treibhausgases
Kohlendioxid (CO2) in der Atmosphäre gravierende Folgen für höhere
Temperaturen auf der Erde hat; dem 1948 in Rom geborene Parisi wiederum
gelang es, Gesetzmäßigkeiten in physikalischen Systemen nachzuweisen.

Preisstifter Alfred Nobel

Hasselmann wurde 1931 in Hamburg geboren und zählt zu den führenden
deutschen Klimaforschern. Internationales Renommee erwarb er sich vor
allem dadurch, dass seine Arbeiten ein Bewusstsein für die Auswirkungen
der globalen Erderwärmung geweckt haben. In der Hansestadt leitete er von
1975 bis Ende 1999 das Max-Planck-Institut für Meteorologie. Der
Nobelpreis wird in verschiedenen Kategorien, darunter neben Physik auch
Chemie und Medizin, verliehen. Der eigentliche Festakt ist traditionell am
10. Dezember, dem Todesstag von Preisstifter Alfred Nobel, der das Dynamit
erfunden hat.

Deutsche Herzstiftung ruft zur Covid-19-Impfung auf

Herzmediziner besorgt über hohe Zahl Ungeimpfter. Schutz vor Tod und
schweren Krankheitsverläufen überwiegt Risiken durch Covid-19-Impfung.
Auch Grippe- und Pneumokokken-Impfung angeraten.

Mit großer Sorge beobachten die Deutsche Herzstiftung und Herzmediziner
die hohe Zahl an Bundesbürgern, die sich aus Scheu, Skepsis oder aus
anderen nicht-medizinischen Gründen nicht gegen Covid-19 impfen lassen.
Dass Millionen Menschen der Covid-19-Schutzimpfung zurückhaltend oder
skeptisch gegenüberstehen und sich nicht impfen lassen, erschwert das
Unterbrechen der Infektionskette zum Schutz von Risikogruppen ohne oder
mit stark vermindertem Covid-19-Impfschutz (Kinder, chronisch Kranke mit
Immunschwäche). Auch verzögert sich dadurch die Eindämmung der Pandemie.
„Zu schweren oder kritischen Covid-19-Verläufen mit Intensivpflicht kommt
es derzeit fast nur unter Ungeimpften. Nur eine Steigerung der Impfquote
kann verhindern, dass es im Verlauf der vierten Welle zur Überlastung der
Kliniken durch intensivpflichtige Covid-19-Fälle kommt“, warnt der
Kardiologe und Intensivmediziner Prof. Dr. med. Thomas Voigtländer,
Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. „Wir appellieren an
alle, die zu einer Personengruppe gehören, für die eine Zulassung der
Covid-19-Impfung vorliegt, und die noch nicht geimpft sind, sich jetzt
impfen zu lassen.“ Der Appell der Herzstiftung richtet sich besonders an
chronisch kranke Menschen und Ältere mit einem höheren Risiko für einen
schweren Corona-Krankheitsverlauf, aber auch an gesunde Menschen ohne
diagnostizierte Vorerkrankungen. „Auch Gesunde sollten nicht das Risiko
unterschätzen, an Covid-19 schwer zu erkranken oder zu sterben“, gibt
Voigtländer zu bedenken: „Jeder sollte sich der aggressiveren Delta-
Variante des Coronavirus bewusst sein, die sich im Herbst und Winter in
geschlossenen Räumen besonders stark ausbreiten kann. Nur mithilfe einer
hohen Impfquote können wir die Ansteckungsketten unterbrechen und damit
eine Gefährdung durch das Virus eindämmen. Wer sich impfen lässt, schützt
nicht nur sich, sondern auch andere.“ Infos zur Covid-19-Impfung bietet
die Herzstiftung unter www.herzstiftung.de/corona-impfung

