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Statement - Europawahlen: Ambitionierte Agenda für ein ökonomisch starkes Europa wird schwieriger, aber nicht unmöglich

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Prof. Dr. Moritz Schularick (https://www.ifw-kiel.de/de/expertinnen-und-
experten/moritz-schularick/
), Präsident des IfW Kiel, kommentiert die
vorläufigen Ergebnisse der Europawahlen:

„Die Ergebnisse der Europawahl deuten auf eine schwierige Mehrheitsfindung
für eine mögliche zweite Amtszeit von Kommissionspräsidentin von der Leyen
hin. Insbesondere das Erstarken von populistischen Parteien ist eine
Herausforderung für notwendige Integrationsschritte, um die Europäische
Union (EU) im aktuellen geopolitischen Umfeld zu stärken.

In einer stürmischen Zeit für die Weltwirtschaft kann nur eine starke EU
europäische Interessen mit Nachdruck vertreten. Europa braucht die
Vollendung der Kapitalmarkt- und Bankenunion sowie mutige Schritte hin zum
Aufbau einer europäischen Verteidigung. Die ökonomische und militärische
Sicherheit Europas und die Weiterentwicklung des Binnenmarktes sollten im
Zentrum der Arbeit der neuen Kommission stehen.

Das starke Abschneiden insbesondere populistischer und europaskeptischer
Parteien macht dies nicht einfacher, aber auch nicht unmöglich. Die pro-
europäischen Kräfte müssen jetzt umso mehr zusammenstehen und dürfen nicht
den populistischen Sirenengesängen nachgeben. Die Forschung des IfW Kiel
zeigt, dass Populismus ökonomisch extrem teuer ist und sich negativ auf
das Wirtschaftswachstum auswirkt. Das sind Kosten, die wir uns nicht
leisten können.“