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Wirtschaft

Kiel Trade Indicator 08/23: Welthandel belebt sich, Russlands Hafenaktivität fast auf Vorkriegsniveau

Der weltweite Handel zeigt im August eine recht deutliche Gegenbewegung zu
den schwachen Sommermonaten. Die Werte des Kiel Trade Indicator für den
Welthandel und auch für den Handel großer Volkswirtschaften liegen
allesamt im grünen Bereich und zeigen teilweise deutliche Steigerungen
gegenüber dem Vormonat Juli an (preis- und saisonbereinigt). In Russlands
Häfen steigt die Anzahl ankommender Containerschiffe sprunghaft an und
liegt trotz Sanktionen und einem schwachen Rubel fast auf dem Niveau vor
Ausbruch des Krieges. Der Stau vor dem Panamakanal ist für den globalen
Warenhandel von geringer Bedeutung.

Das jüngste Datenupdate des Kiel Trade Indicator weist für den Welthandel
im August im Vergleich zum Vormonat Juli ein Plus von 0,9 Prozent aus
(preis- und saisonbereinigt).

Für Deutschland liegen die Augustwerte sowohl für Exporte (+1,8 Prozent)
als auch Importe (+1,5 Prozent) recht eindeutig im Plus. „Die Zahlen
weisen auf eine Erholung im deutschen Handel hin, nachdem das Statistische
Bundesamt unlängst für die Juli-Exporte noch einen Rückgang vermeldet
hatte. Im Gegensatz zum Kiel Trade Indicator sind die Werte allerdings
nicht inflationsbereinigt. Ob deutsche Exporte wirklich eine Trendwende
vollziehen, bleibt abzuwarten. Durch die schwache globale Konjunktur ist
der Bedarf nach neuen deutschen Maschinen und anderen Investitionsgütern
eher rückläufig“, sagt Vincent Stamer, Leiter Kiel Trade Indicator.

Auch die Vorzeichen für den EU-Handel sind positiv, Exporte (+2,6 Prozent)
liegen spürbar, Importe (+0,6 Prozent) leicht im Plus. Für die USA zeigt
der Kiel Trade Indicator bei Exporten (+1,8 Prozent) und Importen (+0,6
Prozent) nach oben. Auch China dürfte im August mehr Waren handeln als im
Juli, wobei die Exporte (+5,8 Prozent) einen weitaus größeren Sprung
machen dürften als die Importe (+0,5 Prozent), die sich nur leicht über
dem Vormonatsniveau bewegen.

Die insgesamt positiven Augustzahlen für den globalen Handel werden auch
durch Zahlen zu verschifften bzw. im Stau stehenden Waren unterstützt. Die
Menge an verschifften Standardcontainern steigt im August leicht auf fast
14 Millionen, der davon im Stau befindliche Anteil sinkt auf rund 7,5
Prozent, was im historischen Maßstab nicht ungewöhnlich ist.

Dabei hat der Stau vor dem Panamakanal für den globalen Warentransport
praktisch keine Auswirkungen, nur 0,5 Prozent der weltweiten
Frachtkapazität stecken dort fest. „Nur ein Bruchteil der weltweiten
Containerflotte ist durch das Niedrigwasser im Panamakanal beeinträchtigt.
Das liegt einerseits daran, dass aufgrund von Dimensionsbeschränkungen der
Schleusen die größten Containerriesen den Kanal ohnehin nicht ansteuern,
zum anderen werden wartende Containerschiffe von der Kanalbehörde bei der
Abwicklung bevorzugt, so dass vor allem Chemie-, LNG-, oder Öltanker
feststecken“, so Stamer.

Aktivität in Russlands Häfen nähert sich Vorkriegsniveau

Überraschend hoch ist die Aktivität in Russlands Häfen. Erstmals seit dem
Ausbruch des Ukrainekriegs nähert sich die gelöschte Warenmenge der drei
größten russischen Containerhäfen St. Petersburg, Wladiwostok und
Noworossijsk wieder den Werten von vor Ausbruch des Krieges an.