Mit Ärztin oder Arzt über Sorgen und Ängste sprechen
Bisher sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) nur rund 65% der
Gesamtbevölkerung in Deutschland vollständig gegen Covid-19 geimpft, das
heißt: Über ein Drittel der Bevölkerung hat noch keinen vollständigen
Impfschutz. Zur Gruppe der Impfberechtigten ab zwölf Jahren gehören knapp
74 Mio. Menschen, davon sind rund 73% vollständig geimpft. In der
Altersgruppe der 18- bis 59-Jährigen liegt die Impfquote bei zirka 70 %
(3). „Wir bitten Menschen mit Sorgen und Ängsten wegen möglicher
Nebenwirkungen und Impfkomplikationen, diese mit ihrer Ärztin oder ihrem
Arzt zu besprechen. Sie können aufgrund ihrer medizinischen Kompetenz und
Erfahrung mit Impfungen am besten bei der Nutzen-Risiko-Abwägung helfen.“
Über Nebenwirkungen, etwa die sehr seltenen thromboembolischen
Komplikationen nach einer Impfung mit dem AstraZeneca-Impfstoff, oder das
sehr seltene Auftreten einer in der Regel mild verlaufenden Myokarditis
(Herzmuskelentzündung) und Perikarditis (Herzbeutelentzündung) nach einer
Impfung mit BioNTech oder Moderna informiert die Herzstiftung ausführlich
unter www.herzstiftung.de/corona-impfung

Appell an Herzkranke: Auch gegen Grippevirus und Pneumokokken impfen!
Patienten mit Herz- und Kreislauferkrankungen zählen zum besonders
gefährdeten Personenkreis mit einem höheren Risiko für schwere
Covid-19-Krankheitsverläufe. Das gilt insbesondere für Patienten mit
Herzschwäche, koronarer Herzkrankheit, Bluthochdruck und Diabetes. Auch
ältere Menschen ab 60 Jahren ohne Herzerkrankung sollten sich schützen, da
deren Immunsystem sich schlechter gegen das Virus wehren kann. „Für sie
und Herz-Kreislauf-Patienten ist die Covid-19-Impfung daher eine sehr
wichtige Schutzmaßnahme“, betont Voigtländer, der als Kardiologe am
Cardioangiologischen Centrum Bethanien (CCB) in Frankfurt am Main tätig
ist.
Angesichts der im Oktober beginnenden Impfsaison rät die Deutsche
Herzstiftung Menschen mit einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, sich auch gegen
das Influenzavirus impfen zu lassen, ebenso gegen Pneumokokken, den
Haupterregern einer Lungenentzündung. Eine Pneumokokken-Impfung wird
Menschen ab 60 Jahren oder Jüngeren mit einem besonderen
Gesundheitsrisiko, etwa bei chronischer Lungenerkrankung, empfohlen.
Lungenentzündung und eine Grippeerkrankung (Influenza) können bei einer
vorbestehenden Herzerkrankung das Herz zusätzlich schädigen. Mögliche
Folgen sind Herzschwäche, Herzinfarkt, Herzmuskelentzündung und andere
Herzkomplikationen. „Bei einer Infektion mit dem Influenzavirus oder
Pneumokokken schwächen die Krankheitserreger das vorgeschädigte Herz und
Gefäßsystem zusätzlich, entweder direkt oder indirekt über den Befall von
anderen Organen wie der Lunge.“ Älteren Menschen fehlen oftmals die
Kraftreserven für eine wirksame Gegenwehr gegen die Krankheitserreger.

Impfung gegen Covid-19 und gegen Grippe ohne zeitlichen Abstand möglich
Wer sich gegen Covid-19 impfen lässt oder eine Booster-Impfung erhält,
kann gleichzeitig gegen Grippe (Influenza), Pneumokokken und andere
Erkrankungen auf Basis der sogenannten Totimpfstoffe geimpft werden. Ein
zeitlicher Abstand ist dabei nicht nötig, so die aktuelle Empfehlung der
Ständigen Impfkommission (STIKO) (1). Voraussetzung für eine solche
simultane Impfung sei, dass diese auch ärztlich angezeigt ist. Laut STIKO
können Impfreaktionen häufiger als bei der getrennten Gabe auftreten.
Immunantwort und Nebenwirkungsprofil würden nach gleichzeitigem
Verabreichen verschiedener Impfstoffe im Allgemeinen dem bei jeweils
alleiniger Anwendung entsprechen.

