Stadt Bochum Infos:Gerther Mühlenbach: Großbaustelle auf dem Weg zum Kleinod

Der „Gerther Mühlenbach“ soll sauberer und schöner werden. Das ist das Ziel der seit Februar laufenden Baumaßnahmen. Das Tiefbauamt und das Umwelt- und Grünflächenamt der Stadt Bochum arbeiten hier Hand in Hand in den Bereichen Altlastensanierung, Gewässerausbau und beim Neubau eines Stauraumkanals.
Bei dem Projekt trennen das Tiefbauamt und das Umwelt- und Grünflächenamt den Bach vom Grundwasser. Das von der Zeche Lothringen industriell verschmutzte Wasser läuft dann zukünftig in ein Becken, in dem es sich regeneriert und anschließend „sauber“ in den Bach läuft. Dieses Sanierungsbecken wird aus einer zehn Meter tiefen und 40 Meter langen Stauwand bestehen. Davor staut sich das Grundwasser in einem Bioreaktor quer zur Talaue und wird dort mit Hilfe einer Pflanzenkläranlage (Constructed Wetland) gereinigt: die organischen Schadstoffe im Wasser, zum Beispiel Benzol, werden durch Mikroben und die schädlichen Cyanide („Salze“) durch Sonnenstrahlung und spezielle Wasserpflanzen abgebaut.
Außerdem verlegen die Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter einen Kanal zum Stauraum auf einer Länge von circa 555 Metern in offener Bauweise und errichten fünf Kontrollschächte und ein Entlastungsbauwerk. Das Besondere an dem Projekt: Die ausgegrabene Erde wird an Ort und Stelle wiederverwendet: Dazu lagern die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rund 7.000 Kubikmeter Erde aus der Kanalbaumaßnahme in die Talaue um. Außerdem kommen circa 10.000 Kubikmeter neue, externe Bodenmasse zum Einsatz. „Die Vorteile davon sind vor allem die entfallenden Entsorgungskosten und eine bessere CO2-Bilanz, da kein Transport nötig ist“, erläutert Projektmitarbeiterin Frau Dr. Petra Hertel.
Im August 2019 sollen die Arbeiten beendet sein. „Hier soll ein neues Kleinod für Spaziergänger und zur Naherholung entstehen“, so Dieter Hartwig, Leiter des Umwelt- und Grünflächenamts der Stadt.
Das Land NRW und die Bezirksregierung Arnsberg fördern die Altlastensanierung und den ökologischen Gewässerausbau. Die gesamten Baukosten betragen rund 5,8 Millionen Euro.
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