Insbesondere Ankünfte im bedeutendsten Containerhafen Russlands, St.
Petersburg, waren zwischenzeitlich um 90 Prozent eingebrochen und stiegen
in den vergangenen Wochen sprunghaft an. „Woher die Güter stammen, ist
anhand der Containerschiffsbewegungen nicht zweifelsfrei zu bestimmen,
jedoch scheint Russland wieder mehr und mehr am Welthandel teilzuhaben.
Aufgrund der Sanktionen der westlichen Nationen und des sinkenden
Rubelwertes ist diese Entwicklung ernüchternd“, so Stamer.

Die nächste Aktualisierung des Kiel Trade Indicator erfolgt am 5. Oktober
(mit Medieninformation für die Handelsdaten im September 2023).

Weitere Informationen zum Kiel Trade Indicator und die Prognosen für alle
75 Länder finden Sie auf www.ifw-kiel.de/tradeindicator (https://www.ifw-
kiel.de/de/themendossiers/internationaler-handel/kiel-trade-indicator/).

Über den Kiel Trade Indicator

Der Kiel Trade Indicator schätzt die Handelsflüsse (Im- und Exporte) von
75 Ländern und Regionen weltweit sowie des Welthandels insgesamt. Im
Einzelnen umfassen die Schätzungen über 50 Länder sowie Regionen wie die
EU, Subsahara-Afrika, Nordafrika, den Mittleren Osten oder Schwellenländer
Asiens. Grundlage ist die Auswertung von Schiffsbewegungsdaten in
Echtzeit. Ein am IfW Kiel programmierter Algorithmus wertet diese unter
Zuhilfenahme von künstlicher Intelligenz aus und übersetzt die
Schiffsbewegungen in preis- und saisonbereinigte Wachstumswerte gegenüber
dem Vormonat.

Die Auswertung erfolgt zweimal im Monat. Um den 20. (ohne Pressemeldung)
für den laufenden und den folgenden Monat und um den 5. (mit
Pressemeldung) für den vergangenen und den laufenden Monat.

An- und ablegende Schiffe werden dabei für 500 Häfen weltweit erfasst.
Zusätzlich werden Schiffsbewegungen in 100 Seeregionen analysiert und die
effektive Auslastung der Containerschiffe anhand des Tiefgangs gemessen.
Mittels Länder-Hafen-Korrelationen können Prognosen erstellt werden, auch
für Länder ohne eigenen Tiefseehafen.

Der Kiel Trade Indicator ist im Vergleich zu den bisherigen
Frühindikatoren für den Handel deutlich früher verfügbar, deutlich
umfassender, stützt sich mit Hilfe von Big Data auf eine bislang
einzigartig große Datenbasis und weist einen im Vergleich geringen
statistischen Fehler aus. Der Algorithmus des Kiel Trade Indikators lernt
mit zunehmender Datenverfügbarkeit dazu (machine learning), so dass sich
die Prognosegüte im Lauf der Zeit weiter erhöht.

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Start-ups bringen Innovationen im Bereich Nachhaltige Chemie zur Weltchemikalienkonferenz ICCM5 nach Bonn

Beim Investor Forum 2023 des Internationalen Kompetenzzentrums für
Nachhaltige Chemie (ISC3) präsentieren 30 Start-ups aus Europa, Afrika,
Lateinamerika, Nordamerika und Asien ihre Ideen und Innovationen im
Bereich Nachhaltiger Chemie. Der Finale Pitch um den mit 25.000 Euro
dotierten Innovation Award 2023  findet im Rahmen der
Weltchemikalienkonferenz - ICCM5 am 28. September 2023 in Bonn statt.

Leder aus Mikroorganismen statt Tierhaut aus Peru. Ein Werkstoff aus lokal
gewonnener Stärke als nachhaltige Alternative zu Einweg-
Plastikverpackungen aus Kolumbien. Sonnenbrillen aus recycelte Chipstüten,
made in Indien. Haut- und Haarpflegeprodukte auf Basis von aus
Fischabfällen extrahierten Proteinen aus Äthiopien. Das sind vier der
innovativen Ideen, mit denen sich 18 Start-ups live vor Ort in Bonn und
insgesamt 30 online beim Investor Forum 2023 des Internationalen
Kompetenzzentrums für Nachhaltige Chemie (ISC3) präsentieren. Das
Besondere daran: Die Veranstaltung mit Start-ups aus Europa, Afrika,
Lateinamerika, Nordamerika und Asien findet in diesem Jahr im Rahmen der
Weltchemikalienkonferenz ICCM5 am 28. September in Bonn statt.

