Strahlentherapie setzt weltweit erstmals KI-gestützte Bildgebungslösung mit Versa HD ein
Die Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden ist die weltweit erste
Einrichtung, die Patientinnen und Patienten auf dem Versa HD Linac von
Elekta mit der neuen hochauflösenden KI-gestützten Bildgebungslösung Iris
behandelt.
Diese ermöglicht es den Medizinerinnen und Medizinern,
Zielvolumen und kritische Strukturen für jede Fraktion mit noch besseren
und detaillierteren Bildern zu visualisieren. Ende Januar wurde der erste
Patient mit diesem innovativen Verfahren behandelt.
„Wir stellen eine deutlich verbesserte Bildqualität fest, welche die
bildgeführte Einstellung der Patientinnen und Patienten vereinfacht und
die Bestrahlung qualitative verbessert“, sagt Prof. Esther Troost,
Radioonkologin und Direktorin der Klinik und Poliklinik für
Strahlentherapie und Radioonkologie. „Die Hochschulmedizin Dresden setzt
in der Onkologie immer wieder neue Maßstäbe. Das enge Zusammenwirken von
Forschung und Patientenversorgung in Zusammenarbeit mit der Industrie
ermöglicht es uns stetig, Diagnostik und Therapie zu verbessern“, sagt
Prof. Uwe Platzbecker, Medizinischer Vorstand am Universitätsklinikum
Dresden.
Iris bietet dem Strahlentherapie-Team eine hochauflösende, KI-gestützte
Bildgebung, einen radikal verbesserten Kontrast zur Visualisierung der
Zielgrenzen und des benachbarten gesunden Gewebes. Das ist wichtig, um die
Strahlendosis genau zu bestimmen und so präzise wie möglich, das erkrankte
Gewebe zu bestrahlen. So können Nebenwirkungen sowie Risiken für das
umliegende Gewebe minimiert werden. „Diese neue Technik bietet eine
Voraussetzung für die Reduktion von Nebenwirkungen der Strahlentherapie,
wenn intensive Behandlungsschemata appliziert werden“, ergänzt Prof.
Mechthild Krause, Direktorin der Klinik für Strahlentherapie und
Radioonkologie und des OncoRay – Nationales Zentrum für Strahlenforschung
in der Onkologie, einem Forschungszentrum des Universitätsklinikum Carl
Gustav Carus, der Medizinischen Fakultät an der Technischen Universität
Dresden und dem Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf. „Wir freuen uns
sehr, dass wir mit Iris die personalisierten Behandlungsmöglichkeiten auf
mehr Patientinnen und Patienten sowie Kliniken ausweiten können“, sagt der
Elekta-Projektleiter. „Das Technologie-Upgrade, das die Bildqualität
erheblich verbessert, kann einfach und mit minimaler Störung installiert
werden, wie das Team am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus bewiesen
hat.“ „Es ehrt uns sehr, dass wir die erste Klinik weltweit sind, die
diese innovative Bildgebungslösung auf einem Versa HD einsetzt und freuen
uns auf die weitere Zusammenarbeit“, sagt Stefan Pieck, administrativer
Direktor des OncoRay.
Krebsforschung zum Wohl der Patientinnen und Patienten
Die Vision des Dresdner OncoRay – Nationales Zentrum für Strahlenforschung
in der Onkologie ist es, die Heilung von Krebserkrankungen durch eine
biologisch individualisierte, technologisch optimale Strahlentherapie
entscheidend zu verbessern. Krebserkrankungen sind die zweithäufigste
Todesursache in allen entwickelten Industrienationen. Allein in
Deutschland erkranken derzeit jährlich mehr als 480.000 Personen neu an
Krebs. 220.000 Menschen versterben daran. Es ist davon auszugehen, dass
bösartige Tumoren innerhalb der nächsten 10 bis 15 Jahre die kardio-
vaskulären Krankheiten ablösen und zur häufigsten Todesursache werden.
Die Strahlentherapie ist ein hocheffektives Verfahren zur Vernichtung des
Primärtumors und verringert dadurch auch die Gefahr der Streuung von
Metastasen, die gewöhnlich das Endstadium einer Krebserkrankung
darstellen. Im Gegensatz zu anderen Verfahren kann die Strahlentherapie
nicht nur zeitlich, sondern auch räumlich exakt gesteuert werden. Ein
Ersatz der Strahlentherapie durch andere Methoden ist nicht in Sicht. Im
Gegenteil, in den nächsten Jahrzehnten wird die Effizienz und Bedeutung
der Strahlentherapie durch physikalisch-technologische Weiterentwicklung
von Hochpräzisions-Bestrahlungsver
moderner Elemente der biologischen Forschung, die einen individualisierten
Zuschnitt der Behandlung auf den einzelnen Patienten erlauben, weiter
zunehmen. Dies erfordert die enge transdisziplinäre Verzahnung von
modernster Biologie, Physik und Medizin.
Fokussierung und Strategie von OncoRay greifen den großen Bedarf an
präklinischer und klinischer Translationsforschung in diesem
Forschungsfeld auf. Der Anspruch von OncoRay ist es, sich unter den
weltbesten Zentren in diesem Forschungsfeld zu etablieren. Zur Sicherung
junger Talente und zur Ausbildung von dringend benötigten Experten in
Mangelberufen wird die Forschung im Zentrum mit einem sich am
internationalen Niveau messenden modularen Lehrangebot an der OncoRay
Postgraduate School verknüpft.
Das Zentrum, das im Jahr 2005 den Betrieb aufnahm, wird gemeinsam von der
Medizinischen Fakultät an der TU Dresden, dem Helmholtz-Zentrum Dresden –
Rossendorf sowie dem Universitätsklinikum Carl Gustav Carus getragen.