Dritte („Booster“-) Impfung gegen Covid-19: Für wen sinnvoll?
Für eine 3. Impfung als „Booster“ hat sich die STIKO in bestimmten Fällen
ausgesprochen. Danach sollten zunächst Immungeschwächte (z. B. nach
Transplantation oder mit Immundefekten) eine dritte Impfdosis erhalten
(1). Die Deutsche Herzstiftung begrüßt diesen Schritt der STIKO. So sind
etwa Herz- und Lungentransplantierte, denen eine Impfung gegen das SARS-
CoV-2-Virus ausdrücklich empfohlen wird, trotz Zweifachimpfung kaum durch
den Corona-Impfstoff geschützt. Das hat eine von der Deutschen
Herzstiftung geförderte Forschungsarbeit am Herz- und Diabeteszentrum NRW
(HDZ NRW), Bad Oeynhausen, bei transplantierten Patienten mit dem mRNA-
Impfstoff (BioNTech/Pfizer) ergeben. Blutproben bei 50 Herz- und
Lungentransplantations-Patienten ergaben nach Informationen des HDZ NRW,
dass „drei Wochen nach der zweiten Impfung bei der überwiegenden Mehrheit
der Teilnehmer weder Antikörper noch eine Aktivierung der für die
Wiedererkennung des Virus und für die Zerstörung virusbefallener Zellen
wichtigen Gedächtniszellen (T-Zellen) nachweisbar waren“. Umso wichtiger
ist daher für solche schwer immungeschwächten Patienten mit erwartbar
stark verminderter Immunantwort eine dritte Impfdosis. Erfahrungen an
transplantierten Patienten in den USA und Frankreich legen nahe, dass
„zumindest ein Teil der Patienten unter erneuter Auffrischimpfung dann den
erforderlichen Immunschutz entwickelt“, berichtet das HDZ NRW. „Daher ist
es wichtig und zu begrüßen, dass nun von der STIKO und von der
Europäischen Arzneimittelbehörde EMA eine dritte Impfdosis für
Organtransplantierte empfohlen wird“, betonen Prof. Dr. med. Angelika
Costard-Jäckle und Prof. Dr. med. Jan Gummert vom HDZ NRW. Costard-Jäckle
leitet gemeinsam mit Prof. Dr. med. René Schramm (HDZ NRW) die
Forschungsarbeit (2), die u. a. auf Initiative der Klinik für Thorax- und
Kardiovaskularchirurgie am HDZ NRW (Prof. Gummert) mit Unterstützung der
Herzstiftung durchgeführt wurde. Eine generelle Empfehlung zur Booster-
Impfung für Nicht-Risikopatienten oder Senioren wurde bislang nicht
gegeben. Dazu reichen nach Auffassung der STIKO die wissenschaftlichen
Daten noch nicht. Weitere Infos unter www.herzstiftung.de/corona-impfung

Quellen:

(1) Epid Bull 2021;39:3 -11. Doi: 10.25646/9087 / Epid Bull 2021;39:42
-45. Doi: 10.25646/9044
(2) Clin Res Cardiol. 2021 Jul 9; 1-8. Doi: 10.1007/s00392-021-01880-5.
(3) https://impfdashboard.de/ (Stand: 04. Oktober 2021)
Pressemeldung der European Medicines Agency (EMA) „Comirnaty and Spikevax:
EMA recommendations on extra doses and boosters“ vom 4.10.2021:
https://www.ema.europa.eu/en/news/comirnaty-spikevax-ema-recommendations-
extra-doses-boosters