Förderung von Investitionen in Innovationen im Bereich Nachhaltige Chemie

Mit dem Investor Forum bringt das ISC3 internationale Start-ups,
Investor*innen, Wissenschaftler*innen und Entscheider*innen zusammen. Ziel
der jährlichen Veranstaltung ist die Förderung von Investitionen in
Innovationen im Bereich Nachhaltige Chemie. „Dass unsere Start-ups ihre
Innovationen im Rahmen der ICCM5 pitchen, ist für sie aber auch für das
ISC3 eine besondere Gelegenheit“, so Dr. Thomas Wanner, Managing Direktor
des ISC3. „Neben Investoren, wie Venture Capital Fonds, Business Angels
und Accelatoren & Inkubatoren, können sie so direkt auch Vertreter*innen
aus Politik, Industrie, Nichtregierungsorganisationen, Wissenschaft und
Umweltverbänden aus mehr als 100 Ländern von den Möglichkeiten begeistern,
die Nachhaltige Chemie bietet.“

Die Pitches werden durch ein abendliches live-Networking-Angebot ergänzt,
bei dem sich die Teilnehmer*innen kennenlernen und Ideen austauschen
können. Darüber hinaus findet im Rahmen des Investor Forums eine
Podiumsdiskussion über private und öffentliche internationale
Finanzierungsmechanismen zur Sicherung der Innovationspipeline und die
spezifische Dynamik des Innovationsökosystems Nachhaltige Chemie statt.
Neben dem Programm der Präsenz-Veranstaltung am 28. September werden
weitere Start-up Präsentationen sowie Matchmaking auch digital angeboten.

Start-ups finden Lösungen, um Bedürfnisse der Gegenwart zu sichern, ohne
ökologische, soziale und wirtschaftliche Grundlagen künftiger Generationen
zu gefährden

Unter den internationalen Start-ups, die ihre Innovationen im Bereich
Nachhaltige Chemie zur Weltchemikalienkonferenz ICCM5 nach Bonn bringen,
um sie internationalen Investoren*innen und Entscheidungsträgern*innen zu
präsentieren, sind Le Qara aus Peru, Natupla aus Kolumbien, Ashaya aus
Indien und Ray Cosmetics aus Äthiopien. Was die Gründer*innen vereint?
Dass sie Lösungen gefunden haben, um die Bedürfnisse der Gegenwart zu
sichern, ohne die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Grundlagen
künftiger Generationen zu gefährden. Le Qara beispielsweise stellt veganes
Leder aus Mikroorganismen her. Es hat die gleiche Atmungsaktivität wie
tierisches Leder, ist biologisch abbaubar und die Rückstände aus dem
Herstellungsprozess können als Flüssigkompost verwendet werden, so dass
kein Abfall entsteht.

Ein weiteres von vielen guten Beispielen für Lösungen der Nachhaltige
Chemie ist die vom kolumbianischen Start-up Natupla – Natural Plastic
entwickelt eine Einwegplastik-Alternative aus Stärke. In einem
kosteneffizienten Verfahren wird ein Produkt mit Eigenschaften gewonnen,
die mit denen herkömmlicher Kunststoffe vergleichbar aber gleichzeitig
biologisch abbaubar sind. Positiver Nebeneffekt ist die Unterstützung
lokaler Stärkeproduzenten und Landwirte.

Ebenfalls beim Investor Forum pitcht Ashaya seine Innovation: Nachhaltige
Sonnenbrillen aus recycelten Chips-Tüten. Das indische Start-up zeigt
damit zum einen, wie man den Wert von Abfällen durch technologische und
wissenschaftliche Innovationen im Bereich des Recyclings steigern kann.
Zum anderen verteilt es diesen Wert dann gerecht an die Beteiligten in der
Lieferkette, insbesondere an die Ärmsten: die Müllsammler*innen.

Der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen steht auch im Mittelpunkt
der Innovation von RAY Cosmetics. Das Start-up aus Äthiopien stellt Haut-
und Haarpflegeprodukte aus Protein her, das aus Fischhäuten und -schuppen
gewonnen werden. Dieses in speziellen nachhaltigen Prozessen extrahierte
Protein verleiht den Shampoos und Cremes Anti-Aging- sowie feuchtigkeits-
spendende und entgiftende Eigenschaften.

ISC3 Innovation Award 2023

Ein Highlight des Investor Forums ist die Preisverleihung und die
Präsentationen der Finalisten der nunmehr vierten ISC3 Innovation
Challenge. Im Rahmen des mit 25.000 Euro dotierten Wettbewerbs werden in
diesem Jahr die besten Ideen im Bereich Nachhaltige Chemie und
Landwirtschaft ausgezeichnet. „Da die Transformation des Chemiesektors
eine Schlüsselrolle bei der Erreichung der meisten UN-Nachhaltigkeitsziele
spielt, wollen wir mit dem ISC3 Innovationswettbewerb InnovatorInnen der
nachhaltigen Chemie und ihre originellen Lösungen anziehen, auszeichnen
und fördern“, sagt Dr. Alexis Bazzanella, Direktor des ISC3 Innovation
Hub.

Eine internationale Expertenjury wählte aus insgesamt 113 hochrangigen
Bewerbungen von Start-ups aus fünf Kontinenten die acht Finalisten aus (in
alphabetischer Reihenfolge):

BIOWEG (Deutschland) hat biologisch abbaubare, biobasierte
landwirtschaftliche Beschichtungen entwickelt, die die Kraft von
Bakterien, Biotechnologie und grüner Chemie kombinieren. Ihre biologisch
abbaubaren Beschichtungsemulsionen ersetzen erdöl- und acrylbasierte
Beschichtungen von Düngemitteln und Saatgut.

ClimEtSan-OnTheGround GmbH (Deutschland) hat ökologische Sanitäranlagen
und Pyrolyseöfen entwickelt, welche Ressourcen für die Herstellung von
Biokohle-Kompost zur Wiederherstellung der Bodenfruchtbarkeit liefern.
Darüber hinaus bietet das Start-up Kohlenstoffgutschriften und
erschwinglichen, nährstoffreichen Dünger für den globalen Süden an.

Ecorich Solutions Limited (Kenia) hat den WasteBot entwickelt, ein KI-
Gerät zur Zersetzung von Haushaltsabfällen, das in nur 24 Stunden
Haushaltsabfälle in erschwinglichen organischen Dünger umwandelt, der 70%
billiger ist als herkömmlicher Dünger. Ecorich Solutions nutzt
Bodenbakterien, KI-gestütztes Recycling, Robotik, Computer Vision und
maschinelles Lernen, um Abfall mit 95%iger Genauigkeit in organischen
Dünger umzuwandeln.

KNUST Precision Aquaculture – AquaMet (Ghana) ist ein integriertes System,
das es Fischzüchtern ermöglicht, ihre Wasserqualität effizient zu
überwachen und zu verwalten, um hohe Fischsterblichkeitsraten zu
reduzieren und Erträge und Einnahmen zu steigern. Die Technologie von
KNUST verwendet eine intelligente IoT-Sonde, die Wasserqualitätsparameter
erfasst und über Bluetooth an einen Server sendet, der die Daten dann an
eine mobile App für die Landwirte überträgt.

MAKABI Agritech (Kroatien) unterstützt die Herstellung von
umweltfreundlichen Lebensmitteln und reduziert die durch aktuelle
landwirtschaftliche Praktiken verursachte Umweltbelastung, indem es den
Einsatz von schweren organischen Chemikalien und Agrochemikalien
verringert. Seine Lösung ist eine intelligente Biopolymer-Mikrokapsel mit
3-in-1-Technologie: Schutz, Ernährung und zeitliche Freisetzung, die
verschiedene bioaktive Komponenten zu dem Zeitpunkt freisetzt, an dem die
Pflanze sie am meisten benötigt.

Molepse BioResources (Kenia) ist ein Start-up-Unternehmen, das ein
innovatives biologisches Schädlingsbekämpfungsmittel für
Getreideproduzenten herstellt und vertreibt. Dudukit ist ein wirksames
Insektenschutzmittel, das sowohl Larven als auch lebende Rüsselkäfer
abtötet. Dieses Produkt wurde mit Hilfe der Nanotechnologie entwickelt,
was seine Anwendbarkeit und Wirksamkeit verbessert.

Neptunus Biotech (Mexiko) hat es sich zur Aufgabe gemacht, die
Herausforderung des durch den Klimawandel verursachten Pflanzenstresses zu
bewältigen. Das Start-up-Unternehmen hat mit Hilfe der Mikroalgen-
Technologie biostimulierende Produkte entwickelt. Sein Ziel ist es, die
Widerstandsfähigkeit und Produktivität von Nutzpflanzen zu erhöhen,
insbesondere unter Stressbedingungen wie Dürre, hohen und niedrigen
Temperaturen sowie mechanischen oder chemischen Schäden.

SCHUTZEN CARE PRIVATE (Indien) verfügt über eine patentierte Technologie
zur Verarbeitung von Samenabfällen des Tamarindenbaums. Das Start-up
entwickelt einzigartige Produkte und vielseitige Formulierungen, die einen
sehr hohen biogenen C-14-Isotopgehalt, eine hohe biologische Abbaubarkeit
und einen sehr geringen biochemischen Sauerstoffbedarf aufweisen. Darüber
hinaus tragen diese Produkte zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks bei, da
die Innovation von SCHUTZEN viele fossile Rohstoffe in bestimmten Branchen
ersetzen kann, wie z. B. Silikon, Acrylate oder Polyurethan.

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Feierliche Eröffnung des Versuchszentrums für innovative Hafen- und Umschlagtechnologien (HaFoLa) am DST

Unter der Schirmherrschaft von NRWs Umwelt- und Verkehrsminister Oliver
Krischer fand am 4. September 2023 eine JRF-vor-Ort-Veranstaltung zur
feierlichen Eröffnung des Versuchszentrums für innovative Hafen- und
Umschlagtechnologien (HaFoLa) statt. Die Veranstaltung wurde von der
Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft (JRF) und dem JRF-Institut DST –
Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme durchgeführt.

Die feierliche Eröffnung wurde durch einen fulminanten Eröffnungsakt durch
Minister Krischer und einer traditionellen Water-Mixing-Cerermony
begleitet. Dabei wurden Wasserproben von Schiffsforschungseinrichtungen
aus aller Welt durch die Vertreterin des NRW-Umwelt- und
Verkehrsministeriums, Valentina Himaj, und den DST-Fachbereichsleiters,
Cyril Alias, dem Wasserbecken des Versuchszentrums beigefügt. Dieser
symbolische Akt soll zu einer glücklichen und erfolgreichen Forschung
beitragen.

Der Vorstandsvorsitzende der JRF, Professor Dieter Bathen, und der
wissenschaftliche Leiter des JRF-Instituts DST, Professor Bettar el Moctar
hoben die Bedeutung von HaFoLa für die Forschung an der
Logistikinfrastruktur der Zukunft mit Fokus auf der Hafenlogistik und den
landseitigen Aktivitäten in der Binnenschifffahrt hervor.

Den hohen Stellenwert für die Branche und die Region unterstrich Minister
Krischer: „Duisburg ist nicht nur die Stadt mit dem größten Binnenhafen
Europas, sondern, dank hervorragender Forschungsarbeit am DST in der
Kooperation mit der Universität Duisburg-Essen und vielen weiteren
Partnern, ein international anerkannter Forschungsstandort für die
Entwicklung moderner Hafentechnologie und für Innovation in der
Binnenschifffahrt.“

Die Rektorin der Universität Duisburg-Essen, Professorin Barbara Albert,
sieht die Impulse, die aus Duisburg in die Welt gehen: „Die Universität
Duisburg-Essen und ihr An-Institut DST entwickeln im Duisburger
Versuchszentrum für Hafen- und Umschlagtechnologien die vollautomatisierte
Binnenschifffahrt von morgen. Mit dem Versuchszentrum HaFoLa eröffnen wir
einen Weg, Ergebnisse aus der Automatisierungsforschung in die Umsetzung
zu bringen, und leisten damit einen wichtigen Beitrag, um deutsche Häfen
wettbewerbsfähig zu halten.“

Die Stimme der Unternehmen vertrat der Hauptgeschäftsführer der
Niederrheinischen IHK, Dr. Stefan Dietzfelbinger. Er würdigte den Einfluss
der innovativen und herausragenden Hafenforschung am DST auf die
Wirtschaft am Niederrhein und darüber hinaus.
Dem feierlichen Teil des Events war eine wissenschaftliche
Vortragsveranstaltung vorausgegangen. Dabei haben sich ExpertInnen aus der
Forschung mit VertreterInnen der Hafen- und Logistikwirtschaft, von
Reedereien, Hafenbetreibern und Verbänden ausgetauscht.

Zu HaFoLa:
Das Infrastrukturprojekt HaFoLa wird vom Ministerium für Umwelt,
Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Es soll
die technische Machbarkeit von Ergebnissen der Grundlagenforschung in
realitätsnahen Umgebungen mit Prototypen demonstrieren. Die neue
Forschungsinfrastruktur wird verschiedene Bereiche – vom Anlegen und
Festmachen des Schiffs über den Güterumschlag und den Kranbetrieb bis zum
Management von Hafenressourcen – ermöglichen. Das DST und die Universität
Duisburg-Essen legen so den Grundstein für innovative Entwicklungen in der
Logistik, wie beispielsweise die zunehmende Automatisierung, das
maschinelle Lernen, cyberphysische Systeme und Industrie 4.0.

Ein Erklärvideo zu HaFoLa findet sich hier:
https://www.youtube.com/watch?v=X0VPQDkPj6U

Zur Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft:
Die Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft ist die Forschungsgemeinschaft des
Landes NRW. Aktuell zählt sie 16 wissenschaftliche Institute mit mehr als
1.600 MitarbeiterInnen in NRW und einem Jahresumsatz von über 124
Millionen Euro. Gegründet hat sich der gemeinnützige Verein 2014 als
Dachorganisation für landesgeförderte, rechtlich selbstständige,
außeruniversitäre und gemeinnützige Forschungsinstitute.
Unter dem Leitbild „Forschung ‚Made in NRW‘ für Gesellschaft, Wirtschaft,
Politik“ arbeiten die JRF-Institute fachübergreifend zusammen, betreiben
eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit, fördern wissenschaftlichen
Nachwuchs und werden von externen GutachterInnen evaluiert. Neben den
wissenschaftlichen Mitgliedern ist das Land NRW ein Gründungsmitglied,
vertreten durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft. Weitere
Informationen unter: www.jrf.nrw

Fotogalerie unter: https://www.jrf.nrw/dst-hafola-eroeffnung

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RWI/ISL-Containerumschlag-Index: Containerumschlag startet schwach ins zweite Halbjahr

Der Containerumschlag-Index des RWI – Leibniz-Institut für
Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und
Logistik (ISL) ist nach der aktuellen Schnellschätzung im Juli mit
saisonbereinigt 121,9 Punkten gegenüber dem Vormonat leicht gefallen.
Damit dürfte die Erholung des weltweiten Containerumschlags zunächst
beendet sein.

Das Wichtigste in Kürze:

• Der Containerumschlag-Index des RWI – Leibniz-Institut für
Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und
Logistik (ISL) ist saisonbereinigt im Juli mit 121,9 Punkten gegenüber
123,3 Punkten (revidiert) im Vormonat gesunken.

• Von der Abschwächung des Containerumschlags sind alle Weltregionen
erfasst.

• In den chinesischen Häfen ist der Rückgang des Containerumschlags
relativ gering. Der Indexwert für die chinesischen Häfen sank von 139,4
auf 137,3 Punkte.

• Der Nordrange-Index, der Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung im
nördlichen Euroraum und in Deutschland gibt, ist im Juli gegenüber dem
Vormonat von 106,6 (revidiert) auf 103,8 Punkte etwas stärker gesunken.

• Der RWI/ISL-Containerumschlag-Index für August 2023 wird am 28.
September 2023 veröffentlicht.

Zur Entwicklung des Containerumschlag-Index sagt RWI-Konjunkturchef
Torsten Schmidt: „Der Containerumschlag schwächt sich zu Beginn des
zweiten Halbjahres etwas ab. Damit deutet auch dieser Indikator auf eine
konjunkturelle Abschwächung im dritten Quartal hin. Hohe Energiepreise und
gestiegene Zinsen belasten international die Nachfrage.“

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Torsten Schmidt, Tel.: (0201) 8149-287, torsten.schmidt@rwi-
essen.de

Originalpublikation:
https://www.rwi-
essen.de/presse/wissenschaftskommunikation/pressemitteilungen/detail/rwi-
isl-containerumschlag-index-containerumschlag-startet-schwach-ins-zweite-

halbjahr

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